Ich sitze nun schon seit drei Stunden im Computersaal der UB (Internetverbindung zu Hause zickt seit gestern mal wieder) und suche vergebens nach Material für meinen Referatsteil am Donnerstag. Ich könnte kotzen/schreien/weinen/Dinge kurz und klein schlagen.
Wie erwähnt konnte ich Sonntag nicht bei dem Referatstreffen sein und so wurden mir Aufgaben zugeteilt. Was ja auch nichts Schlimmes an sich ist, zumal wir ja auch kein Referat im eigentlichen Sinne halten. Es wir zwar von zwei Leuten jeweils fünf bis zehn Minuten etwas vorgetragen werden, aber wir werden die Leute eher zum Reden und Diskutieren anregen. Jedenfalls fiel mir die Aufgabe zu, eine Gruppenarbeit vorzubereiten, heißt: kurzen Text finden zum Bearbeiten und selbst mehr Informationen zum Ergänzen haben.
Problem: in den Texten, die unsere Seminarsleiterin uns gegeben hat, stehen keine Informationen über religiöse Minderheiten in den USA und ich verzweifle bei der Internetrecherche.
Als wir zu zweit gestern in der Sprechstunde der Mrs Jung waren und ich das Konzept für Donnerstag gesehen und mit Freuden gehört habe, dass wir uns morgen noch einmal treffen, schien die Welt noch in Ordnung. Doch jetzt sitze ich hier und frage mich, wie ich bis morgen 1. genug Material für mich und 2. einen passenden Text für die Gruppe finden soll.
Zum Thema religiöse Mehrheiten: es gibt einen Haufen Abspaltungen von protestantischne Gruppen, die mehr oder minder bekannt sind (Baptists, Methodists, Lutherans etc.) und Mrs Jung sagte, sie wolle, dass der Kurs sehe, dass es einfach eine große Vielfalt gibt. Zu den Gruppenarbeitstexten sollen einfache Fragen gestellt werden, damit die Leute ins Gespräch kommen. Textlänge allerhöchstens eine Seite
Aber wie zeigt man denn das? Und wie ergänzt man dann als "Spezialist" diese Vielfalt?
Ich habe als Material die Homepages von zig religiösen Gruppen und Wikipedia bzw., wenn ich Glück habe, andere Online-Religionslexika. "Material". Wie soll ich das benutzen?
Ich hatte schon überlegt, Texte der Homepages mit Lexikaeinträgen vergleichen zu lassen, aber was mache ich dann? Da können die Studenten genauso gute Angaben machen wie ich und ich bin auch nicht weiter informiert. Überhaupt habe ich das Gefühl null über mein Thema zu wissen. Dass ich da am Wochenende 40, 50 Seiten über Religion in Amerika gelesen habe, hilft mir jetzt herzlich wenig, denn davon ist nichts zu gebrauchen. Außerdem kann ich den Leuten nicht jeweils fünfzeilige Abschnitte über sechs oder sieben religiöse Abspaltungen geben, zu jeder zweiten eine Frage stellen und dann über alle intensiver etwas erzählen. Denn woher denn?! Wo steht denn etwas mehr als so und so viele gehören dazu und da und da gibt es Gemeinden oder anderes als "Wir glauben an die Bibel in der und der Weise" und "Wir tun das anders"? Wo steht denn etwas?!
Wenn ich wenigstens wüsste, dass ich von zu Hause noch weitersuchen kann. So macht die Tatsache, dass hier in fünf Minuten Schluss ist, die ganze Sache auch nicht besser. Wahrscheinlich werde ich, wenn mir nicht noch ein Geistesblitz kommt, was ich mit dem Misthaufen an Informationen, die keine sind, anstellen kann, den Rest des Abends in einem Internetcafé verbringen, für das ich eigentlich kein Geld habe.
So eine verdammte Scheiße. Ich wollte so etwas nie machen müssen, ich wollte nie vor einer verdammten Klasse stehen, sie Texte lesen lassen und dann als Spezi im Gebiet vorne stehen, nie. "See what happens next", haha. "Be flexible", haha. Ich habe tierischen Schiss vor Referaten, aber solche Stunden zu organisieren hasse ich jetzt ja schon, ohne je eine gehalten zu haben, noch viel, viel mehr.