On The Road Again

Jul 13, 2008 13:41


Vorwort: Diese Story ist so ganz anders, als die anderen Geschichten die ich bisher zu BBM geschrieben habe. Sie entstand aus einem One-Shot und der Bitte, doch mehr daraus zu machen. Jedenfalls versuche ich mich diesmal an einer für mich völlig neuen Sache. Bisher habe ich mich immer nahe am Original orientiert, mein Jack und Ennis waren immer die, die sie auch im Film waren. Hier ist das aber ganz anders. Sie haben beide andere Charaktere und nichts mehr mit den Figuren aus dem Film gemeinsam. Nur die Namen und das Aussehen.

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Genre: AU/AU

Pairing: Natürlich Jack und Ennis.

Disclaimer: Mir gehört nichts, wie immer. Nicht einmal die Idee dazu. Ein Kommentar im BBM-Forum hat mich darauf gebracht. Jack und Ennis gehören Annie Proulx.

Summary: Ennis ist Trucker und bekommt eine neue Route zugeteilt. Jack ist..... nun, das wird noch nicht verraten (weil ich es selbst noch nicht so genau weiß ;-) ).

Rating: P18-Slash

On The Road Again

„DEL MAR!!! Beweg deinen schwulen Arsch in mein Büro!“ Der Schrei von Chris Fisher Senior hallte dumpf durch die große Lagerhalle. Ich rollte verärgert mit den Augen. Seit fünf Jahren arbeitete ich für die Spedition Fisher& Son und seit ungefähr vier Jahren, elf Monaten, dreißig Tagen und zweiundzwanzigeinhalb Stunden wusste die ganze Firma, dass ich vorzugsweise meine Murmeln mit knackigen Kerlen um die Wette klackern ließ. Ohne es zu wissen, hatte ich einige Tage vor meiner Anstellung mit dem Junior-Boss gevögelt und wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese Information unter den Mitarbeitern von Fisher & Son.

Ich kletterte missmutig von der Ladefläche meines riesigen Trucks, den ich gerade beladen wollte, zog mir die Arbeitshandschuhe aus, steckte sie in meine hintere Hosentasche und schlurfte zum Büro vom Boss. „Was gibt´s?“

„Du fährst ab heute die Texas-Route“ befahl Mr. Fisher in barschem Ton. Mir fiel die Kinnlade herunter. Das war eigentlich Chips Tour. Und bevor ich nachfragen konnte, warum mir diese verhasste Route aufs Auge gedrückt wurde, lieferte der Boss auch noch gleich die Erklärung. „Chip hat gekündigt.“

Aha. Von diesem Moment an hasste ich Chip. Er war eigentlich ein netter Kerl mit gemütlichem Bierbauch und Vollbart. Hatte immer die Ruhe weg. Ich mochte Chip. Jetzt allerdings nicht mehr. Die Texas-Route war hin und zurück eine Drei-Tages-Tour. Die vorschriftsmäßigen Pausen mit eingerechnet. Bisher hatte ich immer nur die Ein-Tages-Fahrten übernommen. Abends war ich stets zu Hause, musste nie in meinem Truck übernachten, obwohl er eine einladende Schlafkabine hatte, die ich immer nur in den Pausen für einen kleinen Hand-Job oder ein kurzes Nickerchen benutzte.

„Lass dir von Chantal die Lieferpapiere geben und mach dich auf den Weg. Bist schon spät dran.“ Den Boss hasste ich auch.

Mit langem Gesicht und schlechter Laune schlenderte ich provozierend langsam ins Büro, begrüßte die Sekretärin - Chantal - mit einem erzwungenem Lächeln und murmelte:

„Brauche die Papiere für die Texas-Tour.“

„Hi, Ennis.“

Erschrocken fuhr ich herum und sah mich dem Junior-Boss gegenüber. Chris strahlte mich an und meine Verärgerung über den Alten und Chip war fast vollständig verflogen. Junior - wie ich ihn in Gedanken nannte - sah heute verdammt gut aus. Sein braunes, kurzes Haar stand unordentlich vom Kopf ab, die obersten Knöpfe seines Hemdes waren offen und gaben den Blick auf eine behaarte Brust frei. Aus braunen Augen sah er mich freundlich an und gab mir einen Klaps auf die Schulter.

„Habe gehört, du fährst jetzt Chips Route.“ Ich nickte. „Halt die Ohren steif.“ Wieder klopfte er mir auf die Schulter, zwinkerte Chantal zu und verließ dann das Büro.

Da stand ich nun - 25 Jahre alt, blond mit braunen Augen und Top in Form - und spürte ein aufkeimendes Verlangen in mir, welches zwischen Den-Senior-Boss-und-Chip-erwürgen und Den-Junior-Boss-vögeln schwankte. Ich entschied mich weise dafür, von Chantal die Lieferpapiere entgegen zu nehmen und mich an meine Arbeit zu machen.

Nachdem ich den Truck beladen hatte, gab ich die Zieladresse ins Navigationssystem ein. Ich war die Route noch nie gefahren, wusste aber von Chip, dass sie langweilig und öde war. Der Bärtige war die Tour nur gefahren, weil er da irgendwo ein Mädchen hatte, welches er regelmäßig beglückte.

Seufzend ergab ich mich in mein Schicksal und lenkte den Truck vom Hof der Spedition. Ich hatte mir reichlich Zigaretten, Proviant und CDs eingesteckt, um die langweilige Fahrt zu überstehen.

Kaum war ich auf dem Highway, begann es in Strömen zu regnen. Die Scheibenwischer schafften es kaum, das Wasser von der riesigen Frontscheibe zu vertreiben. Leise fluchend schob ich Willy Nelson in den CD-Player und wippte rhythmisch mit dem Kopf zu „On The Road Again.“ Ich mochte Country-Musik. Sie entspannte mich.

Wie es schien, entspannte mich die Musik zu sehr. Die Hauptarbeit verrichtete allerdings der Scheibenwischer. Dieses eintönige Tack-Tack-Tack wirkte hypnotisierend und ermüdend, obwohl ich erst seit zwei Stunden unterwegs war. Ich brauchte etwas, was mich wach hielt.

Vier Becher Kaffee und etwa 500 Meilen später meldete sich meine Blase. Aber da ich wegen  der nassen Straße nicht die erlaubte Höchstgeschwindigkeit fahren konnte, war ich dem Zeitplan schon hinterher und wollte keinen Pinkelstopp einlegen. Ich verkniff mir dieses menschliche Bedürfnis, zündete mir die 15. Zigarette an und konzentrierte mich auf den spärlichen Verkehr auf dem Highway.

Ich hatte gerade die Grenze zu Colorado passiert, als ich mein dringendes Bedürfnis nicht mehr länger ignorieren konnte. Verzweifelt hielt ich nach einem Rastplatz Ausschau. Ein Schild wies mich darauf hin, dass meine Blase noch 50 Meilen warten musste, um sich zu entleeren. Shit.

Nervös rutschte ich auf dem Fahrersitz herum und trat das Gaspedal trotz des starken Regens beinahe durch. Mein Truck donnerte mit Höchstgeschwindigkeit über den nassen Highway. Krampfhaft umklammerten meine Finger das große Lenkrad, weiß traten die Knöchel hervor. Ich zwickte meine Beine zusammen und überlegte ob ich nicht einfach hier auf dem Highway anhalten sollte. Verwarf den Gedanken aber rasch wieder, da ich keine Lust hatte mich von vorbeifahrenden Autofahrern anglotzen zu lassen, während ich pinkelte.

Endlich kam der Rastplatz in Sichtweite. Ich nahm den Fuß vom Gas und stellte erstaunt fest, dass es aufgehört hatte zu regnen. Wann war das passiert? Ich war so darauf  konzentriert gewesen, mir nicht in die Hose zu pinkeln, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie sich die Sonne durch die Wolkendecke kämpfte. Umso besser. Da konnte ich auf der Weiterfahrt endlich richtig Gas geben.

Langsam fuhr ich den Truck auf den Parkplatz, stellte den Motor aus und sprang aus dem Führerhaus. Suchend sah ich  mich nach einer Toilette um. Nichts. Nada. Es war ein kleiner Rastplatz, nur mit ein paar fest verankerten Tischen und Bänken, wo man zwar ein Pause einlegen konnte, aber sonst war hier nichts. Keine Toiletten. Das Pech klebte heute an mir, wie Hundescheiße an der Schuhsohle.

Meine Augen wanderten über das Gelände. Hinter dem Parkplatz erstreckte sich ein kleines Waldstück. Perfekt! Hastig eilte ich dorthin, kämpfte mich durch das Gestrüpp, fand einen geeigneten Platz und öffnete meine Hose. Erleichtert schloss ich die Augen und ließ es laufen.

Als ich die Augen wieder öffnete, stand ein dunkelhaariger Fremder neben mir und sah mich aus tiefblauen Augen schüchtern grinsend an. Ohne mich aus den Augen zu lassen, öffnete er die Hose seines feinen Anzugs und pinkelte gegen einen Baum.

Ich konnte mir einen Blick auf sein Pinkelorgan nicht verkneifen. Und was ich da sah, ließ mich erfreut die Augenbrauen in die Höhe ziehen. Der Fremde war verdammt gut bestückt. Sofort keimte in mir die Frage auf, wie es wohl war, dieses Prachtstück in meinem Hintern zu spüren. Und anscheinend war dieser Fremde Hellseher. Oder zumindest konnte er Gedanken lesen.

Ich weiß nicht, ob er es an meinem Blick oder an meinem dezenten Sabbern gesehen hatte. Jedenfalls trat er stumm auf mich zu und sah mich fragend an. Erst jetzt fiel mir auf, dass dieser Unbekannte verdammt gut aussah: die blauen Augen standen in krassem Kontrast zu seinem dunklen, lockigen Haar, der Körper war muskulös. Er war in etwa so groß wie ich. Ich erwiderte seinen Blick

Und in diesem Augenblick wusste ich, dass er auf der Suche war. Auf der Suche nach einem Abenteuer. Und ich war bereit ihm das zu geben.

Tbc

Anmerkung: Den One-Shot könnt ihr hier nachlesen: http://krokomaus.livejournal.com/54300.html

on the road again, krokomaus, german

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