DLXIV

Jan 28, 2007 19:15

Gestern Abend war Verenas Überraschungswillkommenparty und für Sabine, Christoph, Sonia und mich wurde es ein Abend, der für mich jetzt immer das "Abenteuer Frankenberg" (da kommt die Verena her) heißen wird. Gerade war ich um kurz nach 18 Uhr in Sonias Twingo gesprungen, da stellte sich uns diese verdammte Auffahrtkante auf unserem Parkplatz vorm Wohnheim in den Weg, die man schon am Tag nicht sieht und die nachts quasi unsichtbar ist. Der Auspuff verschob sich, es ratterte ein wenig und roch im Fahrerraum auch nicht so, wie es sollte. Nach gut einer halben Stunde, einem Tee und einem Kaffee in meiner bescheidenen Behausung, kam ein Gelber Engel und eröffnete uns, dass ein alter Auspuff einfach abgebrochen wäre und uns nicht weiter behindert hätte - Sonias stabiler, neuer dagegen hatte sich gewehrt. Der Gelbe Engel zog ihn zurecht, band ihn fest, sagte, wir könnten zwar mit dem Wagen fahren, aber nicht nach Frankenberg, sondern in die Werkstatt.

Überraschungsparty Ade?

Weit gefehlt! Sonia rief einen guten Freund - der Freund von Anne, die liebe Chor-Anne - an und keine halbe Stunde später waren wir auf den Weg ins verschneite Frankenberg: auf verschneiten Straßen, mit afrikanischer Musik und sehr viel Gefühl - denn der Tacho funktionierte nicht. Wir kamen eine Stunde zu spät, aber super gut gelaunt, denn mit dramatsichen Ereignissen und viel Spannung, wo ich zumindest Christoph drauf hinwies, der ja inzwischen wenn auch nur in Ansätzen mit meinen Spannungsfetischismus vertraut ist.

"Wir haben unser Hereinscheien perfekt inszeniert! Autounfall, Schnee, ein weiteres abenteuerliches Auto! Was will man mehr?!"
"Das kann jetzt aber auch nur dir auffallen!"

Ja, wahrscheinlich.

(Der Abend an sich war übrigens auch sehr angenehm und unterhaltsam. (Man weiß ja inzwischen von welchen Menschen man lieber Abstand hält und zu wem man etwas näher rückt.))

Heute Nachmittag war ich dann mit der Eva verabredet, um noch einmal Phonetics ein wenig durchzugegen. (Hintergrundinfo: Das haben wir Dienstag schon einmal gemacht, in der Caféte, so ungefähr zwei Stunden lang, auch mit anderen Themen, alles sehr, sehr angenehm.) Wir haben auch heute erst einmal zwei Stunden nicht von Phontics gesprochen, sondern von uns, dem Leben & Leiden in Gießen und dem Chor.

Kurz zusammengefasst: Es stellte sich heraus, dass die liebe Eva die gleichen Probleme mit Juliane und Moni hat, die ich vor ein paar Monaten auch hatte. Sie reden und reden, man wird als seelischer Mülleimer benutzt, ohne selbst etwas zurückzubekommen und so weiter und so fort. Eva ist sich dessen, dass so eine Freundschaft einfach nicht funktioniert, recht fix bewusst geworden, ist nur noch am Wanken, wie sie mit den beiden Mädels umgehen soll. Während dieses Gesprächs über krank machende Freundschaften habe aber nicht nur ich, sondern hat auch sie wieder gemerkt, wie Gespräche eigentlich sein sollten und wie viel wir uns, obwohl wir uns nun wirklich weder lange noch besonders gut kennen, einander geben können - einfach durch ein gutes Gespräch. Wir liegen toll auf einer Wellenlänge.

(Außerdem ist eine Außenperspektive auf Christoph und mich immer wieder sehr unterhaltsam.)

Nun gehe ich mit einem weniger schlechten Gewissen in die Klausur morgen (Ich habe schließlich gelernt! ... In Ansätzen!) und Eva habe ich ihre Angst vor der Klausur ein klein wenig mehr ausreden können. Ein paar sehr effektiv genutzte Stunden, oder? :-)

leben : begegnungen, leben : meine freunde, leben : gospelchor, leben : freunde?

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