Wir lesen, was wir zur Story mitbringen
Von allen "Virgin Challenge"-Storys gefällt mir icarusancalion's Last Port Of Call am besten. Ich habe mich beim Lesen gefreut, weil ich den John mochte und mir die Haare gerauft, weil er nicht rafft, was mit Rodney los ist, und mir am Ende eine Fortsetzung gewünscht, damit alles zu einem Happy End kommt.
Und dann habe ich die Kommentare gelesen und festgestellt, wie sehr Johns Charakterisierung vielen Leuten gegen den Strich ging. Er hätte sich wie ein Arschloch verhalten, gemein, fies, hätte Rodney manipuliert, ihn fast vergewaltigt, wäre hart, selbstsüchtig, hätte völlig vergessen, dass er eigentlich mit Rodney befreundet ist, wie konnte er Rodney das nur antun, und so weiter.
Hundertvierzig Kommentare später kann ich verstehen, wie man das in der Story sehen kann, aber der Punkt ist, ich habe das beim Lesen *nicht* so empfunden. Dementsprechend war ich von der heftigen Reaktion der anderen Leser ziemlich überrascht.
Und dann ist mir wieder eingefallen, wie sehr sich der größte Teil der SGA-Fans mit Rodney identifiziert. Rodney, Rodney, Rodney all the time. Ich habe dabei immer das Gefühl, Sheppard wäre so etwas wie der Preis, den Rodney stellvertretend für alle seine Fans bekommt. Der Typ, der eigentlich in einer anderen Liga spielt und den er nie, nie, nie kriegen sollte, aber trotzdem an Land zieht - so zumindest wird es meistens dargestellt und ist das nicht romantisch?
Das lässt man nicht vor der Tür, wenn man eine Story liest.
Im NSync-Fandom ging mir das mit JC so und das ging so weit, dass ich bestimmte Storys einfach nicht lesen konnte, weil sie mir persönlich zu weh taten. (Bsp. Justin/Lance mit dem Hintergrund, dass Lance früher mal mit JC zusammen war und ihn verlassen hat.) Wenn ich mich bei SGA mit einem Charakter identifiziere, dann bestimmt nicht mit Rodney. Mit Sheppard vielleicht in gewissem Maße, aber längst nicht so stark wie ich das schon mit anderen Charakteren erlebt habe.
Ich vermute mal, die unterschiedliche Reaktion auf die Story erklärt sich durch den unterschiedlichen Grad, zu dem Leute sich mit Rodney mit einem der beiden Charaktere identifizieren. Dadurch bekommt Sheppards Verhalten je nach Vorgeschichte des Lesers eine andere Färbung.
Das sollte mich nicht verwundern, schließlich ist das bei Fanfiction immer so, sonst könnte man ja gleich Original Fiction lesen, denn da hat man vorher noch nicht in die Charaktere investiert; aber selten zeigt sich die Bedeutung der eigenen Loyalitäten so deutlich, dass sich an einer Story die Geister scheiden, weil die Interpretation eben wegen dieser Loyalitäten in völlig verschiedene Richtungen geht.
Wo ich gerade beim Thema bin, in fatuorums Journal wird über Degrees of John Sheppard diskutiert. Könnte man auch als Rec Post sehen. =) Wheeeeee! ::versucht die Storys zu finden, die sie noch nicht kennt::
ETA: seperis über Johns Charakterisierung in Fanfic in five things in sga fanfic that i am thinking about.
ETA 2: Noch mehr Diskussion über 'Last Port Of Call' in cesperanzas Journal.
Und dann habe ich die Kommentare gelesen und festgestellt, wie sehr Johns Charakterisierung vielen Leuten gegen den Strich ging. Er hätte sich wie ein Arschloch verhalten, gemein, fies, hätte Rodney manipuliert, ihn fast vergewaltigt, wäre hart, selbstsüchtig, hätte völlig vergessen, dass er eigentlich mit Rodney befreundet ist, wie konnte er Rodney das nur antun, und so weiter.
Hundertvierzig Kommentare später kann ich verstehen, wie man das in der Story sehen kann, aber der Punkt ist, ich habe das beim Lesen *nicht* so empfunden. Dementsprechend war ich von der heftigen Reaktion der anderen Leser ziemlich überrascht.
Und dann ist mir wieder eingefallen, wie sehr sich der größte Teil der SGA-Fans mit Rodney identifiziert. Rodney, Rodney, Rodney all the time. Ich habe dabei immer das Gefühl, Sheppard wäre so etwas wie der Preis, den Rodney stellvertretend für alle seine Fans bekommt. Der Typ, der eigentlich in einer anderen Liga spielt und den er nie, nie, nie kriegen sollte, aber trotzdem an Land zieht - so zumindest wird es meistens dargestellt und ist das nicht romantisch?
Das lässt man nicht vor der Tür, wenn man eine Story liest.
Im NSync-Fandom ging mir das mit JC so und das ging so weit, dass ich bestimmte Storys einfach nicht lesen konnte, weil sie mir persönlich zu weh taten. (Bsp. Justin/Lance mit dem Hintergrund, dass Lance früher mal mit JC zusammen war und ihn verlassen hat.) Wenn ich mich bei SGA mit einem Charakter identifiziere, dann bestimmt nicht mit Rodney. Mit Sheppard vielleicht in gewissem Maße, aber längst nicht so stark wie ich das schon mit anderen Charakteren erlebt habe.
Ich vermute mal, die unterschiedliche Reaktion auf die Story erklärt sich durch den unterschiedlichen Grad, zu dem Leute sich mit Rodney mit einem der beiden Charaktere identifizieren. Dadurch bekommt Sheppards Verhalten je nach Vorgeschichte des Lesers eine andere Färbung.
Das sollte mich nicht verwundern, schließlich ist das bei Fanfiction immer so, sonst könnte man ja gleich Original Fiction lesen, denn da hat man vorher noch nicht in die Charaktere investiert; aber selten zeigt sich die Bedeutung der eigenen Loyalitäten so deutlich, dass sich an einer Story die Geister scheiden, weil die Interpretation eben wegen dieser Loyalitäten in völlig verschiedene Richtungen geht.
Wo ich gerade beim Thema bin, in fatuorums Journal wird über Degrees of John Sheppard diskutiert. Könnte man auch als Rec Post sehen. =) Wheeeeee! ::versucht die Storys zu finden, die sie noch nicht kennt::
ETA: seperis über Johns Charakterisierung in Fanfic in five things in sga fanfic that i am thinking about.
ETA 2: Noch mehr Diskussion über 'Last Port Of Call' in cesperanzas Journal.