1. Teil /
2. Teil /
3. Teil /
4. Teil /
5. Teil /
6. Teil /
7. Teil /
8. Teil /
9. Teil Steve lässt sich Zeit damit, Danny vorzubereiten, hin und her gerissen zwischen Vorfreude und einem schlechten Gewissen, weil er doch noch nachgegeben hat.
Und nicht nur nachgegeben, er will das hier, will es mehr als alles andere.
Danny ist heute so unglaublich … so unglaublich anschmiegsam, dass es ihn völlig aus dem Gleichgewicht bringt, und Steve kann einfach nicht anders, als dieses ungewohnte Verhalten so weit wie möglich auszureizen.
Danny liegt vor ihm, so dicht, dass Steve ihn schmecken kann, hat ein Bein über Steves Hüfte gelegt, hält sich selbst offen, und er ist so entspannt, dass Steves Gänsehaut einfach nicht nachgeben und verschwinden will.
Er erforscht Dannys heiße Enge, als sei es das erste Mal, lässt sich Zeit, studiert jede von Dannys Reaktionen, jeden Gesichtsausdruck, jedes Seufzen, jedes Zucken seiner Hüften.
Danny beschwert sich nicht.
Danny drängt ihn weder zur Eile, noch scheint er auch nur das geringste Problem damit zu haben, dass Steve ihn behandelt als sei er aus Glas.
Jetzt, da Steve sich wieder erinnert, weiß er durchaus, wie vielseitig, wie facettenreich, wie unglaublich aufregend das Leben mit Danny ist, aber das hier … das hier ist anders.
„Danno“, wispert Steve, ehe er sich stoppen kann, und Danny schlägt die Augen auf, sieht ihn an. Es erschreckt Steve ein wenig, wie unglaublich offen sein Blick ist.
Aber dann lächelt Danny, und Steve ist nicht einfach nur ein wenig erschrocken, er ist fassungslos - fassungslos, weil er begreift, dass Danny zu ihm gehört, dass Danny schon vor Monaten beschlossen hat, sich ihm zu überlassen, mit allem, was er ist.
Es ist nicht so, als habe Steve nicht genau das Gleiche beschlossen, und es ist erst recht nicht so, als habe Steve daran gezweifelt, dass Danny ihn liebt, aber … aber nicht so. Nicht derartig rückhaltlos. Ohne auch nur einen Hauch von Risikoversicherung.
Steve erwidert seinen Blick, und Danny muss ihm ansehen, was in ihm vor sich geht, denn sein Lächeln wird breiter, ein liebevolles Funkeln tritt in seine Augen und er platziert einen äußerst zärtlichen Kuss auf Steves Nase. „Ich schwöre, du bist der langsamste Mann der Welt.“
Steve muss gegen den plötzlichen Kloß in seinem Hals anschlucken. „Jah?“
Danny nickt. „Oh ja. Noch langsamer, und ich muss dir deinen humanoiden Status aberkennen und dich als Seestern klassifizieren.“
Steve grinst und küsst ihn, und er hätte nie gedacht, dass es so einfach sein könnte, ist immer davon ausgegangen, Beziehungen seien kompliziert und fürchterlich harte Arbeit und würden von ihm verlangen, ständig über seine Gefühle zu reden.
Aber Danny muss ihn manchmal nur ansehen, um zu wissen, was er fühlt, und obwohl das oft genug von ganz entscheidendem Nachteil für Steve ist, ist es in allen anderen Fällen doch ganz eindeutig ein Segen.
Danny ist ein Segen.
„Ich will dich ja nicht drängen, Steven, aber wenn das hier nicht bald in die nächste Runde geht, sind wir übermorgen noch nicht fertig. Nicht, dass ich damit grundsätzlich ein Problem hätte, aber ich fürchte, ich überlebe das nicht. Ich fang gleich ohne dich an.“
Danny ist offenbar außerdem am Ende seiner Geduld.
Steve zieht ihm eine kleine Schnute. „Ich versuche hier, einen besonderen Moment zu schaffen.“
„Was du versuchst, ist eine besondere Dekade zu schaffen, und ich weiß das auch zu schätzen, wirklich, ich fühle mich geliebt, beschützt und alles in allem ganz schrecklich wunderbar, aber ich kann gleich nicht mehr, Steve. Hörst du? Ich kann nicht mehr. Mein Körper fühlt sich an wie rosa Zuckerwatte, und in etwa zehn Sekunden werde ich mich in Wohlgefallen auslösen, und wie willst du das bitte meinen Hinterbliebenen erklären?“
Steve presst einen Kuss in Dannys linken Mundwinkel. „Rosa Zuckerwatte?“
Danny brummt zufrieden. „Ich kann nicht für meine Worte zur Verantwortung gezogen werden, ich werde hier auf übelste Art und Weise gefoltert.“
Steve presst eine Reihe von Küssen entlang Dannys Kinnpartie, dann schmiegt er seine Wange an Dannys. „Willst du damit sagen, du hältst dich für bereit?“
„Ich halte mich seit einer halben Stunde für bereit, Babe. Was hast du bitte mit mir vor?“
Steve hebt den Kopf an und blickt ernsthaft auf Danny hinab. „Nur Gutes.“
Danny schenkt ihm ein unglaublich anregendes Lächeln. „Na dann los.“
Also zieht Steve seine Finger aus Danny zurück, rollt sich ein Kondom über, und Danny rollt sich auf den Rücken, schiebt sich ein Kissen unter die Hüften und spreizt die Schenkel.
Steve kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er gleich einen Herzinfarkt bekommen wird, und teilt Danny das auch mit.
Danny hebt eine unbeeindruckte Augenbraue. „Ach? Bist du hier der Einzige, der offen zeigen darf, dass er Spaß an der Sache hat? Jetzt weißt du wenigstens mal, wie sich sowas anfühlt. Ich schwöre, ich kriege jetzt noch Herzrhythmusstörungen, wenn ich mich daran erinnere, wie du - aah!“
Steve hat Dannys Hüften gepackt, sie angehoben und sich in ihn hinein geschoben, und irgendwann wird er sich für seine mangelnde Selbstbeherrschung angesichts eines zeternden Dannys schämen, aber nicht jetzt.
Danny hat mit beiden Händen seine Schultern gepackt und sich an ihn gekrallt, starrt Steve aus unfassbar blauen Augen an, seine Lippen leicht geöffnet, und er sieht so unglaublich anziehend aus, dass es Steve die Luft aus den Lungen presst.
„Nhm“, macht Danny, und seine Brust hebt sich unter mühsam kontrollierten Atemzügen, „mit einer derartig prompten Reaktion habe ich nicht … haah … gerechnet.“
Steve leckt sich über die Lippen. „Ich auch nicht.“
Dannys Griff an seinen Schultern wird ein wenig sanfter, dann streicht er ihm über die Oberarme. „Du auch nicht, hn? Interessant.“
Er bewegt sich leicht unter Steve, stellt die Füße auf und hebt sein Becken an, zieht sich ein paar Mal um Steve zusammen. „Dann mal los, Soldat - ich bin bereit.“
Steve stöhnt, und seine Hüften fangen wie von allein an, sich Dannys entgegen zu stoßen.
Es dauert nicht lange, kann nicht lange dauern, ehe sie sich dem Höhepunkt nähern, nicht nach all dem Vorspiel, aber Steve versucht trotzdem, es hinauszuzögern.
Die Bewegungen seiner Hüften sind sanft, beinahe schon zurückhaltend, und er weigert sich, schneller, härter, unkontrollierter zuzustoßen - würde sich zumindest weigern, würde Danny es von ihm verlangen.
Aber Danny verlangt gar nichts. Danny liegt unter ihm, sieht ihm in die Augen und lächelt - und Steve wird sterben, er weiß es genau. Allerdings auf keinen Fall, ehe er Danny nicht zu einem Orgasmus verholfen hat, denn dann wird Danny ihn umbringen, und das wäre unschön. Äußerst unschön sogar.
Dementsprechend sucht und findet er Dannys Prostata, stimuliert sie mit jedem einzelnen Stoß, beobachtet Danny dabei, wie er unter ihm liegt und jegliche Selbstkontrolle verliert.
Aber Danny dabei zu beobachten lässt Steve nicht wesentlich überlegener zurück, und als sie ihren Höhepunkt erreichen, sind sie beide atemlos, unfähig, logisch zusammenhängende Silben zu formen, und generell völlig hinüber.
Einen Moment lang bleibt Steve auf Danny liegen, viel zu fasziniert von der Supernova, die sich hinter seinen geschlossenen Lidern abspielt, dann zieht er sich aus Danny zurück, rollt von ihm runter und wird das Kondom los.
Danach drapiert er sich mit der größten Selbstverständlichkeit überhaupt wieder über Dannys Brust. Dann fallen ihm Dannys Blutergüsse ein, und er rutscht mit einem entschuldigenden Murmeln neben ihn.
Danny drückt ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Ist schon gut, Babe. Ich spüre meinen Körper sowieso nicht mehr.“
Steve schafft nicht mehr als ein zustimmendes Brummen.
Man könnte meinen, dass Steve am Ende eines Tages, der überfallartige Verhaftungen, eine kurze Schießerei, und unglaublichen Wohlfühlsex beinhaltet hat, schlafen würde wie ein Stein - aber nein.
Dannys gleichmäßige Atemzüge mögen ihn in einen Zustand wohliger Entspannung versetzen, aber Steve schafft es einfach nicht, seinen Kopf abzuschalten.
Er lässt die vergangenen Wochen Revue passieren, die Art und Weise, wie Danny mit seiner Amnesie umgegangen ist, und seine Brust zieht sich ein wenig zusammen, beim Gedanken daran, wie verloren Danny sich gefühlt haben muss.
Steve will nicht, dass Danny sich jemals wieder so fühlen muss - nicht, wenn er auch nur das Geringste dagegen unternehmen kann.
Dementsprechend fasst er Danny an der Schulter und rüttelt ihn wach, gleichgültig gegenüber dem Umstand, dass es Ein Uhr morgens ist.
Danny gibt ein Ächzen von sich, das an eine rostige Tür erinnert, und seine Augen öffnen sich in ähnlicher Manier. „Was ist los? Wer ist tot?“
Steve wird bewusst, dass sein Timing vielleicht nicht das Beste ist, und beißt sich auf die Unterlippe.
„Wer ist tot?“ wiederholt Danny in einem Tonfall, der andeutet, dass die Antwort möglicherweise bald „Steve“ lauten wird.
Aber Steve hat ein unheimlich wichtiges Anliegen, also verdrängt er seine Schuldgefühle, und die Angst vor einem gewaltsamen Tod gleich mit.
„Danno, ich hab nachgedacht“, verkündet er ernsthaft.
Danny stöhnt und dreht sich auf den Bauch. „Ich fasse es nicht.“
„Bitte hör zu, Danny - es ist wichtig.“
Danny führt ein paar Bewegungen unter der Bettdecke aus, die in Steve den Verdacht erwecken, dass er gerade versucht, ihn zu treten.
Er rollt sich herum und halb auf Danny und platziert seinen Mund direkt an Dannys Ohr. „Ich trete aus der Navy aus.“
Ein paar Sekunden lang passiert gar nichts, dann hievt Danny ihn von seiner Schulter und robbt auf der Matratze herum, bis er die Nachttischschlampe anknipsen kann.
„Wiederhol das“, verlangt er, setzt sich auf und fährt sich mit beiden Händen durchs Haar - was nichts daran ändert, dass er völlig zerzaust aussieht.
Steve will ihn küssen. „Ich trete aus der Navy aus“, wiederholt er gehorsam.
Danny blinzelt ihn eulenhaft an. „Wie - wann - wieso so plötzlich?“
Steve blickt ihm aufrichtig in die Augen. „Weil ich dich liebe, weil ich bei dir bleiben will, und weil ich nicht länger riskieren kann, in geheimen Einsätzen am Ende der Welt getötet zu werden, ohne dass du je erfahren würdest, was passiert ist.“
Kurz starrt Danny ihn einfach nur an, und Steve muss den Blick abwenden und seine Hände betrachten, weil Dannys Augen in diesem Moment einfach zu viel für ihn sind.
Eine Sekunde später kniet Danny über seinem Schoß und küsst ihn, und Steve vergräbt beide Hände in seinem Haar und muss sich zusammenreißen, sein erleichtertes Lachen im Zaum zu halten.
Er weiß nicht, warum er tatsächlich Angst vor Dannys Reaktion hatte.
Nach einer Weile lässt Danny wieder von ihm ab, aber er bleibt, wo er ist, kniet über Steves Schoß, und Steve legt seine Hände an seine Hüften und hält ihn fest. „Da wäre noch was.“
Danny legt leicht den Kopf schief, und in seine Mundwinkel schleicht sich ein Lächeln, als sei er völlig sicher, dass Steve von nun an nur noch gute Nachrichten für ihn haben wird.
Steve hofft aus vollem Herzen, dass dies den Tatsachen entspricht.
„Danno“, sagt er, und seine Stimme klingt ganz schrecklich heiser. „Ich … ich möchte gern … heiraten.“
Jetzt sieht Danny aus, als habe er ein Gespenst gesehen. Über sein Gesicht wäscht eine ganze Abfolge an Emotionen - Überraschung, Freude, Angst, Verwirrung, Zuneigung … und endlich derartig intensive Euphorie, dass Steve weiß, wie seine Antwort ausfällt, noch ehe Danny mit dem Kopf nickt und ihn ein weiteres Mal küsst.
Steve hat halb und halb damit gerechnet, dass er Danny erst überzeugen muss - hat sich eine kleine Rede zurechtgelegt, darüber, wie wichtig Danny ihm ist, dass er ganz offiziell Teil seiner Familie sein möchte, dass er ihre Beziehung amtlich machen und jedem unter die Nase reiben will.
Aber offenbar nimmt Danny ihn auch so.
Epilog
Mit einem Wert von 90 Dezibel quiekt Dannys Schwester Elisabeth ganz eindeutig am lautesten, als sie die frohe Botschaft erfährt, dicht gefolgt von Kono, die einen Pegel von 85 Dezibel erreicht. Beide Frauen befinden sich somit auf halber Strecke zwischen Staubsauger und Rockmusik, und da Danny weiß, was gut für ihn ist, gibt er zu diesem Umstand nicht die geringste Bemerkung ab.
Mary fragt Danny, ob er sich auch wirklich ganz sicher sei, dass er sich ihren Bruder für alle Ewigkeiten aufhalsen will, und Danny erklärt, ja, ist er, völlig sogar, und wenn möglich noch länger, während Steve seine Schwester darauf aufmerksam macht, dass sie jetzt ganz offiziell enterbt ist.
Über derartig leere Drohungen kann Mary nur lachen.
Grace ist mindestens so hingerissen wie Elisabeth und Kono, aber nicht annähernd so laut. Sie beglückt ihren Danno mit einer extra liebevollen Umarmung und fragt ihn, ob sie das Blumenmädchen sein darf.
Dannys armes Herz ist der Situation beinahe nicht gewachsen, und er braucht Steve in einem seltenen Moment der Sprachlosigkeit, um seiner Tochter unmissverständlich klar zu machen, dass sie und niemand sonst bei dieser Hochzeit Blumen streuen wird, so wahr ihm Gott helfe. Allerhöchstens mit Buster als Begleithund, aber das war’s auch schon.
Denn Steve, dieser einzigartige Mann, besteht auf einer Hochzeit. Sie wollen in New York heiraten, aber auf Hawaii feiern, am verdammten Strand, und Danny hat per familiärer Buschtrommeln verkündet, dass jedes Mitglied seiner Familie, das die Reise auf sich nehmen will, zu dieser Feier herzlich eingeladen ist.
Seine Mutter rechnet mit etwa einer Million Gästen. Dannys Cousin Jonathan hat sofort zugesagt, ebenso wie Cousine Claire aus Australien, selbst wenn Danny nach wie vor nicht weiß, wer zum Teufel das eigentlich ist.
Seine Schwestern inklusive Konos reißen sämtliche Vorbereitungen an sich, nur mit Müh und Not im Zaum gehalten von seiner Mutter, die in ihrer Verzweiflung schließlich Rachel mit ins Boot holt, um dem Ganzen zumindest den Anstrich von durchdachter Eleganz zu vermitteln.
Rachels erste Amtshandlung besteht darin, so viele Blumenketten wie nur möglich zu bestellen und Danny dazu zu zwingen, sie sämtlichst Probe zu tragen, um zu überprüfen, ob sie zur Farbe seiner Augen passen, oder irgendein vergleichbarer Unsinn.
Steve ist keine Hilfe. Aber Steve hat vor, erst nach ihrer Hochzeit aus der Navy auszutreten, also kann er zur Hochzeit noch seine Gala-Uniform anziehen, und das macht Danny schwach genug, dass er seinem künftigen Ehegatten nicht das Geringste vorwerfen kann, und das vermutlich nie wieder.
Er und Steve streiten sich während der Planungsphase nur ein einziges Mal, und das darüber, wer von ihnen Chin als Trauzeugen bekommt. Steve gewinnt, wenn auch nur, weil Danny einen spontanen Anfall von Modernität hat, und Kono zu seiner Trauzeugin erklärt.
Kono schwört ihm prompt ewige Treue, und ihn zu lieben und zu ehren, bis das der Tod sie scheidet. Steve ist verständlicherweise misstrauisch und nicht völlig glücklich mit diesem Gang der Dinge.
Kamekona wird Steves zweiter Trauzeuge, Danny fragt seinen Schwager Jake. Da Steve bei dieser ganzen Sache ganz eindeutig die Braut ist, wird über seinen Kopf hinweg beschlossen, dass Robert ihn zum Altar führen wird.
Als diese Information zu Steve durchdringt, grinst er bloß, nickt, und gibt zu Protokoll, dass er sich weigert, einen Schleier an seiner Galauniform zu befestigen.
Grace wirkt beinahe ein wenig enttäuscht. Zur Entschädigung verspricht Steve ihr, Danno mit extra vielen Blumenketten zu behängen.
Danny ist nicht amüsiert.
Die Zeremonie in New York ist kurz aber schön, beschränkt auf den Kreis engster Familienmitglieder und Freunde, und Mary weint von ihrem Beginn an bis zu dem Zeitpunkt, als ihr Bruder sie in die Arme schließt, an sich drückt, und ihr verbietet sein Hemd voll zu schnoddern.
Auf dem Flug zurück nach Hawaii freundet sie sich mit Elisabeth an, und Danny verkündet das Ende der Zivilisation, wie sie sie kannten. Steve stimmt ihm mit völlig entgeistertem Apokalypse-Gesicht zu.
Die Zeremonie auf Hawaii ist lang aber schön, am Strand vor der untergehenden Sonne und hunderten von Zeugen. Offenbar will jeder dabei sein, wenn Danny und Steve sich gegenseitig die Ringe anstecken, und Danny wird hinterher schwören, sogar Sang Min irgendwo im Hintergrund herumlungern gesehen zu haben.
Selbst ein paar Mitglieder von Steves alter Einheit sind gekommen, wünschen ihm alles Gute für die Zukunft, und Danny die Geduld eines Heiligen - dann machen sie dreckige Witze darüber, dass, wenn sie gewusst hätten, wie der Hase läuft, jeder einzelne von ihnen ganz sicher sein Glück mit Steve versucht hätte.
Kono macht der ganzen Sache und Dannys Mordgelüsten ein Ende, indem sie einfach nur auftaucht, einen Blick in die Runde wirft, und Steves ehemalige Mitstreiter ihr den Rest des Abends nachlaufen wie ein Wurf junger Hunde.
Am Ende des Tages sitzt Danny am Strand, barfuß und mit offenem Hemd, blickt aufs Meer hinaus und streicht gedankenverloren mit dem Daumen über den neuen Ring an seiner Hand.
Der Sand unter seinen Füßen ist noch warm, die Nachtluft auf seiner Haut geradezu balsamisch, und Hawaii schon so lange sein Zuhause, dass er wirklich nicht überrascht sein sollte, wie unglaublich wohl er sich fühlt.
„Hey“, ertönt plötzlich Steves Stimme von schräg rechts hinter ihm, und einen Sekundenbruchteil später sitzt sein Ehemann neben ihm im Sand - und Danny wird vermutlich niemals aufhören, diesem Titel mit amüsierter Ehrfurcht zu begegnen.
„Alles in Ordnung?“ fragt Steve ihn leise, aber er klingt nicht wirklich besorgt, und Danny lehnt sich an ihn, brummt zufrieden, als Steve den Arm um ihn legt.
„Wenn ich daran zurückdenke, wie wir uns kennen gelernt haben“, murmelt er in Steves Schulter, „dann komme ich nicht umhin, unsere jetzige Situation als surrealistisch zu empfinden.“
Steve schnurrt zufrieden, drückt sein Gesicht in Dannys Haar, und Danny hört ihn einen tiefen, genüsslichen Atemzug nehmen. „Ich hab eben bessere Instinkte als du.“
Danny stößt ihn mit der Schulter an. „Ach ja? Wie das?“
Steve zieht ihn ein wenig enger an sich heran. „Hast du’s etwa vergessen?“
„Ich? Ich vergesse niemals. Was soll ich bitte vergessen haben?“
Steve stupst seine Nase gegen Dannys Wange. „Als wir uns damals in meiner Garage getroffen haben - was hab ich da zur Madame Governor am Telefon gesagt?“
Danny schließt die Augen und denkt an diesen Tag zurück, an Steve, in all seiner selbstbewussten, unverschämten Glorie, und er seufzt. „Du hast ihr einen Eid runter gebetet, dass du ein artiger Vertreter des Gesetzes sein willst - und sie damit dreist angelogen, wie ich bemerken möchte.“
Steve tut diese unverschämte Behauptung mit einem gleichgültigen Schnauben ab. „Davon rede ich nicht.“
Danny ist zu erschöpft und fühlt sich zu wohl, um die Augen wieder auf zu machen. „Wovon redest du dann?“
„Ich rede davon“, flüstert Steve ihm ins Ohr, und Danny bekommt prompt eine wohlige Gänsehaut, „dass ich ihr erzählt habe, ich hätte etwas gefunden, das meine Meinung geändert habe.“
Richtig. Jetzt, da Danny daran erinnert wird - dieser Austausch kam ihm schon immer merkwürdig vor. „Deine Meinung worüber?“
„Darüber, auf Hawaii zu bleiben und ihr Sondereinsatzkommando zu leiten.“ Der Unterton in Steves Stimme ist warm und liebevoll, und Danny schlägt doch noch die Augen auf. „Was? Soll das heißen, du wolltest erst nicht?“
Steve bleibt stumm, nickt nur.
„Und was hat deine Meinung geändert?“
Steve sagt noch immer nichts, zieht seinen Arm fester um Danny und presst seine Lippen gegen Dannys Schläfe. Er ist eine warme, solide, vertraute Präsenz an Dannys Seite, und Danny entkommt unwillkürlich ein Seufzen.
„Du hast meine Meinung geändert“, sagt Steve dann leise. Er behauptet nicht, dass es Liebe auf den ersten Blick gewesen sei, spezifiziert nicht, dass Danny ihn aufgewühlt und bis aufs Blut gereizt hat, stellt nicht klar, dass fünf Minuten mit Danny ausgereicht haben, ihn dazu zu bringen, der Navy den Rücken zu kehren und auszuprobieren, wie ein relativ ziviles Leben wohl funktionieren mag.
Er sagt nichts von all dem, und Danny hebt sein Gesicht zu ihm an, Lachfältchen in den Augenwinkeln und ein liebevolles Grinsen um die Lippen. „Nun - ich kann unglaublich überzeugend sein, wenn ich will.“
„Ja“, erwidert Steve, nickt, und verschränkt seine Finger mit Dannys, stößt ihre Ringe gegeneinander, „ja, Danno, das kannst du wirklich.“
Ende