Pariser Bankenviertel stoppt Betrieb von fahrerlosen Bussen Nach zweijährigem Testbetrieb verschwin

Jul 18, 2019 17:34

Pariser Bankenviertel stoppt Betrieb von fahrerlosen Bussen

Nach zweijährigem Testbetrieb verschwinden die autonom fahrenden Shuttlebusse wieder aus dem Stadtbild des Finanzviertels Paris-la Défense.

(jt) - Die Bürostadt Paris-la Défense hat den Testbetrieb mit fahrerlosen Bussen des Herstellers Navya zwei Jahre nach Einführung gestoppt. "Die Bilanz ist nicht zufriedenstellend", heißt es in einer Pressemitteilung der öffentlichen Einrichtung, aus der die Zeitung "Le Monde" zitiert. Die Busse wurden von der SNCF-Tochter Keolis betrieben.

Das System sei nicht in der Lage gewesen, sich an Veränderungen im städtischen Umfeld wie Weihnachtsmärkte, Bauarbeiten oder Food Trucks anzupassen. Auch mit der Technik und Kommunikation habe es in den Hochhäuserschluchten von La Défense einige Probleme gegeben. Zudem wurde das Ziel der vollständigen Autonomie nicht erreicht - an Bord der Gefährte muss immer ein "Opérateur de secours" anwesend sein.

Das Scheitern des Projekts zeige, schreibt "Le Monde", dass die autonomen Shuttles bisher nicht über die Eigenschaften eines "zuverlässigen, komfortablen und regelmäßigen Transportdienstes" verfügten. Hinzukomme, dass die Elektrobusse nicht schneller unterwegs seien als Fußgänger.

Auch Luxemburg experimentiert seit einiger Zeit mit fahrerlosen Bussen. Im Pfaffenthal in der Hauptstadt und in der Industriezone Contern sind ebenfalls kleine Elektroshuttles der Marke Navya, jeweils mit einer ausgebildeten Begleitperson an Bord, unterwegs. Der Betreiber Sales-Lentz zog kürzlich ein positives Zwischenfazit und will demnächst zwei neue Strecken in Betrieb nehmen.

Autonome Busse in Wien vorübergehend gestoppt
Für den französischen E-Bus-Hersteller Navya gab es am Donnerstag noch eine andere schlechte Nachricht: In Wien musste der Betrieb einer fahrerlosen Buslinie im Viertel Seestadt vorübergehend ausgesetzt werden. Eine Fußgängerin war seitlich gegen den Bus gelaufen und hatte dabei "leichte Abschürfungen" erlitten. Laut Angaben von Augenzeugen war die 30-Jährige mit Kopfhörern unterwegs und habe auf ihr Handy geschaut, als sie den Bus touchierte. Die Busse seien in der Regel mit zwölf Kilometern pro Stunde und einer Begleitperson an Bord unterwegs, heißt es in einem Bericht von ORF.at. Die genauen Umstände des Vorfalls sind noch unklar.

Luxemburger Wort 18.7.2019

auto, mobilität

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