Ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich hatte es hier noch nicht gepostet. Enjoy!
Traum/Albtraum
©Ziyal 07/2007
BSG (Gina/Cain)
Rating: PG
Disclaimer: Weder das Konzept noch die Charaktere von Battelstar Galactica gehören mir. Die Rechte der Besitzer bleiben gewahrt. Ich mache keinen Profit, sondern nur Spaß.
Für
lenija, die sich über die Community
tausch-fiktion BSG Femslash gewünscht hat.
Zusammenfassung: Gina träumt von dem, was war
Anmerkung: SPOILER für alles bis Mitte Season 2!
Ich kam auf die Idee, als ich irgendwann im Zusammenhang mit den Dreharbeiten zu dem BSG-Film ‚Razor’ las, dass es wohl möglich ein w/w Pairing geben könnte. In Anbetracht des Endes von ‚Resurrection Ship, Part Two’ dachte ich, dies wäre eine Möglichkeit.
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Sie hatte geträumt.
Kräftige und dennoch zärtliche Hände berührten sie, schenkten ihr Vertrauen, Liebe und Zuversicht. Sie sah in ein Gesicht, das Stärke, Autorität und Gerechtigkeitssinn ausstrahlte. Kräftige Arme umfingen sie mit Leidenschaft und pressten sie an einen muskulösen, geschmeidigen Körper. Warme, weiche Brüste drückten sich an ihre eigenen. Wohlgeformte Lippen fanden die ihren und entfachten mit großem Geschick ihre Leidenschaft.
Worte hallten in ihrem Kopf nach. Worte, die Balsam für ihre Seele waren, ihr das Gefühl gaben, geliebt und begehrt - etwas Besonderes - zu sein.
Dann war sie aufgewacht.
Ihre Realität bestand aus einer Zelle, in der es nicht einmal eine Pritsche gab. Ihre Tage wurden geprägt von Männern, die sie mit Fäusten, Füßen und Schlagstöcken traktierten und ihre Lust an sexueller Gewalt an ihr ausließen. Ihre Nächte bestanden aus Frauen, die vorbei kamen, um sie durch die Scheiben ihrer kalten und leeren Plexiglaszelle anzustarren, als sei sie ein Monster.
In dieser Wirklichkeit war der Mund, der ihr einst Lust bereitet hatte und aus dem Worte der Zuneigung geflossen waren, eine durch Hass schmal gewordene Linie. Wenn noch Worte für sie existierten, so waren sie böswillig und feindselig.
Wann der Traum - das Leben, das sie einmal geführt hatte - zum Albtraum geworden war, wusste Gina nicht mehr. Es endete von einem Moment zum anderen. Nichts war mehr wie früher. Liebe, Freundschaft und Zuneigung waren unwiederbringlich aus ihrem Leben verschwunden.
Sie würden nie mehr zurück kehren. Das war ihr klar geworden, als sie Helena auf der anderen Seite der Plexiglasscheibe erblickte und nur noch Grausamkeit und Abscheu in den Augen entdeckte, die sie vor nicht allzu langer Zeit mit Liebe und Begehren angesehen hatten.
Das schwarze Loch, in dem sie nun vegetierte, schien jeden Tag tiefer und endloser zu werden. Hoffnung gab es keine mehr, noch nicht einmal die Hoffnung auf den Tod. Gina konnte sich kaum noch an dieses Leben erinnern, das sie einst geführt hatte. Sie war sich nicht einmal mehr sicher, ob es je Wirklichkeit gewesen war.
Vielleicht hatte sie wirklich nur geträumt.
--ENDE-