Pairing: Bellatrix Black x Narzissa Black
Wordcount: 1450
Warnings: Inzest, da Schwestern, vielleicht nicht ganz so platonisch, keine graphischen Beschreibungen sexueller Handlungen (außer Küssen & sanften Berührungen)
A/N:
daswaisenhaus Prompt [#_1057] von
tears_into_wine Bellatrix x Narzissa | Narzissa ist auf der Suche nach einem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk für ihre Schwester.
A/N: Beitrag zum
foreverland Adventskalender 2014
a very harry christmas; Türchen 19.
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all i want for christmas is you
Seufzend verlässt sie den Laden wieder und knallt die Tür hinter sich zu, heftiger als beabsichtigt,sodass das kleine Schild, auf dem in filigranen, kunstvollen Lettern Magische Präsente für jede Gelegenheit prangt, bedrohlich hin und her schwankt.
Wieder nichts. Irgendwie hat sie sich es einfacher vorgestellt, das perfekte Weihnachtsgeschenk für ihre große Schwester zu finden. Doch alles, was sie sich bisher angesehen hat, ist ihr vorgekommen, wie ein Haufen ausgemachter Blödsinn. Nippes und Kitsch im Überfluss, aber nichts was sie als perfekt empfunden hat.
Und dabei war sie schon in mehr, als einer handvoll Läden gewesen.
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Nachdenklich schlendert sie die Strassen entlang, die Kapuze ihres Mantels gegen den eisigen Wind tief in die Stirn gezogen, die kalten Hände tief in den Taschen vergraben.
Was soll sie ihrer geliebten Schwester nur schenken?
Kein Allerweltsgeschenk, so viel steht für Narzissa fest. Aber was ist Besonders und angemessen für ihre Schwester?
Nachdenklich hebt sie ihren Blick zum Himmel und beobachtet die zahlreichen, glitzernden Schneeflocken, die langsam zur Erde nieder tanzen und die Strasse vor ihren Füßen bedecken, wie Puderzucker einen Kuchen.
'Vielleicht sollte ich mich erst einmal etwas aufwärmen', denkt sie und lässt suchend ihren Blick durch die von Menschen überfüllte Gasse schweifen. Zum Glück kann sie ganz in ihrer Nähe einen heimelig anmutenden Pub ausmachen und richtet ihre Schritte nun zielstrebig darauf zu.
Mit einem freundlichen Lächeln tritt sie an den Tresen, bestellt einen Feuerwhiskey und ein Butterbier und sucht sich einen freien Platz in einer ruhigen, etwas geschützten Nische.
Als die junge Kellnerin ihre Bestellung bringt, bedankt sie sich mit einem flüchtigen Lächeln und legt die zierlichen Hände sogleich um den mit warmen Butterbier gefüllten Krug.
Ein Kribbeln breitet sich in ihren Fingern aus, als die Wärme des Getränkes die Kälte und die Taubheit aus ihren Fingergliedern vertreibt.
Eine Weile lässt sie sich von ihren Getränken wärmen, entspannt sich zunehmend, als Alkohol und starke Gewürze ihren Geist vernebeln.
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Doch schließlich holt die Gegenwart sie wieder ein und sie bemerkt, dass all das ihr bei der Suche nach einem perfekten Weihnachtsgeschenk für ihre Schwester nicht weiterhilft.
Seufzend stützt sie den Kopf auf die Hände und blickt stirnrunzelnd in ihren nur noch halb vollen Butterbierkrug.
'Das gibt es doch gar nicht! Mir muss doch irgendetwas einfallen!', schiesst es ihr durch den Kopf und sie verbirgt einen Moment lang stöhnend das Gesicht in den Händen.
Angestrengt durchforstet sie ihre Erinnerung nach gemeinsamen Momenten und Erlebnissen mit ihrer Schwester.
An ihre außergewöhnliche, besondere Beziehung. An gestohlene Küsse und verbotene Stunden.
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'Komm her', flüstert Bellatrix mit diesem ganz besonderen Klang in der Stimme, dem Klang der kein Befehl ist, aber trotzdem keinen Widerspruch duldet.
Unsicher, zögerlich geht Narzissa auf das Bett ihrer Schwester zu, setzt sich neben sie, die Hände in ihrem Schoß verschränkt, den Blick von ihrer Schwester abgewandt.
'Komm schon', zischt Bellatrix, legt einen Arm um ihre Schwester und zieht sie an sich.
Schweigend und eng umschlungen, liegen sie gemeinsam auf dem Bett, Bellatrix' Hände in Narzissas weichen, blonden Haaren vergraben.
Ein vages 'Wirsolltennicht. Wir dürfennicht. Wirkönnennnicht', in Narzissas Kopf,das von innen gegen ihre Schädeldecke pocht.Die Stimme der Vernunft in ihren Ohren.
Doch Bellatrix schlingt die Arme um ihre Hüften und zieht ihre Schwester an sich. Drückt fordernd und zärtlich zugleich, die vollen, weichen Lippen auf Narzissas und lässt die Stimme verstummen. Wischt die Worte einfach weg. Aus ihrem Kopf, aus ihrem Innern gelöscht.
Und Narzissa lässt sich fallen und gibt sich ihrer Sehnsucht, ihrer Leidenschaft nur noch hin.
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Das Herz hämmert in ihrer Brust, ihre Atmung geht schnell und angestrengt, als würde sie nicht aus einer Erinnerung, sondern nach einem langen Tauchgang im tosenden Meer auftauchen. Und auf einmal, weiss sie, was sie Bellatrix schenken wird. Auch wenn ein Teil von ihr ganz genau weiss, dass es falsch, dass es verboten ist.
Sie wird Bellatrix etwas schenken, dass nur für sie bestimmt ist. Für sie Beide. Bellatrix und Narzissa.
Kurzentschlossen leert sie den kümmerlichen Rest ihres Butterbieres in einem Zug, gibt der Kellnerin mit einem zuckersüßen Lächeln ein Zeichen und bestellt noch einmal dasselbe. Noch ein Butterbier und einen Feuerwhiskey. Als müsste sie sich wappnen, gleich wieder in die eisige Dezemberkälte hinauszutreten.
Als müsste sie sich noch ein bisschen Mut antrinken, um Bellatrix wirklich, das einzige ihr passend erscheinende Geschenk an Weihnachten zu überreichen.
Mit geschlossenen Augen, geniesst sie das Gefühl der Wärme, das sich in ihrem Inneren ausbreitet, als der Alkohol ihre Kehle hinabrinnt und diese angenehme, heiße Wärme bis in die letzte Faser ihres Körpers transportiert.
Eine Stunde und gefühlte tausend Schnäpse später, stolpert sie auf wackligen Beinen, die sich anfühlen wie Wackelpudding, hinaus in die kalte Dezemberluft.
Die Augen zielstrebig nach vorne gerichtet, schwankt sie im Winterwind hin und her, wie alte, schneebeladene Tannenzweige.
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Mühsam schleicht sie sich auf Zehenspitzen, die lange Treppe aus Eichenholz empor, bis in ihr Zimmer. 'Vielleicht sollte ich noch einmal duschen und mich eine Stunde schlafen legen, bevor ich meinen Plan in die Tat umsetze', denkt sie, als das Hämmern unter ihrer Schädeldecke zunimmt und sie einige Mühe hat auf geradem Weg ihr Zimmer zu betreten.
Anderthalb Stunden später sitzt sie an ihrem Schreibtisch und verfasst in ihrer schönsten und elegantesten Schrift einen kurzen Weihnachtsgruß für ihre Schwester.
Leise schleicht sie sich ins Zimmer ihrer Schwester, um die kleine Notiz auf ihrem Kopfkissen zu drapieren, bevor sie in ihr eigenes Zimmer zurückkehrt.
"Okay, Narzissa, dann wollen wir mal", murmelt sie und lässt den grünen, seidenen Bademantel, mit dem sie ihren schmalen Körper bis eben noch verhüllt hatte, zu Boden fallen.
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Ausgelaugt und müde, kommt Bellatrix nach Hause. Sie hat einen langen, sterbenslangweiligen Nachmittag mit irgendwelchen Freunden ihres Vaters, samt deren Söhnen hinter sich. 'Es wird langsam Zeit, dass wir Dir einen ordentlichen Mann suchen, Bellatrix', hat er gesagt und sie dabei mit einem überlegenen Lächeln angesehen.
Sie hat nur vor sich hin gestarrt, dämlich gelächelt, 'Ja, natürlich Vater. Du hast Recht', gesagt und verächtlich die Augen verdreht, wenn er sich abgewandt hat.
Einen ordentlichen Mann, pah! Wenn ihr lieber Herr Papa nur wüsste, dass sie in Wirklichkeit gar keinen ordentlichen Mann will. Sondern eine Frau. (Die sie eigentlich schon lange hat.)
Grummelnd und kopfschüttelnd stapft sie in ihr Zimmer, knallt die Tür hinter sich zu und lässt sich schnaubend auf ihr Bett fallen.
"Was ist das denn jetzt?", knurrt sie unwirsch, als sie ein kurzes Pieksen an ihrem Hinterkopf verspürt und richtet sich stirnrunzelnd wieder auf.
"Hm? Was soll das denn?", entfährt es ihr, als sie das kleine Kärtchen erblickt. Neugierig nimmt sie das Kärtchen an sich und entfaltet es.
'Gestohlene Küsse und verbotene Stunden.
Bist Du mutig genug,
dann komm und suche Dein Geschenk,
dann komm und suche mich.
Frohe Weihnachten, Bellatrix.
Kuss, N.'
Mit einem Schmunzeln steckt sie die Karte in die Tasche und geht auf Zehenspitzen zu ihrer Zimmertür. Einen Moment lang drückt sie das Ohr an die Tür und lauscht.
Im Haus herrscht vollkommene Stille. Ihre Eltern sind also wirklich noch nicht zurück. Sie wollten den restlichen Abend noch mit ihren Freunden verbringen und ihr Vater hatte gesagt, dass sie vor Morgen nicht zurück sein würden.
'Damit Du ein wenig Zeit hast,allein und in Ruhe nachdenken zu können, Bellatrix', hallte seine Stimme in ihren Ohren wieder und zum ersten Mal in ihrem Leben war sie ihrem Vater wirklich dankbar für irgendwas. Und wie sie nachdenken würde. Nur leider über eine vollkommen anderen Vorstellung, als die ihres Vaters.
Grinsend drückt sie die Klinke herunter, schlüpft auf den Flur und schleicht sich auf Zehenspitzen in das Zimmer ihrer Schwester.
Und sofort verschlägt der Anblick ihr die Sprache und den Atem.
"Wa - ... wow", stammelt sie hervor, die Augen auf ihre Schwester gerichtet, die in ihren grünen Bademantel gehüllt auf ihrem Bett sitzt. Gegenüber brennen drei einzelne Kerzen und tauchen das Zimmer in ein schummriges Zwielicht.
"Komm", sagt Narzissa nur, lehnt sich zurück auf ihre Hände und lächelt ihre Schwester verführerisch an.
Wie eine Marionette, kommt Bellatrix ihrer Aufforderung nach. Schlingt die Arme um Narzissa und lässt sich langsam zu ihr auf das Bett sinken.
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Und alle 'Wirsolltennicht. Wir dürfennicht. Wirkönnennnichts' sind vergessen, als Narzissa ihre blassen, weichen Lippen auf Bellatrix' presst, sie an sich zieht und Bellatrix' zittrige Finger den Gürtel ihres Kimonos lösen.
"Ich wollte ein ganz besonderes Geschenk für Dich, Bella", murmelt Narzissa, während sie das Kleid ihrer Schwester aufschnürt. "Etwas ganz Besonderes."
Bellatrix stöhnt und presst Narzissas schlanken Körper enger an sich. "Das ist Dir gelungen", haucht sie mit rauer Stimme in das Ohr ihrer Schwester.
Und bedankt sich, indem sie Narzissa in den Himmel bringt.
Auch, wenn sie Beide wissen, dass sie nicht ewig so weitermachen, dass sie nicht ewig zusammen sein können. Dass es noch immer verboten ist.
Sie wollen wenigstens dieses Weihnachtsfest geniessen und nicht an morgen denken.
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