Как прессуют прессу

Nov 26, 2010 20:02



Пятого ноября, за несколько часов до избиения журналиста "Коммерсанта" Олега Кашина, рассказывал редактору "Московской Немецкой газеты" Тино Кюнцелю о том, как живется провинциальным российским журналистам. Вчера опубликовали.



Subtiler Druck

Ein Vorwand für Schikane findet sich

In der Provinz, so die gängige Meinung, ist alles noch viel schlimmer. Ohne große Verlage im Rücken stehen Journalisten gegenüber den Lokalfürsten auf verlorenem Posten. Wie arbeitet es sich unter diesen Bedingungen? Igor Komarow (27) ist Redakteur beim „Oskolskij Kurier“, einer Zeitung in Staryj Oskol, 600 Kilometer südlich von Moskau. Der MDZ erzählte er von seinem Berufsalltag.

Ich würde nicht sagen, dass es Tabuthemen gibt. Aber es wird von den Medien auch nicht besonders tief gebohrt. Bei uns kennt jeder jeden, da achtet man darauf, miteinander auszukommen. Wenn Sie wollen, können Sie das Selbstzensur nennen. Von Drohungen gegen Journalisten habe ich noch nichts gehört und erst recht wird niemand auf der Straße angefallen. Wenn der Stadtverwaltung etwas nicht passt, dann lässt man dich das auf andere Weise spüren. Du wirst einfach ignoriert, zu Terminen nicht eingeladen. Die Beamten sind sehr empfindlich. Im Falle des Falles heißt es meist: „Es gibt so viel Positives, warum müsst ihr das Haar in der Suppe suchen?“

Jeder weiß, dass die Behörden über Mittel und Wege verfügen, die Auseinandersetzung auf die wirtschaftliche Ebene zu verlagern. Es lässt sich immer ein Vorwand finden, dich abzustrafen, etwa auf dem Anzeigensektor oder bei der Nutzung von Computerprogrammen in der Redaktion. Normalerweise einigt man sich aber.

Unser Bürgermeister ist bei den Leuten nicht sonderlich beliebt. Letzten Winter waren viele Straßen wegen der Eisdecke unbefahrbar. Aber die Stadtverwaltung hat sich einfach nicht geäußert. Im Frühjahr ist das Eis getaut, Konsequenzen gab es keine. Das Leben geht weiter …

In meiner Zeitung sind 90 Prozent der Themen lokal. Wie kritisch wir sind, hat keinen Einfluss auf die Auflage. Die Leute kaufen uns so oder so. Was ich in der Zeitung nicht schreiben kann, das schreibe ich auf kavicom.ru, einem lokalen Internetportal, das sehr beliebt ist. Den Stadtoberen ist es ein Dorn im Auge, aber sie können nichts machen: Der Server befindet sich im Ausland.

Aufgeschrieben von Tino Künzel.

Полностью статью можно прочитать на сайте газеты "Moskauer Deutsche Zeitung"

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