Titel: Das Buch vom liebentbrannten Herzen
Fandom: SGA
Autor: Aisling
Personen: Rodney McKay, John Sheppard
Geschrieben für den ReverseBang zur FA1 - Unter der Priesterkutte
Leider habe ich den Abgabetermin nicht geschafft, aber die Story wollte beendet werden.
Anmerkungen der Fanartkünstlerin : Bitte keine Death- oder Depri-FF. Gen oder slash bevorzugt, het ist auch okay, aber nicht mit John oder Rodney als Partner.
Beta: Lieben Dank an Antares - sie war wirklich sehr geduldig mit mir.
Inhalt: Wertvolle Bücher verschwinden. Dr. Rodney McKay wird vom Vatikan beauftragt, die Sicherheitslücke zu finden. Pater John Sheppard, Rechtsexperte der Vatikanischen Bibliothek, steht ihm dabei zur Seite. Aber geht es nur um die Bücher? Oder ist er einem größeren Geheimnis auf der Spur?
Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Rodney hörte wie Schüsse durch das Kolosseum peitschten und die Schmerzensschreie der Getroffenen.
‚Wo war das SG1Team? Jetzt war der perfekte Moment, um einzugreifen.’
Noch während Rodney das dachte, war die Schießerei vorbei und alles war still. Es gab nichts Schlimmeres, als in Ungewissheit zu sein. Bevor Rodney so töricht sein konnte, die Deckung zu verlassen, reichte Dex ihm einen Spiegel.
Dankbar nahm er ihn an, so konnte er viel sicherer beobachten, was passiert war.
Zuerst suchte er den Punkt, wo Sheppard und Teyla in den Katakomben verschwunden waren, aber weder vom Priester noch von Teyla war etwas zu sehen.
Er hielt den Spiegel so, dass er auf den Sandboden der Arena schaute. Doch dort lagen nur noch die Laptoptasche und daneben eine verkrümmte Gestalt, die sich nicht bewegte.
Scheinbar hatte jemand den Versuch, das Buch zu holen, mit dem Leben bezahlt.
Weder von den Jaffa-Kriegern und Kenmore, noch von den Polizisten war im ersten Moment etwas zu sehen.
Nur dort, wo Caldwell gestanden hatte, lag ein weiterer Mensch.
Er hielt den Spiegel in unterschiedlichen Winkeln, konnte aber nicht erkennen, ob es sich bei dem Verletzten um Caldwell oder einer seiner Männer handelte.
Wo zum Teufel steckte das SG-1 Team?
Rodney konnte erneut Schüsse hören, aber sie waren gedämpft.
„Kommt das aus den Katakomben?“, fragte er seinen Leibwächter.
„Ja“, Dex nickte bestätigend. „Aber nicht die direkt unter der Arena. Ich hoffe, dass die Polizei die Verbrecher in die gesperrten Gänge getrieben hat. Dann ist der Spuk schnell vorbei.
Mit dem Spiegel überprüfte Rodney noch einmal das Gelände. Dieses Mal legte er sein Augenmerk auf die Besucherränge. Er hatte den Vorteil, dass er sich an der höchsten Stelle befand und so über jede Deckung hinweg sehen konnte. Was er sah, beunruhigte ihn. In den oberen Rängen sah er drei Männer, die hinter den Steinbögen in Deckung gegangen waren. Sie hielten Waffen in den Händen und so wie es aussah, versuchten sie sich gegenseitig zu schützen.
Andere lagen auf den Boden, sie schienen verletzt oder tot zu sein, denn niemand hielt eine Waffe in der Hand. Aber die meisten Menschen, die er noch vor kurzer Zeit gesehen hatte, waren aus der Arena verschwunden.
Auf der anderen Seite der Arena sah er eine weitere Person, viel konnte Rodney aus der Entfernung nicht erkennen, aber die Stabwaffe, die sie in der Hand hielt, sagte alles.
„Da ist noch einer von den Bösen“, Rodney reichte Dex den Spiegel und deutete auf die andere Seite.
Sein Leibwächter sah sich das an. „Da kommen die Polizisten nicht ran. Gute Deckung und keine Möglichkeit über ihn zu kommen. Ähnlich wie wir hier, kann er alles sehen.“ Er gab Rodney erneut den Spiegel.
Der Wissenschaftler suchte noch nach weiteren Personen - es wäre interessant zu wissen, wo das SG-1 Team war - konnte aber nichts mehr finden.
Schließlich packte er den Spiegel in die Brusttasche seines Hemdes und spähte vorsichtig über ihre Deckung hinweg.
Er blickte zu dem übrig gebliebenen Jaffa Krieger. Doch Rodney konnte nur die Spitze der Stabwaffe sehen. Erneut blieb sein Blick an der Laptoptasche hängen. So wie es aufgeleuchtet hatte, als Sheppard es berührt hatte, schienen einige der Schmucksteine eine Hinterlassenschaft der Antiker zu sein. Und wenn Daniel Recht hatte, dass man in dem Buch wirklich Hinweise über Atlantis finden konnte, dann durfte es auf keinen Fall in Kenmores Hände fallen.
Rodney seufzte. Wieso nur hatte er das Gefühl, dass er handeln musste? Er war Wissenschaftler, kein Soldat. Trotzdem...
Er sah in den Staub der Arena, wo die Laptoptasche lag und seufzte erneut. Er war nicht der richtige Mann dafür, aber scheinbar war er der einzige, da SG1 wohl damit beschäftigt war, die Jaffa-Krieger auszuschalten. Wenn da nicht der Feind auf den Rängen wäre - aber wann war schon etwas einfach?
„Ich brauche Ihre Hilfe, Dex.“
„Sie wollen das Buch?“
„Ich will nicht, aber Kenmore darf es nicht haben. Aber ich brauche einen Plan, um nicht bei dem Versuch zu sterben.“ In dem Moment, wo er die Arena betreten würde, würden sowohl der Jaffa, als auch die Polizisten auf ihn schießen.
Dex beugte sich vor und blickte in die Arena. „Ich weiß einen Weg, aber ich will wissen, wer die seltsamen Typen mit den langen Waffen sind, die locker eine Sondereinheit ausgeschaltet haben.“
„Das sind Stabwaffen“, korrigierte Rodney ihn. Eigentlich durfte er niemandem etwas erzählen, aber da Dex jetzt schon so viel gesehen hatte, würde man es nicht vermeiden können, ihm mehr zu erzählen. „Ja, danach werden Sie mehr erfahren. Sie müssen nur dafür sorgen, dass mir nichts passiert.“
„Kommen Sie mit“, forderte Dex ihn auf.
Gebückt krochen sie zum Ausgang und erst im Gang richtete Dex sich auf und lief die Stufen hinab. Der Strom war ausgefallen und so gab es immer wieder relativ dunkle Abschnitte, bis ein weiterer Eingang für Licht sorgte.
Rodney joggte hinter Dex her und verfluchte schon nach wenigen Metern seine schlechte Kondition. Nicht, dass seine Beine schwer wurden, nein, er bekam einfach keine Luft.
Er atmete hektisch ein und aus und versuchte dabei, seinem Leibwächter zu folgen.
Dabei fluchte er leise vor sich hin.
„Schweigen Sie, sonst verraten Sie unsere Position. Etwas leiser atmen, wäre auch nicht schlecht.“
„Ich bin Wissenschaftler, kein Sportler. Sie müssen langsamer werden, damit ich leiser werde.“
Ein unverständliches Murmeln war die einzige Antwort, aber Dex wurde spürbar langsamer.
Als er am Ende der Treppe, die ins Erdgeschoss führte, stehen blieb, wäre Rodney beinahe in ihn hinein gelaufen. Dex hielt seine Zeigefinger vor seinen Mund und Rodney versuchte, keinen Laut von sich zu geben.
Erst jetzt hörte er ein leises Trappeln, das immer lauter wurde. Kurz darauf erkannte er, dass dieses Geräusch Schritte waren, die sich näherten.
Dex presste sich eng an die Wand unter der Treppe und Rodney folgte seinem Vorbild.
‚Oh mein Gott, oh mein Gott!’ Er kämpfte gegen die aufkommende Panik. Doch ihm wurde bewusst, worauf er sich eingelassen hatte und dass es ein hohes Risiko gab, das Abenteuer nicht unverletzt zu überstehen.
Die Schritte wurden lauter und Rodney betete, dass die Personen nicht ihren Gang nehmen würden. Sein Herz würde diese Belastung nicht überstehen.
Doch er hatte Pech.
Mehrere bewaffnete und mit Taschenlampen ausgerüstete Personen bogen in ihren Gang ein und ein Lichtstrahl leuchtete direkt in Rodneys Gesicht.
Er hob abwehrend die Hände um nicht geblendet zu werden. Jaffa schossen erst und würden erst danach schauen, schoss ihm durch den Kopf. Er blinzelte, um mehr zu sehen.
„Rodney, was machst du hier? Warum hast du dich nicht in Sicherheit gebracht?“
„Sam!“ Unendliche Erleichterung schwang in seiner Stimme mit.
„Ja, ich bin’s, aber was machst du hier?“
„Ich wollte das Buch aus der Arena holen. Zudem suche ich zwei Freunde.“ In Gegenwart seiner Ex-Frau ausgesprochen hörte sich seine Idee sehr töricht an. Er war ein unbewaffneter Zivilist und im Kolosseum liefen mehrere Jaffa-Krieger herum, die sowohl von SG1, als auch von Sondereinheiten der Polizei gejagt wurden.
„In der Arena bist du ungeschützt. Wie hast du dir das vorgestellt, ohne dich selbst umzubringen?“ Sams Stimme hatte einen leicht genervten Unterton, den Rodney zu gut kannte.
„Ich kenne einen Weg in die Katakomben. Während McKay mir Feuerschutz gegeben hätte, wäre ich in die Arena hochgeklettert und hätte die Tasche geholt. Da wo sie liegt, kann ich zugreifen, ohne über das Geländer klettern zu müssen.“
Bis zu diesem Moment hatte Rodney noch nichts von Ronons Plan gewusst, aber da er sich gut anhörte, nickte er zustimmend.
„Rodney kann weder zielen, noch geradeaus schießen“, stellte O’Neill lakonisch fest. „In Ermangelung einer besseren Idee machen wir mit, aber Teal’c wird es übernehmen, das Buch zu holen, er hat die besseren Reaktionen.“
Da Sam mit ihrer Taschenlampe in Dex’s Gesicht leuchtete, konnte Rodney deutlich sehen, dass sein Leibwächter anderer Meinung, aber klug genug war, seinen Mund zu halten.
„Führen Sie uns“, wies O’Neill Dex an.
Dieser nickte und ging voran.
Rodney fühlte sich überflüssig. Wie so oft mit dem Team von SG1, aber da er definitiv nicht alleine in den dunklen Gängen bleiben wollte, ging er mit. Es fügte sich, dass O’Neill mit Dex die Führung übernahm, Teal’c und Daniel folgten, während er mit Sam den Abschluss bildeten.
Dex gab ein Tempo vor, dem Rodney so gerade eben folgen konnte und nachdem sie erst einigen Gängen gefolgt waren, mussten sie eine weitere Treppe herabsteigen. Danach blieb sein Leibwächter stehen und lauschte.
Man konnte Stimmengemurmel hören, aber es kam von ganz weit weg. Rodney lehnte sich an die Wand und gab sich Mühe, nicht zu hektisch zu atmen. Er versuchte herauszufinden, woher die Stimmen kamen, aber es gelang ihm nicht.
Dann hörte er Schüsse, doch sie waren viel zu weit entfernt, um gefährlich zu sein.
Rodney vermutete, dass die Polizisten es geschafft hatte,
Viel zu schnell ging es ein Stück weiter, doch schon nach wenigen Metern hielten sie erneut an. Weiter vorne im Gang wurde es hell. Die Stimmen waren etwas lauter geworden.
„Da“, Dex zeigte genau in die Richtung aus der die Stimmen kamen „ist ein Absatz in der Wand, an dem man hochklettern kann. Während Teal’c das macht, müssen wir den überdachten Bereich verlassen, um ihm Feuerschutz zu geben. Dabei sind wir auf dem Präsentierteller. Ist es das Buch wirklich wert?“
„Es darf nicht in Kenmores Hände fallen. Eher vernichten wir es.“ O’Neill klang sehr entschlossen.
„Aber...“ Daniel setzte zu einer Entgegnung an, stockte, räusperte sich und fing neu an. „Du hast Recht, das Wissen darf nicht in Kenmores Hände fallen.“
„Ich brauche den Spiegel.“ Dex hielt auffordernd seine Hand hin.
Rodney wühlte kurz in seinen Taschen, dann konnte er ihn weitergeben.
Dex steckte ihn ein und lief los, schneller als alle anderen hinter her kamen. Nach etwa vierzig Meter presste er sich an die Mauer und ging ein Stück weiter, bis er beinahe den überdachten Bereich verließ, dann kletterte er die Wand hoch.
„Verdammt!“, fluchte O’Neill. „Er hält sich nicht an die Vereinbarung. Sam, Teal’c: wir schwärmen aus. Rodney, Daniel: ihr bleibt hier. Wenn Dex verletzt wird, helft ihr ihm.“
Ohne auf eine Antwort zu warten, lief O’Neill, gefolgt von Teal’c, los. Allerding zurück woher sie gekommen waren, um in einen Parallelgang zu wechseln.
Sam blieb noch einen Moment bei ihnen stehen und beobachtete, wie schnell Dex die sechs Meter hoch kletterte.
Dann lief auch sie los, und verließ in dem Moment die schützende Überdachung, als Dex oben angekommen war.
Rodney sah, wie Sam ihre Waffe hob und auf jemand, der sich auf der Tribüne befand, schoss. Er hörte wie weitere Schüsse aufpeitschten - wahrscheinlich waren es O’Neill und Teal’c. Oder die Polizei. Hauptsache der Jaffa bekam keine Möglichkeit, auf Dex zu schießen.
Dex schien auch der Meinung zu sein, dass er halbwegs sicher war, denn er richtete sich auf und lehnte er sich vor, um nach der Tasche zu greifen.
Aber sie lag zu weit weg und er nahm seine Waffe als Verlängerung, um sie zu sich heran zu ziehen. Aber auch das schien noch nicht auszureichen und er kletterte ein Stück weiter, sodass sein Oberkörper nicht mehr zu sehen war, dann bewegte er sich vorwärts, bis nichts mehr von ihm zu sehen war.
Mit klopfenden Herzen versuchte Rodney mitzubekommen, was passierte.
Er hörte, dass an mehreren Stellen geschossen wurde. Was passierte gerade? Was, wenn mehrere Jaffa in seinen Gang stürmten? Unwillkürlich presste Rodney sich an die Wand, obwohl dies keinen Schutz gab.
„Ganz ruhig“, raunte Daniel in sein Ohr. „Uns wird hier nichts passieren. Sam, Jack und Teal’c ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich. Jaffa? haben keine Zeit für uns. Atme tief ein und aus, das hilft mir immer.“
„Ich versuche es schon die ganze Zeit“, flüsterte Rodney zurück. „Aber ich frage mich die ganze Zeit, wie ich nur so verrückt sein konnte, mich auf diese Aktion einzulassen.“
„Gib zu, du hast dich in den letzten Monaten gelangweilt und Sehnsucht nach den Adrenalin-Kick gehabt. Ich bin froh, dass du wieder dabei bist.“
Darauf hatte Rodney keine Antwort. War es wirklich der Adrenalin-Kick?
Dann hörte er ein weiteres Geräusch, ein lautes, schmerzvolles Stöhnen. Wer war getroffen worden?
Fragend sah er Daniel an, doch der schüttelte nur den Kopf.
Er konnte niemanden von seinem Team sehen, genauso wenig konnte er lokalisieren, woher das Stöhnen kam.
Abgelenkt wurde er von Dex, der den schnellen Abstieg nahm: Er sprang aus sechs Metern Höhe in den Gang, rollte sich bei der Landung ab und stand sofort wieder auf. Es war dort hell genug, dass Rodney sein wildes Grinsen und eine Tasche in seiner Hand sehen konnte.
Dex hängte sich die Laptoptasche um und Rodney erkannte, dass er in seiner rechten Hand ein Messer hielt, von dem rote Tropfen zu Boden fielen.
„Was ist passiert?“
„Ich war nicht der einzige, der versuchte, das Buch zu holen. Kommt, wir müssen weiter.“
Rodney zählte eins und eins zusammen und verstand, dass das Stöhnen wohl von Dex’s Gegner gekommen war.
Etwas atemlos kam Sam zurück, wenige Augenblicke später tauchten auch Teal’c und O’Neill aus den Schatten auf.
„Wir sahen Sie springen, haben Sie das Buch geholt?“
„Ja“, Dex hielt die Laptoptasche hoch.
„Sehr gut“, O’Neill berührte sein Headset. „O’Neill an Prometheus: Sechs Personen zum Hochbeamen.“
Rodney wollte widersprechen, dass sie vorher noch Teyla und Sheppard retten mussten, doch in dem Moment sprang ein Jaffa-Krieger von der Arena in ihren Gang.
Bevor er seine ZAT heben konnte, spürte Rodney, wie er dematerialisierte.
Das erste, das ihm auffiel, als er wieder materialisierte war, dass die Luft miserabel war. Rodney hustete, doch der Geruch von Rauch und verschmortem Kunststoff brannte sich in seine Lunge.
„Was ist los?“ Mehr brachte er nicht heraus, weil er wieder husten musste. Er zog sein Hemd aus der Hose und atmete durch den Stoff, doch es wurde nicht viel besser.
Als er keine Antwort bekam, blickte er sich um. Sie standen auf der Brücke der Prometheus, doch das sonst so makellose Flaggschiff sah ziemlich demoliert aus.
„Colonel Summer, was ist passiert?“, fragte jetzt O’Neill.
„Das Pyramidenschiff hat Streit gesucht und den Kürzeren gezogen. Aber die Prometheus hat einige Salven einstecken müssen und wird eine größere Wartung benötigen“, erklärte Colonel Summer.
„Wo ist das Pyramidenschiff?", wollte O’Neill noch wissen.
„Zerstört. Die Trümmer werden in den nächsten Tagen als Meteoriten auf die Erde hinabfallen.“
„Das ist eine wirklich gute Nachricht.“ O’Neill grinste. „Können Sie einige Soldaten abstellen, die uns auf die Erde begleiten? Der Goa’uld und einige Jaffakrieger sind noch im Kolosseum von Rom in ein Scharmützel verwickelt und Unschuldige sind daran beteiligt.“
„Auf der Erde darf kein Goa'uld frei herum laufen“, erklärte Summer mit harter Stimme. „Wie viele Männer brauchen Sie?“, fragte er O’Neill.
Dieser überlegte kurz. „Ein Dutzend sollte reichen.“
„Dann bin ich auch dabei!“ Dex sah O’Neill herausfordernd an.
Nach einem winzigen Augenblick nickte der Colonel. „Da Sie sich dort auskennen, werden Sie wirklich eine Hilfe sein. Daniel, du bleibst hier und kümmerst dich um das Buch. McKay, so sehr ich verstehe, dass Sie sich um Ihre Freunde Sorgen, es ist nicht Ihr Job zu kämpfen. Wir werden versuchen, sie zu finden.“
Rodney konnte nur nicken und sah zu, wie der Colonel etwas in sein Headset murmelte und kurz darauf hinab gebeamt wurde.
Daniel hielt die Tasche mit dem Buch fest umklammert sah sich mehrfach um, dann verschwand er aus Rodneys Sichtkreis. Ein wenig hilflos blieb Rodney zurück.
„Dr. McKay, können Sie unseren Leuten bei der Reparatur zur Hand gehen?“, Summers sah ihn fragend an. „Sie sind doch für einige Programmierungen verantwortlich gewesen.“
„Ich habe fast alle Sicherheitseinrichtungen programmiert, aber wenn das Pyramidenschiff vernichtet ist, ist es wichtiger, dass die Lebenserhaltungssysteme wieder ans Laufen kommen.“
Rodney musste wieder husten. Wenn sie nicht schnell etwas an der Luft änderten, würde seine Lunge irreparable Schäden davon tragen.
„Ihre Hilfe ist willkommen. Major Novak wird Ihnen sagen können, wo Sie dringend benötigt werden.“
Rodney nickte nur und verließ die Brücke, um sie zu suchen.
Im Maschinenraum wurde er fündig. Major Novak sah ihn nur kurz an und wollte ihn für Reparaturen auf dem Maschinendeck einteilen. Nicht an der Lebenserhaltung, aber die Antriebsdüsen hatten auch eine hohe Priorität.
Das war zwar der Ort, wo seine Fähigkeiten am besten eingesetzt waren, aber dort wollte er im Moment nicht arbeiten. Er wollte dabei sein, wenn O’Neill und sein Team zurückkehrten.
Als er sie bat, ihm eine Aufgabe auf der Brücke zuzuteilen, blickte sie ihn kurz an und verdonnerte ihn dazu, dort die Kurzschlüsse an den Konsolen zu beheben.
Eigentlich eine Aufgabe weit unter seinen Fähigkeiten, aber genau das, was ihm ermöglichte mit einem Ohr den Gesprächen auf der Brücke zuzuhören.
Schnell waren Werkzeuge und Ersatzteile besorgt und kurz darauf kroch Rodney auf der Brücke unter eine Konsole, um die Schäden zu beheben.
Nach einer knappen Stunde hatte er drei Konsolen repariert. Da hörte er, wie Summer den Befehl gab, das SG1 und fünfzehn Personen auf die Brücke zu beamen.
Rodney blieb unter der Konsole liegen, drehte sich aber so, dass er einen besseren Blick hatte.
Als die Gestalten materialisierten, fiel Sheppard in seiner schwarzen Soutane kaum auf. Nur Teylas farbenfrohe Kleidung nahm Rodney sofort wahr. Erleichtert sah er, dass beide sich ohne fremde Unterstützung auf den Beinen hielten.
Er hätte gerne kurz mit ihnen gesprochen, und sich überzeugt, dass es ihnen wirklich gut ging, aber es waren zu viele Soldaten im Weg.
Außerdem hatte musste er auch noch die verdammten Kurzschlüsse beheben. Aber erst wenn er wusste, was im Kolosseum geschehen war.
So schenkte er dem heimgekehrten Team seine ganze Aufmerksamkeit.
„Colonel O’Neill. Sie waren erfolgreich?“ Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage von Colonel Summer.
„Ja“, O’Neill nickte und wirkte dabei sehr erschöpft. „Kenmore und seine Jaffa existieren nicht mehr. Wir werden aber in den nächsten Tagen sehr viel Aufklärungsarbeit leisten müssen, damit die italienischen Polizisten nicht unser Geheimnis ausplaudern. Sie haben im Kampf mehrere Männer verloren. Die Presse wird wahrscheinlich erfahren, dass zwei rivalisierende Mafiaclans im Kolosseum einen Showdown hatten.“
„Die Todesfälle sind bedauerlich, ich werde veranlassen, dass man sich besonders um die Hinterbliebenen kümmert.“
„Danke, dann setzen Sie uns und unsere Gäste im Stargate Command ab, es wartet noch viel Arbeit auf uns. Ich sammele noch Doktor Jackson ein, dann sind wir weg. Wissen Sie, wohin er sich mit dem Buch verzogen hat?“
„Ich bin hier, Jack!“
Rodney drehte sich um und sah, dass Daniel in einer Ecke auf dem Boden saß und das Buch aufgeschlagen vor sich hatte. Scheinbar hatte er so die ganze Zeit verbracht. Der Archäologe stand auf, streckte sich, nahm das Buch und ging zu seinem Team.
„Pater Sheppard, Frau Emmagan, ich freue mich, dass Sie das Abenteuer überstanden haben. Alles in Ordnung mit Ihnen?“
Sheppard zuckte mit den Achseln. „Leidlich, ich muss nur verkraften, dass ich wirklich an Bord eines Raumschiffes bin. McKay schuldet mir noch mehr als eine Erklärung.“
„Die wird er Ihnen auch geben. Nachdem Sie verschiedene Dokumente unterschrieben haben. Vorher darf Ihnen eigentlich niemand etwas erzählen, deswegen war auch Rodney so schweigsam.“
„Wo ist Rodney? Ist er in Rom geblieben, oder irgendwo hier?“, erkundigte sich Sheppard.
Daniel lächelte. „Nachdem er ausgezogen ist, um Sie und das Buch zu retten, ist er jetzt dabei, die Prometheus zu reparieren. Er wird später zu uns stoßen. Kommen Sie, das Stargate Command wartet.“
Gleichzeitig nickte O’Neill und sie wurden auf die Erde gebeamt.
Rodney blieb zurück und starrte auf den Fleck, wo gerade noch Sheppard gestanden hatte.
Dann seufzte er. Daniel hatte Recht, es gab ein Schiff zu reparieren, erst dann würde er Zeit haben, mit dem Priester zu reden.
tbc