Jun 26, 2007 21:05
Titel: Die erste Schlacht
Autor: ayrenni
Fandom: King Arthur - generell
Charaktere: Lancelot
Thema: # 15 - Blau
Rating: NC-17
Anmerkung des Autoren: Also ich hoffe es klappt jetzt endlich, dass ich hier meine erste Fanfic posten kann! Ich würd mich sehr über Kommentare freuen, egal ob Kritik oder Lob ^^
# 15 - Blau
Die erste Schlacht
Seine erste Schlacht. Er hatte geglaubt, er wäre darauf vorbereitet. Doch nichts hätte ihn darauf vorbereiten können. Auf die blaue Masse, die sich plötzlich vor ihm, neben ihm, um ihn herum ergoss. Die heranstürmenden Pikten verschmolzen zu einer einzigen blauen Welle, die versuchte ihn unter Wasser zu ziehen, ihn davon abzuhalten zu atmen.
Er kämpfte nicht mehr gegen Männer, er kämpfte gegen Wasser, versuchte, es mit seinen beiden Schwertern aufzuspießen, festzuhalten, aufzuhalten. Seine Gegner existierten nicht mehr. Einzig seine Urangst vor dem Ertrinken veranlasste ihn, sich zu wehren, zu kämpfen und nicht aufzugeben.
Er versuchte verzweifelt gegen das Wasser anzukommen, das ihn umzingelte und nur eine Absicht hatte: Ihn zu töten, ihn leiden zu sehen und sich an seinem Schmerz zu erfreuen.
Er bemerkte nichts von dem Rot, das sich langsam unter das Blau mischte, hörte nicht die Schreie, die die Pikten ausstießen, die er tödlich getroffen oder mit einem seiner Schwerter schwer verwundet hatte. Nur sein eigenes Blut hörte er in seinen Ohren rauschen, während er weiterhin verzweifelt mit dem Wasser kämpfte, das ihn umgab, und alle Geräusche die ihn vorher umgeben hatten, abzublocken schien.
Und dann war es plötzlich vorbei. Das Wasser hatte sich zurückgezogen. Jetzt erst wurde ihm klar, was das hieß. Sie hatten gesiegt. Und er erkannte, als er sich umsah, dass er nicht gegen Wasser gekämpft hatte. Vor ihm lagen tote und sterbende Pikten, mit abgetrennten Körperteilen. Blut tränkte den gesamten Boden und färbte die Erde rot.
Das Wasser war Feuer gewichen. Flammen so rot wie Blut. Er fühlte einen Tropfen seine Stirn entlang rinnen, wollte sich den Schweiß von der Stirn wischen. Seine Hand war rot. Rot vom Blut der Feinde die er niedergestreckt hatte, als er seine Rechte wieder zurückzog.
Er wusste, wie viel Glück er gehabt haben musste, dass er selbst ohne Kratzer davongekommen war, während eine Reihe erfahrener Piktenkrieger jetzt tot vor ihm lagen. Er begann zu lachen. Das war alles, was den Ausgang einer Schlacht bestimmte? Glück?
Das bestimmte über Leben oder Tod eines Menschen? Glück? In diesem Moment erkannte er dass das die Wahrheit war. Nicht Arthurs Gott oder sonst eine Religion hätte ihn vor dem Tod auf dem Schlachtfeld beschützen können.
Der Gott der Pikten hatte seine Krieger auch nicht beschützt, obwohl sie für Gerechtigkeit und für ihr eigenes Land kämpften. Er hatte Glück gehabt. Das war alles. Er konnte sich nicht mehr beherrschen vor Lachen.
Er lachte und gleichzeitig weinte er. Tränen liefen seine Wangen hinab, blutige Tränen. Es sah aus als würde er Blut weinen. Und dabei lachte er die ganze Zeit, laut und schallend, so dass es über das ganze Schlachtfeld zu hören war und die Stimmen der Sieger und die Schmerzenslaute der Verletzten übertönt wurden. Er lachte und weinte zugleich.
Und dann übergab er sich. Mitten auf dem Schlachtfeld, neben dem letzten Pikten, den er erschlagen hatte. Dessen Blick schien auf Lancelot zu ruhen, seine Augen waren geweitet und ungläubig. Sie starrten ihn vorwurfsvoll an.
Er würde sie nie wieder vergessen können. Diese blauen Augen.
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