Titel: Some things worth to change for (4/7)
Autor: Allrounder
Fandom: Heroes
Pairings: Peter/Sylar
Rating: P-16 Slash
Inhalt: Sylar hatte sich nichts mehr gewünscht, als etwas besonderes zu sein, doch momentan wünschte er sich nichts mehr, als wieder Gabriel zu sein. Ist er in der Lage sich zurück zu verwandeln... und wird man ihm dabei helfen?
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Wie es auch nicht anders zu erwartet war, musste sich Peter erst einmal eine Strafpredigt über sich ergehen lassen, weil er einfach abgehauen war und den Kuchen auf den Boden geschmissen hatte. Als ob es ihn grade jetzt interessieren würde was mit dem Kuchen geschehen war.
Alles worden er denken konnte war die DVD Schachtel, die versteckt in seiner Jackentasche lag. Immer wieder fuhr er mit einer Hand über die Tasche, um sicher zu gehen, dass sein kostbarer Schatz noch an Ort und stelle war.
Was Sylar ihm wohl für eine Nachricht zukommen gelassen hat? Er wusste er hatte keinen Grund nervös zu sein und doch zerrte jede Sekunde, die er nicht nachsehen konnte was für ein Inhalt auf der DVD war an seinen Nerven.
Schließlich hielt er es einfach nicht mehr aus. Er erzählt seiner Familie kurz, dass er den ganzen Tag bei Suresh war und die Zeit verpasst hätte. Seine Begegnung mit Sylar verschwieg er lieber. Nathan sollte sich nicht noch mehr Sorgen machen als er es so schon tat.
Nachdem er es endlich geschafft hatte sich aus den Klauen seiner Mutter zu befreien und auf seinem Zimmer war, schnappte er sich den Laptop, den er hier herum stehen hatte und lies Sylars DVD zügig in das Laufwerk gleiten.
Mal sehen war da drauf war.
Es enthielt nur eine einzige Videodatei. Enttäuscht sah er auf den Bildschirm. Seltsam, er wusste auch nicht was erwartet hatte, doch nicht nur ein Video.
Der PC brauchte eine Weile bis er die Datei geladen hatte, doch dann konnte er es sich endlich ansehen. Er hatte mit vielem gerechnet was Sylar ihm sagen wollte, doch damit sicherlich nicht.
Erst war nur statisches Rauschen zu sehen, doch dann ging offensichtlich die Kamera an und ein fremdes Zimmer war zu sehen. Der Raum war leer, bis auf ein Bett und ein Nachttisch.
Als die Kamera an ging war niemand sehen, keine Menschenseele war im Zimmer, doch das änderte sich schon nach einigen Sekunden.
Sylar trat ins Bild und setzte sich auf die Kante des Bettes. Er schien nervös zu sein und leicht aufgeregt.
“Hallo, Peter”, fing er mit zittriger Stimme an zu reden, “ja... öhm... du fragst dich sicher was der Scheiß soll, aber ich... ich werde versuchen es dir zu erklären. Nur tu mir einen Gefallen. Bitte sieh dir erst das gesamte Band an und urteile dann über mich...”
Sylars Blick schweifte durch die Gegend, als wolle er damit seinen nächsten Gedanken einfangen.
“Es ist jetzt nicht so, dass ich mit dieser Nachricht um Gnade flehen will. Tzzzz....”, erklärte er aggressiv, doch schon im nächsten Satz war seine Stimme heiser, fast verletzlich, “ich will... ich will mich nur bei dir Entschuldigen. Du... ich... ach verflucht!!!!!”
Mit einer wütenden Bewegung fegte er die Kamera von ihrem Stativ und sie ging zu Bruch. Das Bild verschwand wieder und es erschien nur ein Bildflimmern.
Mit einem Flupp, ging das Bild wieder an und Sylar saß wieder auf dem Bett. Scheinbar war zwischen seinem Wutanfall und jetzt einige Zeit vergangen, denn er trug jetzt einen anderen Pulli.
“Wo war ich... ach ja... sicher wunderst du dich auch warum du noch lebst... tja... sieh selbst, aber bitte, wie schrecklich es auch immer sein mag, sieh die das Band zu Ende an. Unter allen Umständen. Bitte, Peter”, Sylars Stimme hatte jetzt etwas verzweifeltes an sich.
Was könnte er ihm zeigen wollen, dass so schrecklich ist, dass er weg schauen wolle?
Und schon der nächste Bildwechsel sollte seine Frage beantworten.
Nun war nicht mehr Sylars Zimmer zu sehen, sondern das Devaux-Dach. Er konnte sich selbst sehen wie er dort herumstand und in die Ferne blickte. Oh mein Gott, dachte Peter, der hat doch wohl nicht... oder doch???
Panik stieg in ihm auf. Er wollte schon den Laptop schließen und in die Ecke schmeißen, doch Sylars flehende Stimme hallte in seinem Kopf wieder.
Bitte... bitte schau es dir zu Ende an.
Mühsam zwang er sich wieder auf den Bildschirm zu blicken. Sofort war er wieder versucht weg zu sehen. Sylar hatte ihn grade an die Wand gepinnt und angefangen seinen Kopf zu öffnen. Er benimmt sich wie ein Dosenöffner schon es Peter durch den Kopf.
Auch wenn es ihm schwerfiel den Blick nicht ab zu wenden, so sah er doch weiter hin. Er wollte wissen was es mit alle dem auf sich hat und wieso Sylar zu wissen schien, warum er nicht tot war.
Sylar hatte sich grade Peters Gaben zu eigen gemacht, als etwas geschah, womit er nie im Leben gerechnet hätte. Sylar setzte ihm seinen Kopf wieder zusammen und begann ihn zu reanimieren. So wie man es in jedem guten Grundkurs lernte. Auf dem Brustkorb drücken und dann, Mund zu Mund Beatmung. Peter starrte wie gebannt auf den Bildschirm.
Unbewusst fuhren die Finger über seine Lippen, bei dem Gedanken, dass er Sylars auf seinen gehabt hatte.
Deswegen war er nicht tot, Sylar hat ihn wiederbelebt... aber warum? Was versprach sich Sylar davon???
Das Videobild wechselte erneut und es war wieder Sylar zu sehen. Er sah schon recht müde und angeschlagen aus.
“Wenn du das hier jetzt hörst, Peter, dann weißt du jetzt warum du nicht tot bist. Sieh es als Entschädigung dafür an, dass ich dich umbringen musste. Glaub mir, wenn es einen anderen Weg gegeben hätte, ich hätte ihn liebend gerne eingeschlagen, aber es ging nicht anders. Mit dem Mord an einem mir wichtigen Menschen hat es begonnen. Ich fing an die Menschen wegen ihrer Fähigkeiten umzubringen, doch ich will das nicht länger. Ich will nicht mehr morden müssen und nur dank dir, werde ich nie wieder anderen weh tun müssen.”
Mann sah ihm deutlich an wie schwer es ihm fiel, diese Worte aus zu sprechen. Kein wunder, dass er es ihm nicht persönlich gesagt hat.
„Und mit dem Mord an einem Menschen, der mir viel bedeutet wird es nun endlich enden”, beendete Sylar seine Botschaft.
Eine stille senkte sich über das Zimmer. Peter saß stumm vor seinem PC und sah Sylar an, wie er ebenfalls stumm da saß und nach den passenden Worten zu suchen schien.
“Ich verlange nicht von dir, dass du mir vergibst oder es gut heißt, ich möchte nur, dass du verstehst. Verstehst, warum ich getan habe was ich tat. Ich hoffe ich habe dich nicht zu sehr verletzt. Ich meine nicht deinen Körper, der kann sich wieder Heilen. Ich meine deine Seele, die kann man nicht so leicht heilen. Hoffentlich habe ich keinen permanenten Schaden hinterlassen... es tut mir wirklich leid.”
Mit diesen Worten endete das Video und der Bildschirm wurde schwarz. Das Zimmer, dass zuvor noch vom Licht des Computers erhellt wurde war nun in eine undurchdringliche Dunkelheit getaucht.
Mittendrin saß Peter auf einem Stuhl. Tränen rannen seine Wangen entlang und suchten sich ihren Weg, sein Gesicht entlang, bis sie schließlich auf den weichen Teppich fielen.
Sanft schloss er seinen Laptop und krabbelte, noch immer weinend, ins Bett.
Doch bevor er einschlief entrannen seiner Kehle ein paar Worte, nicht lauter als ein flüstern.
“Ich verzeihe dir... Sylar.”
Ein lächeln spiegelte sich auf dem schmerz verzehrten Gesicht der unsichtbaren Gestalt neben Peters Bett wieder. Sie strich ihm sanft die Haare aus dem Gesicht, doch Peter merkte es nicht mehr. Er war schon längst in seinen träumen versunken. Zum ersten mal, seit über zwei Wochen, konnte er wieder ohne Alpträume schlafen.
Endlich träumte er nicht mehr wie Sylar ihn umbrachte. Sylar kam zwar noch immer drin vor, doch jetzt auf eine ganz und gar andere Weise.
“Danke”, haucht Sylar in sein Ohr. Dann drehte er sich um und Teleportierte sich hinfort.
Als Peter am nächsten Morgen erwachte fühlte er sich seltsam leer. Er hatte alle Wut, Trauer, Verzweiflung und Verwirrung hinaus geheult. Alles was jetzt noch übrig war, war ein einziges Chaos. Es war seltsam gewesen, abermals hatte er von Sylar geträumt, doch dieses mal war es Komplet anders gewesen.
Sie flogen gemeinsam durch die Nacht, lachten und schlichen unsichtbar durch geschlossene Museen. Sie benahmen sich nicht als wären sie Todfeinde, sondern als wären sie gute Freunde.
Es war verwirrend.
Die Träume fühlten sich so real an und doch so fremd. Nie zuvor hat er etwas derartiges gespürt. Es war als wäre er im Himmel und in der Hölle zugleich, wenn er Sylar sah.
Wenn er an ihn dachte, schlug sein Herz Purzelbäume und gleichzeitig fühlte es sich an als, würde man es ihm bei lebendigem Leibe raus schneiden.
Was hat das alles zu bedeuten?
Was war nur mit ihm los?
In den nächsten Tage wurde es auch nicht besser.
Peter hatte schon das Gefühl unter Verfolgungswahn zu leiden. Er fühlte sich beobachtet, auch wenn oder grade wenn er alleine war. Fast war es ihn, als könnte er den Herzschlag eines Fremden in einem Komplet leeren Zimmer vernehmen. Und wann immer er sich entspannen wollte, stieg ihm der Duft von Sylars Aftershave in die Nase.
Es ließ ihn beinahe Wahnsinnig werden. Es war als wäre er ständig in seiner Nähe und doch Kilometer weit weg.
Nach zwei Tagen hielt er es einfach nicht mehr aus. Er flüchtete sich den gesamten Tag in seine Arbeit. Er fing wieder als Krankenpfleger an. Er tat alles um nicht zur Ruhe zu kommen. Und selbst wenn er grade mal nichts zu tun hatte, legte er alles dran nicht alleine zu sein.
Er besuchte Nathan im Wahlkampfbüro, saß stundenlang bei seiner Mutter herum oder unterhielt sich mit seiner Schwägerin. Er tat alles, nur um sich von dem Gefühl des 'nicht-alleine-sein' abzulenken.
Diese Probleme blieben von seinen Mitmenschen nicht unbemerkt. Nathan fing an sich sorgen um ihn zu machen. Er ging sogar so weit ihm einen Psychiater zu empfehlen, dachte er doch Peters seltsames Verhalten läge daran, dass zweimal innerhalb kurzer Zeit gestorben war.
Wie recht Nathan doch hatte und wie unrecht zugleich.
Es nun schon über eine Woche vergangen, seitdem er Sylar des letzte mal gesehen hatte und nichts hatte sich geändert. Noch immer glaubte er eine ständige Präsenz zu spüren. Doch er sollte feststellen, dass er nicht im geringsten Wahnsinnig wurde.
Es war der Tag, an dem Claire zu Besuch kam. Grade jetzt konnte er überhaupt nicht mit seiner Nichte dealen. Er hatte schon genug eigene Probleme, wie sollte er da damit zurecht kommen, dass Claire, die ihn sehr zu mögen schien, vorbei kommen wollte.
Als es an der Tür klingelte und er hörte wie Nathan Claire rein ließ, machte er das was er immer machte, wenn er nicht gestört werden wollte, er machte sich unsichtbar. Und da bemerkte er es. Er bildete es sich nicht nur ein, Sylar war tatsächlich da.
Er stand schüchtern in der Ecke und beobachtete ihn heimlich.
Sofort ließ Peter sich wieder Sichtbar werden. Sylar konnte nicht sehen, ob er grade sichtbar oder nicht war. Sylar konnte also auch nicht wissen, dass er wusste, das Sylar da war.
Was sollte er jetzt tun?
Er wollte nicht, dass Sylar wusste, dass er es wusste. Da kam ihm eine Idee. Er holte sich eine Sonnenbrille und schob sie sich auf die Nase.
„Hey, Peter”, grüßte Claire ihn und umarmte ihn freundschaftlich.
„Hey Claire”, grüßte er zurück.
„...”, sie starrte ihn verwirrt an, „warum trägst du eine Sonnenbrille? Die sonne scheint doch gar nicht?”
„Migräne”, log Peter.
In Wirklichkeit hatte er die Brille nur als Tarnung auf. Er wusste, dass, wenn er sich unsichtbar machen würde um Sylar sehen zu können, Sylar schon bald wüsste, dass er ihn sah. Er könnte dann ja nicht mit den andern reden, ohne gefragt zu werden was zum Teufel er vor hatte.
Die Brille war die perfekte Tarnung. Unter ihr konnte er nur seine Augen unsichtbar machen und Sylar ebenso heimlich beobachten, wie er ihn.
TBC...