Seit Jahren ist es bei uns Tradition an den Chiemsee zu fahren, uns dort ein Tretboot auszuleihen und damit eine Runde um die Krautinsel zu fahren, zu Schwimmen und dann auf der Fraueninsel Räucherfisch zu essen. Seit ich in Düsseldorf wohne, ergibt sich dafür natürlich bedeutend seltener die Gelegenheit. Um so schöner ist es dann immer, wenn sich doch mal die Zeit findet und man sich nach all der Zeit beim Bootsverleih trotzdem noch an uns erinnert und weiß, dass wir immer den "Alois" nehmen, um mit ihm über das Bayrische Meer zu fahren. Immer. Auch das hat Tradition.
Letzte Woche war es dann endlich mal wieder so weit. Das Wetter war herrlich, der Chiemsee ungewöhnlich türkis und das Alpenpanorama dahinter postkartenreif. Das änderte sich allerdings ziemlich schnell. Wir schafften es gerade so bis zur Krautinsel und konnten dort noch schnell ein bisschen schaukeln, einheimische Schafe streicheln und eine Runde schwimmen, da fing es über den Bergen bereits an zuzuziehen.
Auf dem Weg zur Fraueninsel gingen dann schon überall die Sturmwarnungslichter an und es zog sich zusehens mehr zu. Wir brachen die Rundfahrt lieber ab und fuhren Richtung Hafen zurück. Das erwies sich schon bald als die richtige Entscheidung, denn wir schafften es nur Minuten vor dem Unwetter zurück ans feste Ufer und konnten dann aus dem Trockenen das beeindruckende Gewitter bestaunen, das da so schnell über uns hereingebrochen war.
Schön war's auf jeden Fall trotzdem. Auch ohne Räucherfisch.