Pairing: Sarueh x Ishtar
Fandom: Prosa
Storyverse:
night verseWordcount: 1416
Warnings: Sex, slightly SM, maybe?
A/N:
gedanken_zirkus Ficathon
write your darlings Prompt von
tears_into_wine p u t o n y o u r w a r p a i n t
Sarueh x Ishtar
Put on your war paint
»Der Krieg wird kommen.«
Ishtars Stimme dringt von weit her an Saruehs Ohr, als würde der Spätsommerwind sie auf seinen Schwingen zu ihr tragen und seltsamerweise hat sie wirklich das Gefühl, der Wind selbst hätte zu ihr gesprochen und nicht Ishtar, die reglos vor dem Feuer sitzt, die Augen geschlossen und die Lippen fest zusammengepresst.
»Wovon redest Du? Was für ein Krieg?«, verständnislos sieht Sarueh sie an, beobachtet mit stetig wachsender Sorge, wie Ishtar scheinbar geistesabwesend mit einem Stock fremdartige Zeichen in die Asche malt.
Doch Ishtar reagiert nicht auf sie, und Sarueh beschleicht das ungute Gefühl, dass Ishtar sich ihrer Anwesenheit überhaupt nicht bewusst ist.
»Ishtar!«, zischt sie leise und umfasst ihr Handgelenk, um ihre Aufmerksamkeit auch sich zu lenken, doch als kalte Finger auf heiße Haut treffen, zieht sie ihre Hand erschrocken zurück, als hätte sie sich verbrannt.
»Verdammt!«
Im ersten Moment hat Sarueh keine Ahnung, was das zu bedeuten hat, doch sie ist sich sofort sicher, dass es nichts Gutes sein kann.
Ishtar war seit jeher bekannt dafür, dass sie mit den Geistern ihrer Vorfahren in Kontakt treten konnte. Eine Gabe, die nur wenige Hexen der Scalarii beherrschen.
Natürlich hatte Sharindra sie nicht ohne Grund zu einer der höchsten Kriegerinnen ihres Zirkels ernannt - ebenso wie Sarueh selbst.
Ein Schicksal, das Ishtar und Sarueh unwiderruflich zu Gefährtinnen machte. Und Sarueh musste zugeben, dass sie mehr als glücklich darüber war. Es gab niemanden, den sie sich in einem Kampf mehr an ihrer Seite wünschte, als Ishtar.
Doch jetzt und hier, an diesem späten Sommerabend vor dem Lagerfeuer, macht ihr die Gabe Ishtars Angst, denn es ist sehr lange her, seit Ishtar zuletzt in eine so starke Trance gefallen ist.
»Ishtar, sieh mich an«, fleht sie verzweifelt und hofft inständig, die Trance irgendwie durchbrechen zu können und zu ihr durch zu dringen. »Was ist los? Was siehst Du?«
»Der Krieg wird kommen.«
Erneut dringen die Worte an Saruehs Ohr, wie ein von den hohen Tannenwipfeln zurück geworfenes Echo, der weit entfernten Stimme des Windes.
Stumm blicken Ishtars dunkle Augen in die Ferne, als wäre sie meilenweit weg, bei irgendetwas das nur sie sehen kann.
Sarueh beisst sich auf die Zunge, um ihre Ungeduld zu zügeln, und streckt erneut die Hand aus, um sie zu berühren. (Um zu sehen, was Ishtar sieht, um zu spüren was Ishtar spürt.)
Doch genau in diesem Moment beginnt Ishtar am ganzen Körper zu zittern und Schweiß perlt von ihrer Stirn, als hätte ein heftiger Fieberschub sie erfasst. Krampfartig ruckt ihr Körper vor und zurück und sie öffnet den Mund zu einem stummen Schrei.
Mit weit aufgerissenen Augen starrt Sarueh sie an, doch noch bevor sie irgendetwas tun kann, bricht Ishtar in der Asche neben dem Feuer zusammen.
»Aye, so ein Mist«, faucht Sarueh wütend, als sie sich über Ishtar beugt und ihr sanft eine Hand auf die Stirn legt, die noch immer förmlich glüht und von feinen Schweißperlen überzogen ist. »Was bei Awonawilonas Geist geht hier eigentlich vor?«
Seufzend zieht sie Ishtar vom Feuer weg und pustet kurz in ihre Hände, um sie mit ihrer Macht zu füllen und legt ihre Handflächen dann sanft auf Ishtars Stirn und ihren Hals, um sie abzukühlen.
Allmählich lässt das Glühen ihrer Haut nach und Sarueh bemerkt erleichtert, dass die Atmung ihrer Gefährtin sich beruhigt, bis sie schließlich die Augen öffnet und Sarueh ansieht.
»Es wird ein Krieg ausbrechen«, flüstert Ishtar mit rauer Stimme, als sie sich aufsetzt und in Saruehs schwarze Augen blickt.
»Aye, soviel habe ich auch schon begriffen«, knurrt die schwarzhaarige Hexe ungeduldig und verdreht die Augen. Einen Moment sieht sie Ishtar nachdenklich an, bevor sie ihren Blick auf auf den Boden senkt und ihre Hand ein paar Mal im Kreis dreht, bis ein Becher mit klarem, kalten Wasser aus dem Nichts erscheint, den sie ihr reicht. »Hier, trink etwas.«
Gierig leert Ishtar den Becher in wenigen Zügen. »Danke, das ist viel besser.«
»So, was ist jetzt mit diesem Krieg, der ausbrechen wird?«, fragt Sarueh ernst, als Ishtar sich beruhigt und wieder vollkommen Herrin ihrer Sinne ist. Zumindest soweit es einer Kriegerin wie ihr, die stetig in Kontakt mit der Welt ihrer Vorfahren steht, möglich ist.
Langsam wendet Ishtar den Blick gen Himmel und schließt die Augen.
»Es war alles so verschwommen. Da waren so viele Krieger und … Vampire. Ich weiss nicht warum, aber es wird zu einem Krieg zwischen Hexen und Vampiren kommen. Die Meister der Nacht werden etwas tun, was Sharindra ganz und gar nicht gefallen wird. Etwas womit sie sich Awonawilonas Zorn auf sich ziehen werden.«
»V'-tla! Nein! Ishtar, sag dass das nicht wahr ist!«, flehentlich sieht Sarueh sie an, in der Hoffnung sie hätte sich verhört, oder alles wäre nur ein böser Traum.
Doch Ishtar sieht sie nur bedauernd an. »Es wird Krieg geben, zwischen uns und den Vampiren. Daran besteht kein Zweifel. Die Frage ist nur wann.«
Einen Augenblick lang sehen die Beiden sich schweigend an, bis sie Ishtar den Blickkontakt abbricht und auf den Staub zu ihren Füßen starrt.
»Ich habe noch etwas gesehen«, murmelt sie so leise, dass Sarueh sich zuerst nicht sicher ist, ob sie wirklich gesprochen hat, oder ob es nur das Flüstern des Windes war.
Neugierig hebt sie den Kopf und sieht sie angespannt an. »Und was? Was hast Du noch gesehen, Ishtar?«
»Uns. Ich habe … uns gesehen.«
»Du hast … uns gesehen?«, haucht Sarueh atemlos und die junge Kriegerin verblüfft an.
»Ja.«
Und bevor Sarueh noch etwas sagen kann, springt Ishtar auf und verschwindet in ihrem Zelt.
Schweigend starrt Sarueh in die rotgelben Flammen des knisternden Lagerfeuers und versucht ein wenig Ordnung in ihre wirren Gedanken zu kriegen, die in ihrem Kopf hin und her fliegen und ein seltsames, unbekanntes Gefühl breitet sich in ihrem Inneren aus.
Schließlich hält sie es nicht mehr aus und folgt ihrer Gefährtin zum Zelt.
»Ishtar -.«
Die junge Frau mit dem hellen, weißblonden Haar hockt vor ihrem Bett, den Rücken dem Eingang zugewandt.
»Ich habe uns gesehen, Sarueh. Etwas … es war wie ein Krieg zwischen uns, aber auf eine gute Art. Es war … überwältigend.«
Langsam dreht sie sich um und Sarueh weicht erschrocken einen Schritt zurück, als die Zeichen in roter und schwarzer Farbe auf Ishtars Gesicht sieht. Die Zeichen für einen Kampf. Ihre Kriegsbemalung.
»Was -?«, wispert sie leise, doch Ishtar unterbricht sie mit einem leichten Kopfschütteln.
Geschmeidig erhebt sie sich und ist mit zwei langen Schritten bei Sarueh und legt ihr einen Finger an die Lippen.
»Komm«, sagt sie, zieht sie weiter ins Innere des Zeltes, bevor sie eine Hand zum Zelteingang streckt und ihn so mit kurzen Handbewegung versiegelt.
Lächelnd fährt sie mit ihren Fingern über Saruehs Augen und hinterlässt so die gleichen Zeichen auf ihrer Haut, wie sie selbst sie trägt.
»Ishtar, was tust Du?«
Sie ist selbst erstaunt darüber, wie rau und dunkel ihre Stimme auf einmal klingt und wie ein leichtes Zittern durch ihren Körper geht.
Und als Ishtar zur Antwort nur wieder den Kopf schüttelt und ihre weichen, vollen Lippen auf ihre legt, sind ihre Beine so wackelig, dass sie sich ohne darüber nachzudenken an Ishtars Arme klammert, aus Angst ohnmächtig zu werden.
Ishtars Körper drängt sie gegen den festen Stoff der Zeltwand, ihre Hände vergraben sich tief in ihrem langen, schwarzen Haar und ihre Lippen pressen sich härter auf ihre.
Und in diesem Moment erwacht in Sarueh eine Sehnsucht, von der sie nie geahnt hätte, dass sie tief in ihrer Seele verborgen schlummert.
Mit einem wilden Knurren stößt sie Ishtar aufs Bett und noch bevor die Hexe die Hände nach ihr ausstrecken kann, um sie wieder an sich zu ziehen, ist Sarueh über ihr, krallt ihre Fingernägel in ihre schmalen, weißen Schultern und presst ihre Lippen fordernd auf Ishtars.
Und sie erkennt, dass es genauso ist, wie Ishtar gesagt hat, wie sie es gesehen hat.
Es ist keine Liebe zwischen ihnen, da ist nichts zärtliches, sanftes, als Ishtars Nägel so fest über Saruehs Haut kratzen, dass sie später bestimmt aussehen wird, als hätte sie sich mit dem Wolf einer Wächterin angelegt.
Es ist keine Liebe zwischen ihnen, da ist nichts zärtliches, sanftes, als sie ihre Zähne in Ishtars Hals versenkt, sie beisst, sie schmeckt und ihre Hände so fest, um ihre Handgelenke schließt, dass sie am nächsten Tag bestimmt blaue Flecken haben wird.
Es ist ein Krieg zwischen ihnen, aber es ist gut.
Denn für den Krieg sind sie gemacht und für nichts anderes.
+