Leon Salat (Austria 1900) Bronze Ajax Skulptur Troja

Apr 24, 1996 23:56


14.04.2021 - 31.05.2021

Bronze sitzender Ajax Troja Skulptur Klassizismus Figur 19.Jh. Empire Leon Salat

Leon Salat (Austria 1900)
Bronze
Ajax Skulptur
Troja



Bronze Statuette
Ajax
Historismus, um 1880/90
sitzender Ajax, Bronzestatuette (Troja)
H. ca. 11 cm
L. ca. 11 cm
B. ca. 7 cm

feine Patina
hochdekorativ und stilvoll

ÖSTERREICHISCHER BILDPLASTIKER
Leon Salat (19. Jh)
Tätig im 19. Jh. - Anf. 20. Jh
Bronze, dunkel patiniert, signiert
Über einem Felssockel vollplastisch ausgeführte Aktdarstellung
Ajax mit Schwert










Ajax, der Sohn Telamons, Königs von Salamis, und Enkel des Aeacus,
Seine Eltern waren lange kinderlos gewesen, und hatte seine Mutter ihn erst auf Hercules' Vorbitte bei den Göttern empfangen.
Der Halbgott kam, als eben Telamon opferte, zu ihm, nahm den Knaben Ajax auf seinen Arm,
umhüllte ihn mit seiner Löwenhaut und bat die Götter, ihn so unverwundbar sein zu lassen,
wie diese Haut es sei.
Die olympischen Herrscher gewährten seine Bitte.
Ajax war ebenfalls unter den Freiern der Helena, folglich auch unter den Belagerern von Troja,
wohin er mit zwölf Schiffen zog.
Hier zeichnete er sich durch Muth und Edelmuth in gleich hohem Grade aus;
er war es, der im Zweikampf dem königlichen Hector gegenüber stand und ihn am Halse verwundete,
worauf die Herolde Frieden unter ihnen stifteten, und die beiden Helden sich zur Erinnerung an diese gefahrvolle Stunde beschenkten:
Hector den Ajax mit einem silberverzierten Schwert und Wehrgehäng,
Ajax den Hector mit einem purpurstrahlenden Gürtel.
Dem Heldenmuthe dieses Ajax dankten die Griechen die Erhaltung ihrer Flotte,
dankten sie den Leichnam des Patroclus, den er deckte, so wie die Rosse und den Streitwagen des Achilles,
welche er den triumphirenden Trojanern wieder abjagte.
Dennoch erhielt er nach Achilles Tode nicht die Waffen dieses Helden,
wie er ganz gewiss gehofft, sondern der listige Ulysses,
worüber er rasend wurde und sich in sein Schwert stürzte,
oder, wie Andere wollen, durch Agamemnon und Menelaus,
mit Hülfe des Ulysses heimlich ermordet wurde.
Die tiefste Trauer erfasste bei dem Tode dieses Helden alle Griechen;
man bestattete ihn mit allem Pomp und brachte seine Asche in einer goldenen Urne späterhin nach dem rhöteischen Vorgebirge.
Ulysses freute sich seines Sieges nicht, denn ein Schiffbruch beraubte auf der Heimkehr ihn der Waffen,
welche, trotz ihrer Schwere, das Meer durchschwammen
und zu dem würdigeren Besitzer an den Fuss des Berges gelangten, auf welchem Ajaxs Aschen Urne stand.
Salamis baute ihm zu Ehren einen Tempel, eines der schönsten Denkmale jener Zeit.
Um die Ehre, ihn zum Ahnherrn zu haben, stritten sich die ausgezeichnetsten Männer des Alterthums; auch Alcibiades wollte von einer Geliebten desselben, Tecmessa, abstammen. Nach der vergeblichen Bewerbung um die schöne Helena vermählte sich Ajax mit der Glauca, von der er einen Sohn, Ajantides, hatte; vor Troja aber begleitete ihn seine Geliebte, die Tochter des phrygischen Königs Theutras, welchen er besiegt, und welchem er sie als Beute abgenommen. Sie war ein Muster zärtlicher Liebe und gab sich alle Mühe, den Ajax von dem Selbstmorde abzuhalten. Die alte Kunst hat sich besonders mit Ajax dem Telamonier beschäftigt; Auf unserem Bilde scheint Minerva dem Ajax zum Nachgeben in dem Streit um Achills Waffen zu rathen.
Aus Vollmer's Mythologie aller Völker, Stuttgart 1874

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