Ich mag Regentage, an denen sich Wassertropfen auf den Pflanzen brechen oder - wenn wir Nordwind haben - der Regen gegen die großen Fensterfronten trommelt. Früher, in meiner alten WG, hatte ich ein Dachfenster, einfach verglast, das bei heftigem Regen großen Lärm verursachte. Das Fenster war genau über meiner Matratze und war seitlich angeschlagen, war es offen, ergab sich ein großer Spalt, durch den ich an dem Fensterrahmen (wenn man ihn so nennen mochte, es war ein altes Metallfenster) vorbei in den Himmel blicken und die Sterne beobachten konnte. Über die Jahre bin ich nicht selten aufgewacht, weil es mir nachts ins Gesicht regnete. Heute ist einer jener Tage.
Der Regen hat vor ein paar Minuten aufgehört und gibt den Blick auf den verhangenen Himmel frei. In meinem Arbeitszimmer kämpft die alte Bankierslampe Seite an Seite dem spärlichen Licht, das von draußen hereinfällt: Heute Mittag rief die Kinderkrippe an, jetzt liegt das wunderschöne Kind im Bett, mit roten Wangen, in den Schlaf getrommelt von einer Garnison Regenwolken, und träumt. Ab und an zucken dabei ihre Lider.
Und ich? Am Schreibtisch, auf der Couch in zu kurzer Jogginghose, eingelaufen während der ersten Wäsche, und in bunten Socken, die gestern im eine Apple-Store-Mitarbeiterin in ihrem unifarbenen blauen T-Shirt sichtlich verwirrten.
Uniform sieht scheiße aus.
All Colors Are Beautiful.
(Dieser Beitrag ist zuerst erschienen auf
fallenbeck.com.)