Happy New Year

Dec 31, 2005 01:04


So, den 31.12 haben wir schon mal. Ich werde morgen nicht viel Zeit haben, wie wir wohl alle *gg*

Also wünsche ich Euch schon jetzt mal einen guten Rutsch ins neue Jahr, egal wie ihr ihn verbringt, macht einfach das beste daraus. Und hoffen wir, dass wir mit ganz viel Böllern die Geister des alten Jahres genug erschrecken, damit sie uns nicht ins neue folgen. Ich wünsche Euch allen einen guten Anfang im neuen Jahr und das ihr alle Eure Vorsätze einhalten könnt. Ich hab keine... auch nicht schlecht oder? Muss ich mich nicht anstrengen *gg*

Bis im nächsten Jahr *kicher* Megaknutscher Indi :-)



Edit: sleepless3333 und ich haben eine kleine Sylvesterstory geschrieben. Hier mal die ersten zwei Teile. (Mehr ist noch nicht online *kicher*)

Think twice - before you bet! Part 1 ‚New York - The City that never sleep’ In Manhattan wurde es niemals Nacht. Die vielen Lichter, die die Stadt erhellten, ließen es gar nicht zu, dass es richtig dunkel wurde. Zu spät fortgeschrittener Stunde stand ein leicht angeheiterter William Kilbourne, seine Freunde nannten ihn einfach Spike, vor einem der großen Fenster im 21. Stockwerk des Bürokomplexes, in dem er mit seinen beiden besten Freunden als Anwalt arbeitete und starrte sinnierend auf die beeindruckende Skyline von Manhattan.

Hinter ihm ging es laut zu. Die Silvesterparty der Kanzlei war in vollem Gange und was sich dort alles abspielte, war mit Worten kaum zu beschreiben. Bisher war der Abend sehr feuchtfröhlich. Spike hatte zusammen mit Angel und Xander ein paar Bierchen getrunken und sich bis vor ein paar Minuten prächtig amüsiert, doch dann tauchte Riley Finn neben ihnen auf und vermieste Spike mit seinen Prahlereien die Laune und das Verlangen nach einer Zigarette wurde geradezu übermächtig. In den öffentlichen Räumen des Büros galt absolutes Rauchverbot und so hatte er sich in sein eigenes Büro zurückgezogen, um in Ruhe zu rauchen.

Riley Finn - der Neffe vom Chef, war für Spike das Hassobjekt Nummer eins in der Kanzlei. Riley war ein Prahlhans, der nichts auf dem Kasten hatte. Wie oft mussten sie ihm bei seinen Fällen helfen, weil er sie selbst nicht durchfechten konnte. Und trotzdem traute sich kaum jemand, Riley einmal so richtig die Meinung zu sagen, weil er eben der Neffe vom Chef war und damit sozusagen unter ‚Artenschutz’ stand, lediglich Spike wagte es ab und an einmal ein paar ironische Bemerkungen fallen zu lassen, weshalb er sich sicher war, das auch Riley ihn wiederum nicht unbedingt als seinen liebsten Kollegen bezeichnen würde.

In den letzten Tagen hatte Riley absolutes Oberwasser bekommen, weil er es doch tatsächlich geschafft hatte, eine der Eisprinzessinnen, wie sie ihre vier weiblichen Kolleginnen nannten, zu knacken und würde demnächst sogar den Bund des Lebens mit ihr eingehen. Riley war mächtig stolz darauf und prahlte schon seit Bekanntgabe der Verlobung herum, was für ein toller Hengst er doch war und ging seinen Kollegen, und vor allem Spike, damit mächtig auf die Nerven. Nicht dass Spike scharf auf Harmony oder eine der anderen Frauen gewesen wäre, jedoch war er sich sicher, dass abermals allein die Verwandtschaft zum Chef der Grund dafür war, dass Harmony sich mit Riley eingelassen hatte und Spike hasste nichts mehr als Menschen, die mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und denen dann alles in den Schoß fiel. Und genau so ein Mensch war Riley Finn.

Seine Kollegen hatten dem Alkohol mehr als zugesprochen und demnach war es auch nicht weiter verwunderlich, dass sein Kollege und gleichzeitig bester Freund Angel die Tür zu Spikes Büro aufriss und bereits leicht schwankend lallte: "Hey, Kumpel, warum hängst du hier allein im Dunkeln rum? Komm zurück und sieh dir an, was die kleine, pummelige Sekretärin für eine Show abzieht."

Spike wandte seinen Blick von der Skyline Manhattans ab und drehte sich zu Angel um. „Alter, kann man hier nicht mal in Ruhe eine Zigarette rauchen? Ich bin gleich bei euch!"

"Du weißt schon, dass Rauchen tödlich ist, oder?“

"Tödlicher als das Gelabere von unserem Freund da hinten kann es auf keinen Fall sein", erwiderte Spike und zog demonstrativ seine linke Augenbraue nach oben.

"Witzbold... komm jetzt endlich... das darfst du nicht verpassen!" Angel trat an Spike heran und zog ihn aus dem Büro. Spike schaffte es gerade noch, seine Zigarette in den Aschenbecher zu drücken. Sekunden später stand er wieder im hellerleuchteten Großraumbüro der Kanzlei, in dem es wild zuging.

Es war unfassbar, wie sich wohlsituierte und gebildete Menschen, von denen man doch annahm, dass sie gewisse Anstandsregeln beherrschten, im wahrsten Sinne des Wortes, die Sau rauslassen konnten, wenn sich ihnen die Gelegenheit bot und Alkohol im Spiel war.

Eine etwas dickliche Sekretärin, die Spike heimlich immer ‚Maus’ nannte, tanzte ausgelassen auf ihrem Schreibtisch herum und zog dabei keck ihren Jerseyrock immer höher über ihre Knie, während einige der Männer aus der Postabteilung sie anfeuerten, den Rock ganz auszuziehen. Sie kicherte, ließ ihre Hüften ausgelassen kreisen und ihre pummeligen Bäckchen waren in ein tiefes Rot verfärbt. Spike überlegte, ob die ungewohnte Anstrengung des Tanzens der Grund dafür war oder doch der letzte Rest von vernünftigem Menschenverstand, der jedoch von ihrem Rausch in die letzte Ecke ihres Hirns getrieben wurde. Scheinbar gewannen ihre selbstdarstellerischen Ambitionen die Oberhand, denn der Rock rutschte höher und höher, je mehr sie angefeuert wurde.

Jetzt traute sich der kleine schmächtige Junge aus der Postabteilung, Spike überlegte krampfhaft wie er eigentlich hieß, seine Krawatte auszuziehen und ließ sie johlend über seinem Kopf rotieren.

‚Jonathan’ Jetzt fiel Spike der Name endlich wieder ein. Jonathan hatte sich mittlerweile auch seines Gürtels entledigt und seine Hose begann, gefährlich tief auf seine Hüften zu rutschen. Spike zählte schon in Gedanken die Sekunden bis seine Hose in den Kniekehlen hängen würde. Er schaffte es gerade mal bis fünf zu zählen, dann konnte er schon das einmalige Schauspiel bewundern, wie Jonathans rosa Schlüpfer mit lila Herzchen, von denen Spike wetten könnte, Jonathans Mama hatte sie für ihren Sohn ausgesucht, zum Vorschein kamen.

Spike konnte nicht anders, er stieß ein brüllendes Lachen aus. Dieser Anblick war einfach zu komisch. Angel, der neben Spike stehen geblieben war und dem es nicht anders ging, musste seinen Übermut rauslassen und schlug Spike deswegen mit voller Wucht auf die Schulter, so dass dieser mit einem Satz noch vorne fiel und es gerade noch schaffte, sich an etwas Weichem festzuhalten. Unglücklicherweise hielt er sich ausgerechnet an Cordelia fest... und nicht nur das, er bemerkte, dass er, um den Sturz abzufangen, geistesgegenwärtig zugepackt hatte - direkt an Cordelias linker Brust. Als Spike nun schuldbewusst nach oben blickte, schaute er in ihr wütendes Gesicht und sah im Augenwinkel ihre Hand auf sich zurasen. Unbewusst reagierte er in der gleichen Sekunde und schaffte es ihre Hand rechtzeitig abzufangen, die nun dicht vor seinem Gesicht zum Stehen kam. Cordy wollte gerade zu einer heftigen Bemerkung ansetzen, als ihr auch schon Anya das Wort aus dem Mund nahm.

"William Kilbourne, du Ärmster... Ich hätte nie gedacht, dass du einmal so tief sinken würdest und dir dein bisschen Spaß auf Kosten anderer besorgen musst. Lässt dich sonst keine ran?"

Spike verzichtete darauf, ihr eine Antwort zu geben. Da er Cordelias Hand noch immer umklammert hielt, drückte er sie nun vorsichtig nach unten und murmelte etwas, was sich wie eine Entschuldigung anhörte, es hätte aber auch genauso gut - "Blöde, zickige Schicksen" -heißen können.

Angel rannte hinter dem noch immer vor sich hin knurrenden Spike her. "Komm schon Junge, es war ein Versehen, lass dir jetzt nicht die Laune verderben."

"Von wegen Versehen. Ich würde eher sagen, ein hilfloser Versuch, an eine der Eisprinzessinnen ran zukommen. Gott Spike, das war geradezu erbärmlich!" Riley Finn lehnte mit vor seiner Brust verschränkten Armen ein paar Meter vor Spike entfernt an der Wand und lachte ihn arrogant aus. Xander, der das ganze Schauspiel aus dem Hintergrund beobachtet hatte, trat nun an Riley heran und sprang für seinen Freund in die Bresche.

„Gott Riley, du ausgemachter Großkotz. Nur weil du als Blinder auch mal ein Korn gefunden hast, tappt ja wohl nicht jeder so im Dunkeln." Xander ließ effektreich die Augen genervt rollen.

„Was willst du damit sagen?" Riley stieß sich von der Wand ab und baute sich drohend vor dem kleineren Alexander Harris auf. Doch Xander, wie sie ihn alle liebevoll nannten, ließ sich davon nicht beeindrucken, vielleicht verschaffte ihm auch der Alkohol Mut, den er sonst nicht aufgebracht hätte, als er süffisant antwortete: “Genau das, was ich gesagt habe. Du hast es nur geschafft, eine der Eisprinzessinnen rumzubekommen, weil du der Neffe des Chefs bist und Harmony sich dadurch verspricht, schneller zum Partner zu werden. Oder glaubst du etwa, sie ist auf dich abgefahren, weil du so ein ‚Frauenflüsterer’ bist?" Nun baute auch Xander sich zu seiner vollen Größe auf und reichte damit Riley noch immer nur bis an die Brust. Beide starrten sich direkt in die Augen. "Ich spreche nur das aus, was hier eh ALLE denken!"

Riley schien einen Moment zu überlegen, dann breitete sich ein fieses Grinsen auf seinem Gesicht aus und er schaute erwartungsvoll in die Runde. "Wenn ihr alle so sicher seid, dass ihr hier irgendeine unserer "Eisprinzessinnen" flach legen könnt, dann lasst uns doch eine Wette abschließen!"

"Welche Wette?", knurrte Spike.

"Ja, was für eine Wette?", mischte sich nun auch Angel ins Gespräch.

"Und vor allem, um welchen Einsatz? Ich wette ja nicht um irgendetwas, es muss sich schon lohnen", fügte Spike noch hinzu.

Xander wurde es mittlerweile mulmig zumute und er bereute fast schon wieder seine Worte. Aber er würde es niemals wagen, seine Freunde im Stich zu lassen und schon gar nicht vor so einem Idioten wie Riley Finn. Neffe des Chefs hin oder her. Trotzig ging er wieder einen Schritt auf Riley zu. "Rück schon mit der Sprache raus? Ist es das, was ich denke? Sag schon", forderte er mit unterdrückter Wut in der Stimme Riley auf.

"Nur ruhig Blut, Alexander, ich bin ja schon dabei. Nun… ihr seid euch ja alle so sicher, so wahnsinnig tolle Hengste zu sein. Ich persönlich finde es zwar mehr als merkwürdig, dass man nie Erfolge sieht… Ich sehe euch nämlich niemals in Bekleidung einer Frau und schon gar nicht mit einer aus diesem Büro. Darum neidet ihr mir auch so meinen Erfolg. Keiner von euch hat es auch nur annähernd geschafft, an einer der Frauen im Büro ranzukommen. Warum nur? Etwa weil ihr Loser seid?" Riley lachte ein kleines gehässiges Lachen. Spike wollte schon an ihn herantreten und ihm eine scheuern, als Angels Hand auf seinem Unterarm ihn bremste.

"Schon mal daran gedacht, dass wir kein Interesse an den Schnallen hier drinnen haben? Oder glaubst du, ich beneide dich um Harmony? Ich bitte dich... die Frau redet nur über die neuesten Modetipps irgendwelcher Stylmagazine", sagte nun Angel sehr ruhig zu Riley. Er war wie immer der Gelassene von ihnen. In jeder Situation schaffte Angel es irgendwie, einen ruhigen Kopf zu behalten. Spike hatte das schon oft genug vor Gericht beobachtet.

Spike hingegen begann langsam neugierig zu werden. "Erklär uns doch mal genau, wie du dir die Wette nun eigentlich vorstellst. Und was das wichtigste ist - was ist dein Wetteinsatz? Du glaubst doch wohl nicht allen ernstes, dass wir mit dir um eine Flasche Jack Daniels wetten!"

Riley schien kurz zu überlegen. Ein Funkeln trat in seine Augen und Xander begann sich schon zu fragen, ob es wirklich eine so gute Idee gewesen war, diesen arroganten Kerl zu irgendetwas zu provozieren.

Riley lachte laut auf: "Nein, wir wetten um was großes... was wirklich großes. Heute ist die Nacht der Nächte, Jungs. Beweißt mir, was für Herzensbrecher und Casanovas ihr seid. Ich wette gegen euch, dass keiner es schafft, eine der Eisprinzessinnen flach zu legen. Weder Cordelia Chase, noch Anya Jenkins und schon gar nicht Buffy Summers. Ich setze meinen Ferrari gegen euch."

Angel, der gerade seine Viper verkauft hatte und sie gegen ein BMW-Cabriolet eingetauscht hatte, grinste nur und erklärte sich schnell mit der Wette einverstanden. Spike jedoch zog seine Augenbraue in die Höhe: "Ich werde den Teufel tun und meinen DeSoto setzen!"

"Schiss?", zog Riley ihn arrogant auf.

"Verfluchte Hölle, ich hab keinen Schiss, aber mein Baby ist ein echter Klassiker! Der wird heutzutage gar nicht mehr gebaut!"

Xander, der den alten Benz seiner Eltern gerade übernommen hatte, stieß Spike verschwörerisch grinsend in die Rippen und flüsterte ihm zu: "Mensch Spike, DU wirst nicht verlieren. Ich kenne dich schon eine Ewigkeit, erinnere dich doch mal an unsere College Zeit. Du konntest jede haben! Und das ist heute noch genauso, du musst dich nur ein bisschen anstrengen. Wenn du kneifst, stehen wir ganz schön dumm da und das vor Riley... komm schon, überwinde dich."

Spike zog die Augenbrauen zusammen, als aber Angel ihn in die andere Seite knuffte, blieb ihm nichts anderes übrig als nachzugeben. Er holte noch einmal tief Luft und streckte Riley dann seine rechte Hand entgegen. "Abgemacht, wenn Angel, Xander oder ich es schaffen, heute Abend, bzw. heute Nacht eine unserer drei Grazien flach zu legen, erhalten wir deinen Ferrari. Sollte es keiner schaffen, bekommst du unsere Autos. ... wenn wir aber gewinnen, dürfen wir mit deinem Ferrari anstellen, was auch immer wir wollen“, erklärte Spike und malte sich schon aus, ihn mit Graffitisprüchen über Rileys zu kleines Geschlechtsteil im Verhältnis zu seiner Körpergröße zu besprühen. Er würde sich auch Mühe geben, Rileys Phallussymbol besonders schön zu verzieren.

Riley nickte siegessicher und schlug ein. Angel und Xander legten ihre Hände auf die der beiden anderen und besiegelten damit die Silvesterwette.

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Keiner der Männer hatte bemerkt, dass Cordy und Anya bereits am Anfang des Streitgespräches immer näher gekommen waren und mit immer größer werdender Aufmerksamkeit das Gespräch belauscht hatten. Unbemerkt hatten sie sich wieder zurückgezogen und überlegten jetzt in einer ruhigen Ecke, was sie nun tun sollten.

„Das ist ja wohl der Gipfel der Frechheit, was bilden sich diese Lackaffen eigentlich ein? Für wie blöde halten die uns eigentlich?!“, spuckte Cordelia Gift und Galle und war überrascht von dem kleinen Lächeln, welches Anyas Lippen umspielte.

„Cordy, du willst dir doch wohl diesen Spaß nicht nehmen lassen. Die Party ist eh nicht der Renner. Es sind noch fast zwei Stunden bis Mitternacht. Lass uns doch einfach mal schauen, was sich die Männer so einfallen lassen. Das wird bestimmt ein Riesenspaß! Und seien wir doch mal ganz ehrlich. Schließlich sind wir beiden Klosterschwestern ja unter uns. Spike hat einen Hintern zum Sterben und Angel würde ich unter anderen Bedingungen auch nicht von der Bettkante stoßen.“

„Hast du auch wieder Recht. Sag mal, sollen wir es Buffy sagen?“, wollte Cordelia wissen.

„Wann hattest du eigentlich deinen letzten Orgasmus?“, warf Anya ein und überging geflissentlich Cordelias Frage.

„Das geht dich gar nichts an. Also sollen wir es Buffy nicht sagen?“, Cordelia lachte laut auf. „Warum sollten wir auch. Die arrogante Kuh ignoriert uns ja sonst auch immer. Wenn ich allein schon sehe, wie sie sich bereits den ganzen Abend an den Big Boss wirft, wird mir schon wieder übel! Vergelten wir gleiches mit gleichem. Ich bin schon mal gespannt, wer sich die vornimmt, von den Dreien.“

Anya, für die ein schlechtes Gewissen oder Mitgefühl ein Fremdwort war, begann sich für die Idee zu begeistern. „Oh ja, das wird wirklich ein Heidenspaß! Wir machen die Kerle erst so richtig heiß und lassen sie dann eiskalt abblitzen.“

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„Oh, danke nein, Sir, ich habe wirklich noch genug in meinem Glas.“ Buffy Summers hielt die Hand über ihr Champagnerglas, um ihren Chef, Mr. Ethan Rayne, daran zu hindern, es erneut zu füllen. Er verzog missbilligend sein Gesicht und zog eine Braue in die Höhe.

„Kindchen, Ihr Glas ist halbleer. Seien Sie doch nicht so eine Spielverderberin“, zog er sie in scheinbar väterlichem Ton auf. Doch Buffy konnte sehr wohl auch den warnenden Unterton in seiner Stimme hören und so zog sie leise aufstöhnend ihre Hand zurück und ließ ihr Glas erneut befüllen.

Eigentlich hatte sie vorgehabt, dem ganzen Trubel zu entgehen. Viel lieber wäre sie in ihrem Büro geblieben und hätte weiter an dem Monroe-Fall gearbeitet, der in der nächsten Woche verhandelt werden würde. Leider sah ihr Chef dies gar nicht ein. Um halb acht steckte er seinen Kopf in ihr Büro und fragte, wo sie denn bliebe. Buffy fiel keine plausible Ausrede ein und folgte ihm notgedrungen in das Großraumbüro der Sekretärinnen, in dem die Feier stattfand und ließ sich seit dem ein Glas Champagner nach dem anderen von ihrem Chef einschenken.

Er wich die ganze Zeit nicht von ihrer Seite und Buffy war die Situation absolut unangenehm. Sie spürte richtig, wie die Blicke ihrer Kolleginnen, alles voran Cordy, Anya und Harmony, sie vor Neid geradezu zu erschießen versuchten, gleichzeitig musste sie irgendwie auf eine höfliche Art und Weise ihren Chef davon abhalten seine Hand ständig auf ihren Oberschenkel zu legen. Je mehr er trank, umso plumper wurden seine Flirtversuche.

Buffy nippte erneut an ihrem Glas und ließ den Blick über den Raum gleiten. Kurz blieb er an der pummelige Sekretärin hängen, die sich gerade die Bluse vom Leib riss. Entsetzt sah Buffy weg. Jetzt tauchten ihre männlichen Kollegen in ihrem Blickfeld auf. Sie standen alle vier auf der anderen Seite des Raumes und schienen über ein brisantes Thema besonders hitzig zu diskutieren. Spike Kilbourne, ihr heimlicher Schwarm, seit sie begonnen hatte, in der Kanzlei zu arbeiten, hatte ihr den Rücken zugewandt und Buffy nutzte sofort die seltene Gelegenheit, ihn heimlich zu mustern. Genüsslich schaute sie auf seinen kleinen, festen Po, der in den Anzugshosen ganz hervorragend zur Geltung kam und gönnte sich doch tatsächlich einen dieser kleinen Tagträume, wo er vor ihrem Schreibtisch stand und für sie strippte. Ach Gott ja, könnte er jetzt nicht neben ihr sitzen und versuchen, mit ihr zu flirten? Sie hätte auch gar nichts dagegen, wenn er seine Hände auf ihre Schenkel legen würde, sanft darüber streicheln und immer höher und höher rutschen würde, bis zu….

„Kindchen, was soll ich denn über den traurigen Ausdruck in Ihren Augen denken? Sie machen mir den Eindruck als langweilt Sie die ganze Party zu Tode. Seien Sie doch mal ein bisschen lustig, gehen Sie aus sich heraus. Wir verabschieden schließlich ein erfolgreiches, altes Jahr und wollen ein hoffentlich noch erfolgreicheres willkommen heißen“, unterbrach Mr. Rayne ihre kleine Flucht aus der Realität mit seiner näselnden Stimme.

Buffy sah ihm erschreckt in sein beleidigtes Gesicht und versuchte, eine Erklärung zu stammeln. „Ich glaube… nein, Sie langweilen mich natürlich nicht… ich muss…. Nein, ich meine … Chears, Sir… auf die Zukunft der Kanzlei!“, fing sie sich gerade noch am Ende und prostete ihm zu. Die Gläser klirrten, als sie zusammenstießen und Buffy verfluchte sich innerlich wegen ihrem zusammenhanglosen Gestotter. Egal wie wortgewandt sie auch vor Gericht sein mochte, im wirklichen Leben bekam sie es wohl nie auf die Reihe, die passenden Worte zu finden. Erneut nahm sie einen tiefen Schluck aus ihrem Glas und merkte, wie der Champagner auf ihrer Zunge prickelte. Der Alkohol hatte auch ihr die Wangen rot gefärbt und sie kam langsam zu der Erkenntnis, dass an dem Spruch - Sich jemanden schön saufen! - doch etwas Wahres dran sein musste, denn ihr Chef sah auf einmal irgendwie, na ja, nicht wirklich schön, aber doch ansprechender als noch vor ein paar Stunden, aus.

Sie brauchte wirklich frische Luft oder zumindest einen Schluck Wasser, sonst wäre sie binnen einer Stunde total betrunken. Hektisch spritzte Buffy in die Höhe, als sie erneut bemerkte, wie ihr Chef auf Tuchfühlung ging. „Ich muss Sie mal einen Moment allein lassen, Sir“, sagte sie schnell.

„Warum denn, Kindchen?“

„Sir, ich muss mal für… Sie wissen schon.“ Buffy wurde noch röter als sie es sowieso schon war.

„Ach Kindchen, das muss Ihnen doch nicht peinlich sein. Gehen Sie nur… ich warte hier auf Sie.“

‚Ewww, tolle Aussicht, Sir!’, dachte Buffy noch, bevor sie sich umwandte und in Richtung Toiletten davonlief.

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Spike konnte momentan wirklich nicht von sich behaupten, dass dringende Bedürfnis nach Sex zu haben und schon gar nicht auf Sex mit einer der Eisprinzessinnen. Aber noch weniger verspürte er einen Drang danach, seinen über allem geliebten DeSoto bei einer mehr als dämlichen Wette zu verlieren. Er musste wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und sich an eine der drei Damen heran machen. In Gedanken ging er seine Möglichkeiten durch.

Da wäre zum einen die hochnäsige Cordelia Chase, deren Arroganz sich kaum mit etwas vergleichen ließ. Spike wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, sich an so eine Person heran zumachen, sie entsprach auch gar nicht seinem Typ. Er mochte eher den weichen, warmen Frauentyp. Cordelia war zwar brünett, aber ihre Ausstrahlung war dermaßen perfide, dekadent und oberflächlich, dass sich ihm allein bei dem Gedanken, ihr Komplimente machen zu müssen, der Magen umstülpte.

Nicht anders ging es ihm mit Anya Jenkins, deren Haarfarbe mal von blond zu braun oder einem Mischmasch daraus wechselte, also im Grunde undefinierbar. Ihr herausragendstes Merkmal war wohl aber ihre spitze Zunge. Sie musste zu allem ihre kleinen süffisanten Sprüche ablassen, die sehr oft weit unter die Gürtellinie zielten und leider auch sehr oft trafen. Nein, sie war so gar nicht die Art Frau, die er bevorzugte.

Blieb noch Buffy Anne Summers übrig. Die kleine Blondine mit den riesigen grünen Augen, die seit einem halben Jahr in der Kanzlei arbeitete und der ein Verhältnis mit dem Chef nachgesagt wurde. Da sie dem Big Boss an diesem Abend kaum von der Seite wich, schien sich dieses Gerücht immer mehr zu bestätigen und ob es so schlau wäre, ausgerechnet dem Chef in die Parade zu fahren? Er würde lieber die Finger von ihr lassen, obwohl sie noch am ehesten dem entsprochen hätte, was er sich unter einem heißen Feger vorstellte. Sie war nicht so groß wie Cordelia und bisher hatte er auch noch keine arroganten Züge an ihr entdecken können. Sie kleidete sich immer modisch feminin, schien aber nicht solch einen Aufwand darum zu betreiben, wie es Anya oder gar Cordelia taten. Sie war fleißig und bisher hatte sie jeden ihrer Fälle gewissenhaft bearbeitet und meistens vor Gericht auch durchgeboxt. Bloß die Tatsache, dass sie sich ihre Stelle über die Couch des Chefs erschlichen hatte, ließ Spike zurückschrecken. Wäre dieses Gerücht nicht im Umlauf gewesen, wäre er vielleicht schon viel früher auf die Idee gekommen, sie einmal um ein Date zu bitten.

Jetzt aber sollte er nicht nur um ein Date bitten, sondern es auch gleich noch schaffen, dass eine der drei Divas mit ihm schlief. Im Grunde eine fast schon unmögliche Aufgabe. Nach längerem Hin und Her entschied er sich dafür, dass er wohl am Besten mit Anya klar käme, wenn er Buffy schon von vorneherein wegen ihrem Techtelmechtel ausscheiden lassen musste.

„Ja, dann… auf in den Kampf, oder was meint ihr, Jungs?“ Spike blickte fragend auf Xander und Angel.

„Sicher, wir haben ja nicht ewig Zeit. Ich denke, ich nehme mir Anya vor. Egal was sie sagt, ich habe immer das Gefühl als knistere es irgendwie zwischen uns“, antwortete ihm Xander und Spike strich gleichzeitig Anyas Namen in seiner Vorstellung von der Liste.

„Okay, dann nehme ich Cordy… ich versuche es zumindest“, lachte Angel verschmitzt und Spike strich augenrollend den nächsten Namen von der Liste.

„Klasse Jungs, ausgerechnet die, die ich nicht wollte, bleibt übrig“, maulte er verhalten. Doch seine beiden Kumpels hörten ihn schon gar nicht mehr, da sie bereits auf dem Weg in ihr persönliches Silvesterabenteuer waren.

Spike suchte den Raum nach dem Objekt seiner Begierde ab. Gerade in diesem Augenblick erhob sich Buffy von ihrem Platz und strebte in Richtung Frauentoiletten. Spike sah seine Chance gekommen und folgte ihr. Als sie hinter der Tür verschwunden war, blieb er davor stehen und wartete geduldig auf sie.

Zehn Minuten später wunderte er sich, was eine Frau solange auf der Toilette machen konnte. Ob sie eine Generalüberholung an sich durchführte?

Zwanzig Minuten später begann er, sich Sorgen zu machen. Und dreißig Minuten später hielt er es nicht mehr aus, sah sich verlegen um, ob ihn auch keiner beobachtete und betrat dann schnell die Damentoilette. Im Vorraum war keine Buffy, also ging er weiter zu den Kabinen und beugte sich immer nach unten, um durch den Türschlitz zu schauen, ob sich jemand in der Kabine befand. Bis auf die letzte Kabine, in der er ihre Pumps erkannte, waren alle unbesetzt. Er blieb davor stehen, holte tief Atem und sagte leise: „Buffy, sind Sie das?“

Ein Rascheln, das aus der Kabine zu ihm drang, ließ ihn erahnen, dass sie gerade zusammen gezuckt war. „Buffy?“, fragte er noch mal.

„Was schuchen Schie in der Damentoilette?“ Ihre Stimme klang ganz anders als sonst. Gut, etwas erschrocken, damit hatte er gerechnet, aber irgendwie auch so… konnte es sein, dass sie lispelte?

„Ich habe beobachtet, wie Sie vor einer halben Stunde hier drin verschwunden sind und seitdem nicht mehr auftauchten. Ich habe mir Sorgen gemacht. Geht es Ihnen gut?“, harkte er vorsichtig nach.

„Nein“, kam es jetzt weinerlich aus der Kabine. „Mir geht esch gar nischt gut.“

„Was ist denn los? Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Brauchen Sie einen Arzt?“ Seine Sorge war demnach nicht unberechtigt gewesen. Gespannt wartete er auf ihre Antwort.

„Mir ist so furschtbar schwindelisch“, piepste sie jetzt.

„Kann es sein, dass Sie ein bisschen betrunken sind?“

„Vielleicht… aber nur ein ganz kleines bisschen“, antwortete sie ihm mit einer kindlich verstellten Stimme.

„Buffy, würden Sie mir einen Gefallen tun und raus kommen? Ich denke, ich kenne eine Möglichkeit Ihnen zu helfen“, versuchte er, sie aus der Kabine zu locken.

„Versprochen? Ich mag das nämlich gar nischt, *hicks* wenn mir so schwindelisch ist.“

„Großes Indianerehrenwort“, versprach Spike lachend und kreuzte hinter seinem Rücken die Finger.

Teil 2 Buffy stolperte mehr aus der Tür als das sie ging und fiel direkt in Spike Arme. Lachend fing er sie auf. „Luv, was hat dir der Big Boss denn alles zu trinken gegeben?“

„Ich wollte das ja gar nicht, wirklich nicht… aber er schenkte immer wieder ein und ein und ein…“ Während sie sprach, amte sie mit der Hand immer wieder die Gesten ihres Chefs nach und Spike musste glucksen, weil sie so überaus niedlich dabei aussah.

„Wissen Sie… ach was soll das, ich sag Buffy zu dir, ist das okay?“ Als sie nickte, sprach er weiter. „Also Buffy, wir beide fahren jetzt hoch auf das Dach und schnappen ein wenig frische Luft und du trinkst dabei ganz viel Cola. Das wird dir gut tun.“

Sie sah ihm hilflos in die Augen. „O… *hicks* kay.“

Von den Anderen ungesehen verließen sie leise die Damentoilette. Buffy stützte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf Spike, da der hellerleuchtete Raum auf einmal erheblich zu schwanken begann.

"Oh je... wir haben heute ziemlich starken Seegang", nuschelte sie in Spikes Anzug und kuschelte sich noch enger an ihn. Mit einem leisen 'Pling' kam einer der zahlreichen Fahrstühle zum Stehen und die Türen öffneten sich lautlos. In wenigen Sekunden waren sie im obersten Stockwerk des Hochhauses und traten ins Freie.

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Cordy und Anya hatten sich noch kurz unterhalten und beschlossen, dass es das Beste wäre, sich zu trennen, da sie den Jungs die ganze Sache vereinfachen wollten. Sie waren schon wahnsinnig neugierig, wie die Kerle es anstellen wollten, mit ihnen in Kontakt zu treten. Aber am Wichtigsten war natürlich, WER von ihnen sich WEM nähern würde.

Anya war am Buffet vorbei geschlendert und hatte sich vor dem großen Weihnachtsbaum platziert, der in diesem Jahr scheinbar unter dem Motto „Süßes für die Süßen“ stand. Der Baum war von oben bis unten mit Zuckerstangen und den verschiedensten Süßigkeiten behangen, von denen aber mittlerweile nur noch die Verpackungen an den Ästen hingen.

Aus dem Augenwinkel beobachtete Anya, wie die Männer die Wette besiegelten und sich dann in verschiedene Richtungen aufteilten.

Riley war wohl gerade wieder eingefallen, dass er ja eine Verlobte hatte und widmete sich dieser nun mit voller Hingabe. Angel steuerte auf Cordelia zu und Spike hatte sie leider aus den Augen verloren. Xander ging an die kleine provisorisch aufgestellte Bar, kippte zwei doppelte Whiskey hintereinander herunter und kam nun mit langsamen und unsicheren Schritten auf sie zu.

*Na toll, es war ja klar, dass ich wieder einmal den Obertrottel abbekomme*, dachte sie gerade noch, als er sie auch schon ansprach.

„Hi An, gefällt dir die Feier?“

Anya wollte zu einer heftigen Bemerkung ansetzen, dass das ja wohl die plumpeste Anmache war, die sie jemals gehört hatte, doch im letzten Moment, fiel ihr wieder ihre ‚Mission’ ein. Mit einem aufgesetzten Lächeln, das mit ca. 1000 Watt strahlte, säuselte sie ihm entgegen: „Xander, bis eben war sie sterbenslangweilig… aber sie wird von Sekunde zu Sekunde besser!“

Er riss überrascht seine Augen auf und konnte gar nicht fassen, dass Anya auf einmal so freundlich zu ihm war. Flirtete sie etwa mit ihm?

„Ähm…ja… hättest du vielleicht Lust, mit mir zu tanzen?“, stotterte er und trat sich im nächsten Moment gedanklich in den Hintern.

*Tanzen?! Tanzen?! Xander, du bist ein Riesenidiot. Du kannst doch gar nicht tanzen!*, schimpfte er mit sich selbst, als er bemerkte, dass Anya sich bei ihm eingehakt hatte und ihn mehr oder minder schon zur ‚Tanzfläche’ schleifte.

„Xander Schatz, ich wollte schon immer mal mit dir tanzen! Und nicht nur DAS… aber lass uns erst einmal warm werden.“

Er stolperte neben ihr her und spürte, wie ihm langsam der Schweiß ausbrach.

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Angel hatte sich suchend nach Cordelia umgeblickt und entdeckte sie schließlich etwas abseits von den anderen. Sie hatte ein Champagnerglas in der Hand, dessen langen Stil sie gedankenverloren in ihren Händen hin und her drehte, während sie aus dem Fenster schaute und die Aussicht bewunderte.

Er trat an sie heran und räusperte sich leise.

Erschrocken fuhr sie herum und hätte fast ihr Glas fallen lassen. Im letzten Moment reagierte sie und so schwappte lediglich etwas Champagner über, da das Glas noch fast voll gewesen war.

Ein paar Tropfen waren auf Angels Anzug gelandet und Cordy begann sofort, hektisch an dem Jackett zu reiben. Mit der Wirkung, dass sie dabei noch mehr des Champagners auf ihn verschüttete.

Cordelia war das Ganze mehr als peinlich. Sie hatte sich hierher zurückgezogen, um einen Augenblick in Ruhe nachdenken zu können. Die Sache mit der Wette gefiel ihr überhaupt nicht. Sicher, die Idee der Männer war abartig, hinterhältig und gemein, aber wenn sie ehrlich zu sich war - und das war sie immer - musste sie sich eingestehen, dass sie schon seit Längerem ein Auge auf Angel geworfen hatte. Eigentlich sogar mehr als das. Sie hatte sich in ihn verliebt. Natürlich hätte sie diese Tatsache niemals vor jemanden zugegeben. Schon gar nicht vor Anya, die mit ihrer spitzen Zunge bestimmt mehr als nur eine anzügliche Bemerkung gemacht hätte.

Und nun stand das Objekt ihrer Begierde direkt vor ihr und sie hatte ihn von oben bis unten mit Champagner bekleckert.

„…in Ordnung? Es war doch nur Champagner! Der macht keine Flecken! Und schon gar nicht der Teure, der hier ausgeschenkt wird“, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Sie merkte, dass sie den Anfang von Angels Frage nicht mitbekommen hatte. Sie spürte allerdings sehr deutlich seine Hand, die er beruhigend auf ihren Arm gelegt hatte.

„Entschuldigung, ich war wohl etwas in Gedanken“, murmelte sie und sah ihn mit großen Augen, um Verzeihung bittend, an.

Angel konnte es gar nicht fassen. Er stand hier mit Cordelia Chase und er entdeckte gerade eine Seite an ihr, die ihm bis jetzt verborgen geblieben war. Scheinbar war sie gar nicht die arrogante, herzlose und kalte Schnepfe, für die er sie immer gehalten hatte. Wenn er hinter ihre Fassade dringen konnte, würde ihm sein Vorhaben vielleicht umso leichter fallen. Ein draufgängerisches Funkeln trat in seine Augen und sein Gesicht verzog sich in das wohl warmherzigste Lächeln, dessen er fähig war. Tief im Innern verspürte er ein schlechtes Gewissen, doch er unterdrückte es gekonnt. Er hatte jetzt keine Zeit zum Schwanken.

„Was hältst du davon, wenn wir uns zwei neue Gläser Champagner besorgen und uns etwas näher kennen lernen?!“

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Als Buffy die kalte Luft einatmete, hatte sie das Gefühl ein Vorschlaghammer schlüge auf sie ein. Plötzlich ging es ihr noch tausendmal schlechter als zuvor.

"Ach du lieber Gott... isch weiß nicht... ob das so eine gute... Idee war, Spike", würgte sie stockend hervor, weil sie das Gefühl hatte, jeden Moment umzukippen. Einzig, dass Spike weiterhin schützend den Arm um ihre Taille gelegt hatte, gab ihr noch ein wenig Sicherheit.

„Warte Liebes, wir wollen ja schließlich nicht, dass Du dir auch noch eine Erkältung holst", behutsam löste er sich kurz von ihr, zog schnell sein Jackett aus und legte es ihr behutsam über die Schultern.

"Nicht loslassen... ich glaub, ich falle um." Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn.

„Ich halte dich Buffy... und werde dich nicht loslassen!" Komischerweise meinte er auch tatsächlich, was er sagte. Diese zarte Gestalt neben ihm ließ seinen Beschützerinstinkt erwachen.

"O... okay... vielleicht könnten wir uns einen Moment hinsetzen? Und wo ist eigentlich die versprochene Co... *hicks*" Plötzlich schüttelte sie ein immenser Hicksanfall und Spike führte sie vorsichtig zu einem Mauervorsprung. Er ließ sich darauf nieder und zog sie auf seinen Schoß. Buffy vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und wurde weiterhin vom Schluckauf geschüttelt, während er ihr besorgt den Rücken streichelte.

Buffy hickste noch ein paar Mal in seinen Anzug und wurde dann langsam ruhiger. Die frische Luft zeigte allmählich ihre Wirkung, außerdem bemerkte sie nun auch seine liebevolle Behandlung und begann, sie zu genießen.

So blieben sie eine Zeitlang ruhig sitzen, nur Buffys Schluckauf unterbrach immer wieder die Stille, bis sie sich einigermaßen gefangen hatte.

"Du... du bist gar nicht so arrogant wie isch immer dachte... *hicks*", murmelte sie leise an seinem Hals und sog genüsslich seinen Geruch ein. Sie liebte seinen Geruch. Er war einer der Männer, die immer gut rochen. Wie oft war er im Büro schon an ihr vorbei gelaufen und sie hatte kurz innegehalten, nur um ihm hinterher zu schnuppern.

Spike bemerkte überhaupt nicht, dass sich ein liebevolles Lächeln auf sein Gesicht gestohlen hatte. Fürsorglich zog er Buffy noch näher zu sich heran.

"Du bist auch gar nicht die Zicke, für die ich dich gehalten habe. Du scheinst eigentlich ganz nett zu sein. Nur das Maß an Alkohol - daran solltest du noch ein kleines bisschen arbeiten", flüsterte er ihr ins Ohr.

Buffy hob den Kopf und sah ihm in die Augen. Wow, was für Augen... plötzlich drehte sich erneut alles um sie herum und das lag nicht am Alkohol. Nein, er war der Grund. Der Mann, dessen Hände gerade sanft ihren Rücken auf - und abglitten, der ihr frech grinsend ins Gesicht sah und ihr, zugegeben, mit etwas merkwürdigen Worten, soeben das schönste Kompliment gemacht hatte, das sie jemals bekommen hatte.

Sie beugte ihren Kopf etwas nach vorne, vergessen war all ihre schüchterne Zurückhaltung, Magie lag in der Luft, sie spürte, wie es zwischen ihnen knisterte, alles in ihr schrie danach, ihre Lippen auf seine zu pressen, ihn endlich zu berühren, so wie sie es sich bereits seit einem halben Jahr erträumte, Tag für Tag, Stunde um Stunde.

Spike kam ihr entgegen. In dem Moment, als sich ihre Lippen fast berührten, glaubte Buffy ein Feuerwerk der Gefühle zu erleben. Ihr Körper begann zu kribbeln und es schien, als würde der Himmel nur für sie etwas heller strahlen. Von ihren Emotionen überwältigt, riss sie kurz die Augen auf und erkannte, dass der Himmel sich nicht nur für sie erhellt hatte.

Es war 0.00 Uhr und das Silvesterfeuerwerk hatte just in dieser Sekunde begonnen. Nun hörte sie auch die vereinzelten Schreie der Menge auf der Straße, mindestens Hundert Meter unter ihnen. Von überall her vernahm sie „Frohes neues Jahr" und "Alles Gute" - Rufe. Dann sah sie zurück zu Spike, der sie liebevoll anlächelte.

„Glückliches neues Jahr, Pet“, grinste er verhalten.

Buffy musste schlucken, der Blick aus seinen Augen machte es ihr fast unmöglich zu antworten. „Frohes neues Jahr, Spike“, krächzte sie.

„Ich glaub, jetzt küsst man sich... das ist Tradition, oder?“ Er zwinkerte ihr belustigt zu.

"Dann sollten wir sie auch nicht brechen. Wir wollen ja nicht, dass wir sonst sieben Jahre Pech haben!", erwiderte sie für ihre Verhältnisse ungewöhnlich beherzt und beugte sich wieder hinab zu ihm.

Endlich trafen sich ihre Lippen. Es war ein vorsichtiger, herantastender Kuss und doch so sinnlich, dass beide glaubten zu schweben. Der Kuss schien endlos zu dauern. Spike begann nach einer Weile vorsichtig, mit der Zunge über ihre Lippen zu streichen und bat so um Einlass. Ohne zu zögern, öffnete Buffy ihre Lippen einen Spalt und er drang behutsam in ihren Mund vor.

Buffy seufzte sehnsüchtig auf und schlang die Arme um Spikes Hals. Innerhalb weniger Sekunden war von dem anfänglich zögerlichen Kuss nichts mehr zu spüren. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und Spike wurde es immer heißer. Kaum zu glauben, dass er noch vor zwei Stunden keinerlei Lust auf Sex verspürt hatte. Jetzt würde er sie am liebsten an Ort und Stelle nehmen. Doch ein letzter Funke Vernunft brachte ihn zum Stoppen. So schwer es ihm auch fiel, er riss seine Lippen von den ihren. "Gosh... Luv... ich glaube wir sollten wieder reingehen… es geht dir doch besser oder?"

Buffy brauchte eine Weile, bis sie in der Lage war, in die Realität zurück zu kehren. Mit lustverhangenem Blick musterte sie ihn. "Huh?" Irritiert sah sie ihm mit ihren großen, grünen Augen verwirrt in seine blauen.

"Wir sollten wirklich wieder zurückgehen... Die anderen schicken sonst noch einen Suchtrupp nach uns aus!" Spike wusste zwar, dass seine Freunde wahrscheinlich mit Wichtigerem beschäftigt waren, aber dass würde er dieser blonden Schönheit bestimmt nicht auf ihre süße Nase binden.

Buffy nickte: "Ich glaube, meine Knie bestehen aus Pudding. Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt fähig bin zu laufen."

Spike lachte: "Na, dann trag ich dich eben." Als sei sie eine Feder stand er mit ihr in seinen Armen auf und trug sie zurück zum Aufzug. "Über deinen Alkoholkonsum müssen wir irgendwann noch mal ein ernstes Wort sprechen."

"Ich bin mir da nicht so sicher, ob meine Wackelpuddingbeine auf meinen Alkoholkonsum zurückzuführen sind."

Spike stutzte einen Augenblick, dann beugte er seinen Kopf zu ihr herunter und küsste sie auf ihre vollen Lippen.

"Pet, wenn du so weiter machst, schaffen wir es nie, nach unten zu gelangen", raunte er ihr kurze Zeit später entgegen.

Leise kichernd schmiegte sie sich enger in seine Arme. "Gib mir bloß nicht die Schuld, den Kuss eben habe nicht ich begonnen. Aber ich habe nichts dagegen, wenn du weitermachst."

In diesem Moment öffneten sich die Fahrstuhltüren und Spike betrat, sie immer noch tragend, den Aufzug. Buffy konnte gerade noch den richtigen Etagenknopf drücken, als Spike sich mit ihr umdrehte und erneut ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss verschloss. Er ließ seine Hände über ihren knackigen kleinen Po wandern, hoch zu ihrer Taille und Buffy rutschte langsam hinab mit ihren Beinen, bis sie den Boden unter sich spürte. Seine Jacke rutschte von ihren Schultern, aber keiner von beiden schien dies zu bemerken. Keiner der beiden war noch fähig zu denken, Buffy war sich nicht mal im Klaren darüber, wie weit sie das Ganze gehen lassen wollte, vielleicht beflügelte sie auch der Alkohol, im Augenblick hatte sie keine Zeit, die Situation zu analysieren, alles, was sie tat, geschah absolut intuitiv. Sie nestelte an seiner Krawatte herum und stöhnte befriedigt auf, als sie es endlich schaffte, sie zu lockern. Spike gab ihre Lippen für einen Moment frei, zog sich den unbequemen Binder über den Kopf und warf ihn achtlos in hohem Bogen in die hinterste Ecke des Fahrstuhls.

Gerade als ihre Münder wieder aufeinander krachten, öffneten sich die Aufzugtüren. Beide torkelten eng ineinandergeschlungen aus dem Fahrstuhl, den engen Flur entlang und Spike tastete nach der erstbesten Tür, die auf dem Weg lag.

********************************

Anya hatte Xander auf die Tanzfläche gezogen. Da gerade ein schnelles Lied gespielt wurde, warf sie die Hände nach oben und gab sich mit wilden Verrenkungen dem Rhythmus der Musik hin. Xander stand etwas unbeholfen vor ihr und begann dann zaghaft mit den ersten Tanzschritten.

„Xand, nun mach schon! Du musst deine Hüften kreisen lassen. Etwa SO!“, lachte sie und demonstrierte ihm am eigenen Körper, was sie damit meinte.

Nach dem dritten Lied wurde Xander langsam beweglicher. Allerdings ging ihm nun die Puste aus. Er demonstrierte Anya, dass er zur Bar wollte, um sich etwas zu trinken zu besorgen. Sofort folgte sie ihm und nachdem sie ihre Getränke in Empfang genommen hatten, zogen sie sich in eine ruhige Ecke zurück.

Anya setzte sich vollkommen ungezwungen auf Xanders Schoß und schlang einen Arm um seinen Hals.

„Was machen wir denn jetzt noch mit dem angefangenen Abend?!“, flüsterte sie ihm zu und sah in erwartungsvoll an.

„Äh…tja.. wozu hast du denn Lust?“, erkundigte sich Xander, noch immer fassungslos, dass Anya sich mit ihm abgab und nun auch noch verführerisch mit ihrem Hintern auf seinem edelsten Teil hin und her rutschte.

Er schaffte es nicht einmal, vorher noch Luft zu holen.

Ihre Lippen krachten auf die seinen und ihre Zunge drang tief in seinen Mund. Xander reagierte instinktiv und innerhalb von Sekunden war eine wilde Knutscherei im Gange.

Anya ließ verführerisch ihre Hände an seinem Körper herunter wandern und ruckelte erneut auf seinem Schwanz hin und her. Es schien sie überhaupt nicht zu stören, dass der Raum voller Menschen war, von denen einige schon neugierig zu ihnen herüber blickten.

„Bist du scharf auf mich? Willst Du, dass ich dir einen Orgasmus schenke?“, keuchte sie wild an seinem Ohr.

Xander musste sich beherrschen, nicht sofort in seiner Hose zu kommen.

„An… Oh ja… aber nicht hier… lass uns woanders hingehen!“, stöhnte er auf und wollte gerade aufstehen und sie mit sich ziehen, als er spürte, wie sich die fünf Finger ihrer rechten Hand auf seiner Wange abzeichneten.

Entgeistert sah er sie an und wollte gerade fragen, womit er diese Ohrfeige verdient hatte, als sie ihn auch schon leise anzischte.

„Ich weiß von der Wette! Oh Mann, ihr seid wirklich erbärmlich. Und du bist der erbärmlichste Loser von allen! Hast du wirklich auch nur eine Sekunde geglaubt, ich würde mich mit so einem Weichei abgeben, wie du es bist?“

Hoheitsvoll stand sie auf, warf ihre Haare zurück und ließ einen vollkommen entsetzten Xander zurück, der gerade das Gefühl hatte, als hätte man ihn mit einem Kübel Eiswasser übergossen.

Die anderen Gäste waren entweder zu betrunken, oder es war ihnen egal. Alle wandten sich wieder ihren eigentlichen Gesprächen zu und taten so, als wäre nie etwas gewesen.

********************

Angel und Cordy hatten von der ganzen Aktion nichts mitbekommen. Sie hatten es sich jeweils mit einem neuen Glas Champagner gemütlich gemacht und waren am anderen Ende des Großraumbüros angeregt in ein Gespräch vertieft.

„Wenn ich gewusst hätte, dass du auch ein so großer Fan der Nicks bist, dann hätte ich dich doch schon mal zu einem Spiel eingeladen!“, raunte Angel gerade in Cordys Ohr, der dabei sofort ein heißer Schauer über den Rücken lief.

„Was nicht war, kann ja noch werden?!“, hauchte sie zurück und sah ihn vertrauensvoll an.

Sie unterhielten sich bereits seit über einer Stunde und Cordy hatte dabei festgestellt, dass sie wesentlich mehr gemeinsam hatten, als sie jemals vermutet hätte. Wäre sie nicht schon längst unsterblich in Angel verliebt - spätestens nach dieser Unterhaltung wäre sie ihm hoffnungslos verfallen.

In diesem Moment schlug die Glocke der nahe gelegenen Riverside Church und kündigte mit dumpfen, gleichmäßigen Schlägen das neue Jahr an.

Die Gäste standen in kleinen Grüppchen zusammen und aus den verschiedenen Ecken konnte man den Countdown hören.

Fünf, vier, drei, zwei, eins… Prost Neujahr, Frohes neues Jahr, Alles Liebe….

Doch Angel und Cordy bekamen von alledem nichts mit, da sie ihre Blicke nicht voneinander lösen konnten. Gebannt starrten sie in die Augen des Anderen und versanken darin.

Langsam beugte sich Angel zu ihr herüber und berührte sanft Cordys Lippen mit den seinen. Wie in Trance war sie ihm entgegen gekommen und erwiderte ganz zaghaft und verhalten seinen Kuss. Erst als Angel seinen Kuss intensivierte und behutsam mit der Zunge über ihre Lippen strich, entwich ihr ein wohliger Seufzer der Zufriedenheit.

Angel war nicht mehr Herr seiner Sinne. In dem Augenblick, als Cordy diesen kleinen verheißungsvollen Seufzer ausgestoßen hatte, verabschiedete sich sein Verstand und seine untere Region übernahm das Denken.

Cordy war fast zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Immer enger drängte sie sich an Angel und ihre Zungen begannen ein heftiges Duell.

Sie verlor sich immer mehr in dem heißen Kuss, als plötzlich ein Ruck durch ihren Körper ging.

Es fiel ihr wieder ein.

Alles. War. Nur. Gespielt. ALLES.

Mit einer Kraft, die man ihr nie zugetraut hätte, stieß sie Angel von sich.

Dieser brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Er kam nur schwer in die Realität zurück

. „Warum tust du mir das an? Wieso musstest du bei dieser furchtbaren Wette mit machen und dann ausgerechnet MICH wählen… Schade… aber ich gerate scheinbar immer an die falschen Männer…vielleicht habe ich es ja auch nicht besser verdient …?!“

Cordys Worte trafen ihn wie einen Peitschenhieb.

Er hätte damit leben können, wenn sie ihn angeschrieen und angezetert hätte. Doch Cordy hatte diese Worte geflüstert. Der Schmerz in ihrer Stimme ließ ihn zusammenzucken.

Mit Tränen verschleierten Augen sah sie ihn noch einmal an, drehte sich dann abrupt um und verschwand im Trubel der noch immer feiernden Gäste.

Angel schaute ihr traurig hinterher. Sicherlich hatte er sich an sie heran gemacht, um die Wette zu gewinnen. Er hing nicht unbedingt an seinem Cabriolet. Aber allein, um Riley mal so richtig in den Arsch zu treten und damit Spike seinen DeSoto behalten konnte, wollte er gewinnen.

Zumindest am Anfang des Abends.

Bei dem Gespräch mit Cordelia war die Wette immer weiter in den Hintergrund gerutscht, bis er sie zum Schluss ganz vergaß. Er hatte erkannt, dass Cordelia hinter ihrer kühlen Fassade ein wunderbares, verletzliches und sensibles Wesen verbarg.

Was hatte er nur angestellt?! *Ich bin wirklich ein Arschloch*

TBC...

xmas - story

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