Kaleidoscope: Song-Meme ♪ ♫ (die 4.)

Jan 22, 2012 07:21

Rating: P12, no Slash bis Slash
POV: Thiel, Boerne
Warnungen: Eigentlich keine.  Außer, dass das Ganze mal wieder ungebetat ist, also frisch aus der Tastatur.
Disclaimer: Mir is nüscht, all hail to ARD und WDR!

Summary: 10 zufällige Songs von meinem MP3-Player Handy und zu jedem von ihnen eine Art Drabble. Die Überschriften sind gleichzeitig Links zu dem entsprechenden Lied : )


A/N: Beim dritten Anlauf habe ich mich eigentlich kaum noch an die vorgegebenen Regeln gehalten... Wobei ich diesmal mehr darauf geachtet habe, mich an die 100-Wörter-Grenze zu halten. Aber wenn's mich gepackt hat, dann ist es auch schonmal mehr geworden. Außerdem habe ich mich selbst ein wenig ausgetrickst, indem ich jedes Lied in einer Endlosschleife laufen lasse, bis ich mit dem schriftlichen Ergebnis zufrieden bin :P Diese 'Anpassungen' werde ich wohl auch bei den weiteren liedbezogenen Drabbles beibehalten.

A/N 2: Einige der Drabbles hängen durchaus zusammen. Sowas ist in Fällen passiert, wo ich das Gefühl hatte, dass ein Drabble einfach nicht reicht, um alles zu erzählen. Oder der Zusammenhang hat sich erst später ergeben und ich habe die Drabbles dementsprechend umsortiert. Aber das werdet ihr wohl schon selber feststellen.Und nu viel Spaß beim Hören und Lesen! :D

Not falling apart - Maroon 5

Eine Nacht, es war nur eine verdammte Nacht gewesen! Nichts, worüber man sich weiter Gedanken machen müsste. Oder? Warum zum Teufel ging er ihm dann nicht aus dem Kopf? Über eine Woche war inzwischen vergangen. Und sie hatten kein weiteres Wort über die Sache verloren. Aber vielleicht sollten sie das. Also reden … oder so. Ja, das sollten sie vielleicht. Zumindest, wenn er wieder etwas essen wollte. Oder Schlafen. Oder zur Abwechslung einen klaren Gedanken fassen. Mit einem dumpfen Geräusch ließ er seinen Kopf auf den Schreibtisch fallen.

„Chef? Alles in Ordnung?“, kam es besorgt von Nadeshda.

So eine verdammte Scheiße.

In between - Linkin Park

Ja, er hatte einen Fehler gemacht. Er war ihm gegenüber nicht ehrlich gewesen. Aber wie sollte er anfangen - oder besser gesagt wo? So oft hatte er in den vergangenen Wochen versucht, ein Gespräch anzufangen. Aber sein Stolz war ihm immer wieder dazwischen gekommen. Sein verdammter Stolz. Er hatte sich immer wieder in Floskeln geflüchtet, um den heißen Brei herum geredet. Zu einer Entschuldigung angesetzt und dann doch wieder einen Rückzieher gemacht. Einfach die Wahrheit auszusprechen hatte sich letztendlich doch als schwerer herausgestellt, als er angenommen hatte. Vielleicht sollte er es doch anders versuchen. Taten sagten ja bekanntlich mehr als Worte.

Who are you - The Who

Was dachte dieser Schnösel eigentlich, wer er war? So was Arrogantes und Überhebliches war ihm selbst in Hamburg nur selten unter gekommen. Dann noch dieser protzige Nobelschlitten; und wer schnippelte denn bitteschön in teuren Anzügen an Leichen herum? Ganz zu schweigen von diesem klassischen Musikgedudel zu den unmöglichsten Zeiten in einer Lautstärke, die schon an Körperverletzung grenzte. Das würde er ihm schneller abgewöhnen, als dieser Boerne ‚Gerichtsmedizin’ sagen konnte. Zu allem Übel war dieser Quälgeist auch noch sein Vermieter, der sich allen Ernstes für einen Hilfssheriff hielt. Noch keine Woche in Münster und Thiel hatte die Schnauze bereits gestrichen voll.

Little of your time - Maroon 5

Was wollte dieser Boerne eigentlich von ihm? Andauernd hing er ihm am Schlapp, klingelte aus den fadenscheinigsten Gründen an seiner Tür und lauerte ihm im Treppenhaus auf. Wenn es wenigstens um etwas Wichtiges gehen würde, aber jedes Mal kam er mit irgendwelchen Belanglosigkeiten um die Ecke. Stürmte mit angeblich bahnbrechenden Ergebnissen in sein Büro und lud ihn anschließend auf ein Glas Wein ein. Wie oft musste Thiel ihm noch klar machen, dass er lieber Bier trank? Und dieses ständige, nervtötende Grinsen. Man könnte ja beinahe auf die lächerliche Idee kommen, dass Boerne etwas von ihm wollte.

Auch du Sch…ande.

Monster - Beatsteaks

Thiel keucht. So eine anstrengende Verfolgungsjagd hat er schon lange nicht mehr veranstaltet. Dieser Typ macht echt Tempo! Ellbogen ausfahren, irgendwie durch die Menschenmenge kommen. Um die nächste Ecke, Sackgasse - und der Typ klettert über den Zaun. Aber nicht mit Thiel! Um die nächsten zwei Häuser, dem Kerl den Weg abschneiden. Da vorne läuft er! Noch mal einen Zahn zulegen, Endspurt. Wär’ doch gelacht, wenn der ihm durch die Lappen geht!  Fast, er hat ihn fast erreicht - und der Mann prallt gegen ein Auto, Thiel beinahe mit ihm. Die Scheibe gleitet nach unten und am Steuer sitzt ein selbstzufriedener Boerne.

Hell above water - Curve

Er wusste zwar nicht, wie - aber Boerne hatte es mal wieder geschafft.
Thiel duckte sich, als der Mann mit der Waffe in seine Richtung zielte.
Wie oft hatte er ihm schon gesagt, dass er an Einsatzorten oder überhaupt bei aktiven Ermittlungen nichts verloren hatte?
Vorsichtig warf er einen Blick aus seiner Deckung und fluchte, als der Mann sich mit einem Arm um Boernes Hals der Tür näherte, die Waffe weiterhin nach links und rechts schwenkend.
Wenn das hier vorbei war, dann würde er ihm endlich mal gehörig die Meinung geigen - wenn die Klemm sie nicht vorher in die Finger bekam.

Immer am Limit - Silbermond

Er wusste ganz genau, dass er nur eine Chance hatte, die Sache zu beenden.
Als Boerne ins Stolpern geriet, spürte Thiel, wie das Adrenalin durch seinen Körper flutete.
Jetzt oder nie!
Mit einem Satz sprang er über seine Deckung, rannte auf die beiden zu und warf sich mit seinem ganzen Gewicht gegen den Mann, der Boerne noch immer festhielt. Im Fallen schlug er mit dem Knauf seiner Waffe auf dessen Handgelenk und ein hässliches Knirschen war zu hören, bevor sich ein Schuss löste. Schnell befreite Thiel sich aus dem Knäuel aus Gliedmaßen und trat die Pistole des Mannes außer Reichweite.

Crawling - Linkin Park

Zitternd atmete Thiel ein und presste seine Stirn gegen die Knie. Warum verschwanden sie nicht einfach? Warum kamen sie immer wieder, machten ihm fast jede Nacht zur Hölle? Es waren doch nur zehn verdammte Minuten seines gesamten Lebens gewesen, höchstens! Und diese Minuten sollten jetzt sein restliches Leben zu einem einzigen Albtraum machen?

So fühlt es sich nämlich an, wenn die Welt nur noch ein paar Sekunden existieren wird!
  Eins.
  Zwei.
  Drei.
  Klick!

Die Dunkelheit in seinem Schlafzimmer schien ihn beinahe zu erdrücken. Er schlang die Arme noch enger um seine Beine und versuchte, die in ihm aufkommende Panik niederzuringen.

Wieso bist du immer noch da - Axel Prahl

Hatte er bis vor kurzem noch gehofft, dass es ihm nach ein paar Wochen besser gehen würde, so musste er sich letztendlich doch das Gegenteil eingestehen. Mittlerweile hatte er das Gefühl, einfach nur noch zu funktionieren.
Immer öfter hatte er in der letzten Zeit wehmütig alte Fotos betrachtet und machte sich inzwischen nicht einmal mehr die Mühe, sie wieder wegzuräumen. Bisher war ihm gar nicht klar gewesen, wie einsam er wirklich war. Wenn er ehrlich mit sich selbst war, dann hatte er eigentlich niemanden, bis auf seinen Vater. Beinahe zärtlich strich er über ein Foto mit drei glücklich lachenden Menschen.

Frühling in Paris - Rammstein

Er konnte nicht sagen, ob es die Einsamkeit war, die ihn hatte handeln lassen. Ehrlich gesagt war es ihm sogar egal. Selbst, wenn er sich am Anfang noch gesträubt hatte, so war sein Widerstand doch nicht von Dauer. Die Verlockung, endlich nicht mehr alleine zu sein, war einfach zu groß gewesen. Vielleicht hätte er schon früher etwas unternehmen sollen.
Auch, wenn der Gedanke ihm noch ein wenig unwirklich vorkam, so war er doch zufrieden mit der ganzen Situation.
Als er eine Bewegung neben sich wahr nahm, machte sich ein angenehm warmes Gefühl in seiner Bauchgegend breit. Nein, er bereute nichts.

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