Apr 12, 2013 17:56
Schule des Hasses
In Ungarn setzt Regierungschef Viktor Orbán auf die 'nationale Revolution'. Vollkommen ungeniert geht es vor allem und mal wieder: gegen die Juden. Wenn es noch Widerstand gibt, dann an den Universitäten
Von Cathrin Kahlweit
Budapest - Die unselige Sache mit dem Aufkleber will er möglichst schnell vergessen. 'Juden: Die Universität gehört uns, nicht euch', hatte jemand auf das Namensschild neben seinem Büro geklebt; unterschrieben mit 'Die ungarischen Studenten'. Wie ein Etikett für Marmeladengläser oder Aktenordner hatte das Papier ausgesehen. Das Etikett für György Peter: Jude.
Den Flur hinunter, ein paar Zimmer weiter, neben der Tür der Philosophin Agnes Heller der gleiche Sticker, der gleiche Schmutz. György Peter, der das Medienwissenschaftliche Institut an Ungarns größter und renommiertester Hochschule leitet, will darüber nicht sprechen. Ja, er ist Jude, aber das darf nicht wichtig sein. Deshalb will er sich nicht mit Schmutz beschäftigen. Mittlerweile sind die Schmähungen ja auch entfernt, und Peter hofft inständig, dass wieder Ruhe einkehrt. An diesem Nachmittag findet an der Eötvös Loránd Universität (Elte) sogar eine Protestaktion gegen die 'schändliche Attacke auf unsere Kollegen' statt. Der kleine Vorlesungsraum ist voll, immerhin. Zwei Professoren beschwören europäische Werte und den Kampf gegen Antisemitismus, vielleicht einhundert Studenten sind gekommen, 30000 hat die Hochschule insgesamt. Es wird, trotz des deprimierenden Themas, sogar gelacht. An diesem Tag fühlt sich das akademische Leben für György Peter fast normal an. Er hat Rückendeckung.
Aber das gute Gefühl, das er während der Kundgebung für ein paar Stunden haben darf, ist nur eine Atempause. Das bekommt Peter schon am nächsten Morgen zu spüren. Der freundliche Wissenschaftler hatte in einem wunderschönen Art-déco-Kaffeehaus nahe der Hochschule, das mit seinen Thonetstühlen und edlen Lüstern den Geist alter Habsburger Größe atmet, darüber gerätselt, warum sich gerade an den Universitäten so viele junge Leute auf die Seite der Rechtsextremen schlagen. Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage besagt, dass etwa ein Drittel aller ungarischen Studenten mit der rechtsextremen Jobbik-Partei sympathisiert, die man laut einem Gerichtsbeschluss neuerdings nicht mehr neonazistisch nennen darf. Die aber genau das zweifelsohne ist.
Peter hatte den Grund für diesen unheimlichen Trend in der natürlichen, sozusagen hormonell bedingten Radikalität der Jugend gesucht. In den Nachwirkungen des Gulasch-Sozialismus, der jene Gräben mit seiner Mischung aus Konsum und Autorität zugeschüttet hatte, die jetzt wieder aufbrechen. Sogar bei sich selbst suchte er die Schuld: 'Wir Professoren haben zu wenig über Politik geredet, zu wenig aufgeklärt. Das war der Preis des Friedens.'
Als er gerade gehen will, der Espresso ist bereits gezahlt, fällt sein Blick auf die Tageszeitung Magyar Nemzet. Er blättert, sieht auf der zweiten Seite ein großes Foto: Das ist er selbst. Das Blatt ist regierungsnah, ein direktes Sprachrohr der Fidesz-Partei. György Peter bleibt stehen wie unter Schock. Der Mantel, den er gerade anziehen will, fällt unbeachtet zu Boden. Am Medieninstitut herrsche eine 'linke Meinungsdiktatur', steht da. Hier regiere ein Netzwerk, das auch noch mit öffentlichem Geld finanziert werde. Ehemalige Studenten beklagten sich, dass offene Debatten unterdrückt würden. Und dann steht da, György Peter sei Anführer dieses manipulativen Netzwerks. Der da ist schuld, scheint der Artikel zu sagen. Der ist kein anständiger Ungar. Der gehört nicht zu uns.
Kann das Zufall sein? György Peter ist nicht nur Jude. Er hält auch Vorlesungen über moderne amerikanische Kunst, forscht über die Documenta in Kassel. Links, kosmopolitisch, jüdisch, das wird von den Rechtsextremen, die neuerdings immer selbstbewusster auftreten in Ungarn, gleichgesetzt. Peter ist nicht empfindlich, er teilt auch gern mal aus. Und er kennt das Diktum: Wer sich in die Öffentlichkeit begibt, kommt darin um. Erst neulich hat er einen offenen Brief gegen den erstarkten Nationalismus geschrieben.
Aber diese Attacke ist anders. Direkter. Gezielter. Persönlicher. Und nun zeigt sich auch, dass hinter der gelassenen Fassade des Medienwissenschaftlers und Museologen eine tiefsitzende Angst nagt. Jetzt erst erzählt er, dass er kürzlich einen Brief an Bildungsminister Zoltán Balog geschickt hat, den Chef des Ressorts mit dem Orwellschen Namen 'Ministerium für Humanressourcen'. Er habe sich lange Zeit nicht über seine Herkunft, seinen Glauben definiert, schrieb der 59-Jährige sehr nachdenklich und ziemlich verzweifelt, sein 'persönliches Imago' sei nie Teil seiner Profession gewesen. 'Jetzt macht man mich gegen meinen Willen wieder zum Juden.'
Rechtsextreme gegen Linke, Nationalkonservative gegen Liberale, Vaterlandsfreunde gegen Vaterlandsverräter, echte Ungarn gegen kosmopolitische Ausverkäufer ungarischer Werte - der ideologische Kampf, der das Land seit Langem zerreißt, wird derzeit vor allem an den Universitäten ausgefochten. Hier tobt ein Stellvertreterkrieg, der die politische Lage spiegelt. Linkes oder auch nur liberales Denken hat einen Hautgout im neuen Ungarn. Hochschullehrer, die als links gelten, kämpfen um ihre Karrieren und ihren Ruf. Unter den Historikern sind nationale Themen und der Reichsverweser Miklós Horthy en vogue. Der mächtige Staatsführer, der Ungarn in der Zwischenkriegszeit und im Schatten der Nazi-Diktatur regierte, war ein autoritärer Führer, aber sicher kein Demokrat. Den Liberalismus betrachtete er als antiungarisch, Juden nannte er Gefährder der ungarischen Kultur. Auf dem Campus, direkt auf dem Weg zur Solidaritätskundgebung für die jüdischen Professoren, hängt ein Plakat, das für einen Vortrag über den 'unbekannten Horthy' wirbt.
'Wir sind das Schlachtfeld', bestätigt auch der Dekan der geisteswissenschaftlichen Fakultät der Elte, Tamas Dezsö. Linke Professoren loben Deszö, er sei 'konservativ, aber anständig'. Im aufgeheizten politischen Klima an der Uni ist das schon fast eine Liebeserklärung.
Der Widerstand, der sich im Land gegen die Politik der Regierung von Viktor Orbán, gegen seine 'nationale Revolution', gegen seinen völkisch grundierten Patriotismus, gegen die Vereinnahmung der Verfassung für die Ziele der Partei regt - dieser Widerstand wird vor allem im akademischen Milieu organisiert. Die Regierung aber mag Protest nicht sonderlich. Und die Rechtsradikalen, die an den Hochschulen Terrain gutmachen, mögen keine Linken und keine Juden. Derzeit kann man in Ungarn beobachten, wie sich diese Abneigungen hochschaukeln. Und wie es nicht nur György Peter mit der Angst zu tun bekommt.
Eine Zeitlang hatte sich die Auseinandersetzung andere, weniger kriegerische Bahnen gesucht; für kurze Zeit hatte es sogar so ausgesehen, als wüchse an den Universitäten ein neuer, frischer Geist. Tausende, bisweilen zehntausend junge Menschen waren im Winter über Budapests Straßen marschiert und hatten gegen die geplante Bildungsreform der Regierung Orbán demonstriert. 'Winterrosenrevolution' hatten sie ihre Aktionen genannt. Von einer neuen 68-Generation hatten die Zeitungen berichtet und von einer neuen, postmodernen Bewegung, die sich über Facebook organisiert und der schwächelnden Opposition neuen Zulauf verschafft.
Die Studenten hatten sich, unterstützt von Dozenten und Schülern, gegen Studiengebühren gewehrt, gegen drastisch reduzierte Budgets und Zugangsbeschränkungen für besonders begehrte Fächer. Es ging, wie so oft, um Geld, aber auch um Themen, die Akademiker interessieren, sonst kaum jemanden. Auch gegen den Studentenvertrag waren sie marschiert. Der verpflichtet jeden, der auf Staatskosten studiert, hinterher für eine befristete Zeit in Ungarn zu arbeiten; will man das nicht, muss man einen Teil der Ausbildungskosten zurückzahlen.
Inzwischen steht der Studentenvertrag in der Verfassung. Diese ändert in Ungarn nur Viktor Orbán mit seiner satten Mehrheit, da können draußen in Budapest junge Leute Brücken und Hörsäle besetzen, bis ihnen die Puste ausgeht.
Und die geht ihnen dann auch aus. Einzig die Haha (Hallgatói Hálózat), eine neue, vor allem über das Internet organisierte Gruppe von Studenten, leistet letzten Widerstand.
Einen Vorlesungssaal an der Elte halten die jungen Leute schon 44 Tage lang besetzt. Es riecht ein wenig nach Pumakäfig in dem kleinen Auditorium mit seinen bleichgesessenen Holzbänken, einige Aufrechte hatten dort die ganzen 44 Nächte lang geschlafen. Jetzt sind sie müde und freuen sich auf ihr Bett daheim. Ein paar Groupies spielen leise Gitarre, junge Männer sitzen vor ihren Rechnern. Aus den Fenstern hängen schlaff ein paar Betttücher mit Slogans. Über der Tafel ein Plakat: 'Bildung ist für alle da, auch für die sozial Schwachen.' Am 45. Tag ist Schluss, die letzten Haha-Jungs ziehen ab. Eine Putzfrau wienert das Pult.
Dass die aufgeblähte und teure Hochschullandschaft reformiert werden muss, darüber waren sich alle einig. Aber wie? Bei der Zahl staatlich finanzierter Studienplätze hatte die Regierung Orbán Zugeständnisse gemacht; bis heute aber wird gerätselt, wie das organisiert und bezahlt werden soll. Einige besonders begehrte Fächer, Jura, Wirtschaft, Erwachsenenbildung, Soziologie, auch Medienwissenschaft, haben den Verteilungskampf als Erste verloren. Im Ministerium für Humanressourcen erklärt Zoltán Maruzsa, ein versierter Unterstaatssekretär für Bildungsfragen, sehr freundlich, was es damit auf sich hat. 'Wir sagen, es soll Schluss damit sein, dass man mit wertlosen Diplomen Menschen ausbildet und ausnutzt.'
Im Februar wurde dann der Studentenvertrag mit der parlamentarischen Zweidrittelmehrheit von Fidesz kurzerhand in den Verfassungsrang erhoben. Maruzsa dazu: 'Wer keine Pflichten übernimmt, indem er zusagt, irgendwann in den 20 Jahren nach seinem Studienabschluss genauso lange in Ungarn zu arbeiten, wie er studiert hat, wer also nur Kosten generiert, der soll sein Studium selbst zahlen.' Das sei man der Gemeinschaft schuldig.
Die junge Protestbewegung ist tot. Erstickt, frustriert, gespalten. Im kalten Budapester Winter erfroren. Ihre Protagonisten - diejenigen, die jedes Land braucht, die Jungen, die Weltoffenen, die Begabten, die Neugierigen - sind ernüchtert. Wenden sich ab, verlassen das Land, begraben ihre Träume, sind von der Politik enttäuscht. Jeder dritte Gymnasiast, sagt die junge Journalistin und Bildungsexpertin Fruzsina Szabó, überlegt, das Land zu verlassen. 'Unsere besten zehn, fünfzehn Prozent gehen', sagt Dekan Dezsö.
Mit dem Aufstand, der keiner wurde, haben sich die Fronten wieder verhärtet. Jetzt, da keine Gefahr mehr besteht, dass an den Hochschulen eine kritische Masse entsteht, gehen die Behörden gegen die wenigen vor, die noch nicht aufgeben mögen. Und vielleicht ist es kein Zufall, dass dabei vor Ostern die Szenekneipe Sirály in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung geriet, die von einer jüdischen Kulturorganisation (Marom) in einem leer stehenden Haus betrieben wurde. Die jungen Leute, die dort kleine Festivals und Lesungen veranstalten, hatten keinen Mietvertrag, sie wurden von der Stadt geduldet. Zuletzt trafen sich im Sirály regelmäßig aufmüpfige Studenten von der Haha. Hier wurden zwei Protestaktionen vor dem Hauptquartier der Regierungspartei Fidesz geplant. Gegen den Abbau demokratischer Rechte. Gegen den Umbau der Verfassung. Jetzt sollte es nicht mehr um Bildungspolitik gehen, sondern um das große Ganze.
Wer darauf schnell reagierte, war: die Polizei. Befragungen, Personenfeststellungen. Einige Haha-Aktivisten wurden kurzzeitig festgenommen. Die Stadt verfügte die Räumung des Sirály mit einer Galgenfrist von wenigen Tagen. Der offizielle Grund: 'unbezahlte Rechnungen, illegaler Alkoholausschank und bauliche Sicherheitsrisiken'. Regierungsnahe Zeitungen wetterten gegen 'Anschläge' auf die Parteizentrale. Ein Professor der Elte, der mit einer Jüdin verheiratet ist, sagt dazu in seinem kleinen Büro auf dem Campus zögernd, er sei 'unglücklich' darüber, dass sich die Haha gerade das Sirály ausgesucht habe. 'Jetzt wird der Öffentlichkeit weisgemacht, die Juden machten wieder Palaver. Die Juden steckten dahinter.'
Schlachtfeld Universitäten, Schlachtfeld Bildung? Die Regierung verurteilt antisemitische oder rassistische Ausfälle. Sie erlässt Gesetze gegen Diffamierung. Dieser Tage verbot die Regierung einen Korso von rechtsradikalen Bikern; unter dem Motto 'Gib Gas' hatten diese einen Marsch von Holocaust-Überlebenden stören wollen. Aber es gibt auch andere Signale, Orbáns regelmäßige Auftritte mit einem offen antisemtischen Publizisten etwa. Die Neuausrichtung der Kunst- und Kulturszene. Und an den Schulen werden jetzt wieder Jozsef Nyirö und Albert Wass gelesen, lange vergessene, antisemitische Dichter der Zwischenkriegszeit. Nobelpreisträger Imre Kertész ist im Bildungskanon weit nach hinten gerutscht. Als ein ARD-Reporter für eine Reportage über das Wiedererwachen des völkisch geprägten Nationalismus in Ungarn die kleine Universität Debrecen besucht und Studenten befragt, sagt eine junge Frau im Schatten einer Gedenktafel für Miklós Horthy: 'Kertész? Nie gelesen. Der ist doch Jude, oder?'
David Kiss ist kein Jobbik-Anhänger und kein Antisemit. Der Wirtschaftsstudent macht gerade seinen Abschluss an der Corvinus-Universität in Budapest; er empfängt im kargen Büro der Höok, der offiziellen, landesweiten und konservativen Studentenvertretung. Die Höok hatte im Winter lange an der Seite der Haha gegen Studiengebühren und Studentenvertrag gekämpft. Und schließlich eine Vereinbarung mit der Regierung unterschrieben. Stolz ist Studentensprecher David Kiss darauf nicht. Einerseits. Andererseits findet er, man könne nicht ewig im Krieg sein. 'Hier sind alle immer aus Prinzip im Krieg.'
Im Grunde ist der 25-Jährige ein desillusionierter junger Mann. Er fühlt sich, wegen der Aufnahme der Studentenverträge in die Verfassung, getäuscht. In der Öffentlichkeit, sagt Kiss, werde bewusst der Hass gegen Akademiker geschürt. 'Einfachen Leute wird weisgemacht, dass wir wie Tagediebe erst von ihrem Steuergeld studieren - und dann hauen wir ins Ausland ab. Das ist Demagogie.' Von der Regierung ist er auch enttäuscht. 'Wenn wir protestieren, sagt Fidesz, wir würden von jüdischen Organisationen bezahlt.' Vielleicht ist er deshalb im Herzen Monarchist und möchte Kaiser Franz Joseph wiederhaben; das Bild des Habsburgers hängt neben seinem Schreibtisch. Denn Kiss findet, eine symbolische Autorität täte diesem Land gut, die 'über den Kämpfen und der schmutzigen Welt steht, die wir heute Politik nennen.'
Auch Studentensprecher Kiss muss sich mit viel Schmutz beschäftigen. An der benachbarten Elte waren Listen aufgetaucht, auf denen Erstsemester mit Kennzeichen versehen worden waren: Eine haben einen 'hässlichen jüdischen Kopf', einer habe eine 'Hakennase', eine andere sei hingegen 'ein ordentliches, volkstanzendes katholisches Mädchen'. Studentenvertreter, die sich zur rechtsextremen Jobbik bekennen, gaben zu, diese Listen erstellt zu haben, bestritten jedoch, für die rassistischen Zusätze verantwortlich zu sein. Verschwörungstheorien wabern. Die Universitätsleitung verbot die Arbeit der Studentengruppe an der geisteswissenschaftlichen Fakultät.
Kaum jemand mag noch an sporadische Umtriebe einiger Radikalinskis glauben. Das hier, davon sind mittlerweile nicht nur die Opfer der Attacken überzeugt, hat System. Am wenigsten glaubt Gyözö Ferencz an Zufälle. Er ist ein bekannter Dichter, lehrt aber auch an der Philologischen Fakultät der Elte, er spricht Oxford-Englisch, liebt irische Autoren wie Seamus Heaney oder William Butler Yates. 'Dieser Campus ist keine jungfräuliche Erde', stellt Ferencz trocken fest. In Budapest hätten die ersten Pogrome gegen jüdische Studenten stattgefunden, in den Zwanzigerjahren schon; hier habe es früh einen Numerus clausus für Juden gegeben. 'Dies hier war eine Schule des Hasses.' Er holt lose Zettel, einige Broschüren aus seinem Wandschrank, kramt dünne Zeitschriften hervor. 'Hier', ruft er, 'es ist deprimierend, wie wenig das alles wissenschaftlich aufgearbeitet ist. So etwas wie Vergangenheitsbewältigung, das kennt man in Ungarn nicht.'
Als Ferencz an der Biografie eines ungarischen Dichters der Zwischenkriegszeit schrieb, der einst in Budapest studierte und selbst Opfer der Ausschreitungen an den Universitäten wurde, fand er Briefe des Mannes an seine Frau. Einen Satz hat er sich dick angestrichen, jetzt liest er ihn laut vor, als Beweis dafür, dass sich manche Dinge scheinbar nie ändern: 'Verdammt sei meine jüdische Herkunft.'
Süddeutsche Zeitung, Donnerstag, den 11. April 2013 , Seite 3
ungarn,
europa