Nachdem wir und unsere Freunde zuvor jeweils unabhängig in Australien die endlose Weite und Ruhe genossen haben, war uns Ubud eigentlich zu viel Trubel. Endloses Verkehrsgewimmel auf den engen Straßen (aka Stau) und mittendrin Fragmente balinesischer Kultur, die versuchen den Touristenströmen zu trotzen oder ihnen längst geopfert wurden. Man muss sich darauf einlassen und sicherlich auch mehr Zeit mitbringen (und möglichst keine kleinen Kinder), um Ubud für sich zu entdecken - am besten auf eigene Faust mit Motorrad.
Wir hatten unser kleines Quartier in einer ruhigen Seitengasse eher am Stadtrand gelegen, von wo aus wir zu ein paar nahe gelegenen Restaurants laufen konnten und auch nicht viel mehr unternahmen. Auf dem Weg bestaunten wir ein paar Holzwerkstätten mit einer unfassbaren Fülle an prächtigen Schnitzereien und teils riesigen Skulpturen. Und zwischen den Häusern immer wieder Reisfelder.
Erst zum Abreisetag ließen wir uns noch einmal ins Zentrum fahren, um einen kurzen Eindruck zu bekommen. Mit drei Kindern und viel zu wenig Zeit ausgestattet, blieb es am Ende aber doch bei einem Marktbesuch. Zwei Fahrer hatte uns Spencer, der Wirt unserer nächsten Unterkunft, vermittelt. Wir hatten mit ihm ausgemacht, dass die Fahrer uns nicht nur abholen sondern auf dem Weg der ca. 3 stündigen Fahrt auch ein paar Stopps bei interessanten Orten einlegen. Kein Problem, meinte Spencer, nur wussten die Fahrer bei Ankunft in Ubud davon nichts und fingen direkt an rumzufeilschen. Blöder Auftakt, den wir aber schnell hinter uns ließen.
Highlight der Stopps nach Ubud war der
Taman Beji Griya Wasserfall. Man kam sich zwar auch hier gleich etwas abgezockt vor, als Eintritt genommen wurde und für größere Kameras nochmal 500000 Rp (ca 30€) extra verlangt wurden, weshalb ich unsere dann auch nicht mitnahm und wir deshalb "nur" Handybilder haben. Der Ort war aber eben nicht nur ein Wasserfall sondern offenbar auch ein Tempel und spirituelle Pilgerstätte. Wir sahen etliche Balinesen, die dort hinkamen um sich im heiligen Wasser reinzuwaschen und allerlei Gebete und Rituale vollzogen. So waren dann auch nicht alle Bereiche des Areals für uns zugänglich. Besonders eindrucksvoll waren die inbrünstigen Schreie von Frauen, die beim Wasserfall Minutenlang ihre Sorgen oder sonstwas aus der Seele brüllten.
Nach noch einem Einkauf im Supermarkt, den uns Spencer empfohlen hatte, erreichten wir zum Sonnenuntergang die
Pondok Matekap. "Pondok", indonesisch für "Hütte", war eine schamlose Untertreibung für diese traumhafte Villa, die uns die folgenden drei Nächte beherbergen würde. Wir waren bei Ankunft erst einmal sämtlichst überwältigt und sprachlos, so schön präsentierte sich das Haus, situiert direkt an Reisfeldern mit Blick auf den Sonnenuntergang überm Meer hinter einem Palmenhain. Und während wir so staunend die Szenerie aufsaugend da standen, wurde uns ein leckeres Curry zum Dinner serviert - mit frisch gebackenem Lavaküchlein zum Nachtisch.