Wochenend-Aufarbeitung, Teil II

May 20, 2010 20:22

Ich bin immer noch nicht schneller oder weniger faul, aber hier kommt er endlich, der Eintrag auf den ihr alle sicherlich sehnlichst gewartet habt ... oder auch nicht. Ist auch egal. Hier kommt er jedenfalls.

Mein Abend bei World's Best on Ice

Gut, fangen wir von vorne an. Früh morgens ging's los, einmal quer durch die Republik von Berlin nach Frankfurt am Main. Lief auch problemlos. Bei Martin in der Wohnung warteten dann auch schon Zeichen, dass es richtig war, die Karte für Krefeld zu kaufen.

Beweisstück A

 
(Stéphane Lambiel ist Schweizer, für alle, die das noch nicht mitbekommen hatten)

Beweisstück B

 
(Stéphane mag Marienkäfer)
Von da ging es dann nach Düsseldorf. Ich war überrascht, wie schnell Züge der Deutschen Bahn fahren können wenn sie nicht grad Meck-Pomm durchqueren müssen. 25o km/h!! Uih sag ich da nur. Am Bahnhof wurde ich dann liebenswerterweise von faelkchen , janiebj  und Elli abgeholt. Silvia ist übrigens keine Psychopathin - nur damit ihr's wisst. Später trafen dann noch ein paar andere Mädels, deren Namen ich natürlich wieder vergessen hab bei Silvia ein und schließlich quetschten wir uns zu fünft in ein kleines Auto um nach Krefeld zu kommen.

Mit dem ÖVNP wären wir sicherlich schneller gewesen - so standen wir praktisch auf dem kurzen Weg nur im Stau. Als sich Krefeld dann auch noch als einzige Baustelle heraustellte, lagen bei unseren Mitreisenden die Nerven blank. Ich wage zu behaupten, dass Anja und ich in dem Auto mit Abstand am meisten Spaß hatten (ich hatte da schon Tränen in den Augen vor Lachen). Es war auch ganz faszinierend mal zu sehen, wie anders Fansein auch sein kann. Da gab's Leute, die noch nie von Fanfiction gehört haben (der Schock!), aber dafür kann ich nicht alle Wettbewerbe/Programme/whatever von Stéphane aufzählen. Es gleicht sich also alles wieder aus. Und falls es mit dem Lehrerdasein doch nix wird gründen Anja und ich "Einhorn Inc. - die Firma, die die Sache mit dem Zen und Optimismus für sie erledigt" - darin sind wir echt gut.

Aber jetzt zum eigentlichen Grund dieses Eintrags ... EISKUNSTLAUF! Jawohl, meine Lieben ... schlussendlich haben wir's dann doch noch zum Königspalast geschafft.

So sah das Ding von Innen aus



Anja und ich waren schon vorher "leicht" im Zuckerkoma

 
Die Details des Abend sind etwas verschwommen (aber hier nachzulesen bei Anja), aber wer kann mir das übel nehmen wenn Stéphane praktisch direkt vor unserer Nase seine Priouetten drehte? Genau. Anja lieh mir freundlicherweise am Anfang der Show ihren Schal - nur um mich dann hinterrücks damit erwürgen zu wollen als Stéphane endlich aufs Eis kam, sich für Ne me quitte pas bereit machte und wir schon mit glasigen Augen da saßen als er nur im Schatten zu sehen war. Ich wollte die Moderatorin höchstpersönlich vom Eis schieben, damit er endlich anfangen konnte.

Und weil's so schön war, für alle die es beim ersten Mal posten nicht angeklickt haben ...

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Tja ... was soll man dazu sagen? Ne me quitte pas ist die erste Kür, die ich von ihm gesehen habe und sie ist so wunderschön. Ich seufze jedes Mal versunken wenn ich das Lied von Jaques Brel nur schon höre. Und was hat das für einen tollen Text ... heutzutage schreibt kaum noch jemand so. "Laisse-moi devenir, l'ombre de ton ombre" ... lass mich der Schatten deines Schattens sein. Hach ja. Jedenfalls ist diese Kür live mit das Schönste an künstlerischem Ausdruck was ich jemals gesehen habe. Wenn Stéphane praktisch einem Meter von einem entfernt entlang fährt und man kaum zu Atmen wagt weil diese Kür so intensiv ist dann hat man wirklich was Grandioses gesehen. Jedenfalls bin ich sehr, sehr, sehr dankbar dass er gerade dieses Programm gezeigt hat. Außerdem bin ich mir jetzt sicher, dass er irgendwann mit der Schnelligkeit seiner Pirouetten ein Riss im Raum-Zeit-Kontinuum verursachen wird und uns nur der Doctor (von Doctor Who) mit der Tardis (die kennt ihr, Brüderherze, die "blaue Telefonbox auf der FedCon) retten werden kann.

Das Kontrastprogramm zu dieser stillen, aber intensiven Kür lieferte our russian overlord Evgeni Plushenko. Damit das klar ist: Ich mag Plushi. Der hat bei seinem ersten Programm des Abends super Sprünge gezeigt und mit dem Publikum gespielt als ob wir Wackelpudding wären - extrem hoher Unterhaltungswert. Der Knüller aber kam, als er gegen Ende zu Je suis malade von - jetzt kommt's - Jaques Brel lief. Wir können uns nicht erklären, wie er auf diese Idee gekommen ist, aber ich sag euch eins - WIR HATTEN SPASS. Oh, so viel Spaß. Wir hatten ja keine Ahnung was auf uns zukommt als er zum zweiten Mal das Eis betrat.

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Also, wir stellen uns das jetzt mal vor ... wir, ganz verzaubert von der Show und vor allem von Stéphane und wie viel Gefühl er aufs Eis bringt mit NMQP - und dann Plushi. Mit dem gleichen Sänger. Und er versucht gefühlvoll zu sein und zu leiden. Anja und ich haben Händchen gehalten und zugedrückt damit der Schmerz den Lachreiz überdeckt. Es war super gesprungen wie immer und technisch bestimmt auch sehr toll gewesen ... aber diese Idee allein! Plushi! Jaques Brel! NACHDEM Stéph NMQP gelaufen ist! Wir hatten LACHTRÄNEN in den Augen. LACHTRÄNEN! Kein Witz. Es war unfassbar unterhaltsam - ich fürchte nur nicht auf die Art, die Plushi im Sinn hatte. Plushi kann nicht leiden. Er kann sich nur toll finden - das macht er auch großartig und dabei guck ich ihm gerne zu. Aber er sollte einfach nicht versuchen französische Chansons zu interpretieren ... vor allem nicht, wenn Stéphane das in der gleichen Show macht. Hach, Plushi.



Nach dem Ende der Show sind wir wie alle guten Fans noch zum abgesperrten Busparkplatz gelaufen ("Immer dem Geschrei nach!") um vielleicht noch einen Blick oder ein Autogramm zu erhaschen - was Beides irgendwie funktioniert hat lustigerweise. Stéphane ist nicht zum Zaun gekommen, aber wir haben noch gewartet bis der Bus an uns vorbei gefahren ist und er stand hinten und als er die Menge (wir waren da nicht alleine, nur damit hier keine falsche Vorstellungen in Relation von meinem Fansein zu dem anderer auftauchen) sah, lächelte er ganz glücklich und hat gewunken. Das war mit das Schönste an dem ganzen Abend. Wie glücklich und zufrieden er aussah. So glücklich wie auf dem Bild oben, das von seiner zweiten Kür ist.

Schlussendlich standen wir zu viert in der lauen Sommernacht an der Bushaltestelle und neben uns informierte uns ein junges Mädel über den Busfahrplan und fragte uns, ob wir auch bei der Show waren. Wir bejahten und so ganz nebenbei erwähnte sie, dass sie ein VIP-Ticket hatte und ob wir denn Stéphane Lambiel-Autogramme wollten. Das wird mir jetzt keiner glauben, aber ich war die EINZIGE in der Gruppe, die nicht sofort auf das arme Mädel zugestürmt ist. Ich glaub die Anderen haben sie fürs Leben verstört ^^. Schlussendlich hab ich dann aber doch auch noch ein Autogramm abgestaubt. Was für ein perfekter Abschluss für einen perfekten Abend.

♥♥♥

sometimes life wins, freunde, aber hoppla

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