"Du kannst nicht schwimmen, aber Du springst immer wieder ins Wasser"

Feb 18, 2011 07:36

Gestern abend habe ich meine Mutter überreden können, mit mir zusammen am Telefon die Elternfragebögen aus Freiburg auszufüllen. Eigentlich waren die fast zwei Stunden Telefonat nicht genug, um alles zu erzählen, was es da zu erzählen gegeben hätte, also werden wir das Gespräch am Wochenende sicher fortsetzen.

Etwa 10 Minuten hatte ich auch mal meinen Vater am Telefon, der meine Mutter in einem bestimmten Detail korrigierte.

Ich habe eine DIN A4-Seite mit zusätzlichen Notizen gefüllt.
(Und überlege, ob ich sie abtippe oder so aufhebe.)

Immer wieder kamen zwei Äußerungen:
- "Wir fanden Dich nicht besonders außergewöhnlich, Du warst eben so und wir haben Dich so akzeptiert."
- "Du warst überhaupt nicht belastbar. Das haben wir immer gedacht."

Wir waren schon im letzten Viertel des 2. Fragebogens angelangt, als meine Mutter mein bisheriges Leben mit dem in der Überschrift zitierten Spruch zusammenfaßte:
"Wir haben - in der Kinderzeit - nie gedacht, daß Du Abitur machen würdest, das war quasi unvorstellbar. Aber Du hast es getan. Wir dachten nicht, daß Du die Ausbildung und das Studium schaffst, aber Du hast beides abgeschlossen - mit nicht so guten Noten, naja, das ist halt so. Du hattest als Kind Probleme mit dem Rhythmus - und jetzt tanzt Du so schön. Deine schlechte Motorik war immer ein Thema, Du hattest auch keine gute Feinmotorik - und jetzt nähst Du so schöne und große Sachen, mit der Hand. Du hattest immer Probleme im sozialen Bereich - und suchst Dir doch immer wieder neue Wirkungskreise, wo Du mit anderen Menschen zusammenkommst. Du kannst nicht schwimmen - aber Du springst immer wieder ins Wasser. Warum kannst Du keine Kraft und kein Selbstvertrauen daraus ziehen?"

geliebter alltag

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