The Daily Dot hat
A beginner's guide to Cassandra Clare and her "Mortal Instruments" gepostet. Ich freue mich sehr auf den Film, da mir die Bücher gefallen haben und diesen Sommer nicht ganz so viele Filme mit weiblichen Hauptfiguren (oder überhaupt weiblichen Figuren mit Sprechtext) punkten können. Und da Urban Fantasy auch sonst ganz auf meiner Linie liegt ... :)
Wer lang genug im Fandom ist, wird sich denken können, was in dem Artikel steht. Das sind fannisch gesehen olle Kamellen. Weswegen ich ihn trotzdem interessant fand, ist weil er demonstriert, wie Geschichte funktioniert. Da verblassen die Taten wesentlicher Akteure nach und nach, bis sie dann ganz im Dunkel der Vergangenheit verschwinden.
Mittlerweile ist anscheinend genug Zeit ins Land gegangen, um
Laura Hale komplett aus der Erzählung auszublenden.
Dabei war sie es damals, die sich damit gebrüstet hat, die Verantwortung dafür zu tragen, dass die Autorin mit ihrer Harry-Potter-Serie von Fanfiction.net gekickt wurde. Als das bei den Fans der Story gar nicht so gut ankam, ist sie wie ein Missionar von Mailingliste zu Mailingliste und von Blog zu Blog getingelt, um all den Leuten, die überhaupt nichts mit Harry Potter zu tun hatten, von der schrecklichen Sünde der Cassie Claire zu erzählen (bzw. diese auf ihrer Website in Rant-Form zu verewigen). So hat sie damals entscheidend das Fundament für Cassies fandomweiten Ruf gelegt.
Jahre später interessiert das niemanden mehr. Wieso das aber zu einer Verfälschung der Tatsachen führen kann, zeigt folgender Fehler:
Clare made every attempt to distance her professional career from these accusations, including changing the spelling of her pen name ("Claire" to "Clare") because her Google search results kept turning up fandom posts about cyberbullying or plagiarism.
Der Grund, warum Cassie ihr Pseudonym geändert hat, war ein anderer: Laura hatte die cassandraclaire Domains gekauft und zu ihrem Cassandra-Claire-ist-BÖSE-Artikel bei
Fanhistory (Laura's Wiki, das zwischenzeitlich den Weg alles irdischen gegangen ist) gelinkt. Das war sehr effektives Cybersquatting und die Änderung der Rechtschreibung eine Reaktion darauf, denn die Domains für cassandraclare waren noch zu haben. Mit Distanzierung hatte das kaum was zu tun, schließlich wollte sie unter ihrem Pseud gefunden werden.
Laura hatte sich damals auf die Fahnen geschrieben, dass falsche und unvollständige Geschichte besser ist als gar keine Geschichte. Ironie des Schicksals oder Erfolg auf ganzer Linie? Cassandras Ruf wollte sie verewigen und das ist ihr gelungen. Und die Akteure im Hintergrund? Die findet man nicht mal mehr in den Fußnoten.