Neu: Auf den ersten Blick (Mit Herz und Handschellen, gen)

Mar 09, 2008 14:01

Ich finde, wer so blöde Sprüche los lässt wie Wacker und nichts Eiligeres zu tun hat, als bei einem Fall auf dem Lande überall rumzutratschen, dass sein Chef schwul ist (was bei den Hinterwäldlern nicht gut ankommt) hat eine Runde in der Hühnerfolterkammer verdient.

Titel: Auf den ersten Blick
Autor: T’Len (2008)
Fandom: Mit Herz und Handschellen
Charaktere: Erasmus Wacker, Leo Kraft, Nina Metz und eine schöne Unbekannte
Kategorie: G, Humor
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Summe: Wacker hat die Liebe erwischt, er hätte wohl besser zweimal hingeschaut.



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„Schöne Frau, kann ich Ihnen helfen?“ Erasmus Wacker strahlte die Blondine an, die im Gang des Präsidiums auf und ab ging. Lange Beine unterm Minirock und ein üppiger Busen in der Bluse, genauso, wie er es mochte.

„Danke“, sagte der Engel und strahlte zurück. „Ich habe einen Termin bei Hauptkommissar Kraft.“

Typisch Schwule, dachte Wacker, so eine bezaubernde Dame ließ man doch nicht warten. Diese Typen hatten einfach keinen Anstand.

„Da bin ich aber froh“, sagte Wacker.

Als eine wohlgeformte Augenbraue sich fragen hob, ergänzte er rasch. „Dass Sie nicht privat auf einen Kollegen warten.“

Er lächelte. „Ich hätte ihn sonst umbringen müssen:“

Der blonde Engel erwiderte sein Lächeln mit einem perfekt geschminkten Mund. „Na Sie gehen aber ran, mein Lieber. Sind Sie immer so stramm bei der Sache?“ Sie musterte ihn von oben bis unten.

Wacker warf sich in die Brust. „Natürlich, Madame“, saget er „Wenn Sie möchten...“ Er räusperte sich taktvoll. „Kann ich Ihnen das gern beweisen.

„Ich heiße übrigens Desiree“, saget sie und er dachte, dass schon ihr Name wie das Paradies klang. Wenn man sich das Paradies als nie endenden Porno vorstellt, sicher

Sie kramte in ihrer riesigen Handtasche nach einem Stift und Zettel und schrieb etwas auf. Gerade als sie damit fertig war, öffnete sich die Tür von Leo Krafts Büro „Komm ehrein“, sagte er.

Sie drückte Wacker den Zettel in die Hand. „Ruf mich an, Süßer.“ Dann folgte sie mit kokettem Hüftschwung Leo ins Büro.

///

Zehn Minuten später stand wacker noch immer mit offenem Mund auf dem Flur und starrte auf die Tür hinter der dieses göttliche Wesen verschwunden war. Den Zettel hielt er fest an seien Brust gedrückt. Diese Frau musste ihm das Schicksal gesandt haben, entschied er, als sich die Tür wieder öffnete und sie hinaus schwebte. Im Gehen warf sie ihm eine Kusshand zu. Wacker erröte bis in die Haarspitzen.

Hastig steckte er den Kopf ins Büro seines Chefs. „Äh, die Frau, die eben gegangen ist. War das eine Zeugin oder eine...“ Er wagte es kaum auszusprechen. „Verdächtige?“

„Weder noch, Wacker, sie hat ins nur als Sachverständige geholfen.“

Wacker strahlte. „Dann kann ich mich ja problemlos mit ihr verabreden.“

„Aber, Wacker, das ist...“, begann Nina Metz, doch Leo legte ihr rasch die Hand auf den Arm.

„Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Wacker. Und viel Vergnügen.“

Leo lächelte ihn freundlich an. Das verstehst du Tunte natürlich nicht, dachte Wacker. Ich werde heute nacht jedenfalls nicht ohne weibliche Gesellschaft sein. Laut sagte er: „Danke Chef“ und ging.

„Ich wusste gar nicht, dass du so gemein sein kannst“, meinte Nina, als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte.

„Er hat es verdient. Meinst du nicht?“, erwiderte Leo lächelnd. Auch wenn Wacker sich tunlichst hütete, in seiner Gegenwart allzu despektierliche Sprüche loszulassen, so wusste Leo doch genau, was er über seine Sexualität dachte und hinter seinem Rücken so von sich gab.

„Woher kennst du sie eigentlich?“, fragte Nina, mit besonderer Betonung auf dem Sie.

Leo lächelte erneut und hob dann seien Stimme, bis sie fast weiblich klang. „Du musst nicht alle meine Geheimnisse kennen, Schatz.“

„Mein Gott, du hattest was mit ihr“, rief Nina.

Leo schnaubte abfällig. „Ich bitte dich, traust du mir nicht mehr Geschmack als Wacker zu?“
Hey getting’ laid is gettin’ laid…

///

„Na Wacker, wie war denn ihr Date? Heiße nicht gehabt?“ Freundlich klopfte Leo seinen Untergeben am nächsten Morgen auf die Schulter.

Wacker zuckte erschrocken zusammen. Er sah auffallend blass aus. „Sehr schön“, murmelte er.

„Hat Desiree denn Ihren Vorstellungen von einer Traumfrau entsprechen?“, fragte Leo weiter. „Oder soll ich lieber Dieter sagen?“ Er grinste.

“Sie haben es die ganze Zeit gewusst nicht wahr“, empörte sich Wacker. „Und mich mit Absicht auflaufen lassen.“

Leo lächelte noch immer. „Aber ich bitte Sie, Wacker. So ein aufmerksamer Kripobeamter wie Sie, hat ihre Maskerade doch zweifelsohne auf den ersten Blick durchschaut oder etwa nicht?“

„Natürlich“, antwortete Wacker im Brustton der Überzeugung. Er würde sich hüten, zuzugeben, dass er seinen Irrtum erst bemerkt hatte, als er ihm mit wahrlich nackten Tatsachen vor Augen stand.

Ende

gen, autor: t'len 1-100, fanfic, fandom: mit herz u. handschellen 1-100

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