(no subject)

Jun 20, 2007 09:47

Sooooooooo … mal wieder einen Livejournal Eintrag zur Feier, dass ich es jetzt nach Patong auf Phuket geschafft habe *g*

Eigentlich bin ich ja seit Sonntag hier, war aber zu faul hier was zu schreiben …. Das meiste was jetzt folgt ist auch eine abgeänderte Version des emails an meine Familie.

Beginnen wir mein Thailand-„Abenteuer“ mal von vorne ….

Letzten Mittwoch kam ich sehr früh (5:30 Thai-Zeit, 00:30 Schweizer Zeit) in Bangkok an. Dort wurde ich von einem ehemaligen thailändischen Doktoranden von meinem Vater abgeholt - seine Frau hat manchmal meine Schwester und mich gehütet als wir klein waren und sie haben mich eingeladen bei ihnen zu wohnen während ich in Bangkok bin.

Ich traf ein wenig vor ihm ein und auf der Suche bin ich aus dem Flughafengebäude gelaufen, wo ich fast von der schwülen Hitze erdrückt wurde.

Wenig später sass ich dann aber im klimatisierten Auto und noch etwas später schlief ich im klimatisierten Zimmer - an Schlaf war im Flugzeug leider nicht zu denken. Wenn nicht ein kleines Kind schrie, unterhielten sich Schweizer Geschäftsleute hinter mir so laut, dass ich trotz Ohrenstöpsel nicht schlafen konnte (ich mag da etwas empfindlich sein). Der eine dieser Schweizer war jedenfalls unglaublich. Man denkt ja immer mal gutmütig, dass Kabarettisten es sehr übertreiben ... bis man dann jemanden trifft der genauso redet und genau solchen Schwachsinn es aber unglücklicherweise ernst meint. Ich war zu müde um mir für euch ein Beispiel zu merken, aber es war immerhin ziemlich faszinierend.

Den ersten Tag habe ich also mehr oder weniger verschlafen. Am zweiten Tag, sprich Donnerstag, bin ich mit Lek, dem Hausmädchen von Pipat und Sumonta (dem Paar, bei dem ich wohnte), und Pipats Sekretärin Gip shoppen gegangen in Bangkok - erst im MBK Einkaufszentrum, das recht billig ist und voll von normalen Thailändern, dann sind wir über den Siam Square weiterspaziert. Auf dem Weg dahin lernte ich einen neuen trendigen Dessert der Thailänder kennen, war aber leider zu satt um es zu probieren: Es gibt eine Kette namens "Ice Monster" wo man eigentlich normalen Dessert auf Eis ist - und wir sprechen hier von dem durchsichtigen Zeug zu dem Wasser gefriert, nicht Eiscrème oder Sorbet! Unter den "Früchten" die man auf seinem Eis haben konnte waren auch Avocados. Gip hatte auf ihrem Eis eine Kugel Eiscrème. Eigentlich schade, dass ich das verpasst habe. Anschliessend kam das Kontrastprogramm zum MBK Einkaufzentrum - das neu eröffnete Paragon Einkaufszentrum! Das ist das Harrods Bangkoks ... dort gibt es Versace, Gucci, einen BMW Laden (ein Autohändler im 1. Stock habe ich da auch zum ersten Mal gesehen), einen Ferrari Shop, Body Shop mit den gleichen Preisen wie in Europa etc. ...

Nach dem Shopping Programm am Donnerstag gab es Freitag ein Kulturprogramm - ich fuhr mit Lek per Boot zum Wat Arun. Der Wat Arun hat ein sehr steilen Chedi, den wir trotz allem erklommen habe ... ich habe nur einmal den Fehler gemacht runterzuschauen und dann schnell weggeschaut. Eine angelehnte Leiter ist nicht weniger steil und das Ding war höher! Dafür waren wir sehr stolz als wir oben waren und hatten einen tollen Blick. Wie die Mönche zu Zeiten als es noch kein Geländer für unbeholfene Zivilisten gab, dort raufgeklettert sind, stelle ich mir aber lieber nicht vor. Anschliessend ging es zum Wat Pho - das ist der Tempel mit dem riesigen liegenden Buddha, wo auch die alte Massageschule ist. Der Wat war eine kleine Entspannungsübung bevor es weiter ging zum "Golden Mountain" (der Thai Name ist mir gerade entfallen). Hierbei handelt es sich um einen künstlichen Hügel auf dem ebenfalls ein Wat ist und von dem aus man einen noch schöneren Blick hat. Das alles absolvierten wir am morgen um anschliessend beim "Big C" Supermarkt in der Nähe des Hauses von Pipat zu essen. Dass wir uns wieder ausserhalb der Touristengegend befanden, zeigte sich deutlich darin, dass alles nur auf Thai angeschrieben war und die Leute dort wenig Englisch konnten, so dass ich ohne Lek ziemlich aufgeschmissen gewesen wäre. Beim einkaufen im Big C entdeckte ich "Yoghurt Gums" von Katjes ... zwar kann ich die nicht essen (und war etwas enttäuscht, dass es keine Katzenpfötchen waren), aber ich war doch etwas erstaunt Katjes in Bangkok zu finden!

Während dieser beiden Tage war Pipat in einem Seminar (bis Samstag Abend), Tu (Sumonta) und die Kinder kamen erst so um halb sieben heim von der Arbeit beziehungsweise der Schule. Die Kinder gehen am Samstag noch in eine spezielle Englischschule, die sich direkt neben dem "Chidlom" Einkaufszentrum befindet, das vom Standard her zwischen MBK und Paragon ist. Dort war ich mit Tu während die Kinder Englisch gelernt haben (sie reden aber ungern englisch).
Am Samstag-Nachmittag war ich mit der Schwester meiner thailändischen Freundin in Zürich auf dem Wochendendmarkt, auf dem ich vor drei Jahren schon einmal mit Pipat und meiner Familie war. Es ist immer noch sehr eng, sehr voll und sehr interessant. Die Idee meine superpinken Croc-Plastikschuhe anzuziehen stellte sich als sehr gut heraus, da ich es natürlich geschafft habe in einen der Mini-Abwässergräben zu treten .... es ist halt Thailand, und wenn man nicht damit rechnet dass es Löcher geben könnte, ist man noch etwas zu sehr in der Schweiz im Kopf. Daneben habe ich natürlich mal wieder zu viel Geld ausgegeben ... viel Geld zum shoppen in Phuket ist nicht übrig.

Sonntag bin ich dann in Phuket angekommen ... und habe mich gleich überfressen. Ein fettiges indisches Curry war vielleicht nicht so ideal nach Tagen von eher fettarmen thailändischen Essen, von dem ich jeweils nur wenig gegessen habe. Teuer war es auch noch .... 330 Baht (mit Vorspeise) kann ich nicht jeden Tag fürs Abendessen ausgeben. In dem neuen Einkaufszentrum von Patong, Jungceylon (keine Ahnung, was das mit Ceylon zu tun haben könnte) war das Essen viel billiger - was ja eigentlich erstaunlich ist. Ich muss mal schauen ob es dort etwas Vegetarisches gibt - Vegetarisches Essen in Thailand bekommt man immer selten, und überraschenderweise gibt es in Phuket hauptsächlicherweise "Seafood", was irgendwie als eine extra Art des Essens gesehen wird. Es gibt viele Restaurants die "Seafood and Thai Food" servieren ... auf welche Art sie besagten Seafood kochen scheint nebensächlich.

Aber kommen wir zur Sprachschule, der Grund warum ich überhaupt ausgerechnet in Patong bin! Das Hotel hier bietet einen gratis Fahrdienst zur Sprachschule an, was besonders Montag morgen sehr günstig war, da wir einen kleinen Sturzregen hatten. Dank besagten Regen kam mein erster Lehrer auch zu spät ... er kommt jeden Morgen von Phuket Town nach Patong mit dem Motorrad und man sieht ein, dass Regen da etwas hinderlich ist. Dafür hatte ich zuerst bei einer anderen Frau Unterricht. Der Anfang hier ist noch nicht so eine Herausforderung, es gibt nur wenig neue Wörter, das meiste war Repetition von dem, was ich schon mit in Zürich mit meiner Freundin dort gemacht habe. Meine beiden Lehrer (ich habe jeden Tag zwei Stunden bei Tu, einem Mann - der gleiche Spitzname wie der von Sumonta, einer Frau, ein wenig verwirrend - und dann zwei Stunden bei Usa, einer Frau) waren auch pflichtschuldigst beeindruckt. Am Montag hatte ich bei beiden Konversation, aber ich habe mich, bevor ich wieder abgeholt wurde, mit dem Leiter der Schule (der englischsprachig ist, woher konnte ich nicht ermitteln) unterhalten, der meinte in Zukunft solle einer von ihnen mit mir lesen üben.

Das passierte heute (Dienstag) dann auch. In den ersten zwei Stunden mit Tu, also während ich eigentlich Konversation hatte, habe ich ihn gebeten die Worte die er mir gibt auch in thailändischer Schrift auf die Tafel zu schreiben und er war total begeistert, dass ich auch lernen wollte, wie man die Worte schreibt. War irgendwie süss.

Aber Thailändisch ist natürlich schon eine harte Sprache. Dadurch dass ich schon ein bisschen was kann und es Einzelunterricht ist, fordern die auch jetzt gleich schon einiges. Eigentlich sollte ich gerade ja auch Hausaufgaben machen und nicht schreiben.

Unterricht habe ich jeden Tag von neun bis um eins, es bleibt also noch viel Zeit am Nachmittag für mich selber. Den könnte ich natürlich für Hausaufgaben nutzen und werde es zum Teil wohl auch tun. Heute hatte ich hingegen unter anderem eine traditionelle Thai-Massage. So was muss man ja auch mal probieren, nicht wahr ;) Ein wenig Hemmungen hatte ich schon … schliesslich sieht das äusserst brutal aus und man hat mir schon oft gesagt, dass es recht weh tut. Aber alles in allem hat es sich gelohnt heute … ich habe einen billigen Salon gefunden, der trotzdem allem Anschein nach tatsächlich seriös ist und die Massage war wirklich entspannend, nachdem der Schmerz (der immer nur kurz war) dann weg war. Ich kann jetzt aber schon ein bisschen verstehen warum manche Männer dabei auf die falschen Gedanken kommen - erstens massieren sie die Beine sehr weit hoch und zweitens hat man teilweise echt engen Kontakt mit dem Körper der Masseuse. Als Heterofrau kann man sich da trotzdem entspannen, ich weiss nicht in weit mir das möglich wäre, wenn das ein hübscher Thai-Mann gewesen wäre, der mich an sich presst ;) (was jetzt nicht den Sex-Tourismus entschuldigen soll oder so)

Gestern bin ich mal zum Strand gelaufen. Wäre ich etwas naiver hätte ich heute auf dem Weg zum Strand und beim bummeln über den Strand jedenfalls einen grossen Ego-Kick haben können, da viele Verkäufer wohl der Ansicht sind, man bleibt eher stehen wenn sie einem "beautiful" zurufen. Ich nehme an, die die nur "beautiful" rufen, können einfach zu wenig Englisch, diejenigen die es etwas besser beherrschten kamen etwas ehrlicher mit Sachen wie “beautiful" hair" oder "nice clothes." Wenn man mal etwas pauschal urteilen will, muss ich sagen, dass man bei den indisch stämmigen Verkäufern sich darin üben muss arrogant zu ignorieren, da die gleich ein Gespräch anfangen wollen (You got beautiful hair - is it natural? - was sollte man da schon antworten? "Yes, all women in Switzerland have naturally purple hair"?), während die meisten Thailänder, sogar die Taxi- und Tuk Tuk Fahrer einen in Ruhe lassen wenn man sagt "No, thank you."

Bis jetzt war ich hier noch nicht sehr abenteuerlustig. Ich kaufe im Carrefour ein, war noch nicht schwimmen, habe noch nichts an den Ständen gekauft wo man handeln muss, bin noch nicht Tuk Tuk oder Motorradtaxi gefahren, wo man auch um den Preis kämpfen müsste, habe noch keine Tour gebucht, war noch nicht alleine im Ausgang etc. Ich will in den nächsten Tagen aber wenigstens mal den Mut aufbringen alleine wegzugehen und wenn alles gut geht vielleicht auch mit jemanden (der mir nix verkaufen will …) ins Gespräch zu kommen. Dank Internet kann ich zwar chatten, aber die einzigen Menschen mit denen ich in mich hier unterhalte sind meine beiden Lehrer. Sprechen tu ich ein kleines bisschen mit den Hotelangestellten und ich befleissige mich darin allen Leuten „No thank you“ zu sagen. Jetzt so nach den ersten 2 ½ Tagen ist das nicht weiter schlimm, aber ich bleibe ja noch 2 ½ Wochen. Wenn ich immer nur in meinem Hotelzimmer hocke oder durch die Läden flitze wird sich das so schnell auch nicht ändern. Und meine Herausforderung an mich mit diesem Urlaub war, mal abgesehen vom Thai lernen, war weniger zurückhaltend zu werden … in den beiden Thailandurlauben mit meiner Familie habe ich mich immer hinter meiner Familie versteckt. Weil ich auch schlecht „Nein“ sagen kann wenn man mir etwas aufdrängen will … vorbeilaufen und „No thank you sagen“ ist kein Problem, aber wenn ich dann mal stehen bleibe und die Leute mit mir reden ….

So ich glaube das reicht fürs erste als Thailanderlebnisse ;)

P.S. Ich probier das seit gestern zu posten, aber die Internetverbindung ist hier nicht so toll manchmal. Jetzt sitz ich grad beim Frühstück das ich gestern im Carrefour erstanden habe ... komische gelbe Früchte gefüllt mit Sticky Rice. War einen Versuch wert aber die Früchte schmecken seltsam

P.S. 2: Und ich habe es am morgen immer noch nicht geschafft gehabt ... jetzt ist früher Nachmittag und ich bin gerade zurück von einem leckeren vegetarischen Restaurant. Ein sehr einfaches Ding, aber lecker und billig auch wenn man den Motorradtaxi Preis dazurechnet.
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