Mar 23, 2009 11:02
WochenKurier vom 28.01.2009
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden waren um Mai 2007 die ersten, die eine originalgetreue Kopie eines Museums in der online-Welt Second Life eröffnet haben.
Nach gut anderthalb Jahren wurde jetzt Bilanz gezogen. Mit hervorragendem Ergebnis: Täglich sind hundert Besucher in der virtuellen Welt und schauen sich die Gemälde von Rembrandt und Co. an.
60 000 Avatare waren insgesamt schon in der Dresden Gallery (www.dresden-gallery-ning.com). Erstaunlich ist die Verweildauer: Durchschnittlich 51 Minuten bleibt jeder Besucher. Als Avatar kann man mit anderen Konstfreunden kommunizieren, seine Eindrücke im Gästebuch verewigen und sogar virtuelle Souvenirs kaufen.
Etwa 59 von den 750 gezeigten Bildern sind mit Erläuterungen versehen, die per Mausklick abzurufen sind. 90 Prozent der Nutzer geben an, auch mal persönlich in die echte Gemäldegalerie kommen zu wollen. Damit sind Befürchtungen nicht eingetroffen, die virtuelle Welt könnte einen Besucherschwund verursachen. 2012 steht in der Gemäldegalerie Alte Meister das 500-jährige Jubiläum von Rafaels Sixtinischer Madonna an. Die berühmten Engelchen machen seit 200 Jahren in der ganzen Welt Kariere zwischen Kitsch und Kunst. Jum Jubiläum rufen die Kunstsammlungen die Community auf, Beispiele für die globale Präsenz zu suchen und eigene Designvorschläge zu entwerfen.
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