Java 2024 - zurück nach Yogyakarta

Aug 08, 2024 20:15

Bis 12:00 Uhr war Checkout im Sunsetfalls Garden and Resorts und 12 Uhr rollten wir vom Hof. Das Frühstücksbuffet war umfangreich gewesen und hob sich deutlich von dem ab, was wir bisher so erlebt hatten. Es gab allerlei indonesische Spezialitäten, aber auch internationale, wie z.B. traditionell im Sandbett zubereiteten türkischen Kaffee und einen Schokobrunnen, in dem man sich vorbereitete Obstspieße versüßen konnte. :-D



Gemäß unseres vor zwei Tagen geschmiedeten Plans mussten wir zurück nach Yogyakarta - oder Jogjakarta, wie die Javaner sagen - um das Auto zurückzubringen. Derweil konnten wir den Avis-Menschen überzeugen, gegen kleinen Aufpreis den Wagen bei unserem Quartier abzuholen. Also: mal schauen, wie das morgen klappt. Apropos Pläne: wir müssen morgen noch einen Fahrer organisieren, der uns nach Jepara bringt (ca. 4-5 Std Fahrt), von wo aus wir übermorgen früh das Boot nach Karimunjawa nehmen wollen.

Auch wenn das endlose Verkehrsgewusel recht anstrengend ist, haben wir erst dadurch das Gefühl, Land und Leute so richtig zu erleben. Bei so Überlandfahrten bewegen wir uns nicht im touristischen Mikrokosmos irgendwelcher Hotels oder Guided-Tours; wir sind mittendrin. Und dieses Mittendrin ist super-intensiv und die vielen - für westeuropäische Sinne - skurrilen Situationen kaum zu beschreiben. Allem voran natürlich der Verkehr, der wir ein wuchernder Organismus durchs Land fließt, dem man sich einfach hingeben muss. Regeln existieren nicht auf dem Papier sondern im zwischenmenschlichen Miteinander und das funktioniert hier verblüffend gut: Nein, der Laster neben mir hat sich nicht gerade vor mir reingedrängelt, er hat durch sein langsames aber nachhaltiges Rüberdriften klar erkennbar gemacht, das er jetzt gern die Spur wechseln würde und ich hatte ja schließlich keinen erkennbaren Grund, ihm diesen Wunsch zu verwehren. Und die endlos vielen Motorräder, die von allen Seiten scheinbar ohne zu gucken dazwischen schießen, uswusf. Es ist ein Spiel, das verblüffenderweise völlig ohne Agression auskommt. Nirgends ist die Analogie "Verkehrfsfluss" treffender, wie ich finde. Ein Wassertropfen nimmt es dem anderen wohl auch kaum übel, wenn er ihn zur Seite drängt. Es geht in jedem Fall weiter, irgendwie.











Und so erreichten wir auch wieder einmal, nach knapp 3 Stunden Wuselei, unser Tagesziel, das Abhayagiri Sumberwatu Herritage Resort. Von dessen Terrassen haben wir einen fantastischen Weitblick, am Horizont auf den Mount Merapi (den aktivsten Vulkan des Landes), so die Wolken es zulassen, und etwas näher den Prambanan Tempel, den wir bereits vorgestern aus der Nähe bestaunt hatten und der auch nach über eintausend Jahren noch alle anderen Bauten der nahen und weiten Umgebung deutlich überragt.



Ursprünglich hatten wir für heute geplant, zu einem Tempel inmitten malerischer Reisterrassen nördlich von Magelang zu wandern, von dem im Stefan Lose Reiseführer geschwärmt wurde. Dann gewann jedoch das Bedürfnis, das heutige Programm kurz zu halten und den Fokus etwas in Richtung Entspannung zu rücken. Gute Entscheidung: Die wunderschön gestaltete Anlage des Sumberwatu Heritage Resorts verdient es, wahrgenommen zu werden. Und während Janine nach Sonnenuntergang noch eine Massage genoss, spielten Jelle und ich bis zum Abendessen Schach und Tischtennis.











Neben den bereits auf dieser Reise gewürdigten Riesentempeln Prambanan und Borobudur gibt es in der Gegend auch etliche kleinere Tempel und viele weitere historische Ruinenfunde ehemaliger Tempel, die zum Teil erst durch Ausgrabungen zu Tage befördert wurden oder noch werden. Die Gegend um das Sumberwatu Heritage strotzt von solchen Ausgrabungsstätten und die so gefunden Überreste einer buddhistischen Stupa, welche um das Jahr 900 datiert wurde, wurden auf dem Gelände des Resorts rekonstruiert und ausgestellt.


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