Manchmal muss das sein. Und manchmal sollte man eigentlich viel öfter machen. Das meint rausfahren und wieder Luft atmen, die nicht wie die Schlagzeilen nach Metall schmecken. Das meint Liegestühle im Garten und Zeitung lesen, solange man will. Das meint tief ein- und ausatmen und Himmel soweit das Auge reicht. Dazu Straßen fast ohne Autos und Wald dazu, der nur still ist, während der See daneben liegt. Man sollte das viel öfter machen.
Und mir lag meine Kindheit zu Füßen in dieser Gegend, all die Orte hatten wieder Farbe im Kopf und keine verfärbten Erinnerungsränder mehr. Da hängen meine Kindeskünste an den Holzwänden und die Farbstifte funktionieren immer noch, die füllt der alte Mann immer wieder nach. Und dass er den Sonderangeboten wie verrückt nachgeht und Klebeband, Schnur und Alufolie für mehrere Jahre in Vorrat hat, macht mich in jedem Winkel dieses Grundstücks lächeln. Auch das alte Holzpferd, dass da so treu noch steht. Und wie die Leute in ihren Jogginganzügen die nächsten Möhren pflanzen und gerade Bahnen ziehen, während im Garten des alten Mannes lustig bunt die Töpfe am Holzhaus hängen und ein Spiegel dazu, denn im Sommer, da kann man sich ja draußen waschen. Mein Planschbecken ist noch da, es sieht aus, als könne ich jederzeit wiederkommen. Und ein bisschen ist die Zeit stehengeblieben. Der bunte Ball hat zwar Luft verloren, auf den Badmintonschlägern liegt Staub, aber meine Bilder, die sind nun gerahmt.
Manchmal muss man in solchen Gaststätten mit Karteneinbänden aus Leder und dem Menü in Plastikfolie essen gehen. Dann bestellt man die Hausküche und einem fallen auf einmal auch wieder die Namen der Wiesenblumen ein, die frischgepflückt in einem kleinen Wasserglas vor einem stehen. Und man weiß noch, wo man den Löwenzahnkranz gewunden, wo das Baumhaus gebaut hat und wo man ins Wasser gefallen ist. Ich sollte da öfter hinfahren. Dahin, wo man kaum etwas hört außer Vögeln und manchmal Getuschel der Nachbarn oder ihre Sägen. Es sind nur anderthalb Stunden und in der Holzhütte wartet ein Faltboot.
Man kann ja so ganz ohne Pausen nicht ewig funktionieren. Und dann schreit der Körper in Tönen und Schmerzen und ich sage noch laut: "Schaff dir Ruhepunkte", und denke leise: "Bitte zieh das auch durch". Denn um die wichtigen Menschen hat man eben Angst.