Titel: Wie es sich anfühlt, 5-10
Pairing: Christoph Moritz/Lewis Holtby ; Sven Bender/Lars Bender ; Benedikt Höwedes/Mats Hummels
Rating: NC-17
Anmerkungen: Das war eine Zehn-teilige Sammlung an One-shots, die ich auf ff.de angelegt hatte. Ich wede sie einfach in zwei Teilen hier posten.
(6) Christoph Moritz/Lewis Holtby
Jetzt weiß er, wie es sich anfühlt.
Du wachst auf.
Es ist nicht die Sonne, denn die Rollladen verdunkeln das Zimmer. Es ist schattig, auf der Bettdecke sind helle Lichtspalten, die durch die Ritzen hindurch dringen.
Du liegst da, mit halb geöffneten Augen. Tastest dich ganz langsam vor, über seinen sich friedlich hebenden- und senkenden Brustkorb hinweg, zu deinem Handy. Du kneifst die Augen zusammen, drückst quer über die Tastatur, bis der Wecker ausgestellt ist.
Er hat dir gestern gesagt, dass es in Ordnung sei. Du könntest ihn ruhig wecken. Sei ja nicht so tragisch, hätte er sogar mehr vom Tag.
Aber jetzt, jetzt bringst du es nicht über dich.
Er sieht so friedlich aus.
Langsam schälst du dich aus den zerwühlten Laken, suchst auf dem Teppich nach deinen Klamotten. Musst noch zu dir nach Hause, die Trainingstasche holen, duschen. Du weißt, dass du dich hier wie zu Hause fühlen darfst, aber das Plätschern würde ihn wecken.
Du ziehst dir die zweite Socke über den Fuß, schleichst dich dann zu seiner Betthälfte, gehst leise in die Hocke.
Er atmet ein und aus, seine blonden Haare sehen im Schatten ganz dunkel aus. Du riskierst es, eine Hand durch seine Locken streichen zu lassen, hörst, wie er leise etwas murmelt.
„Ich geh dann mal, Lewis,“ sagst du lautlos. Berührst ihn ganz kurz an der Wange. Er zieht die Brauen ein bisschen zusammen, sagt dann schlaftrunken, ohne die Augen zu öffnen: „Heut’ is’ frei.“
Du lächelst ein bisschen, gibst ihm dann einen Kuss auf die Nase, einen ganz leichten. „Mensch, Chris, ich will schlafen!“ Und er dreht sich auf die andere Seite. Schläft einfach weiter. Hat vergessen, dass er nun bei Bochum spielt, dass ihr nicht mehr denselben Trainingsplan haben.
Du seufzt leise, machst dich dann endlich auf den Weg zur Tür.
Bleibst noch mal stehen, um einen Blick auf den blonden Schopf zu werfen, der zwischen all den Kissen hervorlugt.
Drehst dich schnell um, ziehst die Tür mit einem kaum vernehmbaren Klicken hinter dir ins Schloss.
Und du vermisst ihn jetzt schon.
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(7) Sven Bender/Lars Bender
„Ich schalte das Private aus. Lars ist morgen für mich Gegenspieler.“
Und das ist er im Moment immer noch, auf ganz spezielle Art und Weise.
Sven lässt sich gegen die Wand drücken, am Hinterkopf spürt er den Rahmen von diesem einem bescheuertem Bild, das Mama Lars noch unbedingt mitgeben musste. Er wartet einen Moment, genießt das Gefühl, das Lars’ Lippen an seinem Hals auslösen, genießt die Nähe, die Geborgenheit, die er spürt.
Dann schubst er Lars nach Hinten, weiß, dass da irgendwo die Couch ist, sieht zufrieden zu, wie sein Bruder auf dem weichen Lederpolster landet. Er hat gerade noch genug Platz, um sich rittlings auf ihn drauf zu setzen.
„Die Vorstellung ist zwar komisch. Aber ich sehe es als ganz normales Spiel.“
Das ist es auch.
Ihr Spiel. Eines, das nur sie beide bestimmen. Im Moment ist es Sven, der seinen Bruder in die Kissen drückt, die Lippen an seinen Hals presst. Seit wann nennt man sowas normal? Seit immer, eigentlich. Er kann sich an keinen Moment in seinem bisherigen Leben erinnern, in dem sein Bruder nicht da war. Sven muss nur kurz in den Spiegel schauen, und er spürt seine Präsenz.
Jetzt auch. Lars Hände streichen über seinen Rücken, ein sanftes Herausfordern, zupfen an seinem Shirt, gleiten darunter, provozieren liebevoll.
„Wenn‘s nötig wird, haue ich meinen Bruder sogar um!“
Sven lässt sich umhauen. Lässt sich fallen, atmet beruhigt auf, als er den rasenden Herzschlag gegen seinen Brustkorb spürt. Sie verlangsamen ihr Tempo, liegen beide schon am Boden. So lauten auch ihre Spielregeln: es gibt keinen Gewinner, keinen Verlierer. Nur den doppelten Puls, übereinander, miteinander. Sie hauen sich gegenseitig um, lassen sich gemeinsam fallen, helfen sich beim Aufstehen.
Sven mag es so, wie es ist. Lars ist in der Initiative, hat eine Hand zwischen ihnen, nestelt an seinem Hosenbund herum. Schleichender Angriff im Liegen. Sven spielt mit, hebt leicht die Hüfte an und küsst die Lippen, die genau so gut seine eigenen sein könnten.
„Da haben wir uns nie geschont. Jeder hat dem anderen schon reichlich blaue Flecken verpasst.“
Und dann nehmen sie wieder Tempo auf. Sven hört das leise keuchen, stützt sich ab. An der Sofalehne, an seinem Bruder. Lars zerrt an seinem Oberteil, kriegt es mit Gewalt herunter, krallt sich ohne Zögern an Svens Rücken fest, zieht brennende Spuren über die Schulterblätter. Ein T-shirt landet flatternd auf dem Fernseher, verdeckt den Bildschirm wie ein verzerrter Vorhang. Sven lässt seine Hände wandern, lässt sie streicheln, spazieren gehen. Sie kennen sich gut aus, wissen, wo Drücken und wo Liebkosen hilft.
Jetzt sind sie beide von den Spielregeln freigestellt, und das ist, auf irgendeine Art und Weise, auch eine Regel. Sven schnappt nach Luft, flüstert trotzdem weiter. Sagt Lars, wie schön er ist. Hält ihn fest, als würde er jeden Moment verschwinden. Der fährt fort, auf seinem Rücken Bilder zu malen, glühende Streifen. Stöhnen, weil Sven ihm die Worte aus dem Mund nimmt, weil jede Bewegung wie ein kleines Erdbeben ist, das Hochgefühle auslöst. Hochgefühle, die man eben nur dann spürt, wenn man Tore schießt, Meisterschaften gewinnt, Liebe wiederholt neu findet, die schon immer da war. Sven freut sich auf die Striemen, freut sich auf den Moment, die leichten Wunden selber mit der Handfläche zu spüren, und zu wissen.
Dann spürt er außer seinem Bruder gar nichts mehr. Lars ist da, sein Atem ist heiß, sein Körper ist so vertraut, dass Sven fast nicht mehr unterscheiden kann, wo er selber anfängt und aufhört. Einzig der Herzschlag sagt ihm, das Lars Lars ist und er er selbst
Als er Lars loslässt, sind seine Hände ganz verkrampft und auf den Hüften, die er gerade festgehalten hat, schillern blau-violette Flecken. Lars wimmert ganz leise, ganz kurz. Und dann ist das Spiel zuende. Sven steht auf, hilft Lars auf die Beine, fischt sämtliche Kleidungsstücke hoch, bis sie halb angezogen da stehen. Die Luft um sie herum wird wieder kühler, der Blick wieder klar.
Sven macht einen Schritt vor, küsst seinen Gegenüber ganz sanft, ganz zärtlich. Streichelt, spürt Geborgenheit in jeder Bewegung. Und sie spielen immer noch, auf ganz spezielle Art und Weise.
Das Vorspiel nach dem Spiel.
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(8) Christoph Moritz/Lewis Holtby
Er weiß, wie es sich anfühlt.
Christoph Moritz kann vieles. Oder auch nicht.
Das kommt eigentlich immer ganz auf die Situation an, was man von ihm verlangt. Wenn man ihm zum Beispiel einen Ball vor die Füße spielt, dann weiß er in mindestens achtzig Prozent aller Fälle, was er damit anfangen soll. Wenn er sich vors Steuer oder Wasser auf den Herd setzt, dann erledigen seine Hände die Arbeit meistens wie von selbst. Solche Sachen eben.
Er ist auch nicht schlecht darin sich Ziele zu setzten und sie dann verbissen zu verfolgen. Bis jetzt ist ihm auch ziemlich viel gelungen, eigentlich sogar mehr als er sich vorgenommen hat. Die achtzig Prozent sind in dem Fall wohl überdurchschnittlich, denn er steht oft auf dem Platz, und zwar nicht auf irgendeinem Platz, sondern in einer großen Arena die bis zum bersten mit Leuten voll gestopft ist, die ab und zu auch mal seinen Namen aus voller Lunge brüllen.
Ja, er weiß schon, was er da macht. Fußballspielen, das kann er auf alle Fälle. Wem er das zu verdanken hat, weiß er nicht so genau. Seinen Genen vielleicht, oder auch seinem Umfeld. Dem Interesse, das seine Eltern ihm schon ganz früh mitgegeben hatten. Fußball ist was Schönes, anders kennt er das gar nicht.
Ja, eigentlich - eigentlich gibt es in seinem Leben gar nichts Schwerwiegendes, das er nicht kann. Ein echter Glückspilz. Das dachte er zumindest bis zu dem Zeitpunkt, von dem er nicht wirklich weiß, welcher es genau war. Da hilft das viele Raten und Grübeln nicht, da kann er sich nur der Tatsache hingeben, dass es nun mal so ist.
Das ist allerdings schon mal das Erste, was er nicht kann: damit zurecht kommen, das Ganze akzeptieren. Da hat er echte Probleme.
Es passiert meistens so, dass Christoph sich irgendwie irgendwo mit Lewis getroffen hat. An sich ist die Situation ja zu meistern, denn Lewis fällt unter die Kategorie ‚Freunde’ und mit seinen Freunden kommt er eigentlich immer ganz gut klar. Die Problematik kommt immer dann hoch, wenn Lewis mit irgendwelchen Schilderungen anfängt, die lustig und ausschweifend sind und Christoph keine Chance lassen, einen Satz mit mehr als zwei Kommas zu formulieren. Er ist sozusagen dazu verdonnert, nickend zuzuhören, und da seine Mutter ihm beigebracht hat, die Leute beim Reden immer direkt anzuschauen, lässt er diesen Teil selbstverständlich auch nicht aus. Nicht, dass er das nicht gerne tut. Er tut es vielleicht sogar zu gerne, und das ist dann eigentlich auch schon das Problem.
Er sieht Lewis gerne an. Das ist freilich nichts Verwerfliches, denn Lewis ist nicht unbedingt hässlich und wie schon gesagt, es ist sehr unhöflich Leute beim Reden nicht anzuschauen. Wenn nur sein Gehirn diese Bilder nicht gleich auf solch eine Art und Weise verarbeiten würde, mit der Christoph einfach nicht zurecht kommen kann. Dann sitzt er da und sieht Lewis beim Reden, oder wahlweise auch beim Essen oder Zocken oder Schuhe schnüren zu, und ist auf so eine seltsame Art und Weise fasziniert, die er irgendwie nicht mehr als ganz normal einstufen kann. Und da er, wie jeder andere Mensch auch, nicht sonderlich scharf drauf ist etwas mit abnormalen Sachen zu tun zu haben, hat er immense Schwierigkeiten die Fakten zu akzeptieren... oder sich überhaupt einzugestehen, dass es Fakten sind.
Seine Inkompetenz in dieser Sache hielt ja Gott sei Dank nicht allzu lange an. Nach einer Weile der kontinuierlichen Verdrängung gestand er sich endlich ein, dass er Lewis sehr nett findet. Das, und noch ein paar andere Sachen.
Mittlerweile sind die paar anderen Sachen auch schon richtig gut eingesickert, doch schon trifft er auf sein nächstes Problem. Klar, er trifft auch ins Tor, was wirklich mehr als erfreulich ist, aber das wuselige Gefühl, das ihm die Brust hochkam, als Lewis ihm zur Halbzeit gratulierte, hatte wohl eher weniger mit dem Leder und dem Netz zu tun.
Christoph hat inzwischen alles realisiert, was es so zu Realisieren gibt, aber er traut sich nicht den Mund aufzumachen. Eigentlich haben seine Selbstgeständnisse bisher nur sehr wenig genützt... ja, er war sich über Alles klar geworden, was beim Nachdenken durchaus ein Vorteil ist, aber an der Situation ändert es wenig. Er kann es einfach nicht! Und mindestens achtzig Prozent aller Männer hätten in dem Fall genau so reagiert: Christoph hält die Klappe, denn Lewis von dem wuseligen Gefühl zu erzählen... das kann er nicht. Das kann er eindeutig nicht. Wegen der möglichen Konsequenzen, von denen er Albträume bekommt, hauptsächlich. Darin sind Szenen von Abweisung inkludiert, von Mitleid, von Ekel, von Angst... klar gibt es auch solche Szenen, wo Lewis sich ihm an den Hals wirft und laut jubelt, aber über die denkt er eher wenig nach. Denn so schlecht er mit der ganzen Sache umgehen kann... realistisch bleibt er auf alle Fälle.
Aber es ist ja nur menschlich, dass er manche Sachen gut kann und andere weniger. Eines weiß er allerdings jetzt schon, und es setzt ihm wirklich mächtig zu: Lewis vergessen ist sozusagen unmöglich.
Noch etwas, was er nicht kann.
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(9) Benedikt Höwedes/Mats Hummels
Wenn ich der Welt irgendwas hinterlassen könnte, so für die nächsten paar Generationen, dann habe ich nur eines zu sagen: die Welt ist fair.
Ja, ja. Ich weiß, ich höre schon die Protestschreie. Hungernde, afrikanische Kinder, Zwangsarbeit, Wasserressourcen. Aber das meine ich gar nicht, das ist viel zu groß... viel zu wichtig für jemanden wie mich. Ich rede von anderen Sachen. Sachen, die in fortgeschrittenen, zivilisierten Ländern mit verwöhnten, verfressenen Bürgern passieren. Sachen, die mehr mit Liebe, als mit Naturschutz zu tun haben.
Denn da ist alles fair, glaubt mir.
Anfangs war es in Ordnung.
Oder sagen wir, anfangs waren wir noch nicht so weit, dass irgendwer irgendwas brechen könnte.Wir hatten uns schon weit früher kennengelernt, irgendwann, als er noch in der Bayern Jugend gespielt hatte.
Ich kann nicht behaupten, dass auf den ersten Blick die Sonne explodiert war, dass ich Schmetterlinge, Bienen und Wespen im Bauch bekommen hatte. Nein, es war normal. So normal eben, wie es bei zwei Menschen ist, die sich neu treffen und sich nicht ganz unsympathisch finden.
Und ja, ich will mich hier nicht verkehrt darstellen, aber ich mochte ihn wirklich sehr gerne.
Und jetzt müssen wir einen Zeitsprung machen. Nicht unbedingt in die Gegenwart, aber in die nähere Vergangenheit. Da, wo alles verdammt noch mal passiert ist, was mich zu meiner schlussendlichen Feststellung gebracht hat.
Das Beste ist, ich fange beim ersten Mal an.
Fragt mich nicht nach dem genauen Datum, auf so etwas achte ich nicht. Das selbe für Details, erwartet bloß nicht, dass ich euch jetzt alles haarklein beschreibe. Wir waren auf dem besten Weg zur U21 EM, waren schon so gut wie in der Entscheidungsrunde. Ein Auswärtssieg gegen Nordirland, wenn ich mich nicht ganz irren sollte.
Da ist es passiert. Was? Na, das werdet ihr euch wohl denken können. Ich hab’ ihn angeschaut, er hat mich angeschaut, und es hat ‚klick’ gemacht, auf eine ganz besondere Art und Weise. Tja, leider kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht den Unterschied zwischen meinem ‚Klick’ und seinem ‚Klick’.
Nein, ich kann mich nicht daran erinnern, wie der Kuss war. Oder das danach. Und danach. Okay, okay. Vielleicht doch, ein bisschen. Es war schön.
Wisst ihr, damals war ich eben noch ein bisschen jünger, unsicherer. Will damit nicht sagen, dass ich jetzt in bunten Hosen und T-Shirts mit All-Gay-Unity Emblem rum renne, aber ja. Damals war die Vorstellung, entdeckt zu werden wie ein Alptraum. Ist es jetzt eigentlich immer noch, mit dem kleinen Unterschied dass ich gelernt habe, damit umzugehen. Und es ein wenig auszuleben, aber nur in dem Ausmaß, wo ich nachts noch einschlafen kann.
Wo war ich? Ja. Das war das erste Mal, und es kam erstmal eine lange Zeitspanne, wo wir umeinander herum schlichen. So, im wahrsten Sinne des Wortes. Ha, wenn wir uns überhaupt sahen! Die meiste Zeit saß ich bei meinem Verein und war erleichtert, dass er im fernen, fernen Süden hockte und ich ihn erst in... 37 Tagen sehen würde. Oder so. Ich zählte die Tage, sagt das nicht schon genug? Wer sein erstes Mal hatte und auf das zweite Mal warten muss denkt eben über das erste Mal nach, permanent. Logisch, was? Und zu der Zeit dachte ich wirklich viel an Sex. Aber das war’s auch schon, mehr will ich dazu nicht sagen.
Danach, wie kann es anders sein, sprangen wir wieder miteinander in die Kiste. Oder wir fielen viel mehr miteinander auf sein zerwühltes Hotelbett und... ja. Lasst eure Fantasie spielen. Man weiß ja, wie schön es ist, nach einer langen Zeit wieder richtig befriedigenden Sex zu haben. Und er war nicht unattraktiv. Ist er immer noch nicht. Ach, was rede ich da.
Wir taten es und diesmal legten wir keine Schleichpause mehr ein.
Wir sahen uns nicht oft. Ich hatte eine Freundin, und sofern ich weiß, er auch. Irgendsowas halt.
Dann wurde er ausgeliehen, und das ganze wurde intensiv. Ist ja nicht so weit weg, Lüdenscheid-Nord. Wir fingen an, uns zu treffen. Absichtlich. Es war nicht mehr so ein ‚oh, hallo, wir teilen uns rein zufällig das Zimmer und es gibt nur ein Doppelbett’, sondern ganz bewusst.
Ich kling sicher wie ein Arschloch, aber ich traf ihn hauptsächlich, weil ich meine Bedürfnisse hatte. Natürlich war er nett und lustig und sympathisch und überhaupt alles, was man sich nur denken kann, aber zu dem Zeitpunkt hatte ich genügend andere Freunde, die diese herrlichen Attribute vorweisen konnten, und die gingen nicht mit mir ins Bett. Das war der einzige Unterschied für mich, damals.
Dann unterschrieb er. Entschied sich ganz und gar für die Zecken.
Ich nahm die Nachricht wahr, freute mich ein bisschen. Ein guter Freund, ein netter Bettpartner, der weiterhin in der Nähe bleiben würde. Okay, er war mehr als ‚nett’. Er trieb mich in den verdammten Wahnsinn. Macht er immer noch, nur anders.
Dann, eines schönen Abends, passierte es.
Ich ging einen trinken, mit Freunden und so. Verlor sie aus den Augen, saß irgendwo angetrunken rum und kippte mein Bier. Kronenbier, schrecklich. Keine Ahnung, wer mir das Zeug verkauft hatte. Dann saß auf jeden Fall so ein Typ vor meiner Nase, und ich muss noch heute sagen dass jedes letzte Haar an ihm mir gefallen hatte. Attraktiv, im wahrsten Sinne des Wortes. Er sagte Hallo, ich sagte irgendwas zurück, und den Rest könnt ihr euch eh denken.
Himmel, müsst ganz schön viel denken, was?
Markus heißt der Typ.
Ich nehme mal an, dass es ihn immer noch gibt. Ich hab’ den Kontakt irgendwann abgebrochen. Damals nicht. Nein, damals war ich nach dieser Wahnsinnsnacht hin und weg. Das erste Mal hatte ich Kontakt mit Männern die nicht er waren, und ja. Es war aufregend. Der Sex war aufregend. Und anders.
Ich bemühe mich, möglichst viel von Markus zu vergessen, aber er war ein sehr spontaner Typ. Stand öfters irgendwann am Abend, Morgens um ein Uhr, oder sonst zu irgendwelchen ausgefallenen Zeiten auf meiner Türmatte. Er war nett. Oder so. Keine Ahnung, wie ich das jetzt einstufen soll.
Er hingegen ist nicht wirklich... spontan. Er ist auch nicht das genaue Gegenteil, aber war noch nie unangemeldet bei mir aufgetaucht. Bis auf diesen einen Vormittag. Ich muss gestehen, ich hatte ihn eine Zeit lang total vernachlässigt, nicht mehr den Kontakt gesucht. Warum auch? Er war nett, er war ein Freund, aber seine primäre Funktion war im Bett, und da hatte ich jetzt Markus. Nachher noch ein paar andere, ja. Auf jeden Fall stand er um zehn vor elf bei mir vor der Tür und wie es das Schicksal wollte, öffnete ihm Markus. In Boxershorts. In meinen Boxershorts.
Ich habe bis jetzt keine Ahnung wie hart ihn das damals getroffen hatte. Von was hatte ich eigentlich eine Ahnung? Genau, von nichts. Ich habe ihn gefragt, was er denn hier mache. Dann habe ich ihm einen Kaffee gemacht, und ihm Markus vorgestellt. Könnte gut sein, dass ich zum damaligen Zeitpunkt in ihm ein wenig einen Verbündeten gesehen hatte. Wussten ja nicht viele Leute mir. Ich hielt es also für total legitim, ihm Markus in meinen Shorts zu präsentieren.
Ich hab ihm dann wohl das Herz gebrochen.
Wow, wie das klingt. Das hab’ ich geschafft, im wahrsten Sinne des Wortes.
Dann ist Markus verreist und ich bin wieder zu ihm gegangen. Habe ihn in die Kissen gedrückt, und meine neue Erfahrung zu Tage gebracht. Er hat nichts gesagt. Hat mich nicht irgendwie festgehalten, danach. Oder mich gebeten, dazubleiben. Irgendwie irgendwas gezeigt, das mich auch annähernd hätte ahnen lassen, was er da alles gefühlt hatte.
Naja. So war das.
Er musste damit leben und ich muss jetzt hiermit leben. Ist nur fair. Aber ja, ich bin noch nicht fertig! So ging es weiter, ohne das irgendwas Erwähnenswertes passierte.
Dann verletzte er sich. Fiel aus, für längere Zeit. Ich wusste schon, dass es ihm scheiße ging. Ich wusste nur nicht, dass es ihm hauptsächlich wegen mir scheiße ging. Ich besuchte ihn regelmäßig, wünschte ihm gute Besserung und sowas. Jetzt, wenn ich zurückdenke, wie ein alter Rentner, dann ist mir irgendwie klar geworden, dass ich ihm mit jeder SMS und jeden verdammten Smiley Hoffnung gemacht hatte.
Ja, sowas gibts auf der Welt. Wahnsinn.
Meine Saison verlief ganz nett.
Mein Verein dümpelte irgendwo im Niemandsland, doch ich spielte und ich war gut. Dann kam die Europameisterschaft, für die ich uns so schön im Alleingang qualifiziert hatte, und ich sah ihn wieder. Öfters, wir teilten uns wieder Zimmer und... ja. Vielleicht kam die Veränderung in dieser Zeitspanne, wer weiß. Ich bemerkte es nicht. Ich räumte Pokale ab und spielte alle Spiele durch.
Er hingegen saß auf der Bank. Frisch verheilt, noch nicht ganz fit, hieß es. Ja. Es schien ihm zuzusetzen, nicht spielen zu dürfen. Wenn man ein bisschen mitdenkt, weiß man, dass ich es wahrscheinlich war, der ihm am meisten zugesetzt hatte. Aber ich Hohlkopf hatte ja keinen blassen Schimmer.
Nach der EM brach der Kontakt so gut wie ab.
Er rief nicht mehr an und ich dachte auch nicht daran, ihn anzurufen. Aus den Augen aus dem Sinn. Als ich ihn das nächste Mal sah, war er total verändert, und ich auch. Besser gesagt: ich veränderte mich weil er so anders war, und das auf einen Schlag. Er lachte viel, scherzte. Ihr wisst schon, was ich meine.
Und ich kam in den Raum, was für ein Raum auch immer das war und ich blieb stehen und ja... Wie sich das anfühlt, auf einen Schlag verliebt zu sein? Ganz schön scheiße, sage ich mal. Ich hab’ Dinge wahrgenommen, die mir früher nie aufgefallen sind. Und dabei hatte ich ihn schon so oft um mich gehabt. Unter mir, was auch immer.
Und hier kommt der Teil, wo ich sage, dass die Welt fair ist.
Ich hatte ihn unbewusst leiden lassen. Gott weiß wie lange. Jetzt litt ich unter ihm und seinem Lachen und seinen Augen und seiner Persönlichkeit und so weiter... Und er wusste nichts davon. Gar nichts.
Tatsächlich schien er zu diesem Zeitpunkt schon mit uns und unseren Bettgeschichten abgeschlossen zu haben. Er grinste mich an, wie er jeden anderen auch angrinste, und dachte sich wahrscheinlich dabei: ‚Hey, da ist ja der Bene.’ Er dachte sich nicht: ‚Benedikt Höwedes, mit dem ich mein erstes Mal hatte und der mir regelmäßig den Schlaf raubt und irgendwann werde ich ihm alles erzählen verdammt erkommtnäherwasmachich. Gar nichts. Cool bleiben.’
Nein. Das war jetzt mein Part.
Ich ging tatsächlich so weit, dass ich ihn unaufgefordert besuchte, in der verbotenen Stadt.
Ich glaube, an diesem Vormittag hat mir die Person die Tür geöffnet, die für seine gute Laune verantwortlich war. Keine Ahnung, ob er seine Shorts getragen hat. Nein, ich glaube es nicht. Ich weiß es.
Und ich bin immer noch mordseifersüchtig, wenn ich daran denke. An diesem Vormittag stand ich kurz davor, dem Kerl ein Messer in den Bauch zu rammen. Gleichzeitig brüllte diese irrationale Stimme in meinem Kopf die obszönsten Sachen. Ich hatte bis dahin gar nicht gewusst, dass ich so viele Schimpfwörter kannte.
Er musste mir den Kerl nicht vorstellen.
Ich kannte ihn schon. Und ich hasste ihn auch schon. Aber ja, das war an diesem Vormittag. Jetzt hat sich längst schon alles gelegt, und ich konzentriere mich voll darauf, Gefühle abzubauen. So, wie der Körper Alkohol abbaut. Klingt lustig, ne? Ist es nicht, es ist verdammt schmerzhaft und ich glaube, der einzige Gedanke, der mich daran hindert, den Kopf gegen die Wand zu knallen ist, dass es nur fair ist.
Auch wenn ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass er irgendwann mal wirklich so leiden musste. Oder doch. Egal. Ich hör’ auf.
Mehr hab’ ich eh nicht zu sagen.
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(10) Lewis Holtby/Christoph Moritz
„Zwei.“
„Was?“ Christoph lag der Länge nach ausgestreckt auf seiner Betthälfte und versuchte seine Atmung wieder zu normalisieren. Er hatte bei aller Leidenschaft soeben wohl vergessen, dann und wann mal richtig Luft zu holen. Sein Mund war eben anderweitig beschäftigt gewesen
„Zwei,“ wiederholte Lewis. Der war nicht ganz so außer Atem, aber seine roten Wangen wiesen darauf hin, dass er durchaus auch mitgemacht hatte. Er lag immer noch in der Pose da, in die Christoph ihn vor gefühlten Stunden gedrückt hatte, mit schräggelegtem Kopf.
„Was zwei?“
„Na zwei Mal!“
Christoph rollte sich langsam, wie bei der Seniorengymnastik, auf die Seite und sah Lewis ungläubig an. „Du zählst mit?“
„Klar. Du nicht?“
„Nein. Ich war mit anderen Sachen beschäftigt.“
„Das macht ja nichts.“ Lewis grinste, fast ein bisschen selbstzufrieden, und zupfte das Laken ein wenig höher. „Genügt, wenn einer mitzählt.“
Christoph schüttelte nur den Kopf, stemmte sich ein Stückchen hoch und zog die verrutschten Kissen zurecht. Dann zuckte sein Kopf ruckartig wieder Richtung Lewis: „Haben wir eine Durchschnittsquote?“
„Ja, sollten wir haben... ich schätze mal...“ Der Kleinere schürzte die Lippen und legte die Stirn vorübergehend in Falten. Christoph sah ihn lauernd an. „Ähm, so zwei bis drei Mal?“
„Aha. Okay.“ Die Zahl nutzte ihm herzlich wenig. Er hatte ja keine Ahnung, wie es bei anderen Leuten im Bett so allgemein aussah. Lewis schien ganz ähnlich zu denken, denn seine Überlegungsfalten waren immer noch nicht von seiner Stirn gewichen.
Tatsächlich fackelte er auch nicht lange, beugte sich aus dem Bett Richtung Jeans, die irgendwo verloren auf dem Boden lag und zerrte sein iPhone hervor.
„Und was machst du jetzt?“ Christoph rutschte etwas näher an seinen Freund heran, blickte ihm über die Schulter.
„Ich guck nach, ob wir unterm Durchschnitt sind.“ Lewis tippte auf dem Bildschirm herum, rückte Fenster rauf und runter, bis er scheinbar endlich etwas gefunden hatte, das ihn interessierte. Ganz groß prangten die Lettern ‚Sexualität’ in leuchtendem Orange auf der Seitenangabe und Christoph rückte noch ein bisschen näher, um richtig mitlesen zu können.
„Wow.“ Lewis gluckste leise. „Vögel haben das auch.“
„Und es erhöht die Lebenserwartung,“ brummte Christoph an Lewis’ Schulter. „Sehr nett, und wo stehen jetzt die Statistiken?“
„Hmmm.,“ wieder fing Lewis an, auf seinem Handy herum zu tippen. „Hier steht... sechzehn Mal.“
„Ja.“ Christoph zeigte auf das eine Wort, das sein Freund ausgelassen hatte. „Aber das ist auch Rekord.“ Irgendwie fand er diese Situation ein wenig absurd. Sie hatten sich bisher relativ wenig Gedanken über ihre Bettaktivitäten gemacht, solange diese für beide Seiten befriedigend waren. Und jetzt hingen sie hier am Internet und machten sich Sorgen um eine zu niedrige Quote.
„Okay. Hier ist was!“ Lewis wedelte mit seinem iPhone herum. Er war fast schon ein wenig begeistert. „Woah, es gibt sogar ein Ranking für die Bundesländer.“
„Wer ist vorne?“
„Rheinland-Pfalz.“
Sie sahen sich an und mussten beide grinsen. Christoph beugte sich vor und Lewis ließ sein iPhone unbeachtet auf den Nachttisch gleiten. Null Komma nichts waren sie wieder in ein wildes Zungengefecht verwickelt, das es in sich hatte. Christoph grinste in den Kuss hinein, war für den Moment mit sich und Lewis und der Welt rundum zufrieden. Dafür stöhnte er umso frustrierter, als sein Freund sich mittendrin wieder von ihm löste.
„Was ist denn jetzt?“
„Hast du wirklich nie mitgezählt?“
Christoph rieb sich über die Augen und ließ sich zurück in die Kissen sinken. „Nein, Lewis. Hab’ ich nicht.“
Lewis nutzte die Gelegenheit und kuschelte sich an seine Seite, malte mit der einen Hand Kreise aus seinem Schulterblatt, ließ die andere durch seinen dunklen Haarschopf wandern. „Echt? Nicht mal das eine Mal?“
„Welches eine Mal?“
„Er erinnert sich nicht daran!“ Lewis ließ von Christophs Haaren ab und richtete sich ein wenig auf, um ihm entsetzt und belustigt zugleich in die Augen zu schauen.
„Er ist ja auch nicht ganz so selten mit dir im Bett,“ gab Christoph zurück. Er durchstöberte sein Gedächtnis. Welches Mal meinte Lewis denn? Es war ja nicht so, dass er sich überhaupt nicht erinnern konnte, aber ganz so spezifisch waren die Bettgeschichten auch nicht kategorisiert. Wenn er an Sex mit Lewis dachte... war es immer so eine Art Mischmasch, das vor seinem inneren Auge schwebte. Von Allem etwas eben.
„Soll ich dir mal einen Tipp geben?“ Lewis hatte sich ein zweites Kissen geschnappt, stopfte es nun hinter Christophs Rücken, so dass er halb liegend da saß.
„Was wird das?“ Leicht skeptisch betrachtete Christoph Lewis, der emsig Sachen vom Bett warf und letztendlich die Bettdecke ein wenig anhob um sich zwischen Christophs Beinen zu positionieren.
„So, fällt dir was ein?“
Christoph schüttelte nur stumm den Kopf. Er hatte schon ungefähr eine Ahnung, was der Kleine jetzt möglicherweise vor hatte, und der bloße Gedanke daran verdrängte jegliche Denkfähigkeit aus seinem Hirn. Lewis rollte mit den Augen, strich sich seufzend eine Strähne aus der Stirn und tauchte unter.
„Heilige Scheiße!“ Oder vielleicht hatte er auch noch was ganz anderes daher geflucht, das registrierte er gar nicht mehr richtig. Lewis wusste wirklich, was er da anstellte, und vielleicht sollte ihn das misstrauisch stimmen, weil so oft tat er es ja gar nicht, aber nein, verdammt, im Moment war jeder Gedanke überflüssig. Er dankte Lewis stumm, dass er vorher noch das Kissen hinter seinen Schädel gestopft hatte, sonst hätte er sich den Kopf längst schon angestoßen, und war drauf und dran in eine Schwebezustand-ähnliche Ekstase zu gelangen, als alles auf einen Schlag aufhörte.
Die verflossene Sicht stellte sich allmählich wieder auf Normal und das Erste was seine Augen registrierten war ein Lewis, der sich mit geschäftiger Miene den Mund abwischte.
„Das meinst du jetzt aber nicht ernst!“ Christoph konnte nicht anders, er fasste sich kurz zwischen die Beine. Er war hart wie Eisen. Nein, das war untertrieben. Diamant war eher ein Vergleich.
„Doch. Erinnerst du dich jetzt endlich?“
„Nein! Jetzt sag mir endlich was du hören willst, und... ach man!“ Am liebsten hätte Christoph Lewis am Schopf gepackt und ihn wieder runter gedrückt. Aber eine rationale Stimme in seinem Kopf wies ihn darauf hin, dass das nicht nur sehr unhöflich wäre, sondern auch zu möglichen Streitereien führen könnte, auf die er getrost verzichten konnte. Aber das war wirklich gemein von Lewis.
„Na schön.“ Lewis seufzte schon wieder. „Weißt du wenigstens noch, wie dein Achtzehnter war?“
Nun stutzte Christoph. Sein achtzehnter Geburtstag? War ganz nett gewesen. Ein bisschen feiern, total legaler Alkohol und... „Oh.“
„Ja, oh. Vielen Dank für all die Mühe, die du in unsere Beziehung steckst.“ Trotz allen Vorwurfs blickte er auch erwartungsvoll drein. „Und?“
„Äh...“ Christoph räusperte sich kurz. Was sollte er dazu groß sagen? „...Danke?“
„Wie jetzt, danke! Es geht um den Rekord, Chris!“
„Das war ein Rekord?“
„Klar. Sechs Mal, das haben wir bis jetzt nicht getoppt.“
Christoph sah Lewis an und vergass vorübergehend sogar das schmerzhafte Ziehen in seiner Lendengegend. Er konnte sich auf Grund des damaligen Alkoholeinflusses nur schlecht an alle Details des Abends erinnern. Dass er mit Lewis irgendwann im Bett gelandet war und er noch ein nachträgliches Geschenk bekommen hatte, daran konnte er sich sehr wohl erinnern. Alles, was danach kam, war mehr oder weniger schwummrig.
„Okay,“ meinte er mit heiserer Stimme. „Und was machen wir jetzt mit dem Rekord?“
„Tja, was man eben so mit Rekorden macht.“
Und Lewis machte es.
Tatsächlich fühlte sich diese unangenehme Unterbrechung im Nachhinein wie eine nette kleine Halbzeitpause an. Christoph lehnte sich zurück, ließ geschehen was geschah und war gerade noch klar genug im Kopf, um Lewis vor der gefühlten Atomkraftwerkexplosion rasch weg zu schubsen. Das wollte er seinem Freund nun doch nicht antun.
„Was meinst du, das zählt auch, oder?“ Lewis blickte leicht angeekelt auf den verschmierten Saustall zwischen ihnen, schob das Laken dann gänzlich zur Seite.
Christoph grinste nur: „Drei,“ verkündete er laut und registrierte dabei zufrieden Lewis’ Strahlen.
„Three to go!“ erwiderte dieser fröhlich und ließ sich zurück in die Kissen fallen.
„Du Mathegenie!“ Christoph beugte sich über ihn, fuhr mit der Zunge langsam die Konturen seiner Ohrmuschel nach und spürte Lewis’ Brustkorb unter sich beben. „Okay, okay,” gluckste Lewis. “Four to go!”
Und Christoph ließ seine Hand wandern. Er hatte jetzt das dringende Gefühl, sich revanchieren zu müssen. Und außerdem...
Ja, außerdem gab es ja noch den Rekord.