Mar 13, 2008 19:50
Wäre der Dozent gestern schon mit den ganzen Filmszenen als Beispiele angekommen, hätte ich die Theorien von Field, McKee und Campbell nicht erst heute aufeinander abgleichen können. Ja, heute hat einiges Sinn gemacht, was gestern noch überhaupt nicht zusammenpassen wollte. Ich habe viel gelernt.
Aber ganz ehrlich? Ich will das alles gar nicht, nicht jetzt. Ich merke, wie unglaublich viel mich diese drei Tage weitergebracht haben, aber ich habe im Moment einfach nicht die Kraft, um das Gelernte anzuwenden. Die Geschichte, an der ich die letzten Tage gearbeitet habe, ist wirklich toll und ich könnte platzen vor Stolz, wenn ich darüber nachdenke, wie viel ich verworfen und neu erdacht habe und wie gut sie deswegen geworden ist. Aber wenn ich mir meine Figurenkonstellationen, Zeitachsen, Konfliktdiagramme und Subplotnotizen anschaue, kann ich nur seufzen und will den Block ganz schnell wieder zuschlagen. Das ist zu groß für mich. In den letzten Jahren gab es Wochen und Monate, in denen ich mir solchen Input wie in diesem Seminar gewünscht hätte, doch zur Zeit will ich ganz andere Dinge und "erholsamer Schlaf" ist nur ein Beispiel von vielen.
Das Dumme ist nur, dass die Geschichte bis Ende April fertig geplottet und in Form eines Exposés beim Dozenten auf dem Schreibtisch liegen muss. Im Moment ist es bei mir echt oft so, dass ich am Anfang von Aufgaben denke, dass ich sie auf jeden Fall erledigen kann, spätestens aber in der Mitte feststellen muss, dass ich ihnen doch nicht ganz gewachsen bin. Liegt das daran, dass ich mich neuerdings konsequent überschätze oder daran, dass ich nur mit Notstrom laufe? Ich nehme an, dass es eine Mischung aus beidem ist. Es bleibt nur zu hoffen, dass in meinem Kopf irgendwann in den nächsten sechs Wochen für ein paar Stunden noch einmal das Licht angeht, damit ich meinen Leistungsschein kriege.
uni : 6. semester (literatur),
schreiben (ich),
leben : die welt ist unüberschaubar