Titel: Ewiger Alptraum
Oritinaltitel: Never-ending Nightmare
Autor:
Birgitt SchuknechtFandom: Highlander: The Series
Charakter: Benjamin Adams AKA Methos, Byron; Methos/Byron
Kategorie: Slash
zeitliche Einordnung: einige Zeit nach den Flashbacks in The Modern Prometheus
Spoiler: für The Modern Prometheus
Zusammenfassung/Appetithappen: Methos auf der Suche nach der perfekten Liebe.
Anzahl der Worte: 1331 (ohne Header und Titel)
Datum: 07.03.2007
Disclaimer: Ich besitze keinerlei Rechte an den Charakteren und den Ereignissen aus Highlander: The Series. Diese Rechte gehören Davis-Panzer Productions, Inc. und Gétéve. Ich beabsichtige in keiner Weise, diese Rechte zu beschneiden. Zwar besitze ich die Rechte an dieser Geschichte, habe aber keine Intentionen, durch sie materielle Vorteile zu erlangen.
Anmerkung: Die Geschichte bezieht sich auf den Drabble
Why Does Wednesday Come After Tuesday (Book of Drabbles 003), kann aber als eigenständige Story gelesen werden.
Beta:
aislingde. Restliche Fehler und der komplette Schmalz gehen auf mein Konto.
"Ewiger Alptraum? Ewiger Alptraum! Soll das etwa ein Titel sein, Benjamin? Selbst von dir hätte ich mehr erwartet! Dies ist ungeheuerlich, eine persönliche Tragödie, eine Beleidigung für meinen Genius--" Der junge Mann hatte seinem Freund das Stück Papier entrissen und starrte auf die Worte, die Adams soeben geschrieben hatte. In seiner klaren Schrift, die sein - zumindest handwerkliches - Geschick verrieten.. "Oh, es sieht wunderschön aus, aber es liest sich wie Dreck, Benjamin. Hast du irgendetwas aus unseren Begegnungen gelernt?" Er machte eine Pause, eine dramatische, wie er offenbar glaubte. "Abgesehen von einigen neuen, ach so bösen Spielen, natürlich."
Benjamin Adams, Doktor der Medizin, Reisender und Amateurdichter, sah seinen Freund und Liebhaber, dessen Gesicht sowohl Belustigung als auch Arroganz ausdrückte, lächelnd an. "Mein lieber Byron! Erstens bin ich nur ein Arzt, du bist das Genie, also würdest du mir die Wahl meiner eigenen Worte - Cliché oder nicht - gestatten? Zweitens habe ich dich nicht um eine Kritik gebeten - und ich glaube nicht, dass ich es jemals tun werde. Drittens, und hier nun das Wichtigste--"
Er fügte seine eigene Version eines dramatischen Auftritts ein, indem er sich von seinem Stuhl erhob, Byrons Kopf packte und ihm die Zunge in den Mund zwang, tief eindrang und, ebenso plötzlich, wie er ihn begonnen hatte, den Kuss abbrach.
"--gibt es nichts, was du oder irgendeine andere lebende Kreatur auf der Erde mir in bezug auf das Thema, das du zuletzt erwähntest, beibringen könnten. Beachte meine Wortwahl: Ich sagte: Kreatur."
Byron brach nach ein paar Sekunden der Überraschung in Gelächter aus, ließ das Blatt Papier, das soeben noch seinen Zorn geschürt hatte, achtlos beiseite fallen. "Es sei dir vergeben, mein Freund, allein um deiner Zungenfertigkeit willen. Ich hätte nichts gegen weitere Demonstrationen deiner Fähigkeiten."
"Nicht jetzt, mein Freund. Der Grund, warum ich mich mit diesem Schatten eines Gedichts abgeplagt habe, ist der Umstand, dass jeden Moment zwei junge Damen uns ihre Aufwartung machen werden. Die Speisen sind ausgewählt und vorbereitet, ebenso die Weine und andere geistvolle Getränke, denn sicherlich wird der Abend nach dem Dinner seine Fortsetzung finden. Allerdings geben die Damen vor, auch an dem Geist, der uns erfüllt, interessiert zu sein. Und ich werde hier nicht sitzen und dem großen Byron die ungeteilte Bewunderung und die liebevollen Aufmerksamkeiten der beiden Damen kampflos überlassen."
Byron lachte nun so heftig, dass er kaum noch zu Atem kam. Als er etwas von seiner Kontrolle wiedererlangt hatte, spottete er. "Du bist ein schamloser Intrigant, Benjamin. Hast du mir nicht noch vor einer Minute anvertraut, dass dir jedes Spiel der Liebe und Lust vertraut ist? Rede einfach mit ihnen, du bist ein Meister der Konversation. Ein Jammer, dass es dir nicht gelingt, diese Wortgewandheit zu Papier zu bringen. Und jetzt bin ich gespannt darauf zu erfahren, was es in Wahrheit mit diesem Gedicht auf sich hat."
Adams murmelte etwas Unverständliches.
"Nun?"
"Ich sagte, dass es dich nichts angeht." Byron sah ihn unbeeindruckt an und Adams seufzte. "Nun, ich habe versucht, ein Gedicht zu verfassen, aber ich wollte es dich nicht lesen lassen, bevor ich damit fertig bin. Und Ewiger Alptraum ist lediglich... ein Arbeitstitel."
"Der nicht funktionieren wird, alter Freund. Und Gedichte sind niemals fertig. Sie haben vielleicht ein vorläufiges Ende, ein Ende, das für eine bestimmte Zeit gültig ist. Du wirst diese Erkenntnis irgendwann selbst erleben, Benjamin. Und sie trifft für jedes Kunstwerk zu."
Adams bückte sich, hob das Papier auf und las das Gedicht noch einmal durch. Ihn schauderte. Als hätte Byrons Gegenwart ihm Augen und Geist geöffnet, war er sich der... der... Unwürdigkeit des Geschriebenen plötzlich bewusst. "Du bist unglaublich. Und du solltest nicht diese Kenntnisse haben. Irgendwann musst du mir erzählen, welchen uralten Unsterblichen du enthaupten musstest, um an eine solche Seele zu kommen." Als Byron ihn ansah, wurde Adams unruhig. Diese Fertigkeit, bis auf den Grund einer Seele blicken zu können, sollte nicht mal ein Unsterblicher haben.
"Du hast wieder Unrecht, Benjamin. Es ist nicht die Unsterblichkeit, die mein Genie nährt, es ist mein Genie, das mich unsterblich machen wird, gleich, ob ich jetzt sterbe oder niemals!"
Adams stellte sicher, dass er die Möglichkeit hatte, sicher wegzukommen, bevor er antwortete. "Du würdest nicht so leben, wie du es tust, wenn du sterblich wärest."
Byron hob seine Hand und streckte sie aus. Adams zuckte unwillkürlich zurück. Byron hielt in seiner Geste inne und lächelte, nicht triumphierend, sondern wehmütig. "Ich habe mein ganzes Leben so gelebt, noch bevor ich von der Unsterblichkeit und dem Spiel wusste. Du - vor allen anderen - solltest es verstehen. Ich kann dir nicht vorwerfen, dass du einen anderen Weg gewählt hast, aber du weißt zumindest, dass es eine Wahl gibt. Ich kann nicht sagen, dass du schlecht gewählt hast, denn schließlich suchst du meine Träume und meine Geschichten heim wie sonst kein Wesen, das ich kenne. Ich liebe dich, Benjamin, als nächtliches Vergnügen, als tägliche Inspiration und als wahre und einzigartige Seele. Du magst jederzeit fortgehen, aber du würdest mir dennoch mehr Nahrung für meine Gedanken geben, als es sonst jemand könnte. Vor allem ist es deine Unfassbarkeit, die unsere Bindung festigt. Ich sollte nicht überrascht sein, dass dein Netz aus feinsten Fäden mich fesselt, wo schwere Ketten mich nicht für einen Augenblick halten könnten."
Adams' Kehle war wie ausgedörrt, und es war schwer, seine Vorsicht herunterzuschlucken. "Du liebst mich wirklich?"
"Habe ich es dir nicht hundertfach gesagt?"
"Ich habe es niemals geglaubt. Es klang immer wie eine weitere Ode an den perfekten Weihnachtspudding."
Byron grinste. "Was?" Aber bevor Adams seine Bemerkung erklären konnte, schüttelte Byron den Kopf. "Sieh dir an, was du mir antust. Du bringst mich dazu, einsilbig zu grunzen. Ich bringe meinen Ruf in Gefahr, wenn ich mit dir zusammen bin."
"Welchen Ruf? Den des Frauenhelden oder den des brillianten Rhetorikers?"
"Beide!" Byron warf die Hände in die Höhe. "Da! Es passiert schon wieder. Erkläre mir diese Geschichte mit dem Weihnachtspudding, bevor ich meine Fähigkeiten endgültig auf dem Altar von Doktor Adams' Befriedigung opfere."
Adams verringerte die Distanz zwischen ihnen und berührte mit seiner Rechten Byrons Wange, streichelte sie mit seinem Daumen. "Du liebst mich wirklich. Ich hatte geglaubt, deine wundervollen Worte, die du mir gewidmet hast, wären wie die Beschreibung irgendeines Objektes deines Interesses. Wie ein festlich gedeckter Tisch oder der unvermeidliche Sonnenuntergang."
"Du hast Recht. Und du hast Unrecht, Benjamin. Unbedingte Liebe ist nicht das Ziel, denn ich lebe jeden Augenblick meines Lebens, um mich auszudrücken, schreibend, redend, liebend. Und ich werde alles und jeden benutzen, um diesen Ausdruck zu vervollkommnen. Nicht um dir zu gefallen oder um dich zu beleidigen. Es ist das, was ich bin."
"Das Genie bei der Arbeit."
"Wenn du es so plump ausdrücken willst. Für mich ist es ohne Belang. Du wirst dich nur selbst verletzen, wenn du etwas in mir suchst, das ich dir nicht geben kann. Und was immer du glaubst, ich will dich nicht verletzen."
Adams ließ seine Hand sinken. "Das bedeutet nicht, dass du es nicht tun wirst."
Byron packte Adams' Hand, hob sie an seine Lippen, küsste sie leicht. "Wahrscheinlich wird es geschehen. Du hast meine Entschuldigung, aber Worte werden hohl und bedeutungslos sein, sobald es geschehen ist. Es wird kein Bedauern geben."
"Also benutzt du deine Unsterblichkeit, um die Variationen, wenn schon nicht die Bedeutung deines Lebens zu erforschen?"
"Warum weigerst du dich, deiner eigenen Poesie zu vertrauen, mein alter Freund? Die Entdeckung der Wahrheit ist der erste, der letzte und wichtigste Schritt beim Schreiben."
"Werden diese Variationen deines Lebens so wundervoll sein wie deine Gedichte und deine Liebe?"
"Dessen sei dir gewiss, Benjamin. Aber bevor ich mich einer neuen Herausforderung stelle, würde ich dir gern mehr von meiner Liebe und meinem Schreiben zeigen. Liebe zuerst." Er küsste Adams, der zurücktrat.
"Und unsere Gäste?"
"Werden eine andere Beschäftigung finden müssen. Ich habe die meine gefunden..." Byron nahm den Kuss wieder auf und bevor sich Adams in diesen Quell süßer Gefühle fallen ließ, schwor er sich und um Byrons Willen, dass er diese Seele nie zu Schaden kommen lassen würde.