Weihnachten mit der Familie: Dating Mr. Jones... and his Cat (Torchwood, pg12, slash)

Dec 31, 2014 10:48



Titel: Dating Mr. Jones… and His Cat
Autor: Lady Charena (Dezember 2014)
Fandom: Torchwood Staffel 2; „50 ways I’ll be your lover“ Story: Der Konkurrent
Charaktere: Jack Harkness, Ianto Jones, Dai (OMCat)
Pairing: Jack/Ianto
Rating: pg12, slash

Summe: Jack hat Pläne für Weihnachten, ist aber unsicher, ob Ianto daran Interesse hat.

„Dai? Warum kommst du kleines… du kleiner…. du - ähem - Racker nicht raus? Daddy spielt auch mit dir. Oder holt dir zumindest ein Leckerli aus der Küche.“ Sein nicht ganz unbeträchtlicher Charme zeigte jedoch offenbar keine besondere Wirkung. Um genau zu sein, funktionierte es so auch nicht besser als mit Drohungen, die ebenfalls auf taube Katzenohren gestoßen waren. Doch nun stand Ianto hinter ihm in der Tür und der junge Waliser verstand keinen Spaß, wenn es um sein Haustier ging.

Ianto lachte, als er Jack auf dem Boden knien sah, den Hintern in der Luft, während er versuchte, unter den Schrank zu spähen. „Daddy? Wirklich? Ich fürchte, er sieht dich nicht so ganz als Vaterfigur an“, spottete er amüsiert.

Jack wandte den Kopf und sah zu ihm hoch. „Du hättest dir wirklich einen Hund zulegen sollen.“

„Warum?“ Ianto verschränkte die Arme vor der Brust. „Denkst du, ein Hund würde besser auf dich hören?“

„Möglicherweise. Aber die meisten Hunde sind zu groß, um unter deinen Kleiderschrank zu passen.“ Jack rappelte sich hoch und rieb sich über die Knie. „Versuch du dein Glück. Ich denke, er hat wieder meinen Autoschlüssel da runter geschleppt, aber immer wenn ich mit der Hand rein fasse, faucht er mich an.“

Der junge Waliser zog eine Augenbraue hoch. „Ich brauche kein Glück“, erwiderte er trocken. „Er ist ein Kater, kein Tiger. Dai? Komm zu mir, cariad.“

„Hey, du nennst die Katze ja so wie mich letzte Nacht.“ Jack lächelte, um zu zeigen, dass es ein Scherz und kein Vorwurf war. „Soll ich mir Sorgen machen?“

„Es ist nur ein Wort, sei nicht albern.“ Ianto sah zu Boden, zu Dai, der sich prompt unter dem Schrank hervor quetschte und - ganz die Verkörperung feliner Unschuld - zu Ianto schlenderte, um huldvoll den Kopf am Knöchel des Walisers zu reiben. Er bückte sich nach dem Kater, streichelte ihn. „Und er scheint es mehr zu schätzen“, murmelte er. „Hey, du Gauner“, fuhr Ianto lauter fort. „Was machst du denn da unten? Bist du nicht langsam ein wenig zu groß dafür?“ Fast ein Jahr alt, war Dai nun einmal nicht mehr das kleine Kätzchen wie früher.

Dai schnurrte und rieb die Seite seines Gesichts gegen Iantos Hosenbein, sorgfältig noch eine Duftmarke und ein paar Haare mehr hinterlassen. Man konnte eben nicht genug Vorsicht dabei walten lassen, seinen Menschen zu markieren.

Aber Jack hatte Iantos Bemerkung gehört. Er trat näher zu dem jungen Waliser, bevor der sich auf die Suche nach einer Fusselrolle machen konnte. „Hey, bevor wir unterbrochen wurden, wollte ich dich fragen, ob du…“ Er griff nach Iantos nicht zugeknöpfter Weste, spielte mit den beiden Seiten. „Wie sind deine Pläne für Heiligabend, für die Feiertage?“

Ianto hob die Schultern. „Ich habe keine Pläne gemacht. Abgesehen von dem Pflichtbesuch bei meiner Schwester und ihrer Familie am 23sten. Ich denke, der Rift wird keine Rücksicht auf Feiertage nehmen. Selbst wenn es ruhig bleibt, es gibt genug im Hub zu tun. Und vergiss nicht, du hast Tosh, Owen und Gwen freigegeben. Gwen fährt mit Rhys zu ihren Eltern. Tosh und Owen fahren nach London. Sie hat ihn überredet, mit zu ihrer Familie zu kommen. Wir sind also alleine.“

Auf Jacks Gesicht zeigte sich Enttäuschung. „Ich dachte, vielleicht… darf ich dich ausführen?“

Der jüngere Mann blinzelte überrascht. „Du meinst… ein Date? An Weihnachten?“ Seine Stimme war sorgfältig neutral gehalten.

„Ein Abendessen“, entgegnete Jack zögernd. Sie befanden sich immer noch auf unsicherem Grund mit ihrer Beziehung und Ianto wirkte nicht eben begeistert. „Zu zweit. Es gibt ein festliches Weihnachtsdinner im St. Davids Hotel, am 25sten. Mit einer Show und Musik und man kann danach noch tanzen, wenn man will.“

Ianto ignorierte Dai, der sich - sichtlich unglücklich darüber, dass er so wenig Aufmerksamkeit erhielt - um seine Knöchel wand und eine beträchtliche Anzahl Katzenhaare auf Iantos Socken hinterließ. „Das klingt wie ein Date. Aber können wir den Rift wirklich so lange unbeobachtet lassen?“

„Es ist für einen Abend. Eine Nacht. Wir haben es zuvor getan“, meinte Jack.

„Aber ist so etwas nicht schon Monate im Voraus ausverkauft?“ Noch immer klang Ianto skeptisch.

„Ich habe meine Kontakte.“ Jack hob die Schultern. „Und sie waren mir dort schon lange einen kleinen Gefallen schuldig. Also rücken einfach alle ein bisschen zusammen und es ist Platz für einen zusätzlichen Tisch bei der Bühne. Für uns. Wenn du möchtest.“

„Das klingt, als wäre es wichtig für dich.“ Der junge Waliser musterte ihn durch halbgesenkte Lider, als wolle er den Ausdruck in seinen Augen verbergen.

„Vielleicht ist es wichtig… für uns?“ Jack bemerkte, dass er noch immer mit Iantos Weste spielte und ließ sie los.

Dai hatte es endgültig satt, nicht beachtet zu werden, fuhr die Krallen aus - und hakte sie in Jacks Hosenbein. Sie gingen allerdings auch gleich durch den Stoff und bohrten sich direkt in Jacks Bein.

„Au!“ Jack fluchte und trat unwillkürlich einen Schritt zurück. „Dein Kater hasst mich!“

Ianto bückte sich rasch nach Dai und hob ihn hoch, klemmte sich ihn mehr oder weniger unter den Arm. „Er ist eben immer noch ein bisschen eifersüchtig auf dich. Es tut mir leid.“

Dai legte gekränkt die Ohren an, verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und pendelte verärgert mit dem Schwanz, während er schlaff über Iantos Unterarm hing.

Jack begutachtete den Schaden an seiner Hose, der zu verschmerzen war. Sie hatte nun ein paar kleine Löcher, die man aber nur bei sehr genauem Hinsehen entdeckte. Auch seine Haut hatte keine bleibenden Schäden davon getragen. Es hatte bereits aufgehört weh zu tun und vermutlich würde man nicht mal mehr etwas davon sehen, sollte er das Hosenbein heben. „Wenn es dir wirklich leid tut, sag ja und lass mich dich ausführen.“

„Ja, Jack.“ Ianto sah ihn an. „Und ich freue mich darauf“, setzte er beinahe scheu hinzu.

Jack warf dem Kater einen triumphierenden Blick zu.

Er hatte noch nicht vergessen, dass Dai während der kleinen Feier zu Iantos Geburtstag Zutrauen zu Tosh und Gwen gefasst hatte - nach einer längeren Periode des Verkriechens unter diversen Möbelstücken, weil ihm die vielen Menschen auf einmal unheimlich waren - und selbst Owen wurde einmal dabei beobachtet, wie er den grauen Kater streicheln durfte, den er ursprünglich seinem Schicksal hatte überlassen wollen. Nur Jack, der das Ganze organisiert hatte und mit zwei randvollen Papiertüten voll Essen vor der Tür stand (Getränke und eine Geburtstagstorte samt Kerzen brachten Gwen und Tosh mit - sie hatten improvisiert, weil Ianto eigentlich keine Party wollte) wurde den ganzen Abend über stur von Katzenseite aus ignoriert.

Und als Dai sich das letzte Mal nachts ins Schlafzimmer schlich und ihn in Iantos Bett fand, wurde er sogar angefaucht!

Ianto wandte sich zum Gehen, sein verstimmtes Haustier noch immer fest im Griff. „Übrigens, deine Autoschlüssel liegen in der Küche, Jack. Dai hat sie nicht verschleppt.“

Jack sah ihm grinsend nach. Die Runde ging trotzdem an ihn!

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„Es hat dir gefallen. Sag, dass es dir gefallen hat. Wir gehen keinen Schritt weiter, bevor du nicht zugibst, dass es eine gute Idee gewesen ist.“ Jack hielt Iantos Handgelenk fest. „Und… Mister Jones, du hast mir bisher verschwiegen, dass du ein so guter Tänzer bist. Das müssen wir unbedingt wiederholen.“

Ianto hätte schwören können - wenn er es nicht besser wüsste - dass Jack ein bisschen betrunken war. Sie hatten auf den angebotenen Aperitif verzichtet, nur je ein Glas Wein zum Hauptgang und ein Glas Champagner zum Dessert getrunken - also konnte es nicht daran liegen. Seine Wangen brannten immer noch beim Gedanken daran, wie sie von den anderen Gästen angestarrt wurden, als Jack ihn auf die Tanzfläche führte. Allerdings hatte er bald darauf völlig die auf sie gerichteten Blicke vergessen.

„Pssst. Du weckst noch meine Nachbarn.“ Ianto legte die Finger über Jacks Mund.

„Das ist mir egal.“ Jack grinste durch seine Finger hindurch, presste dann einen Kuss auf die Handfläche des jüngeren Mannes.

„Und Dai.“ Er strich die Knopfleiste an Jacks Mantel entlang. „Denk an Dai. Du weißt, wie er reagiert, wenn er dich in meinem Bett findet…“

Jack legte die Hände auf Iantos Hüften. „Heißt das, du schickst mich noch nicht nach Hause?“

Ianto küsste ihn, und wandte sich ab, um die Tür aufzuschließen.

„Das war wirklich schön“, meinte der junge Waliser ein paar Minuten später, als sie sich aus ihren Mänteln geschält und ihre feuchten Schuhe zum Trocknen aufgestellt hatten. Er trat ins Wohnzimmer, gefolgt von Jack.

„Ich hatte dir versprochen, das… uns… ernst zu nehmen.“ Jack legte von hinten die Arme um Iantos Taille, als der im Türdurchgang stoppte, um das Licht anzuschalten. „Was zum…? Was macht er da?“

Dai stoppte ebenfalls. Er war gerade damit beschäftigt, eine große, schwarze Wollsocke quer durch den Raum zu ziehen. Rückwärts gehend. Sie war fast so groß wie er selbst.

„Hey, ist das eine von mir?“, fragte Jack. „Er war wieder an meiner Schublade!“

Ianto hatte ihm vor einer Weile eine Schublade in einer Kommode in seinem Schlafzimmer frei geräumt. Nur damit er ein paar Sachen zum Wechseln in Iantos Wohnung aufbewahren konnte. Socken, T-Shirts, das eine oder andere saubere Hemd. Eine Zahnbürste. Extra-Munition für die Webley. Immerhin wussten sie nie, wann sie zur Arbeit gerufen wurden. Und Jack konnte nicht immer vorher einen Zwischenstopp im Hub einlegen, um sich umzuziehen. Es war… praktisch.

Das Problem war, dass er wirklich niemals vergessen durfte, die Schublade zu schließen. Dai hatte sie nämlich zu seinem Lieblingsschlafplatz erkoren. Und zu seinem Lieblingsplatz, um ausgiebige Körperpflege zu betreiben. Mehr als einmal hatte er alles von einer Schicht Katzenhaare überzogen vorgefunden.

„Dachtest du, er nimmt eine der schmutzigen aus dem Wäschekorb?“, erwiderte Ianto trocken - und begann dann zu lachen.

Jack drehte ihn zu sich herum. „Diese Katze hat ein Problem“, erklärte er grinsend. „Du musst es dir endlich eingestehen. Er ist nicht ganz normal.“

„Dai ist ein perfekter Gentleman“, verteidigte Ianto sein Haustier. „Er stiehlt mir nicht die Decke und lässt nie den Klodeckel offen. Du denkst nur, er wäre nicht normal, weil er offenbar das einzige Geschöpf auf diesem Planeten ist, das deinem Charme widersteht.“

„Dafür musst du für mich aber auch keine Katzenstreu wechseln.“ Jack küsste Ianto, während er ihn rückwärtsgehend zum Sofa dirigierte. „Und du musst keinen Jahresvorrat an Fusselrollen im Haus haben.“ Er drückte Ianto nach unten und kniete sich über seine Beine, als der jüngere Mann saß. „Und ich…“

Ianto hakte den Arm um seinen Nacken und zog ihn näher, um ihm mit einem weiteren Kuss das Wort abzuschneiden.

Dai gab eine Art Niesen von sich und zog die Socke weiter, unter den Weihnachtsbaum, der in einer Ecke des Raumes stand. Wo er eine Weile an der Ferse herum nagte, bevor ihm das zu langweilig wurde und er eine tiefhängende, rotglänzende Kugel zu traktieren begann.

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Ianto gähnte und zog die Decke höher, um seine nackten Schultern. Der Timer an der Heizung hatte diese in Nachmodus versetzt und es wurde langsam kühl im Wohnzimmer. „Wir sollten das im Bett fortsetzen“, murmelte er, sich gegen Jack zurücklehnend.

„Ich dachte, du hast nur aus diesem Grund so eine breite Couch gekauft“, erwiderte Jack grinsend und küsste ihn in den Nacken.

„Natürlich. Ich hatte nur das im Sinn.“ Der junge Waliser strich unter der Decke an Jacks Bein entlang und zwickte ihn in den Oberschenkel. „Fünf Minuten, oder so. Dann sollten wir wirklich schlafen gehen.“ Er gähnte erneut. „Es ist fast Mitternacht.“

Jack presste einen Kuss gegen Iantos Schulter. „Manchmal wünschte ich… es wäre möglich, die Zeit anzuhalten“, sagte er leise, gegen Iantos Nacken.

Irgendwann zwischen Runde eins und Runde zwei hatten sie das Licht gelöscht und nur die elektrischen Kerzen am Weihnachtsbaum beleuchteten den Raum. Sie warfen goldene Reflexe auf Iantos Haut. Jack schlang die Arme um Iantos Taille, zog ihn noch ein wenig näher an sich. Er bekam nur eine kleine Ecke der Decke ab, aber das war okay, er fror nicht.

„Ianto… ich weiß, ich bin nicht gut darin, dir das zu sagen“, fuhr Jack leise fort. „Aber ich… ich liebe dich wirklich.“

Es kam keine Antwort und Jack drehte den Kopf, sah Ianto an. Der junge Waliser schlief, das Gesicht in seine Schulter gedreht. Er war enttäuscht und er war zugleich erleichtert, dass Ianto ihn nicht gehört hatte. Jack küsste ihn auf die Schläfe und zog die Decke wieder nach oben. Es würde noch viele andere Gelegenheiten geben, dafür würde er sorgen…

Ein Schatten wanderte durch den Raum - ein Schatten, der vor der Couch einen Moment zögerte und dann mit einem eleganten Satz auf der Decke über Iantos Beinen landete.

Dai ließ sich auf die Decke fallen, wälzte sich auf die Seite und streckte alle Viere von sich. Er gab ein tiefes Schnurren von sich, fast schon ein Grollen.

Jack grinste. „Wie wäre es mit einem Waffenstillstand, hm?“, fragte er. „Er liebt uns beide und ich bin bereit, ihn zu teilen.“ Nun, zumindest mit einer Katze.

Dai sah ihn auf die unergründliche Weise an, hinter der Katzen seit Jahrtausenden verbargen, was sie über Menschen wirklich dachten - und drehte sich herum, Jack sein Hinterteil zuwendend.

„Ich nehme an, das heißt ja.“ Zufrieden lehnte Jack sich zurück und schloss die Augen. „Oh, und dir auch Fröhliche Weihnachten, Dai.“

Ende

autor: lady charena 301-400, slash, fanfic, fandom: torchwood 1-100

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