Kerstine Tragsdorf - Part II - ??? continued

Jun 18, 2007 17:20

Kerstine auf großer Reise - Schottland olé.

(Titel wird noch überarbeitet)

[K] Eines schönen Morgens fuhr Kerstine mit ihrem Auto nach Schottland. Sie hatte von ihrem Englisch-LK einen Ausflug dahin geschenkt bekommen. Kaum war sie an dem malerischen Ort angelangt, fand sie ein Wörterbuch. Voller Freude schlug sie erstmal 3 Wörter nach, verglich das Ergebnis mit zwei anderen Wörterbüchern(dem Grünen und dem Schwarzen). Zutiefst befriedigt ließ sie sich auf einer niedlichen Wiese nieder und schlang sich ihr Hippiestirnband um den Kopf. ...

[I] Mrs. Tragis Stirnband war rosa, gelb, grün gestreift und leuchtete in der schottischen Nachmittagssonne besonders schön. Tiefausatmend und voller Freude holte die eine Art Tragekiste zu sich herüber. Wo man eigentlich Tiere drin transportiert. Doch in dieser Kiste war etwas ganz Besonderes: The Topf-pflanze. Gelber schlanker Topf und grazile herrlichgrüne Blätter. Normalerweise. Durch die vielen Stunden im Kurszimmer 315 war sie leicht angestaubt und die Blätter könnten mal wieder ländliches O2 gebrauchen, ihr Grün war schon leicht verblasst. Nun holte Kerstine ihre Topf-pflanze hervor und stellte sie neben sich und seufzte "Hach Topfpflanze ist das nicht wunderschön hier, wir befinden uns hier in Dumfries, Ortsteil 'Sheepyhollow', ich frage mich nur, was dieser Name zu bedeuten hat. In meiner StraßenMAP(TM) steht dieser Ortsteil nicht drin und im Culturewörterbuch ist er auch nicht beschrieben. Wer weiß...Hach schau die tollen Magnolienbüsche dort drüben, ob sie da hinten auch so hübsch sind? Los wir schauen uns mal um, vielleicht finden wir hier gesundes, frisches Quellwasser für dich - aber erstmal gehts zum Workout, HIP HOP HOLLERO wie der Ödipus frisch vorran! " Mit diesem Worten stand Kerstine auf und klemmte sich ihre Topfpflanze, welche langsam wieder Farbe bekam, unter den Arm und stapfte los. Bei Laufen hüpfte und streckte sie sich, das die Topfpflanze nur so mit den Blättern wackelte. [ich glaube ihr war sogar schlecht, so wurde fast dunkelgrün...] Nach ein paar Metern quer durchs Gestrüp und vorbei an herrlich blühenden Hecken blieb Kerstine mit offenem Mund und entsetztem Blick stehen..."JETZT versteh ich den Name "Sheepyhollow" oh mein Gott, schau dir das an
Topfpflanze! Ein Nuclear Power Plant... wie schrecklich!!".......

[K] Nachdem Kerstine in Ohnmacht gefallen und von der Topfpflanze wiederbelebt worden war, konnte sie sich endlich sammeln, um ernsthaft (wie sie es schon immer war) über das Problem nachzudenken. Da ihr das Culture-WB nicht beigestanden hatte, musste sie sich wohl oder übel unvorbereitet in diese Angelegenheit hineinstürzen. Sie kaufte im nahegelegenen Kiosk noch schnell zwei Flaschen stilles Wasser (für die Topfpflanze) und schritt dan mutig voran. Vordem Nuclear Power Plant war ein rieeeeeeesiges fettes eisernes fieses Tor. Sie stellte sich genau davor, hob ihre Hand und klopfte dreimal an. DONG-DONG-DONG! ...

[I] Das DONG-DONG-DONG hallte über das gesamte Gelände des riesigen Power-Plant Komplexes von Dumfries hinweg...Plötzlich erschien hinter einer Hausecke von einem der Labore ein kleiner, runder Mann. Mit dichtem Bart und Hornbrille kam er langsam näher. Sein weißer Laborkittel wehte leicht.

"Hello you! What do you want, don't disturb the workers! What do you want, lady?" Kerstine antwortete forsch "Hello Mr. I am Kerstine and I don't like this power plant! Do you now thats its very dangerous. The emissions from the processes, which flow into the sea, kill the fish and because o the warm water algae grow quickly. Thats dangerous for the environment and it's UGLY! Who are you by the way? And open the door, NOW, i want to talk to the chef, this power plant has to be closed, do you see the beautiful magnolia away there? It's not good for them!"

Der rundliche Mann grinste verschmitzt und öffnete das schwere Eisentor indem er einen Riegel zurückschob und auf eine Art Bildschirm seinen daumen drückte. Das Tor öffnete sich mit einem lauten "iiiiieeeeeeeehhhhhhhk". Kerstine trat ein und sah den kleinen Mann misstrauisch an *püh*. Der Mann putzt seine Brille und gab ihr die Band "I am Mr. Kuhn, I am the chef. I just had a walk around the plant. Sorry we couln'd close the plant, the fish are not in our interest and the magnolia aren't, too." Er zeigt auf die Topfpflanze: "What's that? - Is this your salad? My god what an ugly pot. This yellow is as disgusting as the sunshine outside, look its too warm here.. oh my god!" Er wischte sich das verschwitzte Gesicht mit seinem Kittelärmel. Kerstine war entsetzt. Was bildete sich dieser Mensch überhaupt ein? Jetzt reichte es ihr. Voller Wut über die armen Fische, die arme Magnolie und erst recht über die beleidigung an Topfpflanze, die traurig die lätter hingen lies (armes Ding), knurrte sie laut auf und griff in ihren Rucksack. Heraus holte sie eine Art Stift. Der rote - 1/4 - Rand- Korrekturkugelschreiber. [RoteEinViertelRandKorrekturkugelschreiber]. "Topfpflanze!" - rief sie zu dem Topf den sie nun auf ihrem Kopf plazierte, "Topfpflanze, DEM werden wir es zeigen, unwissend über Nature and Environment, genauso ein dümmlicher Name wie einer meiner Schüler UND er hat DICH beleidigt, das muss bestraft werden, ich dulde so etwas niiiiiiiiiiiiiiiiiiiii......cht.......!" Mit diesen Worten schwang sie den roten - 1/4 - Rand- Korrekturkugelschreiber und machte dazu Pilates-sähnliche Bewegungen. Die Topfpflanze wackelte aufgeregt mit allen ihren Blättchen. Diese fingen an dunkellila zu glühen und auf einmal lag ein leises Summen in der Luft. Der Chef des Powerplants schüttelte verwirrt den Kopf und murmelte irgendwas von "...confused old lady..." und "....amazing dance....". Mittlerweile war Kerstine in einen Tranceartigen Tanz verfallen, die Topfpflanze wackelte und zuckte immernoch mit ihren Stiehlen und Blättern. Kerstine begann ein Lied zu summen: "don't forget to return the dictionarys". Erst leise dann immer lauter. Die Topfpflanze zitterte dabei vergügt mit ihren Blättern, dass es klang wie das Klingen von Hunderten kleiner Glöckchen auf einem Mittelaltermarkt. Der Chef lachte erst, doch auf einmal wurdn seine Augen riesengroß als er sah, was geschah. Während Kerstine ihren roten - 1/4 - Rand- Korrekturkugelschreiber schwang, malte sie rote Linien in die Luft, die sich sogleich um das Power Plant schlungen. Wie eine Windhose wirbelte sämtlicher Staub und Sand der Umgebung wie wild auf und plötzlich begann es laut zu rumsen und der Boden bebte. Der Chef wusste nicht wie ihm geschieht, er schrie "Oh my god, stop this, lady! Stop this!" und warf sich auf den Boden, die Hände schützend über den Kopf legend. Mit einem mal war alles still. Dann klang es nur noch einmal leise "don't forget to return the dictionarys" dann noch einmal sehr laut "don't forget to return the dictionarys" aus der Richtung seines Power Plants. Beziehungsweise aus der Richtung, wo das Power Plant einmal stand. Als der Chef die Augen öffnete und sich vorsichtig umsah, waren die merkwürdige Frau und ihre Topfpflanze verschwunden. UND sein Power Plant. "Oh my god, i got crazy! Crazy!" schrie der Mann und rannte wird gestikulierend und nach seinen Mitarbeitern rufend übers Gelände. Einige Meter weiter, hinter den Magnolienbüschen, stieg Kerstine wieder in ihr Auto ein, die Topfpflanze auf dem Beifahrersitz festgeschnallt, eine Magnolienblüte ins Haar gesteckt und den roten - 1/4 - Rand- Korrekturkugelschreiber in ihrem Rucksack verstauend. Bevor sie losfuhr, schrieb sie ihrem Englischkurs im heimischen Germany, im Zimmer 3** des Gymnasiums eine SMS: "Hello Kids, ich habe gerade die Magnolienbüsche von Dumfries und die Fische an der Küste von Dumfries gerettet. Viele Grüße K. T." Schmunzelnd wartet sie, bis die SMS versendet war und schaltet das Autoradio an. Sie legte eine CD ein und schaltete auf Lied Nr. 15. Ihr Kurs hatte ihr vor der Abreise noch eine CD geschenkt, auf der einer der schlimmsten ihrer Schüler M. Kuhn das Lied "don't forget to return the dictionarys" sang. Kerstine lächelte und warf den Motor an. "Festhalten Topfpflanze! Lets go! Mal sehen was der Weg uns so bringt...!" .... Und mit diesen Worten düste sie in einem Affenzahn über die schottische Landstraße, "Sheepyhollow" und Dumfries bald hinter sich lassend......

[K] So saßen Kerstine und ihre Topfpflanze also in Mrs Tragsdorf umweltfreundlichen Auto und fuhren dem Sonnenuntergang entgegen. Die Luft war erfüllt von dem Gefühl, eine weitere gute Tat begangen zu haben. Ein leichter Wind suchte sich seinen Weg durch die unendlichen Weiten des englischen Inselchens. Die Topfpflanze setzte nach einiger Zeit ihre Sonnenbrille ab und schaute lieber ein bisschen aus dem Fenster. Kerstine schaltete das Radio an. Gerade lief ein Beitrag über eine Hummelseuche in Mexiko. Sie schaltete einen Sender weiter. Plötzlich schallte die Stimme ihres schrecklichsten Schülers aus dem Radio - er hatte sich nach dem Selbstmord des/der Sänger/in von Tokio Hotel bei der Band beworben und war sofort von der Straße weg gecasted worden. Angewiedert schaltete Kerstine lieber auf den Kassettenspieler um (jaja denn damals, in ihrer Jugend, da hatte man noch kein Geld für Cds!) und lauschte völlig hin und weg der gesamten Hitparade der Beatles.
Schließlich fand sie es an der Zeit, in eine schöne, echt englische Herberge einzukehren um dort die Nacht zu verbringen. Also zog sie ihre MAP hervor und suchte mit Argusaugen nach dem vertrauenserweckensten Fleckchen englischer Erde. Doch plötzlich lenkte sie das Geräusch eines leisen, verzweifelten Wimmerns aus einem am Straßenrand wachsenden einsamen Busches ab. Da die Topfpflanze mittlerweile eingeschlafen war, deckte Kerstine sie liebevoll zu und verließ den Wagen. Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf - handelte es sich um eine endangered species? Oder war eines ihrer geliebten dictionarys etwa allein und verlassen hier, weil es ihr gefolgt war? Was es auch war - es bedurfte ihrer Hilfe. Vorsichtshalber lud sie ihre Geheimwaffe erneut mit roter Tinte; man weiß schließlich NIE, was einen erwartet. Das hatte ihr Leben und der Horror der täglichen Schule ihr gelernt.

[K] Langsam schlich sie sich mit hochgezogenen Augenbrauen zum Gebüsch. Das Wimmern klang beinahe menschlich ... schließlich stieß Kerstine ein Ninja-Geheul aus und stürzte sich mit einem "Yi-HAAAAA!" und einem gewagten Angriffssprung vorwärts! Doch was musste sie sehen? Mitten in der Luft anhaltend (wir sind ja hier im Comic!) sah sie sich einem gutaussehenden, perfekt frisierten und modisch gekleideten Mann gegenüber. Sekunden der atemlosen Stille verstrichen. Schließlich kehrte die Realität zurück und Kerstine musste den Gesetzen der Schwerkraft gehorchen. Noch in der Luft rollte sie sich ab und landete sauber auf ihren in umweltfreundlich hergestellten Schuhen steckenden Füßen. Sie fand auch die Sprache wieder. "Ralf? Was tust DU hier?" Der Angesprochene sah ihr direkt in die Augen. "Kerstine! Du erinnerst dich an mich? Ich dachte, nachdem du Schluss gemacht hattest, würdest du mich endgültig vergessen?" Dramatisch rollte Kerstine mit den Augen. Sie wollte etwas erwidern, überlegte es sich allerdings doch anders. "Du hast meine Frage nicht beantwortet! THEMA VERFEHLT! PUNKTABZUG!" Hytserisch fuchtelte sie mit ihrem STIFT durch die Luft. Ralf konnte sie nur mühsam wieder beruhigen. Schließlich sagte er wieder:"Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen, als du mich deinen Eltern vorstelltest. Damals trugst du das gewagte weinrote Kleid und die Perlmuttohrringe deiner Großmutter." Weiter in Erinnerungen schwelgend traf ihn plötzlich ein Dreckklumpen am Hinterkopf. Entsetzt drehte er sich um. Es war die TOPFPFLANZE, die ihn vom Auto aus mit Dreck bewarf. Ralf blickte Kerstine fragend an. "Was ist das?" Mit dem gewohnten kalten Glanz in den Augen antwortete sie: "Schlag es doch im Wörterbuch nach!" und wandte sich zum Gehen. Doch Ralf hielt sie am Arm fest. "A-aber, du kannst mich doch nicht hier zurücklassen! Unserer alten Liebe Willen!" Kerstine hielt kurz inne, bevor sie seine Finger von ihrem Arm löste. "Nein. Das ist vorbei." Sie ging zum Auto. "Wir hatten eine schöne Zeit. Aber jetzt-" sie stieg ins Auto ein "- lebe ich mit ihr zusammen!" Zärtlich zupfte sie der Topfpflanze ein welkes Blättchen ab. Dann startete sie den Motor. Mit einem verzweifelten Aufschrei sprang Ralf in das schon losgefahrene Auto ein.

[I] "Kerstine so hör mir doch zu!" keuchte Ralf, der nun zwischen Fahrersitz und Beifahrersitz klemmte. "Jetzt schweig! Oder ich lade dich im nächsten Schweinestall ab!", grummelte Kerstine. Die Topfpflanze wackelte nur aufgeregt mit ihren Blättern und schon kroch eines ihrer Stängel ins Ablagefach wo sie geschickt eine CD hervorangelte. Flink rutschte diese in den CD-Spieler des umweltfreundlichen Tragsdorfmobils und sogleich dröhnten laute rhythmische Klänge aus der Bassbox im Kofferraum. Die Topfpflanze zitterte zum Takt der Musik. "Sehr exquisite Wahl, Topfpflanze, Yma Sumac ist wunderbare Musik!" Ralf verzog das Gesicht, bei den hohen Tonlagen in denen sich Yma Sumac wahrscheinlich wohl fühlte. Nach einigen Metern und 1000 Hörzellen weniger drückte Ralf energisch die Radiotaste. Lautstark dröhnte nun von hinten eine junge Künstlerin namens LAFEE aus dem Radio. Kerstine reckte den linken Arm in die Luft und wippte mit ihrer Hand wie ein professioneller Rapper aus ihrem geöffnetem Dachfenster heraus. Die Topfpflanze reckte ebenfalls alle ihre Blätter und stängel in die Luft und wippte mit ihnen vor und zurück. Ralf versuchte das Radio leiser zu drehen aber immer wenn seine Hand kurz vor dem Knopf war, bekam er einen der Topfpflanzenstängel ins Gesicht. >> Heul doch , Heul doch! wenn du damit fertig bist - dann bitte geh doch - heul doch, heul doch - wenn das nicht reicht - verdammt dann bitte fleh doch - Heul doch , Heul doch! - wenn du damit fertig bist dann bitte geh doch - was,was,was,was wilst du noch? mein herz brennt wie feuer da bin ich längst drüber - hau ab zu ner andern, dann ist eben die dran - ich werd dich vergessen nur waaaaa~~~haaaaa~~aann? << Laut singend schielte Kerstine in den Rückspiegel und innerlich tat es hr leid, dass Ralf jetzt wirklich Tränen in den Augen hatte. Aber nicht wegen diesem Lied sondern weil ihm die Schläge der Topfpflanze Schmerzen bereiteten. Im radio ging das Lied dem letzten Vers entgegen, die grade noch so euforische Kerstine verstummte auf einmal, während die Topfpflanze beim Schlussakkord nocheinmal alle ihre Blätter auf Ralf richtete und ihm diese "Heul doch - Arschloch!" mit aller Kraft ins Gesicht schlug. Ralf kippte nach hinten und hielt sich wimmernd das Gesicht. Kerstine trat entsetzt auf die Bremse und das umweltfreundliche Mobil kam mit einem heftigen Ruck zum Stehen. Gerade noch rechtzeitig, denn sonst hätten seine extra-ungiftigen Räder den armen Edgar-Igel, übrigends der Letzte seiner seltenen rosa-blaugestreiften-Tanz-Igel Spezies, übergefahren. Und Kerstine hatte kein Ersatzrad dabei. "Ralf!", schrie Kerstine und rückte fachkerstinisch ihren Sitz nach hinten, klappte die Lehne zurück und beugte sich über Ralf, der immernoch wimmernd mittlerweile auf dem Rücksitz seinen Kopf auf einem Baumwollkissen gelegt hatte und sich das Gesicht zuhielt "Wa- Wa- was hab ich der Topfpflanze getan, dass sie mich so zurichtet?! Wa- Was Kerstine?" jammerte Ralf unter seinen Handflächen. "Ach Ralf, sie ist bestimmt nur eifersüchtig." Kerstine nahm seine Hände vom Gesicht und hielt ihm liebevoll sein Kinn. Es folgte ein 30sek Augenblick. "Ach Kerstine" seufzte Ralf. "Jetzt hab dich nicht so, die Weichling!" Kerstine ließ seinen Kopf los, der sogleich wieder auf das Kissen prallte. "Glaub bloß nicht, dass ich dir so schnell verzeihe! Was tust du hier überhaupt???" zischte Kerstine die Ralf ein Gelpflaster auf's Kinn drückte. "Ich wohne hier", entgegnete Ralf, "ich habe ein Haus auf der Mull of Kintyre. Ich bin hier, weil ich Hadrians Wall besichtigt habe und nun trampe ich zurück nach Hause, da meine Rickscha unterwegs zu Bruch gegangen ist. Ich sah dich, als du in Dumfries vorm Kraftwerk standest...." "Und warum hast du dann später wie ein Straßenköter erbärmlich in dieser Hecke gekauert?" Die Topfpflanze wackelte vergnügt, wie zur Bestätigung des Adjektives "erbärmlich" mit den Blättchen. "ih hatte Angst, dass ich auch mit in die Luft gewirbelt wurde, so bin ich davon gerannt und auf einen Heuwagen gesprungen, dieser wurde später von einem Traktor hierhergefahren. Einige Minuten später hörte ich dass der Bauer mit der Mistgabel im Heu rumstocherte und ich sprang voller Angst heraus. Als der Bauer mich erblickte, brüllte er und rannte mit der Mistgabel drohend einige Meter hinter mir her, ich sprang dann in diesen Busch und dort blieb ich dann liegen und hoffte dass mich jemand findet." Wie als würde sie lachen, schüttelte die Topfpflanze ihre Stängel, der Topf bebte und kleine Erdkrümel und Seramiskügelchen rollen über den Autositz. Kerstine holte sogleich einen Handfeger aus ihrem Handschuhfach und fegte die krümel zusammen. Vorsichtig fuhr sie mit den Naturhaarfasern über das weiche Lederimitat, natürlich rein aus pflanzlichen Zusatzstoffen hergestellt ohne übel riechende Chemikalien. Die zusammengekehrten Erdkrümelchen schüttete sie wieder zurück in den Pflanzentopf und drückte liebevoll die Erde wieder fest.

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[K]
Nachdem sie diese Arbeit sorgsam verrichtet hatte, wandte sie sich zu ihrem früheren Freund um. Nachdenklich betrachtete sie seine schwarz gefärbten langen Haare, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren. Ihr fiel zum ersten Mal auf, dass er ganz in schwarz gekleidet war und nebenbei betrachtet auch noch eine Lederhose trug. In diesem Moment klingelte Kerstines Handy und sie konnte dem Gedankengang nicht weiter folgen. Bedauernd schob sie diesen Gedanken also in die Gehirnecke, über der das Banner 'zu Bearbeiten' fröhlich zwischen den Nervenbahnen schwankte. Ihr waches Auge richtete sich ihrem Handy-Display zu. Die Nummer war in ihrem Telefonbuch nicht eingespeichert, also sagte ihr die Zahlenfolge nichts über den Menschen, der da versuchte, sie zu erreichen. Schließlich drückte sie mit großer Bestimmng den grünen Höhrer-Knopf und nahm so das Gespräch entgegen, bewegte das Handy mit anmutiger Eleganz an ihr Ohr und sagte laut und deutlich: "Yessssss, Kerstine Tragsdorf speaking?". Nach einer kurzen Pause klang eine ihr nur allzu gut bekannte Stimme ihr entgegen:"Jaaaaaa Frau Tragsdorf, hier ist der Michaaa, Michael Kun aus ihrem Leistungskurs ... ich sollte doch den Vortraaag machen über ... ähm ... äh ... hab ich vergessen ... jedenfalls ... ich ..." an dieser Stelle wurde der junge Mann von der herrischen Stimme seiner Lehrerin unterbrochen:"Herr Kun! A: Es ist nicht meine Aufgabe, mich um deine Aufträge zu kümmern. B: Wag es nicht, mich deswegen in meinem Schottlandurlaub zu unterbrechen. C: Das Thema deines Vortrages hättest du dir notieren müssen. D: You may use a dictionary. und E: DU BIST SCHON LANGE AUS MEINEM LEISTUNGSKURS RAUSGEFLOGEN!!!!!!!!" Bei ihren letzten Worten erhob sich ein Sturm, der durch die Felder fegte, in einer anderen Erde entzündete sich das Feuer von Angmar erneut und lies Gandalf den weisen Zauberer mit einigen rätselhaften Fragen zurück. Außerdem entschied sich ein Komet, der die Erde in 42 Tagen getroffen und alles Leben vernichtet hätte, spontan seinen Kurs zu ändern und sauste nun auf die Sonne zu um in ihr zu verglühen. Das Handy hatte sich zitternd im Handschuhfach zusammengekauert, die Pflanze richtet alle ihre Blätter in einer Formation der Britischen Flagge auf und Ralf hatte den Mund weit geöffnet und Sabber lief aus einem der Mundwinkel. Was aus Micha und seinem Kurzvortrag wurde, ist eine andere Geschichte und kann ein andermal erzählt werden.
Nachdem Kerstine sich beruhigt hatte, kramte sie erstmal ihren roten Stift heraus, um etwas zu korrigieren. Nachdem sie sich so entspannt hatte, fiel ihr Blick auf Ralf, der immer noch in der selben Haltung verharrte. Missbilligend hob Kerstine ihre Augenbrauen, so dass sie eins mit der Brillenform wurden. "Kannst du dich nicht EINMAL benehmen?" fragte sie nörgelnd. Ruckartig fand Ralf wieder zu sich und entschuldigte sich formvollendet mit einer Verbeugung. Kerstine gab sich vorerst damit zufrieden und zog aus dem Handschuhfach (das Handy versteckte sich zitternd) eine MAP [TM] hervor. Sie fuhr mit dem Finger des Wissens an Straßen, Wegen und Städten vorbei und bestimmte schließlich ein neues Ziel. "Steig ein, Ralf ... wir haben noch eine lange Strecke vor uns ... wir fahren ... nach EDINBURGH!" Allein der vollkommen korrekt ausgesprochene Stadtname (nichtmal der Gründer hatte dies hinbekommen) lies die Ozonschicht vor Ehrfurcht erzittern. Und so fuhr das umweltfreundlichste Auto unseres Planeten von neuem los .... TO BE CONTINUED!

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