Rezension: "Es war einmal..." - "Die Nebel von Avalon", Marion Zimmer Bradley und anderes
Hurra, auch dieses Jahr wird gelesen!
"Die Nebel von Avalon" - Marion Zimmer Bradley
Bewertung: **** von *****
Das Buch an sich hab ich schon mal gelesen, aber ich war echt scharf auf das Hörbuch. Freundlicherweise schenkte meine Familie es mir dann zum Geburtstag und im Januar fing ich dann an, eine Stola zu stricken... und Hörbücher und Stricken gehören zusammen wie Major Lorne und sein leg holster.
Zum Inhalt: Zuviel, um es zu erzählen. Na ja, die Artussage aus Sicht seiner Schwester Morgaine auf feministisch-große-Mutter-esoterisch eben, mit viel Lügen und Intrigen und Verrat. Ein Heidenspaß (ja, 5€ in die Kasse für schlechte Wortspiele...), um es mal zusammenzufassen.
Ansonsten: Großartige Umsetzung. Katharina Thalbachs rauchige, leicht unirdische Stimme passt hervorragend für die alte Morgaine und die eher esoterisch angehauchten Szenen. Sie schafft es, einen in ihren Bann zu ziehen und gebannt zuzuhören, wohingegen Anna Thalbachs klare, gut ausgebildete Erzählstimme einen fesselt, wenn sie die Geschichte erzählt. Ich hätte beiden wirklich noch länger als nur 12 CDs lang zuhören können. Die Untermalung durch Musik ist gut eingesetzt und hilft, die Atmosphäre, die durch die beiden Erzählerinnen heraufbeschworen wird, noch zu verstärken. Tatsächlich ist das eines der wenigen Hörbücher, die mich so fesselten, dass ich es geschafft habe, es fast ohne längere Unterbrechungen durchzuhören. Leider ist die Stola noch nicht fertig und jetzt bin ich auf der verzweifelten Suche, ein ebenso gut gelesenes Hörbuch zu finden, um nicht wieder mitten im Projekt aufzuhören...
"The Wolves of Willoughby Chase" - Joan Aiken
Bewertung: ***** von *****
Eines der Bücher meiner Kindheit, bei dem ich nur noch wusste, dass es großartig war. Im Zuge einer kleinen Joan-Aiken-Nostalgiewelle hab ich es dann auf den Wunschzettel gesetzt und zu Weihnachten geschenkt bekommen.
Es ist Winter im England des 19. Jahrhunderts (nur nicht ganz so, wie wir es kennen...) und bitterkalt. Wölfe sind vom Festland durch den Kanaltunnel gekommen und machen die Insel unsicher. In diesen Zeiten begibt sich Sylvia aus London zu ihrer Cousine Bonnie und deren Familie in den Norden, um dort zu leben. Gleichzeitig trifft auf dem Landsitz von Bonnies Familie, Willoughby Chase, Miss Slighcarp ein, die sich als Gouvernante um die beiden Mädchen kümmern soll, während Sir Willoughby und seine Frau auf das Festland reisen. Aber nicht alles ist so, wie es scheint und so müssen Bonnie und Sylvia sich gegen Miss Slighcarp behaupten, als diese sich als Betrügerin erweist.
Delightful. Das ist das Wort, das dieses Buch am besten beschreibt. Schöner kann man nicht darüber schreiben, wie Aiken ihre Protagonisten charekterisiert, auf jeder Seite - in jedem Absatz - genau die richtigen Worte findet, um Atmosphäre zu erschaffen, wie ihr Humor das Buch durchdringt, wie sie Spannung aufbaut... ein großartiger Kindebuchklassiker. Ihre wunderbar verschrobenen Charaktere, die man entweder liebt oder liebend gern hasst, tragen ebenso zum Vergnügen bei wie ihr farbiger, aber nie übetriebener Stil. Und ich hab jetzt nur ein Problem: Jetzt will ich auch die anderen Bände lesen...
"A Mortal Curiosity" - Ann Granger
Bewertung: **** von *****
Zweiter Teil zu Grangers Lizzie-Martin-Serie ("A Rare Interest in Corpses" ist Teil Eins). Es gibt nur sehr wenige Serien, bei denen ich den ersten Teil lesen und alle weiteren dann liegen lassen kann, und diese gehört nicht dazu. Daher bekam ich das Buch dann auch zu Weihnachten.
Zum Inhalt: Lizzie Martin, durch ihr erstes Abenteuer leider untragbar als Gesellschafterin im Hause ihrer Arbeitgeberin geworden, verschlägt es in den New Forest, wo sie in der ländlichen Einsamkeit und Idylle einer jungen, gerade verwitweten Mutter aus den besseren Kreisen Londons Gesellschaft leisten und sie aufmuntern soll. Dummerweise ist man in dem Haus nicht wirklich gut auf sie zu sprechen... und schon nach ein paar Tagen findet sich die Leiche eines Rattenfängers im Garten der herrschaftlichen Villa. Alles deutet auf die verwirrte junge Mutter, aber Lizzie hat da so ihre Zweifel... und schafft es, dass Inspektor Benjamin Ross - mit dem sie ein zartes romantisch angehauchtes Band verbindet - aus London kommt, um den Fall aufzuklären. Zu dessen Leidwesen kann allerdings auch Lizzie das Schnüffeln nicht so ganz lassen...
Ich mag Grangers nüchterne Schreibweise, die sich zu allererst auf den Fall und dann erst auf die Beziehung von Ross und Lizzie zueinander konzentriert. Immer wieder werden Andeutungen und Hinweise eingestreut, aber vor allem geht es um den Mord und dessen Aufklärung und das passiert spannend und nicht immer vorhersehbar. Wie Granger nach und nach ein Familiendrama und Skandal erster Güte aufdeckt, ist lesenswert und fesselnd bis zur letzten Seite. Alles in allem nicht ganz die hohe Krimiliteratur, aber auf jeden Fall unterhaltsam und flüssig zu lesen. Und manchmal will man ja auch gar nicht mehr ;)
"Die Nebel von Avalon" - Marion Zimmer Bradley
Bewertung: **** von *****
Das Buch an sich hab ich schon mal gelesen, aber ich war echt scharf auf das Hörbuch. Freundlicherweise schenkte meine Familie es mir dann zum Geburtstag und im Januar fing ich dann an, eine Stola zu stricken... und Hörbücher und Stricken gehören zusammen wie Major Lorne und sein leg holster.
Zum Inhalt: Zuviel, um es zu erzählen. Na ja, die Artussage aus Sicht seiner Schwester Morgaine auf feministisch-große-Mutter-esoterisch eben, mit viel Lügen und Intrigen und Verrat. Ein Heidenspaß (ja, 5€ in die Kasse für schlechte Wortspiele...), um es mal zusammenzufassen.
Ansonsten: Großartige Umsetzung. Katharina Thalbachs rauchige, leicht unirdische Stimme passt hervorragend für die alte Morgaine und die eher esoterisch angehauchten Szenen. Sie schafft es, einen in ihren Bann zu ziehen und gebannt zuzuhören, wohingegen Anna Thalbachs klare, gut ausgebildete Erzählstimme einen fesselt, wenn sie die Geschichte erzählt. Ich hätte beiden wirklich noch länger als nur 12 CDs lang zuhören können. Die Untermalung durch Musik ist gut eingesetzt und hilft, die Atmosphäre, die durch die beiden Erzählerinnen heraufbeschworen wird, noch zu verstärken. Tatsächlich ist das eines der wenigen Hörbücher, die mich so fesselten, dass ich es geschafft habe, es fast ohne längere Unterbrechungen durchzuhören. Leider ist die Stola noch nicht fertig und jetzt bin ich auf der verzweifelten Suche, ein ebenso gut gelesenes Hörbuch zu finden, um nicht wieder mitten im Projekt aufzuhören...
"The Wolves of Willoughby Chase" - Joan Aiken
Bewertung: ***** von *****
Eines der Bücher meiner Kindheit, bei dem ich nur noch wusste, dass es großartig war. Im Zuge einer kleinen Joan-Aiken-Nostalgiewelle hab ich es dann auf den Wunschzettel gesetzt und zu Weihnachten geschenkt bekommen.
Es ist Winter im England des 19. Jahrhunderts (nur nicht ganz so, wie wir es kennen...) und bitterkalt. Wölfe sind vom Festland durch den Kanaltunnel gekommen und machen die Insel unsicher. In diesen Zeiten begibt sich Sylvia aus London zu ihrer Cousine Bonnie und deren Familie in den Norden, um dort zu leben. Gleichzeitig trifft auf dem Landsitz von Bonnies Familie, Willoughby Chase, Miss Slighcarp ein, die sich als Gouvernante um die beiden Mädchen kümmern soll, während Sir Willoughby und seine Frau auf das Festland reisen. Aber nicht alles ist so, wie es scheint und so müssen Bonnie und Sylvia sich gegen Miss Slighcarp behaupten, als diese sich als Betrügerin erweist.
Delightful. Das ist das Wort, das dieses Buch am besten beschreibt. Schöner kann man nicht darüber schreiben, wie Aiken ihre Protagonisten charekterisiert, auf jeder Seite - in jedem Absatz - genau die richtigen Worte findet, um Atmosphäre zu erschaffen, wie ihr Humor das Buch durchdringt, wie sie Spannung aufbaut... ein großartiger Kindebuchklassiker. Ihre wunderbar verschrobenen Charaktere, die man entweder liebt oder liebend gern hasst, tragen ebenso zum Vergnügen bei wie ihr farbiger, aber nie übetriebener Stil. Und ich hab jetzt nur ein Problem: Jetzt will ich auch die anderen Bände lesen...
"A Mortal Curiosity" - Ann Granger
Bewertung: **** von *****
Zweiter Teil zu Grangers Lizzie-Martin-Serie ("A Rare Interest in Corpses" ist Teil Eins). Es gibt nur sehr wenige Serien, bei denen ich den ersten Teil lesen und alle weiteren dann liegen lassen kann, und diese gehört nicht dazu. Daher bekam ich das Buch dann auch zu Weihnachten.
Zum Inhalt: Lizzie Martin, durch ihr erstes Abenteuer leider untragbar als Gesellschafterin im Hause ihrer Arbeitgeberin geworden, verschlägt es in den New Forest, wo sie in der ländlichen Einsamkeit und Idylle einer jungen, gerade verwitweten Mutter aus den besseren Kreisen Londons Gesellschaft leisten und sie aufmuntern soll. Dummerweise ist man in dem Haus nicht wirklich gut auf sie zu sprechen... und schon nach ein paar Tagen findet sich die Leiche eines Rattenfängers im Garten der herrschaftlichen Villa. Alles deutet auf die verwirrte junge Mutter, aber Lizzie hat da so ihre Zweifel... und schafft es, dass Inspektor Benjamin Ross - mit dem sie ein zartes romantisch angehauchtes Band verbindet - aus London kommt, um den Fall aufzuklären. Zu dessen Leidwesen kann allerdings auch Lizzie das Schnüffeln nicht so ganz lassen...
Ich mag Grangers nüchterne Schreibweise, die sich zu allererst auf den Fall und dann erst auf die Beziehung von Ross und Lizzie zueinander konzentriert. Immer wieder werden Andeutungen und Hinweise eingestreut, aber vor allem geht es um den Mord und dessen Aufklärung und das passiert spannend und nicht immer vorhersehbar. Wie Granger nach und nach ein Familiendrama und Skandal erster Güte aufdeckt, ist lesenswert und fesselnd bis zur letzten Seite. Alles in allem nicht ganz die hohe Krimiliteratur, aber auf jeden Fall unterhaltsam und flüssig zu lesen. Und manchmal will man ja auch gar nicht mehr ;)