House MD, generell: # 067. Schnee - Feelings are only skin deep

Nov 29, 2007 17:34

Titel: Feelings are only skin deep
Autor: Lady Charena
Fandom: House, MD
Pairung: Wilson/House
Thema: # 067. Schnee
Word Count: 1102
Rating: PG, slash

Summe: Nach einer durchwachten Nacht im Krankenhaus verlassen Wilson und House das PPTH gemeinsam, um frühstücken zu gehen. Ich hab mir ein etwas anderes Ende für „Insensitive“ ausgedacht. Enthält Spoiler für 3.10 Merry Little Christmas bis 3.14 Insensitive (Valentinstag).

Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen. Lyrics: Enrique Iglesias

Cameron: He’s detoxing. He’s in agony. He started cutting himself.
House: Cutting releases endorphines, endorphines relieve pain. (Merry Little Christmas)



Er erwachte nur allmählich; lächelte unwillkürlich, als er den warmen Körper an seinem Rücken spürte und den Arm, der sehr besitzergreifend um seine Mitte lag. House Atem verfing sich in den kurzen Haaren in seinem Nacken und kitzelte sanft.

Alles in allem war es verführerisch, einfach wieder ein zu schlafen. Doch er öffnete die Augen und blinzelte ein paar Mal, bis sie sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten. Dann sah er auf den Wecker und seufzte leise. Er musste ohnehin bald aufstehen. Vorsichtig löste er sich aus House’ Armen und setzte sich auf. Hinter ihm ertönte ein Protestmurmeln.

You don't know how much it hurts
When you fall asleep in my arms
And if this dies before the morning comes
I wanna runaway

Er stand auf und streckte sich, dann trat er zum Fenster, um den Vorhang zur Seite zu schieben und hinaus zu sehen. Dicke Schneeflocken fielen aus einem grauschimmernden Himmel. Das würde ein verschneiter Valentinstag werden. Einen Moment lang legte er die Stirn gegen das kühle Glas. Dann wandte er sich wieder einem viel interessanteren Anblick zu. House hatte die Gelegenheit genutzt und sich herumgerollt, Arme und Beine von sich gestreckt, unbewusst angezogen von dem warmen - und nun leeren - Fleck neben ihm.

Er verschränkte die Arme vor der Brust. Die letzten beiden Monate waren... intensiv gewesen. Er fand kein besseres Wort dafür. Schmerzvoll, schwierig, erschöpfend bis hin zu deprimierend. Für alles davon war House verantwortlich. Die Sache mit Tritter hatte ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt... fast zerstört.

House’ Weigerung, Tritter ernst zu nehmen und als er den Deal ablehnte... der Weihnachtsabend, als er House mit einer Überdosis Oxychodone im Blut in seiner Wohnung liegen fand... das alles hätte ihn fast dazu gebracht, auf zu geben. Sich zurück zu ziehen, bevor House ihn mit sich in seinen Strudel der Selbstzerstörung sog. Aber vielleicht war er bereits zu weit darin verwickelt, als dass er sich noch befreien konnte. Er hatte Hoffnung geschöpft, als House sich selbst in die Entzugsklinik einwies, auch wenn es sich hinterher nur als ein Manöver herausstellte, um Tritter zu täuschen. Vielleicht auch nicht. Vielleicht war es nicht von Anfang an nur Täuschung gewesen. Die ersten Tage hatte House wirklich den Entzug durchgestanden. Er war sich sicher, dass auch seine Entschuldigung ernst gemeint gewesen war. Doch dann war irgendetwas geschehen; irgendetwas das mit Tritters Besuch in der Entzugsklinik zu tun hatte - und House war zu Vicodin zurückgekehrt.

Genauso wenig schaffte er es, von House weg zu kommen. Und seine Abhängigkeit schien nicht weniger selbstzerstörerisch.

Er rieb sich übers Gesicht und seufzte.

House bewegte sich, als spüre er, dass er der Fokus seiner Gedanken war. Streckte einen Arm aus, seine linke Hand glitt über das Kissen, das noch den Abdruck von Wilsons Kopf zeigte, als würde er nach ihm suchen. Langsam hoben sich schwere Lider von schläfrigen, blauen Augen und House drehte sich auf den Rücken, den Arm immer noch nach ihm ausgestreckt. Mit der rechten Hand rieb er sich übers Gesicht und ein kratzendes Geräusch ertönte. „Was machst du da drüben?“, fragte er, seine Stimme trocken und rau vom Schlaf.

„Nachdenken“, erwiderte er. „Heute ist Valentinstag - der Tag der Liebenden“, fuhr er rasch fort, um zu verhindern, dass House nachhakte, worüber.

„Ich hoffe, du erwartest kein Geschenk“, kam es sarkastisch von House. „Ich bin keine deiner Ex-Frauen.“ Er drehte den Kopf zurück in Wilsons Richtung. „Komm’ wieder ins Bett. Es ist mitten in der Nacht.“

Maybe I just wanna touch you
Feel you warm inside again
Maybe I just wanna hurt you
The sweetest pleasure is pain

„Ist es nicht. Es ist nach zehn.“ Trotzdem ging er zurück zum Bett und setzte sich auf die Kante. Mit der rechten Hand umschloss er locker das Handgelenk von House’ ausgestrecktem Arm. „Ich muss wieder ins Krankenhaus. In einer Stunde habe ich den nächsten Termin. Und ich hatte noch kein Frühstück.“

Ein Lächeln glitt um House’ Mund, so flüchtig, dass er fast bereit war, es für eine Täuschung zu halten. „Nach nur drei Stunden Schlaf? Kann dich niemand vertreten?“ Es war natürlich nur eine rhetorische Frage. „Worüber hast du wirklich nachgedacht?“, fragte House nach einem Moment.

Er löste seine Finger von House Handgelenk, ließ sie an der Innenseite des Arms hinaufgleiten, streifte die weiche, empfindsame Haut und sah mit einem Lächeln, dass House unwillkürlich zusammenzuckte und sich eine Gänsehaut bildete. Doch der Anflug von Heiterkeit löste sich in nichts auf, als seine Fingerspitzen die noch rauen Konturen der parallelen Schnitte ertasteten. Sie waren nicht tief genug gewesen, um auf Dauer Narben zu hinterlassen, doch nach nur knapp zwei Monaten waren sie selbst im blassgrauen Licht zu erkennen. Und sie waren deutlich zu spüren. Bis jetzt hatte er es vermieden, darüber nach zu denken, hin zu sehen oder sie gar zu berühren.

„Mach’ mir ein Geschenk“, sagte er unvermittelt. „Gib’ mir eine ehrliche Antwort.“

House schwieg einen Moment. „Was willst du wissen?“, fragte er dann, seine Stimme neutral.

Er rieb mit dem Daumen über die Schnitte.

„Du weißt, dass ich nicht wirklich deine Gedanken lesen kann“, kam es irritiert von House.

„Wirst du es mir das nächste Mal sagen oder muss ich in Zukunft in regelmäßigen Abständen deine Arme auf Schnitte untersuchen, um zu erfahren, wie es dir geht?“

House’ Arm zuckte unter seiner Berührung, als hätte er ihn am liebsten weggezogen, doch er hielt still. „Ich war bei dir im Krankenhaus. Ich habe dir gesagt, wie es mir ging, aber du hast mir nicht zugehört. Das Schneiden hat gegen die Schmerzen geholfen. Für einen Moment.“

Hatte er wirklich so sehr auf eine ehrliche Antwort gehofft? Vielleicht. Es tat jedenfalls überraschend weh. Er zog seine Hand zurück, doch jetzt schlossen sich House’ lange Finger um sein Handgelenk. House rollte sich auf die linke Seite, und seine rechte Hand griff ebenfalls nach Wilson.

Er gab dem Druck nach, glitt weiter auf das Bett, streckte sich an House’ Seite aus. House Arme glitten um seine Mitte, und er lehnte sich gegen ihn, sein Kopf fand seinen vertrauten Platz an House’ Schulter. Er spürte den Mund seines Liebhabers gegen sein Haar. Und redete sich ein, dass es okay war. Das House einfach nicht in der Lage war, die Worte zu finden; dass er die Geste als Entschuldigung verstehen sollte, vielleicht auch als Besänftigung, vielleicht sogar als ein Versprechen.

Wie er einmal zu Cameron gesagt hatte, es war erstaunlich, mit was man zu leben lernte.

Are you coming... to the moment
When you know your heart can break?
I'm inside you
I'm around you

Ende

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