Goethe schtirbt ...

Sep 10, 2010 13:12

Aus einer Kunden-Mail von Amazon:
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Liebe Kundin, lieber Kunde!

Da Sie Bücher von Samuel Beckett gekauft oder bewertet haben, freut es Sie sicher, dass Goethe schtirbt ...

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Für Google bin ich jetzt auch ein Buchhändler hawkbit September 21 2010, 23:22:36 UTC


Diese Werbeeinblendung stand heute unter unter dem Thread hier oben. Ich habe sie "sticky" gemacht, weil bein nächsten Audruf wahrscheinlich was anderes kommt.

Amazon outete mich bereits als eifrigen Samuel-Beckett-Leser. Google hat mit LiveJournal einen Werbevertrag, deshalb schaut Google nach, was die LJ-User alles in ihre Beiträge hineinschreiben. Tatsächlich kommt das Wort "Buchhandel" in dem Thread einmal vor. Google hat aber auch mit der Kaffemaschinen-Firma (die ihrerseits u.a. Buchhändler bewirbt) einen Werbevertrag. Dieser Firma hat Google den Gefallen getan, die Anzeige "gezielt" in mein LJ zu schalten.

Google weiß also, dass ich LJ-User bin, ein Beckett-Leser bin und ihren Computerspürnasen zufolge auch, dass ich was mit Büchern zu tun habe. Mit Sicherheit kennen sie längst meinen Namen und meine Adresse, haben Fotos von mir und wer weiß was sonst noch, könnnten sogar mein privates WLAN anzapfen, wenn ich es nicht inzwischen abgeschaltet hätte (in meiner Wohnung geht alles nur noch über Kabel).

Wenn auch das mit Beckett und Buchhandel im Moment noch recht harmlos aussieht - die Grundlagen für die Erstellung von Persölichkeitsprofilen sind bereits gelegt. Die technischen Möglichkeiten werden sich weiter entwickeln: in den vergangen zwanzig Jahren hat sich die Leistungsfähigkeit der wesentlichen Computerelemente (Arbeitsspeicher und Prozessorgeschwindigkeit) all zwei Jahre verdoppelt (also vertausendfacht)und die für die Totalverknüpfung aller elektronisch gespeicherten Daten essentiell notwendigen Kapazitäten der Massenspeicher (Festplatten) sind sogar schon auf das zehntausendfache angewachsen. Wer die Anfänge von Google Earth vor noch gar nicht so langer Zeit mitbekommen hat und die ersten dort verfügbaren Satellitenbilder vergleicht mit den Detailansichten, die heute Google Maps auf jedem besseren Handy empfangen werden können, kann ermessen, dass bei der Rasanz der technischen Weiterentwicklung keinesfalls eine Stagnation zu erkennen ist. Na, und was uns Street View bringen wird, werden wir ja noch sehen.

Zugegeben, es ist ja wirklich toll, was uns mit der immer neuen Technik geboten wird und das kann ja auch richtig Spass machen - alle paar Monate noch schneller, besser und aufregender. Doch ganz wohl ist es mir dennoch nicht dabei. War es nicht schon immer so, dass es Leute gibt, "Fortschritte" dieser Art rücksichtslos für den eigenen Vorteil (oder schlimmer noch, zur Durchsetzung inhumaner Ideologien) und zum erklärten Schaden anderer Menschen einzusetzen versuchten?

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