NEU: Mitten in der Nacht (SGA) John/Rodney

Jan 09, 2014 19:08

Titel: Mitten in der Nacht
Fandom: SGA
Personen: John Sheppard/Rodney McKay
Kategorie: Slash / feste Beziehung
Inhalt: Manchmal will John eine Nacht in Ruhe schlafen
Spoiler: Nach der 5. Staffel, Atlantis ist wieder in die Pegasusgalaxie zurück gekehrt.
Kommentar: Antwort auf den Prompt ‚das ist es Wert’ von de_bingo
Beta: Antares - vielen lieben Dank!



Als sein Headset laut piepste, schreckte John aus dem Schlaf hoch, doch als er sah, dass es Rodney war, der versuchte, ihn anzufunken, war er versucht, ihn einfach zu ignorieren, doch nach dem siebten Piepen ging er doch dran.
„Lorne hat die Nachtschicht. Besteht Lebensgefahr für dich, oder droht Atlantis unterzugehen?“ John gab sich keine Mühe, nett zu Rodney zu sein, wer ihn mitten in der Nacht anfunkte hatte das nicht verdient.
„Nein, aber ich habe eine Entdeckung gemacht, die Entscheidend für die Entwicklung von Atlantis ist.“
„Dann melde es Lorne. Gute Nacht!“ Ohne auf eine Antwort zu warten, beendete John das Gespräch.

Auch Rodney musste sich daran gewöhnen, dass es eine Nachtschicht gab, die er anfunken musste, wenn er Unterstützung benötigte oder wichtige Entdeckungen melden wollte. John gab es nicht gerne zu, aber er war keine zwanzig mehr und steckte es nicht mehr einfach weg, wenn er Nacht für Nacht aus dem Schlaf gerissen wurde.
Mit Lorne, der inzwischen zum Lieutnant Colonel befördert worden war und zwei weiteren sehr fähigen Majoren wusste John seine Stadt in den besten Händen. Wenn ein Problem zu groß für sie war, war es klar, dass sie ihn wecken würden, aber nicht für bahnbrechende Entdeckungen, die auch noch am nächsten Tag gewürdigt werden konnten.

John wusste, dass Rodney mit den beiden besten Linguisten aus dem Team über irgendwelche versteckte Daten aus der Datenbank grübelte, da er auf der Suche nach einem ZPM war. John kannte seinen Freund und deswegen hatte er ihm vor einigen Stunden persönlich mitgeteilt, dass er ins Bett gehen würde, um eine Nacht ungestört zu schlafen. Rodney hatte nur ‚jaja’ gebrummt und wie es jetzt schien, hatte er es total vergessen.

Zufrieden lächelnd, weil Rodney kein zweites Mal versuchte, ihn anzufunken, drehte John sich um und kuschelte sich in seine Decke.
Er hatte keine Angst mehr, dabei aus dem schmalen Ding zu fallen, das die Antiker Bett nannten, denn er war auf ein irdisches Produkt umgestiegen.
John hatte den erzwungenen Zwei-Jahres-Aufenthalt auf der Erde genutzt und sich ein großes King-Size-Bett zugelegt. Da es nicht besonders gut in sein ursprüngliches Quartier passte, war John sofort nach dem Erwerb des Bettes in einen anderen Tower umgezogen.

Der Tower stand ein Stück vom Kommandoturm entfernt und war auf allen Stadtplänen von Atlantis als ‚Wohngebäude‘ markiert gewesen. Genau wie die Hälfte aller anderer Tower in Atlantis. Da aber währende der Zeit in der Pegasus-Galaxie genügend Wohnraum vorhanden war, hatte eine Erkundung dieser Gebäude geringe Priorität gehabt.

Nachdem Atlantis auf der Erde gelandet war und man nichts anderes zu tun hatte, als auf eine Entscheidung von ganz oben zu warten, hatte John als Beschäftigungsmaßnahme angeordnet, dass sie systematisch allen Gebäuden wenigstens einen kurzen Besuch abstatteten und katalogisierten.
Und so war man auf diesen Schatz gestoßen.
Es gab Berechnungen, dass das Stargate explodieren konnte, ohne dass dieser Tower beschädigt wurde, da er - wie sich bei näheren Untersuchungen herausstellte - noch über einen zusätzlichen Schutzschild verfügte.

Alle Apartments in dem Tower waren für antikische Verhältnisse luxuriös eingerichtet - gut, die Betten waren immer noch viel zu schmal, aber der Austausch lies sich schnell bewerkstelligen. John war noch dabei, alle technischen Spielereien in seinem Apartment auszutesten und hatte endlich genug Platz, seine Surfausrüstung unterzubringen.
Jede Etage des Towers verfügte über einen Transporter, der direkt zum Kommandoturm führte. Zudem gab es auch mehrere Shuttlehangar, in denen sie vier Fahrzeuge gefunden hatten, die nur dafür gedacht waren, zwischen dem Wohntower und dem Kommandotower zu pendeln.
Und der Wellnessbereich im dritten Stock war jede Sünde wert. John wusste nicht, was für technische Wunder hinter diesem Bereich steckten, er fühlte sich nur nach jedem Besuch jünger und erfrischter, als nach einem Monat Urlaub. An ihrem nächsten freien Tag mußte er Rodney überzeugen mitzukommen.

Mit diesen Gedanken döste John wieder ein.

Nur um erneut wach zu werden, als die Schlafzimmertür geöffnet wurde und das Licht anging.
John blinzelte und sah Rodney im Eingang stehen.
„Seit wann würgst du die Verbindung ab, wenn ich dich anfunke? Ist alles in Ordnung?“
„Rodney, lass mich schlafen. Ich habe keine Nachtschicht. Also wende dich an Lorne, wenn was ist. Der ist heute dran ist.“
Demonstrativ zog sich John die Decke über den Kopf.
„John, ich habe einen Planeten gefunden, auf dem es wahrscheinlich ein ZPM gibt. Wir brauchen mehr Energie und sollten sofort dorthin. Ich weiß nicht, was die Antiker sich dabei gedacht haben, dass sie einen Planeten besiedelt haben, der um einen T-Tauri-Stern rotiert. Das kann einfach nicht gut gehen.“
Seufzend zog John die Decke runter. Rodney schritt in seinem Schlafzimmer wild gestikulierend auf und ab. Aber John sah noch mehr. Den Dreitagebart, das zerknitterte Oberteil und die Kaffeeflecken auf der Hose.
„Rodney, du gehst jetzt schlafen und wenn du ausgeschlafen hast, dann können wir über alles Weitere reden.“
„Aber wir müssen jetzt los. Willst du, dass uns schon wieder ein ZPM durch die Lappen geht?“ Rodney spielte nicht fair.

John setzte sich auf. Er weigerte sich, wegen Rodneys ‚Fund’ mitten in der Nacht sein schönes, warmes und extrem gemütliches Bett zu verlassen. Ohne eine akute Bedrohung der Wraith war das Leben so viel einfacher geworden. Die wussten nämlich nicht, dass Atlantis wieder zurück war.
Mit einem Gähnen sagte er: „Darf ich dich daran erinnern, dass es bestimmte Vorschriften für Missionen gibt? Erstens: wenn ein Planet gefährlich sein könnte, wird er vor dem Entsatz eines SG-Teams mindestens achtundvierzig Stunden von einer Drohne überwacht. Zweitens: Solange es sich nicht um eine Rettungsmission handelt, gibt es vorher eine ausführliche Besprechung, wo unter anderem die Bilder, die die Drohne übermittelt hat, ausgewertet werden.“
Rodney öffnete den Mund, um John ins Wort zu fallen, aber John blickte Rodney streng an und fuhr unerbittlich fort: „Drittens: Vor jeder Mission mußt du mindestens eine Nacht durchgeschlafen haben, sonst bleibst du zu Hause. Und jetzt verrate mir verdammt noch mal, warum ich mitten in der Nacht aufspringen soll, um diesen verfluchten Planeten aufzusuchen?“

Rodney blinzelte wie eine Nachteule und sah aus, als ob er im Stehen einschlafen würde.
John bekam Mitleid mit seinem Freund. Warum mußte der die Nächte durcharbeiten, statt am nächsten Morgen ausgeschlafen weiter zu machen? Ja, wenn es ein Notfall war und ihr Leben davon abhing, in kürzester Zeit eine Lösung zu finden, dann war es gerechtfertigt, aber so… „Rodney, hör mal …“

„Weil…“, begann Rodney seine Antwort, schien dann aber vergessen zu haben, welches Argument er anführen wollte und rettete sich stattdessen in einen Vorwurf: „Verdammt, John, seit wann hältst du dich an Regeln?“ Rodney fuhr mit den Fingern durch sein Haar und schwankte vor Erschöpfung.

„Ich halte mich immer an sie, wenn sie meinen und deinen hübschen Arsch retten.“ John musste grinsen und schlug die Bettdecke zur Seite, so dass genug Platz für Rodney war. „Aber du weißt ja, dass es auch Regeln gibt, an die ich mich nicht halte. Deswegen musst nicht in deinem Bett schlafen, bei mir ist Platz genug.“
„Das ist nicht fair!“, beschwerte sich Rodney, aber dabei grinste er. „Du nutzt meine Müdigkeit aus.“
„Stimmt, ich halte mich nicht an Regeln, bin nicht fair und klaue dir immer die Decke.“
Als Rodney nicht reagierte, reichte es John und wechselte in den ‚Befehlsmodus’: „McKay, zieh dich aus und komme ins Bett und diskutiere nicht. Umso schneller bekommst du deine Mission.“

Seufzend setzte Rodney sich auf die Bettkannte und bückte sich, um seine Schuhe auszuziehen. „Es ist ein T-Tauri-Stern, John. Jung und absolut unberechenbar. Ich weiß noch nicht mal, ob der Außenposten überhaupt noch existiert. Aber wir brauchen dringend eine Energiequelle. Es ist ein Wunder, dass man uns überhaupt ein halbgeladenes ZPM für den Heimflug in die Pegasusgalaxie gegeben hat. Jedenfalls ist es jetzt leer. Auch wenn die Wraith nicht wissen, dass wir wieder da sind, möchte ich für den Fall der Fälle gerüstet sein. Du weißt schon...“ Er war zu müde, um zu gestikulieren.
„Ich weiß. Und es war sehr knapp, dass wir heil hier angekommen sind. Das haben wir nur mit deiner Hilfe geschafft.“
Dass das inzwischen drei Monate her war und sie seitdem noch mit niemanden hatten Kontakt aufnehmen können, weil ihre restlichen Energievorräte ein extrem sparsames Haushalten verlangten, nervte auch John. Doch er erwähnte es nicht, da Rodney dann keine Ruhe geben würde.

Rodney zog sein Oberteil aus und John berührte ihn sanft am Rücken.
Ihre Beziehung war noch sehr frisch und irgendwie konnte John es immer noch nicht recht glauben, dass Rodney sich für ihn und Atlantis und gegen Jennifer entschieden hatte.

„Wenn du mich nicht kurz vor dem Aufbruch besucht hättest, dann hätte ich viel zu spät gemerkt, wie unglücklich ich mit Jennifer war. 1,5 Kinder und ein Gartenzaun in einem Vorort stehen mir nicht.“ Rodneys Gedanken waren wohl ganz offensichtlich in eine ähnliche Richtung gewandert. Gleichzeitig kroch er zu ihm unter die Decke. „Wirst du morgen bei der Besprechung Woolsey bequatschen, dass er die Mission freigibt?“
Um zu erreichen, dass Rodney die Nacht bei ihm blieb, würde John noch viel mehr versprechen. „Sicher doch. Und ich werde sogar versuchen, zu erreichen, dass die Drohne nur vierundzwanzig Stunden den Planeten überwachen wird, statt achtundvierzig. Zufrieden?“ John beobachtete Rodney, der die Decke bis unters Kinn gezogen hatte und die Augen schon geschlossen hatte.
„Perfekt“, nuschelte Rodney.
„Gute Nacht, Rodney.“ Er hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Romantische Anwandlungen?“ Rodneys Mund verzog sich zu einem schiefen Grinsen. „Ja dann gute Nacht, John-Boy“
Zur Strafe, dass er ein Zitat aus ‚Die Waltons‘ verwendete, wuschelte John durch Rodneys Haare, kuschelte sich an ihn und mit dem Gedanken, dass er verdammtes Glück hatte, nicht nur nach Hause zurückgekommen zu sein, sondern auch noch in einer glücklichen Beziehung zu sein, schlief er ein.

slash, autor: aisling 101-200, fandom: stargate atlantis 101-200

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