fanfic25 - Runde 2 - Weihnachten (#12)
Titel: Corpus Christi
Autor: Birgitt Schuknecht
Fandom: Robin Hood
Charaktere: Allan A Dale, Djaq, Little John, Much, Robin Hood, Will Scarlett
Kategorie: fanfic25 - Runde 2 - Weihnachten (12) und ffp-Adventskalender 2006
Timeline: nach Parent Hood
Spoiler: für alle Folgen bis einschließlich Turk Flu
Zusammenfassung/Appetithappen: Der Sheriff von Nottingham stiehlt den Menschen Geld und Hoffnung. Die Gesetzlosen suchen einen Weg, ihnen beides zurückzubringen.
Anzahl der Worte: 884 (ohne Titel und Header)
Datum: 25.11.2006
Disclaimer: Ich besitze keinerlei Rechte an den Charakteren und den Ereignissen aus Robin Hood. Diese Rechte gehören Tiger Aspect Productions und British Broadcasting Corporation (BBC). Ich beabsichtige in keiner Weise, diese Rechte zu beschneiden. Zwar besitze ich die Rechte an dieser Geschichte, habe aber keine Intention, durch sie materielle Vorteile zu erlangen.
Anmerkungen: geschrieben für den Adventskalender 2006 (Fanfiction-Paradies)
Sein erster Gedanke war, mit Robin zu sprechen. Ein Blick in seine Augen genügte und er wusste, dass auch Robin keine Antworten hatte. Vielleicht später. Doch so bald später auch eintreten mochte, Will brauchte jetzt etwas, das ihn die Frage Warum vergessen ließ, wenn er schon keine Antwort fand.
Er packte die Axt fester. Es würde helfen, wenn er sich ablenkte, seine Hände beschäftigte. Er musste sich auf seine Arbeit konzentrieren oder riskierte eine Verletzung. Und er mochte das Gefühl von Holz unter seinen Fingern. Wie kaum etwas anderes. Die anderen hatten ihn schon mehr als einmal aufgezogen, wenn sie ihn dabei beobachteten, wie er das Material mit seinen Händen erforschte.
Noch vor ein paar Tagen hatte Roy ihm einen Klaps auf den Rücken gegeben und ihm ins Ohr geflüstert: "Jede Frau wird dir zu Füßen liegen, wenn du sie so anfasst." Will war das Blut ins Gesicht geschossen war, und Roy hatte gelacht.
Will vermisste Roys Lachen. Die Streitereien mit Much. Seine Diskussionen mit Alan. Seine Nähe zu John.
"Wo willst du jetzt noch hin?"
Will seufzte. Er vermisste Robins Unbekümmertheit. "Nicht weit." Er nickte ins Dickicht. "Brauche nur etwas Holz."
***
Er hatte ein Bild vor Augen, als er zu schnitzen begann. Und als das Stück Holz mehr und mehr die Gestalt dieses Bildes annahm, war niemand erstaunter als Will. Er hielt kurz inne und betrachtete sein Werk, wischte sich mit einer Hand über die Stirn. Überrascht stellte er fest, dass sie schweißnass war. Ein Schatten fiel auf ihn und John ließ sich neben ihm nieder.
"Ein Kruzifix."
Will nickte.
"Das", John berührte das Kreuz vorsichtig mit dem Zeigefinger, "das ist gut."
Will nickte wieder. Es erstaunte ihn immer noch, aber er wusste, dass John Recht hatte. "Ja."
"Hat dein Vater es dir beigebracht?"
"Nein." Niemals hatten sie die Zeit gehabt, etwas zu... schaffen, was keinen praktischen Nutzen hatte. Oder vielleicht hatte ihm auch nur der Mut gefehlt, etwas anderes zu versuchen. Etwas, das mehr war, als man auf den ersten Blick sehen konnte.
"Ist es ein Geschenk?"
Will sah hoch. "Es ist für Roy."
John zuckte zurück und Will wollte sich für seine Worte entschuldigen. Doch John packte seine Schulter und drückte sie kurz. Will nahm seine Arbeit wieder auf und John rührte sich nicht von der Stelle, bis Much sie zum Essen rief.
***
"Wieso macht der Sheriff der Fountains Abbey ein solch wertvolles Geschenk?" Much schüttelte über die Neuigkeiten aus Nottingham den Kopf.
Allan zuckte mit den Schultern. "Er wäre nicht der Erste, der sich ein reines Gewissen erkauft."
"Vielleicht wird er auf seine alten Tage abergläubisch. Und es kostet ihn nichts. Er hat das Silber einschmelzen lassen, das ihm die weihnachtliche Sonderabgabe eingebracht hat." Robin stemmte die Hände in die Hüften. "Aber das macht nichts. Wir werden auch eine besondere Steuer erheben. Die Abbey braucht kein silbernes Kreuz."
Much verdrehte die Augen. "Das kein nicht dein Ernst sein, Master. Gisborne wartet doch nur auf einen Anlass, eine neue Hetzjagd zu organisieren."
"Dazu müssen sie erst merken, dass das Kreuz weg ist. Wir haben zwei Künstler in unserer Mitte." Robin legte seinen Arm um Djaqs Schultern. "Will, wie lange brauchst du, um eine Kopie zu schnitzen?"
Will sah von Robin zu Djaq und grinste sie an. "Wie lange brauchst du, um aus Holz Silber zu machen?"
***
Will zog sich die Kapuze noch etwas weiter ins Gesicht. Morgen würde der Sheriff zur Abbey aufbrechen. Robin hatte das Vorhaben als politisches Manöver bezeichnet; der Sheriff brauchte die Unterstützung der Kirche. Will waren die Motive egal; ihn interessierte nur, wie sie das Silber an sich bringen konnten. Er studierte das Kruzifix seit Stunden und er hoffte, dass sich niemand über den jungen Mann wunderte, der hier eine halbe Ewigkeit im Gebet verbrachte. Und er war heilfroh, dass sich weder der Sheriff noch Gisborne blicken ließen. Die Wachen, die das Kreuz flankierten, störten sich keinen Deut um die Besucher der Kapelle.
Endlich hatte er genug gesehen. Er würde ein paar Tage brauchen, aber die Kopie würde vom Original nicht zu unterscheiden sein. Wenn Djaq die richtige Legierung finden würde...
***
Sie hatten es geschafft. Djaqs Augen funkelten und Will konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als Robins Finger über das Kreuz glitten.
"Es ist natürlich leichter als das Original", sagte Djaq.
"Ich glaube doch, dass sie es an die Wand hängen. Es ist etwas zu groß, als dass der Abt es um den Hals trägt. Was haltet ihr von einem Ausflug? Wir sollten uns die Großzügigkeit des Sheriffs doch mit eigenen Augen ansehen."
***
"Die Abbey... Die Abbey ist bestohlen worden. Das Kruzifix..." Allan stockte und rang nach Atem. "Ich meine, unsere Kopie... Sie ist gestohlen worden." Er rutschte aus dem Sattel und ließ sich am Feuer nieder, wo Djaq den Schmelzprozess des Silbers überwachte.
John knurrte. "Der Sheriff... Er hat sich sein Silber zurückgeholt." Er ging zu Allans Pferd und begann, es trocken zu reiben.
Robin nickte. "Falls er es war--" Er unterbrach sich und lächelte. "Er wird keine Freude an dieser Weihnachtsüberraschung haben."
Will zog einen Holzklotz heran und setzte sein Messer an.
"Und was wird das jetzt? Wieder ein Kreuz?"
"Nein, Much. Es ist für die Abbey. Aber kein Kreuz. Das hier wird etwas ganz Besonderes." Und während der nächsten Stunden sah Will immer wieder zu Robin hinüber.
***
Anmerkung der Autorin: Es ist nur meiner Fantasie entsprungen, dass The Green Man der Fountains Abbey, North Yorkshire, von einer Schnitzerei inspiriert wurde.
"The Green Man: You will find this carving on the outside of one of the windows in the Chapel of the Nine Altars. This figure, called the Green Man, is found in many medieval abbeys and churches. No-one is sure what it represents. It has been suggested that it is a memory of a pre-Christian god or spirit - in which case it is a very odd thing to find carved on a church!"
(Quelle: North Yorkshire Religious Education Pilot Project: The Green Man)
Und da The Green Man auch mit der Robin-Hood-Legende in Verbindung gebracht wird...
fanfic25-02: Kinder- und Jugendbücher
Autor: Birgitt Schuknecht
Fandom: Robin Hood
Charaktere: Allan A Dale, Djaq, Little John, Much, Robin Hood, Will Scarlett
Kategorie: fanfic25 - Runde 2 - Weihnachten (12) und ffp-Adventskalender 2006
Timeline: nach Parent Hood
Spoiler: für alle Folgen bis einschließlich Turk Flu
Zusammenfassung/Appetithappen: Der Sheriff von Nottingham stiehlt den Menschen Geld und Hoffnung. Die Gesetzlosen suchen einen Weg, ihnen beides zurückzubringen.
Anzahl der Worte: 884 (ohne Titel und Header)
Datum: 25.11.2006
Disclaimer: Ich besitze keinerlei Rechte an den Charakteren und den Ereignissen aus Robin Hood. Diese Rechte gehören Tiger Aspect Productions und British Broadcasting Corporation (BBC). Ich beabsichtige in keiner Weise, diese Rechte zu beschneiden. Zwar besitze ich die Rechte an dieser Geschichte, habe aber keine Intention, durch sie materielle Vorteile zu erlangen.
Anmerkungen: geschrieben für den Adventskalender 2006 (Fanfiction-Paradies)
Sein erster Gedanke war, mit Robin zu sprechen. Ein Blick in seine Augen genügte und er wusste, dass auch Robin keine Antworten hatte. Vielleicht später. Doch so bald später auch eintreten mochte, Will brauchte jetzt etwas, das ihn die Frage Warum vergessen ließ, wenn er schon keine Antwort fand.
Er packte die Axt fester. Es würde helfen, wenn er sich ablenkte, seine Hände beschäftigte. Er musste sich auf seine Arbeit konzentrieren oder riskierte eine Verletzung. Und er mochte das Gefühl von Holz unter seinen Fingern. Wie kaum etwas anderes. Die anderen hatten ihn schon mehr als einmal aufgezogen, wenn sie ihn dabei beobachteten, wie er das Material mit seinen Händen erforschte.
Noch vor ein paar Tagen hatte Roy ihm einen Klaps auf den Rücken gegeben und ihm ins Ohr geflüstert: "Jede Frau wird dir zu Füßen liegen, wenn du sie so anfasst." Will war das Blut ins Gesicht geschossen war, und Roy hatte gelacht.
Will vermisste Roys Lachen. Die Streitereien mit Much. Seine Diskussionen mit Alan. Seine Nähe zu John.
"Wo willst du jetzt noch hin?"
Will seufzte. Er vermisste Robins Unbekümmertheit. "Nicht weit." Er nickte ins Dickicht. "Brauche nur etwas Holz."
***
Er hatte ein Bild vor Augen, als er zu schnitzen begann. Und als das Stück Holz mehr und mehr die Gestalt dieses Bildes annahm, war niemand erstaunter als Will. Er hielt kurz inne und betrachtete sein Werk, wischte sich mit einer Hand über die Stirn. Überrascht stellte er fest, dass sie schweißnass war. Ein Schatten fiel auf ihn und John ließ sich neben ihm nieder.
"Ein Kruzifix."
Will nickte.
"Das", John berührte das Kreuz vorsichtig mit dem Zeigefinger, "das ist gut."
Will nickte wieder. Es erstaunte ihn immer noch, aber er wusste, dass John Recht hatte. "Ja."
"Hat dein Vater es dir beigebracht?"
"Nein." Niemals hatten sie die Zeit gehabt, etwas zu... schaffen, was keinen praktischen Nutzen hatte. Oder vielleicht hatte ihm auch nur der Mut gefehlt, etwas anderes zu versuchen. Etwas, das mehr war, als man auf den ersten Blick sehen konnte.
"Ist es ein Geschenk?"
Will sah hoch. "Es ist für Roy."
John zuckte zurück und Will wollte sich für seine Worte entschuldigen. Doch John packte seine Schulter und drückte sie kurz. Will nahm seine Arbeit wieder auf und John rührte sich nicht von der Stelle, bis Much sie zum Essen rief.
***
"Wieso macht der Sheriff der Fountains Abbey ein solch wertvolles Geschenk?" Much schüttelte über die Neuigkeiten aus Nottingham den Kopf.
Allan zuckte mit den Schultern. "Er wäre nicht der Erste, der sich ein reines Gewissen erkauft."
"Vielleicht wird er auf seine alten Tage abergläubisch. Und es kostet ihn nichts. Er hat das Silber einschmelzen lassen, das ihm die weihnachtliche Sonderabgabe eingebracht hat." Robin stemmte die Hände in die Hüften. "Aber das macht nichts. Wir werden auch eine besondere Steuer erheben. Die Abbey braucht kein silbernes Kreuz."
Much verdrehte die Augen. "Das kein nicht dein Ernst sein, Master. Gisborne wartet doch nur auf einen Anlass, eine neue Hetzjagd zu organisieren."
"Dazu müssen sie erst merken, dass das Kreuz weg ist. Wir haben zwei Künstler in unserer Mitte." Robin legte seinen Arm um Djaqs Schultern. "Will, wie lange brauchst du, um eine Kopie zu schnitzen?"
Will sah von Robin zu Djaq und grinste sie an. "Wie lange brauchst du, um aus Holz Silber zu machen?"
***
Will zog sich die Kapuze noch etwas weiter ins Gesicht. Morgen würde der Sheriff zur Abbey aufbrechen. Robin hatte das Vorhaben als politisches Manöver bezeichnet; der Sheriff brauchte die Unterstützung der Kirche. Will waren die Motive egal; ihn interessierte nur, wie sie das Silber an sich bringen konnten. Er studierte das Kruzifix seit Stunden und er hoffte, dass sich niemand über den jungen Mann wunderte, der hier eine halbe Ewigkeit im Gebet verbrachte. Und er war heilfroh, dass sich weder der Sheriff noch Gisborne blicken ließen. Die Wachen, die das Kreuz flankierten, störten sich keinen Deut um die Besucher der Kapelle.
Endlich hatte er genug gesehen. Er würde ein paar Tage brauchen, aber die Kopie würde vom Original nicht zu unterscheiden sein. Wenn Djaq die richtige Legierung finden würde...
***
Sie hatten es geschafft. Djaqs Augen funkelten und Will konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als Robins Finger über das Kreuz glitten.
"Es ist natürlich leichter als das Original", sagte Djaq.
"Ich glaube doch, dass sie es an die Wand hängen. Es ist etwas zu groß, als dass der Abt es um den Hals trägt. Was haltet ihr von einem Ausflug? Wir sollten uns die Großzügigkeit des Sheriffs doch mit eigenen Augen ansehen."
***
"Die Abbey... Die Abbey ist bestohlen worden. Das Kruzifix..." Allan stockte und rang nach Atem. "Ich meine, unsere Kopie... Sie ist gestohlen worden." Er rutschte aus dem Sattel und ließ sich am Feuer nieder, wo Djaq den Schmelzprozess des Silbers überwachte.
John knurrte. "Der Sheriff... Er hat sich sein Silber zurückgeholt." Er ging zu Allans Pferd und begann, es trocken zu reiben.
Robin nickte. "Falls er es war--" Er unterbrach sich und lächelte. "Er wird keine Freude an dieser Weihnachtsüberraschung haben."
Will zog einen Holzklotz heran und setzte sein Messer an.
"Und was wird das jetzt? Wieder ein Kreuz?"
"Nein, Much. Es ist für die Abbey. Aber kein Kreuz. Das hier wird etwas ganz Besonderes." Und während der nächsten Stunden sah Will immer wieder zu Robin hinüber.
***
Anmerkung der Autorin: Es ist nur meiner Fantasie entsprungen, dass The Green Man der Fountains Abbey, North Yorkshire, von einer Schnitzerei inspiriert wurde.
"The Green Man: You will find this carving on the outside of one of the windows in the Chapel of the Nine Altars. This figure, called the Green Man, is found in many medieval abbeys and churches. No-one is sure what it represents. It has been suggested that it is a memory of a pre-Christian god or spirit - in which case it is a very odd thing to find carved on a church!"
(Quelle: North Yorkshire Religious Education Pilot Project: The Green Man)
Und da The Green Man auch mit der Robin-Hood-Legende in Verbindung gebracht wird...
fanfic25-02: Kinder- und Jugendbücher