The Advocate´s Prosecutor II

Apr 29, 2010 18:50


Genre: m/m slash
Disclaimer: Die Personen dieser Handlung sind frei erfunden. Sie entstammen der Fantasie meiner Freundin (Greenwhitebobo) und mir (krokomaus). Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Jeder Fehler in der Handlung geht zu meinen Lasten, ebenso wie Rechtschreib- und Grammatikfehler (obwohl ich sie gerne auf Word schieben würde…) , da ich diese Story schreibe.
Summary: Die Fortsetzung zu The Advocate´s Prosecutor.  Wie geht es mit Mike und Rick weiter? Ist ihre Trennung endgültig? Wir werden sehen... Diesmal aus der Sicht von Rick Vallance.
Es wird keine regelmäßigen Updates geben. Ich schreibe nach Lust und Laune.
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Für Torry

The Advocate´s Prosecutor II

by Krokomaus

7. Kapitel


Als ich wieder zu  mir kam, hatte ich zunächst große Schwierigkeiten, mich zu orientieren. Mein Schädel brummte wie ein vielbeschäftigter Bienenstock und meine Sicht war leicht beeinträchtigt. Es war dunkel, nur ein kleines Licht erhellte den Raum spärlich. Mein Blick war getrübt, ich nahm alles nur verschwommen wahr. Ein verhasster Geruch stieg mir in die Nase: es roch nach Sterilisation, Krankheit - und Tod.  Daraus folgerte ich geistreich, dass ich in einem Krankenhaus lag. Und schlagartig erinnerte ich mich daran, was passiert war.

„MIKE!“ Ich schnellte hoch. Stechender Schmerz pochte augenblicklich in meinen Schläfen. Mir wurde ganz übel. Alles drehte sich.

„Sssch…“ Eine bekannte sanfte Stimme drang zu mir durch und eine warme Hand legte sich beruhigend auf meinen Arm, in welchem eine Infusionsnadel steckte. Ein Tropf hing am Haken über meinem Bett.

„Bleib ruhig liegen. Du hast eine Gehirnerschütterung.“

Dave. Ich blinzelte ein paar Mal und versuchte meinen Blick auf ihn zu fokussieren. Langsam klärte sich der Nebel vor meinen Augen und ich erkannte meinen Freund. Er saß neben meinem Bett, sah blass und besorgt aus, rötliche Bartstoppeln verzierten sein Gesicht.

„Ich muss zu Mike“ krächzte ich mit schwacher Stimme.

„Du musst liegen bleiben“ kam die prompte Antwort.

Trotzig schob ich seine Hand beiseite und fummelte ungeduldig an der Infusionsnadel herum, wollte mich von ihr befreien.

Dave hielt mich kopfschüttelnd davon ab. Seine Finger umklammerten mein Handgelenk mit eisernem Griff, wie ein Schraubstock. Seine Augen signalisierten, dass ich allen Grund hatte, ihn zu fürchten, wenn ich nicht das tat, was er mir befahl.

„Ich will nach Hause“ versuchte ich mit flehender Stimme eine andere Taktik. Wieder schüttelte Dave den Kopf.

„Du musst über Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben, Rick.  Dein Kopf hat ganz schön was abbekommen, als du umgekippt bist.“

Erst jetzt bemerkte ich den dicken Verband um meinen Kopf und erinnerte mich, dass Dave zu Anfang etwas von Gehirnerschütterung sagte. Vermutlich war ich mit dem Kopf irgendwo hart dagegen geknallt, als ich ohnmächtig wurde. Ein harmloser Kratzer im Gegensatz zu dem , was Mike zugestoßen war.

Mike - oh Gott. Mike!

Meine Geduld mit Dave war so ziemlich am Ende. Ich musste hier raus! Verstand er das denn nicht? Ohne mich weiter um ihn zu kümmern, schwang ich die Beine aus dem Bett - und hielt inne, denn mir wurde schwarz vor Augen. Von dem stechenden Schmerz in meinem Kopf ganz zu schweigen.

"Verdammt noch mal, Rick! Du bleibst liegen!" War ja klar, dass Dave sich einmischte.

"Halt dich da raus!" knurrte ich ihn giftig an, während ich versuchte meine hämmernden Kopfschmerzen zu ignorieren.

"Okay - du willst nicht auf mich als deinen Freund hören. Dann wirst du eben auf mich als Polizist hören müssen." Und noch bevor er den Satz beendet hatte, spürte ich kaltes Metall um mein rechtes Handgelenk. Dieser Mistkerl hatte mir doch tatsächlich Handschellen angelegt und mich an das Krankenhausbett gekettet. Fuck! Gedanklich kündigte ich ihm die Freundschaft.

Ich zerrte an der Fessel, funkelte meinen ehemaligen Freund wütend an. "Mach mich sofort wieder los!" fauchte ich, spürte aber gleichzeitig, dass ich nicht die Kraft haben würde, mich gegen Dave zur Wehr zu setzen.

Dave verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich einfach nur an. Der Bulle ihn ihm gewann die Oberhand. Er war nicht mehr mein liebenswerter Freund, den ich ab und zu mal vögelte. Jetzt war er der knallharte Bulle, den ich zu fürchten hatte.

"Wenn du nicht die ganze Nacht mit Handschellen verbringen möchtest, werde endlich vernünftig, Rick. Du musst mit deiner Gehirnerschütterung 24 Stunden zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Das ist nur zu deinem Besten. Und ja, ich weiß dass du zu Mike möchtest. Verständlich. Das kannst du auch. Aber nicht jetzt und nicht heute. Wir müssen erst sicher gehen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Außerdem - du kannst dich bei deiner Niete von Sekretärin bedanken, dass du hier bist...."

Ich sah ihn verständnislos an. Was hatte Jane damit zu tun?

Dave seufzte, fuhr mit den Händen durch seine kurzen Haare und setzte sich zu mir aufs Bett. "Ich wusste, dass die Staatsanwaltschaft aus San Francisco die Ermittlungsakte an uns bzw. das Büro des Staatsanwalts hier in L. A. faxen würde. Darum hab ich Jane - deine hirnlose Sekretärin - angewiesen, die Unterlagen so lange nicht an dich weiterzureichen, bis ich da bin. Ich wusste, dass dich der Inhalt wie ein Boxhieb in die Magengrube treffen würde, darum wollte ich nicht, dass du die Akte siehst, bevor ich bei dir bin, um dir beizustehen."

Noch immer sah ich ihn an, als wäre er mein Feind Nummer eins.

"Hätte ich ahnen können, dass Jane ein Problem mit ihrem Gehör hat? Sie hat nicht getan, worum ich sie gebeten hatte, sondern dir die Akte brühwarm auf deinen Schreibtisch gelegt. Blöde Pute. Kein Wunder, dass ich auf Männer stehe - die hören wenigstens zu."

Mir war im Grunde genommen scheißegal, warum und wie die Akte auf meinen Schreibtisch kam. Tatsache war jedenfalls, dass Mike ... ich konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen, ohne dass mir kotzübel wurde.

Erschöpft sank ich ins Bett zurück und schloss die Augen. Dave streichelte mir sanft mit dem Handrücken über die Wange. Mein liebenswerter Freund war zurück - der herrische Bulle vorläufig verschwunden.

"Der Überfall liegt schon sechs Wochen zurück, Rick. Die Polizei von S.F. wusste nicht, dass wir hier einen Serientäter haben, der genau nach diesem Muster vorging. Es dauerte eine Weile, bis sie die Verbindung zu uns nach L.A. hergestellt hatten. Mike hat überlebt. Sein Leben hing zwar am seidenen Faden und mehrere Operationen waren nötig. Aber jetzt geht es ihm soweit ganz gut. Er wurde vor ein paar Tagen aus dem Krankenhaus entlassen und lebt jetzt bei einem Freund Namens Drew Baylor, da er nicht allein in seine Wohnung zurückkehren wollte."

Drew Baylor? Der Name kommt mir bekannt vor. Heißt so nicht Mikes bester Freund? Der war doch verschwunden, so weit ich mich erinnern kann. Aber jetzt scheint er wieder aufgetaucht zu sein. Schön für Mike. Bei ihm ist er hoffentlich in Sicherheit.

Ich nahm Daves Stimme wie durch dicke Watte wahr, hörte ihm aufmerksam zu, saugte jedes Wort in mich auf, um mich zu vergewissern, dass Mike am Leben war. Obwohl mir tausend Fragen auf der Zunge lagen und ich so schnell wie möglich zu Mike wollte, spürte ich, wie mich willkommender Schlaf übermannte. Es dauerte nicht lange und ich war eingeschlafen.

Als ich erwachte, schien die Sonne in mein Zimmer und mein Handgelenk war von den Handschellen befreit. Meine Kehle war trockener als die Wüste Gobi, ich schluckte mehrmals um sie zu befeuchten. Ein Glas Wasser stand auf einem kleinen Nachttisch und ich griff gierig danach, trank es in einem Zug aus. Jetzt ging es mir etwas besser. Vorsichtig bewegte ich meinen Kopf und sah mich gründlich im Zimmer um. Dave war verschwunden - ich war allein.

Soll ich mich darüber freuen oder enttäuscht sein?

Ich entschloss mich, froh darüber zu sein. Niemand da, der mich davon abhalten konnte, dieses Krankenhaus zu verlassen. Doch kaum hatte ich die Beine über den Rand des Bettes geschwungen, ging die Tür auf und Dave steckte den Kopf herein. Großartig. Ich hatte einen Wachhund.

„Guten Morgen“ begrüßte er mich freundlich und trat ein. „Wie geht es dir?“

„Fuck! Wie sollte es mir schon gehen?“ schnauzte ich ihn unhöflich an. „Mein Freund wurde überfallen, niedergestochen und vergewaltigt. Das hebt meine Laune stets an“ meinte ich sarkastisch und ignorierte dabei die Tatsache, dass Mike nicht mehr mein Freund war. In meinem Herzen war er immer noch mein Lover, mein Freund, mein Traummann.

Dave seufzte nur, sagte kein Wort. Dafür sprachen seine Augen Bände. Er war verletzt. Sofort tat mir leid, dass ich ihn so angefahren hatte.

„Entschuldige“ nuschelte ich verlegen und senkte den Blick zu Boden. Dave hatte nichts getan. Es war nicht seine Schuld, dass ich mir schuldig vorkam. Genau, ich gab mir die Schuld daran, was Mike zugestoßen war. Wenn ich ihm damals gleich gesagt hätte, dass das Foto in der Zeitung nicht aktuell war und ich ihn nicht so kampflos aufgegeben hätte, dann wäre ihm das nicht passiert.

„Tu´ das nicht, Rick“ hörte ich Daves sanfte Stimme.

„Huh? Was meinst du?“

„Du gibst dir die Schuld.“

Fuck. Großartig. Der Kerl konnte tatsächlich meine Gedanken lesen. Oder ich war ein offenes Buch für ihn. Wie auch immer. Ich konnte vor Dave nichts verheimlichen.

„Es ist aber meine Schuld“ beharrte ich trotzig, während ich wieder zurück ins Bett krabbelte. Ich fühlte mich noch zu schwach auf den Beinen, als das ich hätte aufstehen können.

„Nein. Ist es nicht. Einzig dieser Mistkerl, der Mike und all den anderen das angetan hat, ist dafür verantwortlich. Und wir werden ihn schnappen, Rick. Das verspreche ich dir.“

Ich nickte und ballte meine Hände zu Fäusten. Es gab dazu nichts zu sagen. Denn wenn Dave und seine Kollegen ihn nicht fassen würden, würde ich es tun. Mein Hass auf diesen Kerl war so groß, dass ich mein restliches Leben damit verbringen würde, ihn zu jagen. Und wenn ich ihn hätte, würde ich ihn umbringen. Ohne mit der Wimper zu zucken.

Wieder las Dave meine Gedanken, denn er schüttelte den Kopf. „Er ist es nicht wert, Rick.“ Dieser Bulle wurde mir langsam unheimlich. Kein Wunder, dass er eine so hohe Aufklärungsrate hatte. Niemand konnte vor ihm scheinbar etwas verheimlichen. Und er auch nicht vor mir. Ich sah ihm an, dass er mir etwas verschwieg.

„Spuck´s aus.“

Diesmal war es an ihm, mich fragend anzusehen.

„Ich sehe dir an, dass dir etwas auf dem Herzen liegt. Besser du sagst es mir gleich. Mach es wie mit einem Pflaster - kurz und schmerzlos. Einfach abreißen.“

Dave nickte und schmunzelte. Ich mochte sein hübsches Lächeln. Es machte ihn so … verletzlich und menschlich.

„Der Fall in San Francisco wird von den dortigen Behörden bearbeitet. Das heißt, wir hier in L.A. sind für die ungeklärten Mordfälle zuständig, während S.F. für den Mordversuch an Mike Summers in Tateinheit mit Vergewaltigung die Ermittlungen übernimmt. Ich habe zwar Akteneinsicht, kann aber nichts tun, als darauf zu hoffen, dass die Kollegen in San Francisco ihren Job verstehen und den Scheißkerl fassen.“

Ich schluckte hart und schloss meine Augen. Das hieß folglich auch, dass ich als Staatsanwalt von Los Angeles keinerlei Einfluss auf die Behörden in San Francisco nehmen konnte. Mir waren  die Hände gebunden.  Es war mir nur erlaubt, sie zu unterstützen und ihnen so viele Informationen wie nur möglich zur Verfügung zu stellen. Aber im Grunde genommen ging es mich einen feuchten Dreck an, wie die Staatsanwaltschaft in S.F. mit dem Fall umging.

Drei Tage später war ich beruflich sowie privat auf dem Weg nach San Francisco.

Tbc

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