Inhalt: Es ist einer dieser Tage. Nur wissen das Jensen und Jared noch nicht. Crack!!! (Because I can.). Jegliche Andeutung eines Inhaltes ist auf ein Kommentar von
schwarze_elster zurückzuführen.
Pairing: J2
Altersfreigabe: Also jede zurechnungsfähige Person sollte das eigentlich nicht lesen. Und Kinder sowieso nicht, höchstens als abschreckendes Beispiel nie Drogen zu nehmen. Oder, wie in meinem Fall, nie zu viel Cola zu trinken.
Anmerkung: Geschrieben für den Buch-Prompt. Es schrieb sich praktisch von alleine.
Disclaimer: Ja, hinter mir grast ein Einhorn und der Himmel wird von einem glitzernden Regenbogen überspannt. Genauso wahr ist auch das, was ihr hier lest.
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Der Tag, an dem Jared ins Erdgeschoss zog
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Er wachte von einem undefinierbaren Geräusch aus seinem wohl verdienten Schlaf. Genau genommen waren es, wie er nach einigen Einschlafversuchen feststellte, mehrere undefinierbare Geräusche, die jeglichen Gedanken an ein Weiterschlafen fruchtlos erschienen ließen.
Es hörte sich beinahe so an, als ob jemand etwas Schweres schob. Oder etwas Leichtes anhob. Oder generell Sachen umräumte. Vielleicht auch ausräumte. So sicher war er sich da nicht. Und im Grunde wollte er es auch nicht wissen. Es war zu früh, um Dinge wissen zu wollen. Also drehte er sich noch einmal um und gähnte mit geschlossenen Augen.
Das funktionierte auch alles ganz prima, also das Nebeneinanderherleben zwischen seinem müden Verstand und den verdächtigen Geräuschen und so ganz generell die Ignoranz gegenüber jeglichen Vorgängen (was auch immer genau vor seinen geschlossenen Lidern vorging), die sich außerhalb seines Körpers abspielten.
Wie gesagt, es funktionierte eigentlich alles ganz prima, bis jemand versuchte, ihm sein Kissen unter dem Kopf wegzuziehen. Erst bemerkte er es gar nicht, so langsam war das wegrutschende Kissen unter seinem Kopf unterwegs, aber als sein Kopf schließlich drohte, zur Seite zu kippen, und ihm gleichzeitig irgendwer ganz langsam und behutsam seine Bettdecke wegzog, konnte er sich der Realität doch nicht mehr verweigern und machte die Augen auf.
Nur um sie im nächsten Moment wieder zu zu machen und so zu tun, als ob er nur eine zufällig in dem Bett von Jared Padalecki liegende Schaufensterpuppe wäre, die auch noch zufälliger genauso aussah wie Jared Padalecki. Vielleicht fielen sie ja drauf rein.
Der Nachteil am Leben einer Schaufensterpuppe war allerdings, dass man sich nicht gegen gemeine Kissen- und Deckendiebe zur Wehr setzen konnte. Also wurde es zum einem unbequem und zum anderen kalt.
Das alles ertrug er aber stoisch, denn offensichtlich schlief er immer noch. Schließlich hatte er die Augen zu, atmete tief und gleichmäßig und murmelte in Gedanken „Ihr seid gar nicht wirklich“ vor sich hin. Und wenn er das oft genug wiederholte, dann stimmte es bestimmt auch. Ganz bestimmt. Im Übrigen würde er nie wieder Tequila anfassen, geschweige denn in die Nähe davon kommen. Und er würde auch nie wieder auf irgendwelche Themenpartys von Mike gehen, vor allem nicht wenn das Thema „Märchen“ war. Das konnte ja nur schief gehen.
Bei diesem Entschluss fühlte er sich gleich viel besser und das Leben als Schaufensterpuppe erschien ihm auch gleich nicht mehr so anstrengend. Und irgendwann mussten die undefinierbaren Geräusche ja aufhören. Ganz bestimmt.
Dumm nur, dass die Geräusche nicht aufhörten. Sie wurden nur von einem schallenden „JARED!“ übertönt, aber das hielt die Geräuschemacher offenbar nicht davon ab, weiterhin ihre Geräusche zu machen. Er überlegte, ob er den Ruf, den es ja ganz eindeutig auch nur in seiner tequilainduzierten Geräuschwelt gab, einfach ignorieren sollte.
Dann passierten zwei Dinge auf einmal. Er hörte „JARED!“ noch einmal lauter und dringlicher und jemand schuppste ihn sanft, aber bestimmt aus seinem eigenen Bett und er landete auf allen vieren auf den Boden. Bei diesem Vorgang legte er so viel Bewegungsenergie an den Tag, dass er sich nun selbst nicht einmal mehr das Schaufensterpuppendasein abgenommen hätte. So viel zum Thema, dem Charakter treu bleiben. Er grummelte und blickte stur auf den Boden. Dann grummelte er noch ein bisschen mehr und überlegte, was er nun tun sollte. Lange konnte er den Ruf Jensens nicht mehr ignorieren und zugegebenermaßen wollte er lieber auch nicht alleine sein, solange das Haus voller Geräuschemacher - und ja, es waren Geräuschemacher und sonst nichts. Rein gar nichts. - war.
Er stand also betont langsam auf, ignorierte alle und jegliche Geräusche um sich herum, sondern starrte stattdessen auf den weißen Fleck an der Wand. Das war vor allem deshalb praktisch, weil er sich bei jeder Positionsänderung seinerseits einen neuen weißen Fleck an der Wand aussuchen konnte, da sie ganz in Weiß gehalten war. Mit dieser Methode schaffte er es ohne Nervenzusammenbruch aus seinem Schlafzimmer. Im Flur brauchte er dann einen Moment um seine Verdrängungstaktik auf die beigen Wände einszustellen, aber auch das gelang ihm schließlich. Flach an die Wand gepresst kämpfte er sich Schritt um Schritt bis zur Treppe vor, die Gott sei Dank so breit war, dass er sich auch hier an die Wand pressen konnte und nach und nach die Stufen hinunterglitt.
Schließlich stand er vor Jensen, der seinen entsetzten Blick abwechselnd zwischen ihm und den Geräuschemachern hin- und herpendeln ließ. Jared dagegen fixierte über Jensens Schulter hinweg die Haustür und wartete still und leise darauf, dass die Überreste des Tequilas aus seinem Blut verschwanden.
„Jared.“ Jensens Stimme war leise und kontrolliert gleichmäßig in der Intonation.
„Mhhm.“ Jared begann, seicht auf seinen Füßen zu wippen.
„Du ... also“, Jensen räusperte sich ein wenig. „Du siehst sie auch, ja?“
„Ja.“ Ein leichtes Tappen seiner Finger gegen seine Oberschenkel gesellte sich zu den wippenden Füßen.
Jensen schien wegen seiner Antwort überrascht, fing sich aber schnell wieder. „Oh ... gut, dann ... ist ja gut.“
„Mhhm.“ Vielleicht sollte er Joggen gehen. Er fühlte sich seltsam nervös und wenn er lange genug weg war, dann waren die ... Geräuschemacher vielleicht fertig mit was auch immer die Geräusche verursachte und waren nicht mehr da wenn er wiederkam. Er fing an zu pfeifen.
„Jared?“
„Mhhm.“
„Sind wir verrückt?“
Er stellte das Pfeifen wieder ein. Und auch das Tappen. Und das Wippen. Nur die Tür starrte er weiter an.
„Warum?“
„Weil ... “ Jensen kratzte sich verlegen am Kopf. „Na, weil ... also ... “ Er ließ mit der Hand von seinem Kopf ab und holte tief Luft. „Findest du das etwa normal?“
„Mhhm?“ Er tappte wieder und Jensen sah ihn an, als ob ihm ein zweiter Kopf gewachsen wäre. Vielleicht war es ja der Kopf, der das hier grad alles träumte. Jensen sah ihm immer noch an und das war der Moment, als ihm aufging, dass vielleicht eine Antwort ganz angebracht wäre.
„Naja ... “ Er fand, dass das erst einmal reichte.
Jensen war offenbar nicht der Meinung. Er fasste ihn an beiden Armen und schüttelte ihn kräftig. Dann fing er an zu schreien. „Einhörner tragen deine Sachen in mein Zimmer. EINHÖRNER!“
„Was genau tragen sie denn?“, fragte er und ignorierte Jensens Gefühlsausbruch gänzlich.
„Was?“ Jensen zögerte, dann schaute er an Jareds Schulter vorbei und runzelte die Stirn. „Irgendwas Blaues“, sagte er.
„Mhhm.“ Eine Pause. „Also ich find sie ganz hübsch. Ihre Mähnen glänzen so schön.“
Jensen starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen aus an und im nächsten Moment waren diese Augen ihm viel näher als eigentlich geplant war. Und Jensens Mund auch. Und überhaupt der ganze Jensen. Er hätte es wissen müssen. Verdammte Einhörner. Dieses Mal war es allerdings kein Stuppsen, sondern viel mehr ein Schubsen, das seinen Mund auf direkten Konfrontationskurs mit Jensens Lippen gebracht hatte.
Jared zuckte ein wenig mit den Schultern und beschloss, nicht schreiend das Haus zu verlassen. Sollen die dummen Einhörner doch sehen, was sie von ihrem Geschuppse hatten. Er schloss also stattdessen wieder die Augen, bewegte seine Lippen gegen die von Jensen (der auf wundersame Art und Weise auch nicht schreiend davon lief) und endlich gelang es ihm, die undefinierbaren Geräusche komplett zu ignorieren.
- fin
(Wer den Satz aus dem Buch erkennt, bekommt ein Bienchen.)