May 19, 2006 13:58
"Diese Promiskuität der Bewunderung gehörte übrigens zu den Dingen, die ihn am meisten bekümmerten in seinem Leben; unbegreifliche Erfolge hatten ihm einst geliebte Gemälde und Bücher für immer verleidet; angesichts der einhelligen Zustimmung entdeckte er an ihnen schließlich einen unmerklichen Makel, und er verwarf sie, fragte sich, ob sein Spürsinn langsam abstumpfe und ihn trüge.
Er schloß seine Mappen und verfiel, unschlüssig, erneut in Trübsinn. Um seine Gedanken in andere Bahnen zu lenken, versuchte er es mit besänftigendem Lesestoff, damit sein Gehirn sich abkühle mit den Nachtschattengewächsen der Literatur, las er die so netten Bücher für Genesende und Unpäßliche, die tetanusartige und phosphathaltige Werke nur ermüden würden: Dickens' Romane."
(Joris-Karl Huysmans, À rebours)
(Und ja, ich drücke mich gerade vorm Lernen.)