Neben schlechten Neuigkeiten gab es auch ein paar eher erfreuliche Ereignisse: ich sehe wieder besser (Wasser war in die Linsen eingetreten, dadurch bläht die und man sieht extrem verschwommen. Die Medikamente richten das wieder. Brille brauche ich trotzdem) und einen Impftermin habe ich bekommen. Ich bin der erste, von dem ich höre, der Moderna (das Ami-Zeugs) verpaßt bekommt. Ich bin gespannt, ob ich auch unter Nebenwirkungen zu leiden haben werde. Bei den mRNA-Impfstoffen sollen Nebenwirkungen ja eher bei der zweiten Dosis auftreten.
Wird auch langsam dringend. Einen Freund (aus Südamerika) hat es nun bereits zum zweiten Mal erwischt. Er meinte, die erste Corona-Infektion sei glimpflich abgelaufen. 2, 3 Tage trockener Husten und vorbei war es. Aber nun, die zweite, habe ihn 3 Wochen flachgelegt und sei deutlich schlimmer gewesen.
Blühende Apfelbäume zu fotographieren ist nun angesagt - kurz nach den Kirschen sind nun die Äpfel dran. Diese Woche ist aber zunächst anderes, leider Trauriges zu tun: Bereits am 16.April verstarb meine Mutter. Donnerstag ist Beerdigung. Ich erledige ja gerne alles im Stillen, doch hier müssen Leute informiert werden, Sachen gekündigt, die Beerdigung organisiert werden - letzteres wird erschwert dadurch, daß meine Schwägerin (die sich selbst super toll findet) meint, da in der Organisation die Führung übernehmen zu müssen (im Prinzip hatte ich schon alles organisiert, doch dann funkt die dazwischen und verkompliziert das). Und irgendwie scheint die Flunze eine Beerdigung, die ich so verstehe, daß man einen würdigen Abschied gestaltet, als einen Event zu verstehen, mit einem Thema (kitschig ohne Ende: "Engel" hat sie sich ausgesucht, "Sie mochte Engel so gerne" *flöt*) und Schlagermusik. So eindimensional ist wahrscheinlich nur sie selbst. Ich hätte es schöner (und niveauvoller) gefunden, verschiedene Seiten der Verstorbenen zu beleuchten, um in möglichst vielen der Gäste eine Erinnerung aufblitzen zu lassen. Naja - ist ja Corona und somit sind nicht viele Leute da. Doch ist man sowieso etwas aufgewühlt und dann soll man sich mit so etwas auseinandersetzen *seufz*. Das vorbereitende Gespräch mit dem Pfarrer und sie findet, meine Mutter hätte in ihr die Tochter gefunden, die sie nie hatte, sie habe ja alle intimen wichtigen Gespräche mit ihr geführt, ihr zum Schluß noch eine Gallerie mit ihren Liebsten in Heim gebracht (Meine Mutter meinte dazu: "Bring mir bloß nicht so ein Zeugs", es waren ein paar Fotos von meinem Bruder, ihr selbst, der Tochter und dem Hund meines Bruders sowie meines Vaters. Natürlich keines von mir oder meinem Sohn) und überhaupt viel "ich" - wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Lachen. Völlig aus heiterem Himmel kam sie dann damit, es sollen auf der Beerdigung Schlager gespielt werden. Sicher hat meine Mutter Schlager gehört, war aber auch anderer Musik zugetan. Ich finde schon Musik vom Band unpassend und einen Schlager dann noch dazu - der nicht einmal einen Bezug zu ihr hat. Kitsch. Kotz. Ich werde es überstehen. Das meinen die Leute wohl, wenn sie "viel Kraft" wünschen.
Vielleicht kann ich mich nachher auf's Rad schwingen: ich habe eine Tour durch die Kolonien (Bad Soden) hoch nach Altenhain, dann durch die Streuobstwiesen und über Liederbach zurück nachhause.
Eigentlich hätte ich noch gerne den jüdischen Friedhof in die Tour eingebunden - aber diese Woche wohl eher nicht.