gelesen: Die Braut im Schnee von Jan Seghers
Von Mathias Altenburg, der unter dem Pseudonym Jan Seghers Krimis schreibt, darf man keine hohe Literatur erwarten, doch er liefert zuverlässig gute Unterhaltung. So auch in "Die Braut im Schnee", die wieder Verbrechen um den Kommissar Marthaler mit viel Lokalkolorit, hier außerdem den Eschbacher Klippen, behandelt.
Eschbacher Klippen
Was hier nach einer Gipfelerstürmung in den Alpen aussieht sieht im Kontext natürlich mehr nach Taunus aus:
Eschbacher Klippen
Genau das Richtige für meinen Ausflug an die Ostsee.
Und tatsächlich enttäuscht auch der zweite Roman um Kommissar Marthaler nicht und ich empfehle auch "Die Braut im Schnee" als gute Krimi-Unterhaltung.
Was generell an den meisten modernen Krimis auffällt ist das meist recht simple Strickmuster aus einem Charakterkopf (in der Regel der Ermittlungsleiter, manchmal auch die Forensik - siehe CSI - oder der Leichenbeschauer - Bones), die ein gestörtes Privatleben haben, in US-amerikanischer Variante in der Regel sogar reduziert auf die Kollegen, die dann einen spektakulären Fall zu lösen haben. Die literarische Qualität besteht in aller Regel in der Ausgestaltung des tragenden Charakters - die Fälle sind farbenreich, aber weitgehend austauschbar, was die Anlage als Serie begünstigt. Die Marthaler-Krimis sind da keine Ausnahme.
Da aber sowohl sprachlich als auch inhaltlich ein paar Akzente gesetzt werden, die über die durchschnittliche Qualität von Krimis hinaus gehen gebe ich "Die Braut im Schnee" 3,5 von 5 Sternchen.