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lady_dalet December 11 2021, 05:03:06 UTC
Im April 1938 leitete die Familie Hirschland Verhandlungen mit Gotthard von Falkenhausen und dem Vorstandsmitglied der Deutschen Bank AG, Karl Kimmich, ein, um eine Umwandlung der Hirschlandbank zu einer „arisch“ geleiteten Kommanditgesellschaft zu erreichen. Ein Überleitungsplan wurde am 30. Juni 1938 vorgelegt und von der Reichsbank und dem Reichskommissar genehmigt. Als persönlich haftende Gesellschafter waren von Falkenhausen und Otto Burkhardt, bisher Vorstand eines Textilunternehmens, vorgesehen. So firmierte die neue Gesellschaft als Burkhardt & Co.[1]

Nach am 1. September 1938 erteilter Genehmigung des Reichskommissars für Kreditwesen folgte die Zwangsarisierung, so dass die Familie Hirschland große Verluste erlitt. Zuletzt arbeiteten hier mehr als 160 Mitarbeiter, darunter 36 „Nichtarier“, die entlassen wurden. Die Geschäfte wurden in das Bankhaus Burkhardt & Co. übergeleitet, das später im Unternehmen HSBC Trinkaus & Burkhardt aufging. Die Deutsche Bank AG, die nicht direkt als Erwerber auftrat, war maßgeblich an dieser angeblich „freiwilligen Geschäftsaufgabe“ und der „freundschaftlichen Arisierung“ beteiligt.[1]

Der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt, floh die Familie Hirschland in die USA und Kurt Hirschland in die Schweiz. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt sie einen Teil ihres Vermögens zurück. 1985 wurde in Erinnerung an die Familie der nahe dem einstigen Unternehmenssitz befindliche Wiener Platz in Essen in Hirschlandplatz umbenannt.

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