Kollektive Absurdität: Zitat: Potential [Hummels/Subotic]

Jul 08, 2012 23:51

NC-17

„Wir haben genügend Potenz für die Bundesliga.“ - Steffen Baumgart



Neven grinste die Zimmerdecke an.

Ein verschwitzter Arm warf sich ungeniert quer über seine Brust und lange Finger fingen an, verklebte Muster auf seine Haut zu malen.
„Du bist total versaut.“
„Oh ja.“ Mats tupfte mit der weißen Substanz eine dünne Linie bis zum Schlüsselbein hinauf. Dann platzierte er einen nassen, warmen Kuss auf den sich auf und ab bewegenden Kehlkopf. „Müssen ja alle was davon haben.“
Von Neven kam nur ein trockener Lacher. Das Laken hing ihm feucht und kalt um die Hüfte und eigentlich war der Tag für ihn schon gelaufen. Vor drei Stunden waren sie vom Training nach Hause gekommen... oder, um es präziser zu machen, sie waren wild knutschend zur Tür herein gestolpert und hatten mit Mats’ segelnder Jeans die einzig vorhandene Topfpflanze umgeworfen.
Darauf hatte ein regelrechter Marathon gefolgt. Und wie es nunmal war, wenn man sich körperlich überanstrengte, drängte sich jetzt die Müdigkeit hoch und kroch Neven bleiern in die Augenlider.

Allerdings kroch ihm auch noch etwas ganz anderes die Brust hoch, und so, wie es sich anfühlte, machte Mats sich gerade einen Spaß daraus, sein Kunstwerk von eben wieder gründlich zu säubern. Mit der Zunge, wie es sich im Bett gehörte.
„Müde.“ Sagte er Einsilbig zu dem dunklen Schopf, der salopp einfach wieder ein Stück weiter nach unten gerutscht war.
„Hmmmpff.“ Mats’ Kopf tauchte auf. „Na hör’ mal!“
„Echt jetzt. War anstrengend.“ Sanft schubste Neven seinen Bettpartner von sich herunter. „In einer Stunde. Oder vielleicht morgen.“
Mats stöhnte frustriert auf. Das Geräusch erinnerte Neven vage an all die anderen Laute, die er im Laufe ihrer Aktivitäten von sich gegeben hatte. Aber er hielt die Augen konsequent geschlossen und zog die klamme Decke etwas höher. Man, man, man, gab es irgendwas um ihn herum, das mal zur Abwechslung nicht verschwitzt war?

Er hörte Mats unwirsch auf seiner Bettseite brummen. Dann war erstmal alles still, nur die Bettwäsche raschelte ab und zu noch. Innerhalb von fünf Minuten war er in einen erholsamen, seichten Schlaf gedriftet.
Als er nach einer ungewissen Zeit wieder leicht blinzelnd die Augen öffnete, wusste er zuerst nicht, was ihn überhaupt geweckt hatte. Nach einer Weile registrierte er die Bewegungen neben sich und ehrlich, ein Blick genügte schon. Mats hatte sich dezent die Decke bis zum Kinn gezogen, den Kopf zurückgelegt und war gerade voll dabei, sich einen runter zu holen. Dabei biss er sich sogar auf die Unterlippe, ganz der Gentleman, der seinen Bettpartner nicht mit einer zu lauten Einzelshow wecken wollte.

„Das gibt’s doch nicht.“ Sagte Neven in die harmonische Stille, unterbrochen nur vom leisen Geraschel des Lakens, hinein und beabsichtigte dabei nicht mal den ungläubigen Tonfall. „Schon wieder?Schon wieder?“
„Oh.“ Mats hielt inne und sah ihn an. Fast schon verlegen. „Ja. Du warst halt müde.“
„Müde!“ hauchte Neven kopfschüttelnd. Das gab es doch nicht! Dass Mats hier so... quicklebendig, startbereit rumhopste und er schon vor der absoluten Erschöpfung stand. „Sag mal, hab’ ich jemals... hab’ ich’s je geschafft, dich... zu...“
„Befriedigen?“ Mats zupfte an der Bettdecke herum, ließ dann die Hand wieder mit einem Ächzen nach unten gleiten. „Naja. Ab und zu, schon.“
„Ab und zu.“ Wiederholte Neven. Jetzt fühlte er sich definitiv nicht mehr schläfrig. Leicht beleidigt und mit einem ziemlich angekratzten Ego hätte sein Zustand besser beschrieben.
„Jetzt.... hmm. Jetzt sei nicht... angefressen.“ Mats verbiss sich ein Stöhnen. „Gibst dir eh... Mühe.“

Das war eindeutig unter der Gürtellinie.

Neven handelte, ohne wirklich sein Gehirn in Gang gesetzt zu haben. Er zog schwungvoll die Decke zur Seite und schob Mats’ bis dahin sehr beschäftigte Hand beiseite. Ohne auf eine Reaktion zu warten rollte er sich auf seinen Freund und griff zu den üblichen Utensilien. Auf Serbisch entwichen ihm ein paar Flüche und schließlich war es doch Mats, der die Packung auf bekam.
In Windeseile streiften und schmierten sie, was so eingepackt und -gekremt gehörte. Dann, endlich, endlich, zum zigsten Mal an diesem Tag, spürte Neven das, was er halt normalerweise so spürte, wenn er mit Mats im Bett war. Und es war geil.
Nach einer Weile der Ekstase formten sich allerdings wieder klarer werdende Gedanken in seinem Hinterkopf und er musste sich unweigerlich fragen, ob es für seinen Kollegen unter ihm auch so bombenmäßig war.
Mats hatte zwar den Ausdruck von purer Glückseligkeit auf seinen Gesichtszügen, aber wer wusste schon... wenn er die vergangenen Male es auch nur bedingt geschafft hatte, ihn wirklich zu befriedigen? Dann könnte das Ganze hier so gut wie gespielt sein!

Neven zögerte nicht lange, er war generell nicht der Typ fürs lange Grübeln. Taten waren effektiver. Das bekam er auch schön unter Beweis gestellt, als er plötzlich langsamer wurde und Mats anfing, die Fingernägel ungeduldig etwas fester in seine Schultern zu versenken.
„Was... was zum Teufel, Neven?“ frustriert ruckte er ein paar Mal, öffnete dann unwillig die Augen, um den von Neven zu begegnen. „Was?“
Ohne Vorwarnung stieß der wieder zu und zwar fest. Fester, als er es sich sonst traute. Erst deutete er das Aufkeuchen negativ und hielt rasch inne, um Mats’ Reaktion näher zu analysieren. Jetzt hatte er ihm doch tatsächlich in einem Anflug von Machoismus weh getan! Dann...
„Mach. Das. Noch. Mal.“

Okay, doch nicht.

Neven konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als er einfach wieder aufhörte und Mats beim Fluchen zusah. Dann legte er wieder heftig los, und zwar immer an solchen Momenten, wo Mats am wenigsten damit rechnete.
„Heilige Scheiße.“ Er brüllte inzwischen fast schon und Neven fing an, sich Sorgen um seine Nachbarn zu machen. „Verdammt... so ein... Oh Gott!“
Ob das jetzt Gott gefallen hatte, wusste Neven nicht. Aber ihm gefiel es. Es war reinster Balsam auf seinem Ego und ja. Es war halt guter Sex. Aber verdammt guter.
Er bemerkte gar nicht, wie Mats kam, weil er zu sehr mit seinem eigenen Orgasmus beschäftigt war.

Es folgte ein Moment der Stille und des wilden Atems. Dann fing Mats an zu lachen, und zwar so, dass er sich gleich wieder an Neven festhielt und nach Luft japste.
„Was? Was?“ Neven drückte seinem Freund die Nase in die Haarpracht und spürte, wie der ganze Brustkorb unter ihm vibrierte.
„Nein... also, dass es so gut funktioniert...“ Mats gluckste laut. „Hätt’ ich nicht gedacht, ehrlich.“
„Was denn?“ ungeduldig kniff Neven ihm in die Seite. Dafür kam wieder nur eine Lachsalve.
„Man muss dich echt nur am richtigen Punkt treffen, dann bringst du Höchstleistung...“ Mats drehte den Kopf und sah ihm in die Augen. Neven zog die Brauen zusammen.
„Wie jetzt?“
„Du hast mich immer befriedigt, okay? Sonst würd’ ich ja nicht mehr so begeisert mit dir ins Bett gehen...“
Neven schüttelte nur den Kopf. „Heißt das, du hast das Ganze insziniert, oder wie?“
„Fast..“ Mats grinste schelmisch. „Ein bisschen schon, ja.“
„Oh maaan.“ Neven ließ einen Seufzer los und rollte sich wieder auf seine eigene Betthälfte. „Danke auch.“
„Ach komm!“ Mats strich ihm sanft über die Wange. „War doch gut oder?“
„Ja, ja.“ Neven rollte mit den Augen. Dann musste er auch grinsen. „Wie kommst du bloß auf solche Sachen, man...“

„Naja.“ Mats reckte neckend das Kinn. „Ich weiß halt, dass du das Potential hast...“

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