NEU: "Überraschungsbesuch" (Primeval, Nick/Stephen, NC-17)

May 17, 2007 19:16

"Überraschungsbesuch"

von Jimaine

Fandom: na was wohl?:-) Primeval. Spoiler für so ziemlich alles, insbesondere Folge 5 (unmittelbar danach angesiedelt)
Rating: NC-17
Pairing: Nick/Stephen
Zusammenfassung: Aus gegebenem Anlaß macht Claudia Brown eine Spontan-Hausdurchsuchung bei den Mitgliedern des Anomalie-Projekts.
Mein Dank an meine Labortechnikerin Beta
magnifica7 die mit etwas Feinschliff hier und da dafür sorgte, daß sich Claudias Besuch lohnte.
Disclaimer: Alles gehört ITV und Impossible Pictures und Konsorten, inklusive Inhalt von Nicks Labor und der Pickup und auch Rex. Ich selbst leihe mir die Charaktere nur aus, damit sie das tun können, was sie in der Serie nur Offscreen tun, und verdiene dabei leider überhaupt nichts. Im Gegenteil, ich verliere nur dadurch: nämlich Gehirnzellen! Und für die Gehirnzellen meiner Leser übernehme ich keinerlei Haftung.

Berufsverkehr in der Londoner Innenstadt an einem Montagmorgen konnte selbst einen Zen-Meister an den Rand eines Nervenzusammenbruchs treiben. Wurde man nicht von Roadrage gepackt, war die harmloseste Begleiterscheinung ein dröhnender Kopfschmerz. Claudia Brown blieb von beidem verschont. Sie hatte bereits kurz nach dem Aufstehen zwei Kapseln Anadin eingeworfen und wartete daher mit deutlich größerer Gelassenheit als der Fahrer des Wagens auf der Nebenspur darauf, daß die Ampel auf Grün sprang. Heute war ihr erster Arbeitstag nach der kurzen Auszeit, die ihr der Zwischenfall mit dem Flugsaurier beschert hatte - den Flugsauriern, Plural, korrigierte sie sich und schauderte bei der Erinnerung an den gefräßigen Schwarm - und dann hatte Lester sie gleich mit diesem Auftrag empfangen. Er sorge sich um die Sicherheit seiner Mitarbeiter und der allgemeinen Bevölkerung, sagte er. Wer’s glaubte. Lieber hätte sie sechs Stunden in einem Budget-Meeting gesessen, anstatt das hier über sich ergehen zu lassen. Sie hatte bei dem, was sie gleich tun würde, ein schlechtes Gewissen, obgleich sie im Gegensatz zu Lester wußte, wie berechtigt dessen Sorge war. Widerworte konnte sie sich kaum erlauben, sie war bei diesem Projekt mehr geduldet als aufgrund ihrer Leistungen geschätzt und fungierte lediglich als benötigte Verbindungsfrau zu Cutter und seinem Team.

Diese Woche würde hoffentlich ruhig werden. Die ursprüngliche Anomalie im Wald von Dean war am Wochenende wieder aufgetaucht, doch bislang kein Besuch aus der Vergangenheit. Connor hatte ihr für die Tage, die sie auf Anordnung ihres Arztes im Bett verbracht hatte, eine Kopie seiner Datenbank zur Verfügung gestellt, und sie hatte sich zum ersten Mal genauer mit den potentiellen Gefahren auseinander gesetzt. Auch wenn die Blütezeit der Saurier erst später gewesen war, hatte das Perm eine ansehnliche Auswahl zu bieten. Der Gorgonopsid hatte eine Menge Verwandte, die jeder für sich genommen kaum sympathischer waren. Doch furchteinflößend wie sie auch sein mochten, sie hatten sich als verwundbar erwiesen, und so würden die permanent an der Anomalie postierten Wachen in der Lage sein, sich lange genug zu verteidigen, bis Verstärkung eintraf. "Wo sind die anderen?" fragte sie Ryan, der rechts von ihr am Steuer saß. Aus ihrer Handtasche zog sie dann eine kleine Thermoskanne hervor und füllte ihre Tasse Kaffee wieder auf.

Die grauen Augen des SAS-Offiziers warfen einen prüfenden Blick in den Rückspiegel, bevor sie sich wieder auf die Ampel richteten. "Vier Fahrzeuge hinter uns." Genau wie vor fünf Minuten an einer anderen Ampel. Das vor einigen Jahren eingeführte und CCTV-unterstützte System mit den Verkehrsspuren, die nur von Fahrzeugen genutzt werden durften, die durch eine entsprechende Plakette dazu berechtigt waren, hatte seine Vorteile, wenn man schnell von Harrod's zum Bahnhof Liverpool Street Station mußte und Hauptverkehrsadern meiden wollte. Abgesehen natürlich von der Tatsache, daß am Testwochenende ein Chaos sondergleichen entstanden war, welches die City of Westminster viel Geld und die Angestellten im öffentlichen Dienst noch mehr Nerven gekostet hatte. Aber in Wohngegenden wie Islington war es ziemlich nutzlos. Langsam rollte der Verkehr wieder an und Ryan gab Gas. Bei diesem Stop-and-Go-Verkehr brauchten sie für die 500 Meter Restweg eine halbe Stunde. Er selbst wohnte in der unmittelbaren Nachbarschaft und wenn es sich ergab, daß er daheim übernachtete und nicht in der Kaserne, machte er sich um 5 Uhr auf den Weg nach Hertfordshire. So wie heute Morgen. Wenn er gewußt hätte, daß er unmittelbar nach Ankunft wieder zurück nach London beordert werden würde, weil Claudia Brown ihn für einen wichtigen Einsatz brauchte, hätte er drei Stunden länger geschlafen und Benzin gespart. Aber in seinem Beruf stellte man besser keine Fragen. So auch nicht nach dem tieferen Sinn - abgesehen von dem offensichtlichen, der da 'reine Schikane' hieß - für diese Durchsuchungen. Die nächste Ampel schaltete auf Rot und brachte den Verkehr zum Stillstand; unmittelbar vor seiner Kühlerhaube kreuzte eine Gruppe Schüler die Fahrbahn. Wenn die Kinder wüßten, was für Monster sich in ihre kleine, heile Welt verirren konnten… Beim neuerlichen Anfahren hatte er ein wachsames Auge auf die geparkten Autos; ein Unfall war das letzte, was sie gebrauchen konnten. Unvorsichtigen Kindern war dennoch leichter auszuweichen als einem Mosasaurus, der mit weit geöffneten Kiefern auf einen zuschoß. Gänsehaut prickelte seinen Rücken hinunter. Eigentlich schwamm er gerne und hatte sich nie sonderlich Gedanken darüber gemacht, mit welchen Tieren er das Wasser teilte, nicht einmal beim Tauchtraining im Roten Meer und bei der Begegnung mit einem Dutzend Haien. Jetzt....
Gelb an der nächsten Ampel - sie waren gleich am Ziel - und er wollte fast schon bremsen, da war er bereits über die Linie hinweg, setzte den Blinker und bog nach links ab.

Aus gegebenem Anlaß hatte Claudia sehr nachdrücklich auf dem Überraschungsmoment bestanden, niemand sollte vorgewarnt sein. Zwar vertrat gerade Nick Cutter die Ansicht, alle Lebewesen sollten da - und vor allem *dann* - bleiben, wo sie herkamen, aber wer konnte sagen, daß er der Versuchung dauerhaft widerstehen würde? Wenn Abbys Herz schon bei einer harmlosen - wofür er wie alle anderen endlos dankbar war - Echse wie Rex geschmolzen war, wofür würde sich dann Cutter begeistern? Ein kuscheliges kleines Säbelzahntigerjunges vielleicht. Akademikern war alles zuzutrauen. Als er anhielt und feststellte, daß die Ampel Simmons und Haverman von ihnen abgeschnitten hatte, öffnete Claudia die Tür und goß den Rest ihres Kaffees in den Rinnstein. Bei jedem anderen Beifahrer hätte er Trinken während der Fahrt untersagt, aber sie hatte hier das Sagen. Außerdem war dies nicht sein Privatwagen.

Claudia tupfte sich den Mund ab und schraubte den Becher wieder auf die Kanne. Alles lief nach Plan. Der silberne Toyota-Pickup stand vor der Tür, also war Cutter daheim. Auch waren die Vorhänge der Fenster im Erdgeschoß zugezogen und die Zeitung steckte noch im Briefkasten. Sie interpretierte das als Zeichen, daß der Tag für den Hausherren noch nicht begonnen hatte und Stephen noch nicht von seiner morgendlichen Laufrunde zurück war. Schon toll, was man durch einfachen Team-Tratsch über die Gewohnheiten mancher Leute erfuhr. Nick konnte sie ganz einfach wecken. Und Stephen würde sicherlich bald kommen. Hinter ihnen hielt der Wagen mit dem Rest von Ryans Team. Perfektes Timing. Sie stieg aus, strich ihren Blazer glatt und schlug die Autotür schwungvoll zu. Es war kurz vor halb Neun. Na dann…

******

Bezüglich der einen Annahme irrte Claudia gewaltig: Nick Cutter schlief nicht mehr, er war sogar schon seit einer Stunde hellwach, hatte Kaffee und Frühstück gemacht und etwas aufgeräumt, während Stephen seine morgendliche Runde drehte.
Womit sie allerdings Recht hatte, war, daß Stephen in der Tat sehr bald kommen würde. Auch wenn er längst wieder zu Hause war. Bei seiner Rückkehr hatte Stephen Nick auf der Couch vorgefunden, nur mit Boxershorts bekleidet und in einen Fachartikel vertieft, während neben ihm eine Tasse Kaffee kalt wurde. Natürlich war Nick noch ungeduscht und unrasiert. Prompt war die Zeitung im Briefschlitz vergessen gewesen, er hatte die Vorhänge zugezogen und sich zu Nick auf die Couch gesellt. Jede Gewohnheit mußte ab und an unterbrochen werden, hatte er sich gesagt, und Nick von den Shorts befreit. Der Protest hatte nicht lange angehalten und war sehr bald ins Gegenteil umgeschlagen. Je erregter Nick unter seinen Händen geworden war, desto verlockender war der Gedanke geworden, *hieraus* eine Gewohnheit zu machen. Schließlich hatte Nick niemals am Vormittag Vorlesungen und ihre einzigen Gründe, vor 12 Uhr im Labor zu sein, waren die schnelle Internetverbindung und völlige Ungestörtheit, denn die meisten Studenten zweifelten eh daran, daß es diesen Professor Cutter, der das Seminar abhalten sollte, überhaupt gab. Statt Kaffeetrinken im Labor lieber Sex zu Hause. Damit konnte er gut leben. Auch Nick sah nicht mehr so aus, als hätte er irgendwelche Einwände. Einwände würden klares Denken voraussetzen, und daß diese Bedingung nicht gegeben war, dafür sorgte Stephen. Der Erfolg ließ sich sehen.

Vor dem Sofa kniend stützte sich Nick mit den Unterarmen auf der Sitzfläche ab und seine Finger krallten sich in dem Rhythmus in das Leder, in dem Stephen in ihn stieß. Bei jeder Bewegung, vor wie zurück, ging ein Zittern durch seinen Körper, vom Kopf bis zu den Zehenspitzen, begleitet von Lauten irgendwo zwischen Genuß und Schmerz, die nichts mehr mit Sprache zu tun hatten.

Stephen beugte den Kopf und küßte eine Schlangenlinie von Nicks rechter Schulter hinüber zur linken; auf halbem Wege zwischen den Schulterblättern schmeckte er einen Rest von dem Honig, mit dem Nick sich den Kaffee hatte süßen wollen, nur um wegen einem Buch von Gould, das er bestimmt schon zwanzig Mal gelesen hatte, Kaffee und Honig zu vergessen. Stephen hatte eine bessere Verwendung gefunden. So hatten sie später auch einen Grund für eine ausgiebige Dusche. Er war schon verschwitzt zurück gekommen, doch jetzt flogen bei jedem Kopfschütteln einige Tropfen auf die Lederpolster. Honig, Schweiß...und was war er froh, daß er gestern Abend das Massageöl nicht mit nach oben genommen, sondern auf dem Tisch hatte  stehen lassen. Vorhin hätte keiner von ihnen eine Unterbrechung geduldet. Nick, wenn auch nicht so durchtrainiert wie er, war jede Berührung wert, und er berührte ihn nur zu gerne. Jeden Zentimeter Nick. Warme Haut, schweißnaß und glatt und gerade genug Haare, um den Körperkontakt noch erregender zu machen. Als wäre da noch eine Steigerung möglich! Seine Kondition war optimal und trotzdem rang er um jeden Atemzug. Diese Aktivität war weitaus anstrengender als der Fünf-Meilen-Lauf; sehr viel angenehmer obendrein. Und wie immer konnte Nick einfach nicht still sein. Stephen lächelte in nasse dunkelblonde Haare, rieb seine Nase an einem Ohr, bevor er mit der Zunge die Ohrmuschel zu umspielen begann. Oben zart, unten hart - wenn Nick es so wollte, sollte er es bekommen. Heiseres Flüstern mischte sich mit abgehackten Forderungen, wortlosen Lauten des Genusses, und er wollte sich nicht an eine Zeit erinnern, als er noch nicht gewußt hatte, daß sein Name so klingen konnte, oder wie wild Nick ihn machen konnte. Wie wild er Nick machen konnte. Es gelang ihm selten genug, seinen Partner dazu zu bringen, auch das letzte bißchen Kontrolle aufzugeben und sich so vollkommen in dem Moment zu verlieren - anders als ein anderer Dr. Cutter -, noch seltener, seine verspielte Seite zu zeigen. Wenn er es zuließ, war Nick experimentierfreudiger als ein Teenager; Stephen hatte nicht erwartet, mit dem Honig Erfolg zu haben. Jetzt wollte er jede Sekunde auskosten. In der Küche war ihr Frühstück längst kalt geworden, aber diese Mahlzeit hier war ihm weitaus wichtiger. Seine Hände ließen von Nicks Brustwarzen ab, glitten über den angespannten Bauch nach unten, um ihn dann...

Das Klingeln an der Tür war in diesem Moment wie ein Soundeffekt aus einem schlechten Film.

"Laß gut sein", meinte Stephen, biß Nick sanft in den Nacken und fuhr ohne Unterbrechung fort in seinen Bemühungen. Langsam zog er sich ein Stück zurück, um dann etwas forscher wieder in ihn einzudringen; Nicks genießerisches Aufstöhnen war verräterisch laut. "Das ist bestimmt nur wieder irgendein Vertreter." Dabei hatten die Besuche von Staubsauger- und Versicherungsvertretern drastisch abgenommen, seit er dem Repräsentanten von Dyson unmißverständlich die Arbeitsteilung in diesem Haushalt verdeutlicht hatte: Nick kümmerte sich um den Staub und er saugte. Leidenschaftlich gern sogar.

Nick rang sich einen unbestimmten Laut der Zustimmung ab, dann preßte er seinen Körper wieder gegen Stephen. Mehr...er wollte mehr, hing quasi an den Fingerspitzen über dem Abgrund und, Gott, was *wollte* er fallen! Es bedurfte nicht mehr viel, um seinen Griff zu lösen. Nicht mehr viel, nur ein kleines bißchen...

"Oder die Zeugen Jehovas", führte Stephen eine weitere Möglichkeit an.

Irgendwie brachte Nick ein Lachen zustande und fand Atem für eine zusammenhängende Antwort. Wie Stephen noch reden konnte, war ihm ein Rätsel. "Unwahrscheinlich....nach deiner Flamingo-Nummer vom letzten Mal!" Bestimmt standen sie bei den Zeugen Jehovas seitdem auf einer Art Schwarzer Liste.

Abermals klingelte es, diesmal begleitet von einem energischen Klopfen, und dann ertönte Claudias Stimme. "Nick! Ich weiß, daß Sie zu Hause sind, also machen Sie auf!"

Eine Viertelstunde später! Am liebsten hätte Stephen es laut geschrieen. Wäre es zuviel verlangt gewesen? Nur eine Viertelstunde später! Und überhaupt, was wollte Claudia bitte um diese Zeit hier? Für gewöhnlich suchte sie Nick an der Uni auf oder bestellte ihn nach Whitehall. Zitternd hielten sie inne und kämpften um die Wiedererlangung der Kontrolle über ihre Körper, menschlicher Verstand gegen tierisches Bedürfnis. Stephen lehnte sich gegen Nick, die Arme um ihn geschlungen; er wollte - konnte -noch nicht loslassen. Es wäre zu abrupt. Das Tier behielt noch für den Moment die Oberhand... "Das darf doch nicht wahr sein", murmelte er. Von voller Beschleunigung in den Leerlauf, da konnte man nicht auch noch Bremsen erwarten.

Nick hob eine geballte Faust zum Mund und biß hinein; der kleine, weiße Blitz Schmerz durchschnitt seine auf Sex fixierte Wahrnehmung. Ein klarer Gedanke konnte sich formen. Ihn dann auszusprechen kostete ihn allerdings doppelt soviel Kraft. "Schlafzimmer." Seine Stimme war ein Reibeisen auf jeder Silbe.

"Wir sollen...?"

"Nicht wir." Die Idee war naheliegend. Nach oben gehen, so tun als sei niemand zu Hause, und Stephen könnte zu Ende bringen, was er so exzellent begonnen hatte. Mit bebenden Muskeln protestierte sein Körper, als Stephen aus ihm glitt, sich mit beiden Händen auf seinen Rücken stützte. Zu gut...alles fühlte sich zu gut an...und nun würde das Versprechen nicht gehalten werden. Aufstehen schien ein Ding der Unmöglichkeit, er war sich gerade noch nicht sicher gewesen, überhaupt Beine zu haben. "Du ins Schlafzimmer. Ich…Claudia." Er atmete tief ein, sehr tief, und ließ die Luft langsam entweichen. Es gelang ihm wahrhaftig, sich zumindest oberflächlich zusammenzureißen. "Gib mir fünf Minuten."

"Ich werde das Bett schon mal anwärmen."

"Hauptsache, du kühlst dabei nicht genauso ab wie unser Frühstück."

"Keine Chance." Nicht einmal ein längerer Aufenthalt in der Tiefkühltruhe würde etwas an seinem derzeitigen Zustand ändern, davon war Stephen überzeugt. Jetzt darauf warten zu müssen, daß Nick zu ihm kam beziehungsweise daß Claudia wirklich schnell wieder ging, erschien ihm wie die ultimative Folter. Aber diese Folter würde er auf sich nehmen.

"Cutter!" rief Claudia und ihrem Klopfen fehlte es nun an jeglicher Geduld. "Machen Sie endlich auf oder wir kommen rein! Ihre Entscheidung. Ich gebe Ihnen zwei Minuten."

Die beiden Männer sahen sich an. Wir? Zwei Minuten? Alarmiert kam Stephen auf die Füße, linste durch eine Spalte im Vorhang auf die Straße hinaus und sprintete dann ohne weiteres Zögern in Richtung Treppe. Fast stolperte er dabei über seine eigenen Laufschuhe. "Ryan & Co.!" zischte er Nick noch zu. "Verflucht, das sieht nicht nach einem Freundschaftsbesuch aus!" Den Fuß schon auf der dritten Stufe, erinnerte er, "Fünf Minuten. Ich nehme dich beim Wort. Maximal zehn! Ansonsten mache ich alleine weiter..." Damit verschwand er ins Obergeschoß.

Nick brauchte keine weitere Aufforderung; die Lage war ernst. Also griff er sich die Jeans vom Wohnzimmerboden - Stephens Jeans vom Vortag, wie er feststellte, seine eigenen konnte er beim besten Willen nicht finden - und zwängte sich hinein, ohne sich vorher um Unterwäsche zu bemühen. Warum einfach, wenn es auch kompliziert ging; andere Leute hätten sich einfach einen Bademantel übergeworfen. Er bereute diese Gedankenlosigkeit auf der Stelle, doch war es zu spät, den Schritt rückgängig zu machen. Die Uhr tickte. Als nächstes schlüpfte er in ein Hemd, das auf dem Zeitschriftensammler lag - ebenfalls Stephens - und nach der feinmotorischen Meisterleistung, die Knöpfe zu schließen, fuhr sich mit den Fingern ein paar Mal durch die Haare. Für weitere Verschönerungen, wie zum Beispiel die Möbel geraderücken und weitere Kleidungsstücke aufsammeln, fehlte die Zeit. Extrem kurzatmig öffnete er die Tür. Claudia Brown lächelte ihn an, als käme sie jeden Tag um diese Zeit vorbei, hinter sich Tom Ryan und zwei weitere Männer in schwarzer Uniform, deren Gesichter ihm nach den vergangenen Monaten vertrauter waren, als es die seiner Studenten je gewesen waren. "Claudia...Captain Ryan...Gentlemen..." Das waren zuviel der Worte, ihm ging die Luft aus. "Guten Morgen." Wenn er Glück hatte, fiel ihnen sein abgehetztes Aussehen und die angespannte Heiserkeit in seiner Stimme gar nicht auf. An die Wolke Sex, die ihnen entgegenschlagen mußte, wollte er gar nicht denken.

"Respekt", war Claudias erste Bemerkung. "Während Stephen joggt, steigen Sie auf den Crosstrainer." Anders waren die Wartezeit und Cutters Atemnot nicht zu erklären. Das mußte Stephens Einfluß sein; Ryan und sein Team unterhielten sich öfters über Cutter und seine Mitarbeiter, und Stephen Hart war ein beliebtes Thema. Offenbar gab es nichts, was der junge Mann nicht konnte. 'Sehr vielseitig' laut Ryan. Manchmal fragte sie sich, wie weit sein Interesse tatsächlich ging.

"Genau." Zwar saßen die Jeans nicht hauteng, aber in seinem momentanen Zustand wäre selbst ein Kaftan beengt gewesen. Nick bemühte sich um einen unauffällige Stellung im Türrahmen und einen ebenso gelassenen Tonfall. Eine Viertelstunde später und das Problem wäre keines mehr gewesen. Allerdings hätte er dann vermutlich butterweiche Knie und ein selig-breites Grinsen im Gesicht gehabt. So begegnete er Ryans ruhigem Blick und fragte sich nicht zum ersten Mal, wieviel Überredungskunst es bedurfte, um diese stoische Fassade ins Wanken zu bringen. Mist! Untrennbar verbunden mit der Frage, ob Ryan wohl auch im Bett jeden Befehl befolgte, verbesserte das die gegenwärtige Situation nicht im Geringsten. Abermals verlagerte er sein Gewicht auf das andere Bein und ballte hinter dem Rücken die eine Hand zur Faust, als die Zähne des Reißverschlusses an einer hochempfindlichen Stelle schabten, wo er vor einer halben Stunde noch Stephens Zunge gespürt hatte. Er hatte in der Tat ein ziemliches Problem!

"Was verschafft mir die Ehre?" Das SAS-Trio trug keine sichtbaren Waffen, also bestand kein Anlaß zur Sorge, daß er sie auf einen Einsatz begleiten sollte. Einerseits ein beruhigender Gedanke. Andererseits...was wollten sie dann alle vor seiner Tür?

"Was dagegen, wenn wir hereinkommen?" Ohne auf eine Antwort zu warten, schob sich Claudia an Nick vorbei und bedeutete Ryan, ihr zu folgen.

Nick konnte nicht mehr tun als dastehen und zusehen, unbequem wie selbst das Stehen war, so ohne Unterwäsche. Speziell weil ihm jetzt das Gleitmittel warm am Bein herunterlief. Und auf seiner linken Gesäßbacke blieb der Jeansstoff an einer klebrigen Stelle hängen, etwas Honig, der Stephens gründlichen Reinigungsbemühungen entgangen war. Er schluckte das gequälte Stöhnen herunter, das ihm entweichen wollte. Jeder Nerv vibrierte noch, verlangte nach Stephens Händen und nicht nach rauhem Stoff. Da würde er noch zehn Minuten warten müssen...oder noch länger. Es war unmenschlich, einem Mann in einer solchen Lage Beherrschung abzuverlangen. Oder Freundlichkeit gegenüber unangemeldetem Besuch. "Könnte ich vielleicht erfahren, was die Gegenwart von einer Beauftragten des Home Office und drei SAS-Soldaten in meinem Wohnzimmer rechtfertigt? Um halb Neun am Morgen?" Er beglückwünschte sich zu seinem jetzt viel festeren Ton.

Claudia musterte ihn kühl und ließ dann ihren Blick durch den Raum schweifen, über Regale und Schränke. Eigentlich hatte sie Cutter einen besseren Geschmack zugetraut, aber bei IKEA zu kaufen war schließlich keine Schande. Immerhin gab es eine sehr bequem aussehende Sitzgruppe mit Lederpolstern. "Hausdurchsuchung, Cutter. Ich möchte sichergehen, daß Rex der einzige Gast im Jahr 2007 ist. Sicherlich haben Sie dafür Verständnis." Die Pflanzen und Dekorationsgegenstände konnte sie ausschließen, nichts davon schien älter als spätes 20. Jahrhundert zu sein. Aber etwas stimmte hier dennoch nicht, nur konnte sie nicht sagen, was es war. Es waren nicht die auf dem Boden verstreuten Kleidungsstücke, dies war ein Männerhaushalt, da erwartete sie nichts anderes. Es war auch nicht der ungewöhnlich weit von der Couch abgerückte Wohnzimmertisch mit der Kaffeetasse und der Flasche Massageöl vom Body Shop. Sie war noch vollauf damit beschäftigt, das Puzzleteilchen zu identifizieren, das ihr auf einer rein instinktiven Ebene aufstieß, als Ryan bereits seine Männer instruierte, mit der Suche anzufangen.

"Brauchen Sie dazu keinen Durchsuchungsbefehl?" wollte Cutter wissen.

"Theoretisch ja, doch haben Sie ja nichts zu verbergen, oder? Außerdem haben Sie mehrere Papiere unterschrieben, die mir das Recht geben, jederzeit in jeden Bereich Ihres Lebens einzudringen."

"Und?" Nick verschränkte die Arme vor der Brust und nahm eine deutlich defensive Haltung an.

Inzwischen war sie dem fieberhaft gesuchten Puzzleteil schon soweit näher gekommen, als daß sie sich nicht bloß auf Augen und Ohren verließ. Ein vertrauter Geruch hing in der Luft, vermischt mit dem aus der Küche herüberziehenden Aroma von Rührei, Schinken und Kaffee. Männerschweiß und noch etwas anderes... Ihr Unterbewußtsein vermeldete, daß sie es kannte. Kennen sollte. Doch bevor sie es einordnen konnte, fiel ihr eine weitere Ungereimtheit auf: Wo war der Crosstrainer? Im Obergeschoß? "Hören Sie, Nick, ich bin darüber ebenso wenig begeistert wie Sie."

"Abby hat Rex behalten, weil er aus freiem Willen zurückgekommen ist und Ihre Wissenschaftler ihr Können so *meisterhaft* bewiesen haben, daß ich ihnen nicht einmal eine Kakerlake anvertrauen würde! Stehen wir deshalb jetzt alle unter Verdacht, den einen oder anderen Kleinsaurier adoptiert zu haben?" Er schlug mit der flachen Hand gegen den Türrahmen. "Verflucht. Jetzt habe ich die Garage ganz umsonst für den Stegosaurus umgebaut..."

Claudia funkelte ihn an, doch rührte ihr Unmut zum größten Teil daher, daß sie partout nicht dahinter kam, was Cutter zu verbergen hatte. Da stand er, mit gerötetem Gesicht und zerwuscheltem Haar und versuchte vergeblich, nonchalant zu wirken... Dabei stand ihm die Schuld ins Gesicht geschrieben. Alles an ihm schrie förmlich "schlechtes Gewissen". Wären Ryan und die beiden anderen nicht gewesen, hätte sie ihn gepackt und zur Rede gestellt. Vielleicht half ja ein Kuß, so wie er ihn ihr letzte Woche in dem Golfhotel gegeben hatte. Gut, die Umstände waren andere gewesen, sie war verletzt und verzweifelt gewesen und sie hatten dem sicheren Ende entgegen gesehen. Er hatte ihr vermutlich nur Mut machen wollen. Aber sie hätte dieses "Druckmittel" gerne getestet. "Das ist nicht witzig, Nick. Sie können froh sein, daß ich Lester nicht informiert habe bezüglich Miss Maitlands Verstoß gegen so ziemlich *alle* Punkte der Verschwiegenheitsverpflichtung! Er weiß nicht, wie begründet seine Befürchtungen sind! Für ihn ist dies bislang nur eine abschreckende Maßnahme. Prophylaxe."

"Schikane", grollte Nick und beobachtete, wie Sergeant Haverman aus der Abstellkammer unter der Treppe Stephens Sportbogen hervorholte und in wortloser Frage hochhielt. "Seien Sie vorsichtig damit, bitte. Claudia", wandte er sich wieder an die Frau, die sich mit gerunzelter Stirn umsah, als suche sie angestrengt nach etwas, von dem sie genau wußte, daß es hier war. Ihr Gesichtsausdruck gefiel ihm gar nicht. "Hätten Sie vorher Bescheid gesagt, hätte ich zumindest etwas aufräumen können!"

"Das ist ja Sinn und Zweck des Ganzen." Noch immer versuchte sie, sich darüber klar zu werden, was zu offensichtlich war, um von ihr gesehen zu werden. Nick sah zumindest schon wieder etwas ruhiger aus, schien sich jetzt jedoch mehr über den Grund für ihr Hiersein aufzuregen, anstatt über ihr Hiersein an sich. Interessant.

Nach dem Wohnzimmer kam die Küche an die Reihe. Die Soldaten öffneten Schränke und Schubladen - die Mikrowelle zu überprüfen war etwas übertrieben, fand Nick und ließ es sie auch wissen -, alle Winkel, die als Saurierversteck dienen könnten. Anschließend begann Simmons, den Garten zu durchkämmen, während Ryan und Haverman erst den Keller kontrollierten und sich dann anschickten, ins obere Stockwerk vorzustoßen.

Hier schritt Nick dann ein. "Soll ich eine Kanne Kaffee aufsetzen?" Eine Ablenkung mußte her. Auf gar keinen Fall konnte er zulassen, daß sie Stephen entdeckten. Dann nämlich müßte er nicht nur Claudias Fragen über sich ergehen lassen - Fragen, die sie nicht aussprechen würde, deren Existenz dadurch aber umso unangenehmer war - sondern könnte die Hoffnung begraben, daß Stephen weitermachen würde, wo er aufgehört hatte. Stephen würde dann gewiß nicht mehr in der Stimmung sein, das Leid seines Professors zu beenden. Womöglich war Stephen jetzt schon dabei, sich selbst Erleichterung zu verschaffen, räkelte sich auf dem breiten Bett. Den Kopf hatte er zur Seite ins Kissen geneigt, unaufhörlich Worte flüsternd, während er sich mit der linken Hand über die Brust streichelte, abwechselnd die eine Seite, dann die andere, und seine Rechte eifrig an seinem tropfenden Penis auf und ab fuhr. Lange Finger rieben, arbeiteten... Schneller... Seine linke Hand krallte sich ins Kissen und zog es vor seinen Mund, damit er seinen Schrei ersticken konnte, als sein ganzer Körper sich aufbäumte und er in mehreren langen Schüben kam.

Sein Atem stockte und er wagte es kaum, den ersten Schritt in Richtung Küche zu gehen. Es war mehr Watscheln als Gehen, und Claudias Augenbrauen zogen sie verdächtig zusammen. "Es sei denn", führte er den Getränkevorschlag fort, "jemand möchte lieber etwas Kaltes." Vor seinem inneren Auge hatte er immer noch Stephen, der oben im Schlafzimmer lag, befriedigt und erschöpft, und gleich würde Ryan die Tür aufstoßen und ihn so vorfinden. Ein bestimmter vernachlässigter Körperteil reagierte so heftig auf den Gedanken, daß er fast aufgeschrieen hätte, so schmerzhaft war der Druck von Jeansstoff und Reißverschluß. Schon ein Glück, daß das Hemd etwas länger war und die sichtbare Beule verbarg. Dabei hatte er sich doch schon wieder so gut gefangen…

Sowohl Claudia wie auch die Soldaten lehnten ab. Ryan und Haverman stapften die Treppe hinauf und Nick, in der Erkenntnis, daß das Unvermeidliche eintreten würde, folgte ihnen, Claudia dicht auf den Fersen.

"Nick!" rief die Frau und noch wie sie die Treppe hinauf hastete, fiel das fehlende Puzzleteil mit Fanfarenklang und Trommelwirbel an seinen Platz und es überkam sie eine schreckliche Ahnung. Eigentlich war diese Ahnung schon zu 99% Gewißheit. Und deshalb rief sie als nächstes, "RYAN! NEIN!"

Bevor Ryan auch nur eine Hand auf die Türklinke legen konnte, wurde die Tür aufgerissen und aus dem Schlafzimmer trat Stephen Hart, splitternackt bis auf das Bettlaken, das er wie eine Toga um sich gewickelt hatte. Die Soldaten und Claudia starrten ihn an; letztere war dermaßen geschockt, ihre Befürchtungen bewahrheitet zu sehen, daß ihr die Details entgingen. Mit jeder Faser strahlte Stephen eines aus: Sex. Vergangener Sex, gegenwärtiger Sex und zukünftiger Sex, und es war schwer, den Blick von ihm abzuwenden.

"Das waren jetzt aber schon weitaus mehr als zehn Minuten!" Er zwinkerte erst Nick zu und dann Ryan. "Und ich warte immer noch. Ich finde, ich sollte für meine Geduld extra belohnt werden...nicht wahr, Ryan?"

Der Ausdruck auf Ryans Gesicht, als Stephen an ihm vorbeischlenderte, war mit Worten nicht zu beschreiben. Während seine Männer sich beeilten, Bilder an der gegenüberliegenden Wand zu fixieren oder Spinnweben unter der Decke, wanderten seine Augen von Stephens Schultern über seinen Rücken hinunter zu dem festen Hintern, den die weißen Stoffalten nur halb bedeckten. Bei jedem Schritt, jedem Hüftschwung - das mußte Stephen absichtlich machen - wölbte er sich einladend und überließ rein gar nichts der Fantasie. Und Ryans Fantasie war schon ziemlich gut.

Wenn Nick sich zwischen einem Herzschlag und dem nächsten nicht selbst gerade wieder tausend Mal aufs Neue in Stephen verliebt hätte, hätte er davon Notiz genommen. Vielleicht hätte er sich Gedanken gemacht und diese Gedanken Stephen bei nächster Gelegenheit mitgeteilt.

Im Gegensatz zu Ryan, der seine Gefühle sehr gut verbarg - gut, aber nicht ganz -, war Claudia die enttäuschte Überraschung deutlich anzusehen, auch wenn sie um ihre Fassung kämpfte. Sie tat Stephen fast leid, als er nun vor ihr stehenblieb und sie anlächelte, als empfange er jeden Tag Besuch in diesem Aufzug. "Was muß ich tun, damit Sie überzeugt sind, daß dieses Haus saurierfrei ist, und Ihre Suche hier und jetzt abbrechen?"

Aus dem Augenwinkel sah Claudia das verräterische Zucken in Ryans Mundwinkeln und verspürte einen kurzen, irrationalen Moment des Hasses auf ihn, daß er soviel mehr Erfolg hatte, die Kontenance zu bewahren als sie. Sie öffnete den Mund, um eine Antwort hervorzubringen, schloß ihn wieder, und beim zweiten Versuch gelang ihr ein erstaunlich normal klingendes, "Stephen."

"Claudia. Schön, Sie wieder auf den Beinen zu sehen. Aber es ist kurz vor Neun. Wir haben keine Saurier."

Sie fühlte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoß, als Stephen sie mit einem Augenaufschlag bedachte, der sie spontan an Bambi erinnerte. An ein ziemlich hormongesteuertes Bambi. Mit einem unglaublichen Body…

"Aber", fuhr Stephen fort, "wenn Sie darauf bestehen, alles zu kontrollieren, dann können Sie Ryan gerne hier lassen. Ich bin mir sicher, er wird sehr gründlich sein…und gerne einen detaillierten Bericht abliefern."

Mehr aus Reflex als bewußter Überlegung packte Claudia Ryan am Arm und schob ihn fast gewaltsam die Treppe hinunter. "Captain Ryan, ich denke, wir können die Suche mit gutem Gewissen an dieser Stelle abbrechen. Wir fahren zurück ins Hauptquartier." *Das* hatte sich Lester vermutlich nicht vorgestellt, als er diese Durchsuchungen angeordnet hatte. Und einen Bericht würde es über diesen Einsatz niemals geben, das war jetzt schon klar. Sie verließen fluchtartig das Haus, Claudia fast noch ein bißchen schneller als die SAS-Männer. Nur gab es keine Möglichkeit, vor der eigenen Fantasie zu flüchten; in Technicolor und THX präsentierte ihr Gehirn, was passieren würde, sobald die Haustür ins Schloß gefallen war, und wenn Ryans Fahrstil auf dem Rückweg ein Indikator war, ging es ihm ähnlich.

Die Realität war sogar noch um einiges besser. Das Laken fiel zu Boden und im nächsten Moment hatte Stephen bereits die Arme um Nicks Hals geschlungen und drückte ihn gegen die Wand. "Weißt du", flüsterte er, als der Kuß endete, "Claudia wirkte ehrlich überrascht. Dabei dachte ich, sie wüßte längst Bescheid."

"Mmmh", stimmte Nick zu und forderte einen weiteren Kuß. Und noch einen. "Wir waren wohl immer noch zu subtil."

"Zu subtil? Wie deutlich sollen wir sein, etwa eine Nummer auf Lesters Schreibtisch schieben?" Stephen packte Nicks - *sein* - Hemd mit beiden Händen und statt es aufzuknöpfen zog er es dem anderen Mann, der sich beeilte, die Arme zu heben, kurzerhand über den Kopf.

Nicks Befürchtungen waren unbegründet gewesen, Stephen *hatte* gewartet, drängte hart und ungeduldig gegen ihn. Er schien es hier und jetzt zu Ende bringen zu wollen. Nun, es wäre nicht das erste Mal, daß sie es nicht bis ins Schlafzimmer schafften.

"Ryan war nicht überrascht. Ich habe förmlich gespürt, wie seine Augen am Laken zerrten…" Als nächstes beschäftigten sich seine Hände mit den Jeans. Wie zur Hölle war Nick überhaupt da hinein gekommen? "Ich glaube, er wäre gerne geblieben."

"Habe mehr auf dich geachtet. Wir..." Nicks Finger krallten sich in Stephens Rücken, als der Reißverschluß vorsichtig geöffnet wurde und der unnachgiebige Stoff durch eine warme Hand ersetzt wurde. "Wir  müssen es bei...ah...nächster Gelegenheit wieder gutmachen." Die Jeans rutschten bis zu den Knien hinunter und Stephen schmiegte sich an ihn, hakte ein Bein um seinen Oberschenkel, verstärkte den Druck seiner Hand durch den seines Körpers.

"Auf jeden Fall", schnurrte Stephen. Die Idee gefiel ihm. "Irgendwelche genauen Vorstellungen?"

"Einige. Tom hat schon so lange warten müssen…da sollten wir uns etwas Besonderes einfallen lassen."

"Später. Jetzt kümmere ich mich erstmal um andere Dinge."

"Oh, ich bitte darum." Man konnte Stephen Hart nicht vorwerfen, daß er nicht in der Lage sei, Prioritäten zu setzen. Nick wußte schon, warum er ihn als Assistenten beschäftigte.

FINIS

slash, fanfic, fandom: primeval 1-100, autor: jimaine 1-100

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