Reizüberflutung

Mar 02, 2008 22:41

Ich bin wieder da, nachdem ich gestern nachmittag bei Christina zum Kaffee trinken war und abends gleich zu Johannes fuhr ( Read more... )

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addictive_sugar March 3 2008, 00:14:22 UTC
ganz ehrlich? ja. dauernd. aber das liegt wohl eher daran dass ich als person sehr viel nachdenke - zu viel nachdenke, sagt man mir - und nich anders kann. ich mach mir zu viele sorgen, ich bin zu ängstlich, ich bin zu passiv und denke mehr als ich tue. könnte auch daran liegen dass ich 17 bin und gerne billige pseudo-philosophische gedanken von mich gebe -_-;
ich nehm mir nich an sich die zeit mich wo hinzusetzen um nachzudenken, es is also keine eigentliche aktivität aber eher ein mentaler ort in dem ich mich hin und wieder verliere - wenn ich abends im bus hock, oder am sonntag morgen im bett, zum beispiel.
was die eigentlich substanz angeht drehts sich meist um mich (egozentrisch? na aber sicher) in der welt - graduell kann ich also von einer sehr kleinen skala - ich und mein leben - bis zu einer globaleren idee gehen - der mensch im universum - is also so ungefähr wie folgt: das leben --> die gesellschaft --> philosophie.
über politik denk ich wenig nach, is mir total fremd, und scheint mir auch recht dämlich. für mich ist politik kein eigentliches problem worüber man nachdenken sollte an sich, sondern eher eine dieser kleinigkeiten die der mensch um die eigentlichen probleme des lebens 'baut'.
all das wovon du sprichts - die oberflächligkeit, der spass, die medien, die werbung - für mich is politik denen sehr ähnlich - es sind doch alles nur wege um eben nicht nachdenken zu müssen. denn nachdenken kann sehr weh tun - nicht dass es überaus schwierig is, es is einfach nur so dass nachdenken zu erkenntnissen führen kann die man lieber nich in betracht nehmen würde.
wenn du dir die zeit nimmst nachzudenken, wirst du am ende vielleicht dinge über dich, die welt und deine mitmenschen erfahren oder verstehen die nich unbedingt besonders erfreulich sind.
wozu der schmerz? warum nicht einfach leben, ohne diesem leben eine tiefere bedeutung zu geweihen, ohne zu versuchen etwas zu verstehen was man im endeffekt eh nicht verstehen kann - wieso nich einfach spass haben und die unbedeutenden dinge, die oberflächigen dinge, die dummen dinge tun?
es ist einfacher. es ist sehr viel einfacher die eigentlichen gedanken die einen ab und zu heimsuchen zu verdrängen, versuchen sie zu vergessen, um sich auf tausend andere, unwichtige sachen zu konzentrieren. der süsse typ in der strassenbahn, zum beispiel, oder wer als nächstes bei germany's next top model rausfliegt.
ich denk diese 'abstumpfung' von der du sprichst, die leider meist auch in verdummung endet, ist einfach ein verteidigungs mechanismus. es ist eine art all denen die über die menschheit philosophieren zu sagen 'ich wills nich wissen' denn es bringt einen persönlich eh nich weiter.
um das was einen stört zu verdrängen verliert man sich einfach in ein meer von kleinigkeiten die einen eine weile lang unterhalten und die illusion geben man sei glücklich.
anstatt zu dem schluss zu kommen dass die gesellschaft nur eine façade und ein lächerliches rollenspiel ist, dass ich als mensch neben der menschheit unwichtig bin und die menschheit neben der existenz keinerlei bedeutung hat, dass wir uns selbst in einen kreis des masochismus einsperren, verbring ich lieber zeit damit mir hübsche kleider auf dem internet anzusehn, oder ins kino zu gehn, oder mir die nägel bunt zu lackieren.
es ist so viel einfacher.

lol sorry, ich red mist x_x;

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kyo_dingz March 4 2008, 17:49:46 UTC
Vielen Dank für deine Antwort! Es freu mich, dass jemand tatsächlich meinen Rant gelesen hat xD

Ich finde es sehr gefährlich, nur so dahinzuleben und nicht über die Situation in der Politik oder Gesellschaft nachzudenken. Ich finde, Bradbury liegt in seinem Buch nicht so falsch. Wenn die Leute noch gleichgültiger werden und sich immer mehr von den Massenmedien beeinflussen lassen, wohnen wir bald in einem totalitären Staat und dem die Machthaber machen was sie wollen und es niemand in Frage stellt.
Leider bin ich zu wenig politisch engagiert, um wirklich etwas ändern zu wollen und so führe ich immer nur mit meinem Vater hitzige Diskussionen darüber, wie es weiter bergab geht und jeder uns Geld aus der Tasche zieht, für Dinge, die es früher für ein paar cents gab (Brot, Butter, Käse?)
Es ist nunmal wirklich einfacher, einfach nicht nachzudenken, weil man somit vielen Dingen aus dem Weg geht und einem seine eigene Hilflosigkeit nicht auffällt. Ich meine, irgendenen korrupten Politiker wählen, der eh nur seine Portokasse im Sinn hat, ändert ja auch nichts, weil die eh alle gleich sind.

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