Feb 16, 2012 22:21
Im NDR kam letztens eine Reportage zum Thema "Paketsklaven". Ein Reporter hat sich bei einem Subunternehmer der DHL anstellen lassen und mal am eigenen Leib ausprobiert, wie es ist, Pakete auszutragen. Den eigentlichen DHL-Angestellten geht es gut. Aber die Subunternehmer beuten ihre Arbeitnehmer gegen jede gesetzliche Regelung aus. Unbezahlte Überstunden waren nur ein Teil des Problems. Die DHL versprach Besserung. Das einzige, was aber passierte, war die Anweisung, die täglichen Arbeitszeiten nicht mehr aufzuschreiben. Denn dort, wo offiziell keine Überstunden anfallen, können sie auch nicht geltend gemacht werden.
Was mich aber total aufregt, ist die Tatsache, dass die Fahrer Druck bekommen, wenn sie ihre Pakete nicht los werden. Hintergrund ist folgender: wenn die Pakete nach dem zweiten Zustellungsversuch zur Post gebracht werden, kriegen die Subunternehmer für diese wohl kein Geld mehr von der DHL.
Ja, spinnen die denn?
Es ist ja wohl nicht überraschend, dass viele Leute, die etwas bestellen, nicht zu Hause sind, wenn diese Dinge ankommen. Dafür kann ja auch niemand was. Schon gar nicht die Paketboten.
Wir bräuchten Conciergen so wie in Frankreich. Die könnten dann alle Pakete annehmen für das gesamte Haus.
Und dann erinnere ich mich an Schweden. Dort wurden die Pakete immer an der Tankstelle abgegeben. Dort konnte man dann hingehen, wenn man Zeit hatte. Das ist doch auch eine coole Idee.
Auf Dörfern ist man aber noch immer auf Nachbarschaftshilfe angewiesen, denn hier gibt es oft noch nicht mal eine öffentliche Einrichtung, an dem man irgendwas abgeben könnte.