Titel: Underneath the Starlight.
Fandom: Harry Potter
Pairing: Ginny x Fleur
Wordcount: ~ 2200
A/N: Beitrag zum
Gegensätze ziehen sich an - Wichteln.
Für
Sturmblume.
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>> UNDERNEATH THE STARLIGHT.
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Genervt sitzt Ginny an ihrem Schreibtisch in ihrem kleinen Zimmer im Fuchsbau und versucht sich auf den Verwandlungsaufsatz zu konzentrieren. Aufsätze! In den Ferien! 'Wer auch immer sich das ausgedacht hat, der kann sich auf was gefasst machen, sollte ich je die Genugtuung bekommen, ihn zwischen meine Finger zu bekommen', denkt sie und fährt sich mit der Hand über die müden Augen.
Bald stehen ihre ZAG Prüfungen an, die Zauberergrade und sie schafft es noch nicht mal ihr blödes, weißes Kaninchen verschwinden zu lassen! Wie zum Teufel soll sie also einen Aufsatz schreiben, in dem sie die einzelnen Verwandlungsschritte und ihre Beobachtungen schildern soll, wenn sie diesen verdammten Zauber noch nicht einmal ausführen kann?!
Das einzige, was geschieht, wenn sie das Kaninchen antippt ist, dass es für ein paar Sekunden in der Luft schwebt, nur um dann mit einem ekelhaften Klatschen zurück auf ihren Schreibtisch zu plumpsen. Ach, es ist doch einfach zum Haare raufen!
Unter einem lauten Aufstöhnen, wirft sie ihren Zauberstab schließlich auf den Schreibtisch und geht die Treppe hinunter in die Küche, um sich einen Tee zu machen.
„'Allo Ginny“, flötet eine süße, weiche Stimme, als sie die Küche betritt und Ginny stößt ein erstauntes „Oh“, aus, als sie Fleur, ihre Schwägerin am Küchentisch sitzen sieht.
„Fleur! Was - was machst Du denn hier?“, fragt sie und kommt sich damit reichlich einfallsreich vor.
„Ach, isch sitze 'ier nur und überlege, wie isch Bill und mein neues 'Aus einrischten soll“, antwortet Fleur und lächelt wie so oft ihr umwerfendes, strahlendes Lächeln.
Und wie so oft, verspürt Ginny dieses sanfte Kribbeln in ihrem Magen, das ihre Gedanken zu vernebeln scheint und sie völlig durcheinander bringt.
„Was meinst Du, Ginny? Soll isch lieber die rosanen, oder die blauen Vor'änge nehmen?“, mit einem unschuldigen Klimpern ihrer tiefblauen Augen sieht sie ihre Schwägerin an und schiebt den Katalog so über den Tisch, dass Ginny ihn einsehen kann. Wenn sie denn wollte...
„Ähm, ähm, ich weiss nicht“, murmelt sie und kann förmlich spüren, wie ihre Wangen sich rosarot verfärben. „Ich … muss dann auch mal an meinem Aufsatz weiterschreiben“, stößt sie hervor und wirbelt herum, um wieder in ihrem Zimmer zu verschwinden und lässt Fleur verdutzt und ratlos zurück.
Kopfschüttelnd setzt sie sich zurück an ihren Schreibtisch. Was war das denn bitte gerade gewesen? Fleur, war doch ihre Schwägerin und nicht mehr! Aber was zum Teufel hatte dann dieses merkwürdige Kribbeln in ihrem Magen zu bedeuten? War sie etwa in Fleur verliebt?
Aber nein, das kann nicht sein. Das darf nicht sein!
Seufzend zieht sie eine Rolle Pergament zu sich heran und beginnt die Einleitung ihres Aufsatzes zu schreiben. Oder eher irgendeinen ausgedachten Blödsinn aufs Pergament zu schmieren.
Ginny ist so in ihre Gedanken vertieft, dass sie nicht bemerkt, wie jemand hinter sie tritt und als sie schließlich Fleurs schmale Hand auf ihrer Schulter spürt und ihre weiche Stimme flüstern hört: „Cherie, Du arbeitest zu viel. Du bischt schon ganz blass. Komm, ruh Disch ein wenig aus“, fährt sie erschrocken herum.
„Fleur! Was machst Du denn hier?“, irritiert sieht sie ihre Schwägerin an, die erschrocken vor ihr zurück weicht.
„Entschuldigung“, fügt sie eine Spur sanfter hinzu. „Ich meinte, was machst Du denn in meinem Zimmer? Wolltest Du etwas von mir?“
Doch Fleur sieht sie nur mit einem weiteren atemberaubenden Blick ihrer tiefblauen Augen an und ein zärtliches Lächeln umspielt ihre Lippen.
„Isch wollte nach Dir se'en. Du sahst vor'in so blass und erschöpft aus. Du solltest mal eine Pause machen.“
Sanft streicht Fleur mit ihren schlanken Fingern über Ginnys Wange. Sofort breitet sich wieder dieses unbekannte, kribbelnde Gefühl in ihrer Magengegend aus und ihr bleibt einen Moment lang die Luft weg.
„Fleur?“, krächzt sie heiser, doch die Französin legt ihr nur einen Finger an die Lippen. „Scht, ma Cherie“, wispert sie und ehe Ginny sich versieht, hat Fleur sie schon in eine Umarmung gezogen und ihre Arme umfangen sie, wie wundervolle, zarte Engelsflügel.
Und ohne es zu wollen, lässt Ginny alle ihre Barrikaden nieder brechen. Seufzend gibt sie sich Fleurs Umarmung hin und lässt sich fallen.
„Komm“, wispert Fleur in ihrem wunderschönen, melodischen Singsang und lässt sich lächelnd auf Ginnys Bett nieder. Ginny, noch immer etwas irritiert und überrumpelt, tut es ihr nach, und sofort zieht Fleur sie wieder in eine tröstende Umarmung.
Verdutzt bemerkt Ginny, wie sie sich in Fleurs Armen tatsächlich entspannt. Die schlanken Arme, die sie halten und ihr ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit geben. Seufzend schließt sie die Augen und lehnt ihren Kopf an Fleurs Schulter.
Sie spürt Fleurs Herzschlag, ihre Wärme, ihre ruhigen, gleichmäßigen Atemzüge.
Und überhaupt, warum ist ihr eigentlich noch nie aufgefallen, wie zart Fleurs Haut eigentlich wirklich ist?
Langsam wendet sie den Kopf und lächelt. Und Fleur lächelt zurück. Und dann hebt die hübsche Hexe mit dem silberblonden Haar langsam ihre Hand und legt sie sanft an Ginnys Wange.
Und Ginny wünscht sich einen verbotenen Moment lang, sie würde sie einfach dort ruhen lassen.
Und das tut Fleur. Immer und immer wieder streicht sie mit ihren schlanken Fingern sanft ihre Wange entlang. „Cherie“, sagt sie leise und Ginny schliest seufzend die Augen.
Und dann spürt sie, wie Fleur ihre andere Hand ebenfalls an Ginnys Gesicht legt und sie hält einen Moment den Atem an.
Ohne genauer darüber nachzudenken, oder auch nur zu wissen, was sie tut, bewegt die Rothaarige ihr Gesicht ein wenig näher auf ihre Schwägerin zu. Und dann treffen sich ihre Lippen. Leicht und weich wie eine Feder, liegen Fleurs Lippen auf ihren. Im ersten Moment will Ginny entsetzt zurückweichen, doch Fleur streichelt nur weiter über ihr sommersprossiges Gesicht.
„Ginny“, flüstert sie in ihrem leichten, französischen Akzent, den das Weasley Mädchen auf einmal gar nicht mehr schleimig und ekelhaft findet, sondern niedlich und melodiös und süß wie Honig.
„Fleur“, sagt sie leise und legt ihre Hand an die Hüfte ihrer Schwägerin. Geniesst es ihren Körper, ihre Wärme unter ihren Fingern zu spüren. Sie legt die Arme um Fleurs Taille und zieht sie an sich. Und Fleur weicht nicht zurück, sondern presst sich noch enger an sie. Immer fordernder wird ihr Kuss. Intensiver, leidenschaftlicher. Sie vergessen Raum und Zeit, schweben, fliegen, geben sich nur noch ihrer wilden Sehnsucht und Leidenschaft hin.
Bis sie schließlich durch ein energisches Klopfen an Ginnys Zimmertür aus ihrer kleinen, eigenen Welt gerissen werden. Wie vom Teufel gebissen, stieben die Beiden auseinander und Fleur versucht hektisch ihre wallende Haarpracht zu ordnen. Sofort springt Ginny von ihrem Bett auf und lässt sich schnell in den Stuhl vor ihrem Schreibtisch fallen, ehe sie „Herein!“ ruft.
„Ginny Schatz - oh, Fleur, ich wusste gar nicht, dass Du hier bei Ginny bist“, sagt Mrs. Weasley erstaunt, als sie den Kopf zur Zimmertür herein streckt.
„Ah, Mrs. Weasley, isch war allein in der Küsche und langweilte misch. Und Ginny sah sso versweifelt aus wegen ihrer Ausaufgaben, und da kam ich och um ssu helfen.“
„Ah ja, wie nett von Dir Fleur“, kommentiert Ginnys Mutter verwirrt und wendet sich ihrer Tochter zu.
„Ginny Schatz, wir wollen los. Wir müssen doch noch die Schulsachen kaufen.“
Ginny stöhnt. „Aber Mum, könnt ihr das nicht alleine machen? Ich muss doch noch diesen Aufsatz zu Ende schreiben.“
Ihre Mutter stemmt die Hände in die Hüften und sieht sie streng an. „Nein Ginny, das können wir nicht alleine machen! Wie sollen wir denn das ganze Zeug schleppen? Und das mit Deinem Aufsatz hätte Dir auch ruhig etwas früher einfallen können, meine Liebe. Du hattest immerhin ganze zwei Monate Zeit!“
Ginny seufzt genervt und funkelt ihre Mutter wütend an. „Aber, wann soll ich das denn sonst machen, Mum?“
Ihre Mutter lächelt sie an. „Tja, dann wird das Fest für Dich heute Abend wohl ausfallen.“
„Waas?“, entsetzt starrt Ginny ihre Mutter an. „A-aber, das kannst Du nicht machen!“
„Oh doch Ginny, das kann ich! Und jetzt beeil Dich, in zehn Minuten wollen wir losfahren!“, mit diesen Worten dreht sich sich um und knallt die Tür hinter sich zu.
Seufzend starrt Ginny auf die geschlossene Tür, an der noch immer ihr Mantel hin und her schaukelt.
„Scheiße! Wie soll ich das denn schaffen?“
„Cherie“, Fleur steht vom Bett auf und geht mit einem mitfühlenden Blick auf sie zu. Sanft legt sie die Arme um Ginnys Taille und zieht sie an sich.
„Mach Dir keine Sorgen. Isch werde den Aufsatz für Disch schreiben. Und Du fährst mit Deiner Mum in die 'Inkelgasse und kaufst Deine Schulsachen.“
Zweifelnd sieht Ginny ihre Schwägerin an. „Meinst Du das Ernst? Das würdest Du wirklich tun?“
Fleur haucht ihr einen liebevollen Kuss auf die Lippen. „Für Disch immer, Cherie. Außerdem ist mein Wissen ohne'in fortgeschrittener als Deins, Ma chere.“
Seufzend schlingt Ginny die Arme um sie und zieht sie an sich. „Danke Fleur. Du bist wirklich meine Rettung.“
„Isch weiss“, erwidert Fleur mit einem koketten Augenaufschlag. „Du kannst es mir später danken. Und jetzt geh, bevor Deine Mutter wieder wie eine Stachelbückel in Dein Zimmer stürmt.“
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Völlig entnervt und müde kommt Ginny am Abend nach Hause und stürmt sofort in ihr Zimmer.
„Ginny, wo willst Du denn hin? Wir wollen doch gleich essen“, ruft ihre Mutter ihr nach, als sie gerade die Tür hinter sich schließen will.
„Mum! Ich komme später zum Essen! Oder hast Du vergessen, dass ich meinen Aufsatz noch zu Ende schreiben muss?“
Wütend knallt sie die Tür hinter sich zu und lässt sich erschöpft auf ihr Bett fallen.
Gerade, als sie für einen Moment die Augen geschlossen hat, vernimmt sie ein Klopfen an ihre Zimmertür. „Mum! Ich komme schon, wenn ich soweit bin!“
„Das kann isch mir denken, Cherie. Darf isch trotzdem rein kommen?“
„Oh Fleur, Du bist es“, grinsend richtet Ginny sich wieder auf. „Tut mir leid, ich dachte, es wäre schon wieder meine Mutter.“
Lächelnd lässt Fleur sich neben ihr nieder. “Isch 'abe eine Überr'aschung für Disch.“
Mit großen Augen blickt Ginny sie an. „Wie? Warum? Was denn? Oh, Liebling, hast Du etwa meine Hausaufgaben dabei?“
„Hier“, lächelnd reicht Fleur der rothaarigen Hexe einen Stoß Pergament. „Komplett fertisch.“
„Oh, Danke!“, grinsend fällt Ginny ihr um den Hals und küsst sie stürmisch auf die zarten, rosa Lippen.
„Bitte ssehr, Cherie. Isch kann doch nischt ssulassen, dass Du das Fest 'eute Abend verpasst. Wo doch schon William nischt da ssein wird. Mit wem ssoll isch denn tanzen, wenn Du nischt mitfeiern darfst?“
Ginny sieht sie mit großen Augen an. „Du willst mit mir tanzen?“
Fleur verdreht die Augen und wirft mit einer eleganten Geste ihr seidiges, silbernes Haar über ihre Schulter. „Ja mit wem denn sonst? Soll isch vielleischt alleine tanzen? Oder mit Deine kleine Bruder Ron?“
Fleur bedenkt sie mit einem tadelnden, ernsten Blick. So tadelnd und so ernst, dass die beiden Hexen augenblicklich anfangen müssen zu lachen.
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„Fühlst Du Dich wohl, Fleur? Es ist ja wirklich schade, dass Bill heute nicht da sein kann“, erkundigt Mrs. Weasley sich und Ginny ist sich nicht sicher, ob sie sich wirklich um ihre Schwägerin sorgt, oder ob sie nur nett sein und zum Schein Konversation betreiben will.
Fleur seufzt. „Ja, isch bin ssehr traurisch, dass William 'eute nicht 'ier sein kann. Aber wenigstens ist ja seine reizende Schwester da.“
Ginny neben ihr hält erschrocken die Luft an. Fast hätte sie sich an ihrem Feuerwhiskey verschluckt.
Wider Erwarten strahlt Mrs. Weasley. „Ja nicht wahr? Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich bin dass ich so eine reizende Tochter habe.“ Um diese Worte noch zu unterstreichen zieht sie Ginny stürmisch in ihre Arme.
„Mum. Mum!“, genervt windet Ginny sich in der Umarmung hin und her, um sich loszumachen.
„Ist ja schon gut, Ginny. Ich muss eh mal weiter, die anderen Gäste begrüßen.“
Und damit verschwindet Molly und lässt die Beiden jungen Frauen stehen.
Mit einem koketten Augenaufschlag sieht Ginny Fleur an. „Und? Würdest Du jetzt gerne mit mir tanzen?“
Fleur schenkt ihr ein verführerisches Lächeln und legt die Arme um Ginnys Taille.
„In der Tat. Das würde isch wirklisch schrecklisch gerne.“
Ginny lacht und schmiegt sich an ihre Freundin. Geniesst die Wärme, dieses schönen, filigranen Körpers.
Geschmeidig bewegen sie sich im Takt der Musik, wirbeln einander herum sodass die anderen Gäste lachend zurückweichen. Eine schillernde Explosion von Farben.
Immer weiter tanzen sie, halten sich, geben einander Halt.
Schließlich, als die Nacht sich langsam über den Fuchsbau und das, im Garten stehende, Zelt gesenkt hat, laufen die Beiden Hand in Hand, kichernd, auf die Wiese hinter dem Haus.
„Komm“, sagt Ginny leise und lässt sich ins weiche Gras fallen, wobei sie Fleur mit sich zieht.
Nebeneinander liegen die Beiden auf dem Rücken und sehen in den funkelnden Sternenhimmel.
Leicht ruht Fleurs Hand auf Ginnys Hüfte und Ginnys Kopf lehnt an Fleurs Schulter.
„Fleur?“, fragt Ginny nach einer Weile leise.
„Hmm, Cherie?“
„Wie geht es jetzt weiter? Was wird aus Dir und Bill? Und … was wird aus uns?“, wispert Ginny und in dem Blick, den sie Fleur schenkt, liegen Unsicherheit, Angst und Hoffnung.
„Cherie“, zärtlich streicht Fleur der Rothaarigen über die Wange. „Isch bin verliebt in Disch.“
Ginny schluckt. „Ich auch in Dich.“
„Mein 'Erz ge'ört Dir. Isch brauche nur etwas Sseit.“
Ginny nickt. „Ich auch.“
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„Wir werden ssussammen sein, Ginny. Isch liebe Disch“, haucht Fleur und sieht Ginny tief in die Augen. Und Ginny wird heiß und kalt zugleich und wieder ist da dieses Kribbeln in ihrem Bauch.
„Ich liebe Dich auch.“
Und dann treffen sich ihre Lippen. Zerschmelzen zu einem innigen, zärtlichen Kuss, der all das ausdrückt, was sie noch nicht aussprechen können.
Der Zukunft und Ewigkeit verspricht.
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