Apr 08, 2009 02:59
Nein, ich werde dieses mal nicht schon wieder darüber rumjammern, dass ich zu viele Leute kenne. (Der Gag ist eh seid der Spiel ausgelutscht.) Und werde mich dieses mal etwas zurückhalten und nicht schon wieder versuchen eine Kopie von James Joyce schreiben. (Oder sowas in der Art. Auch wenn ich mittlerweile sagen kann, dass ich Joyces Ulisses für ein sehr lesenswertes Buch halte. Es ätzt auf den bisher gelesenen 100 Seiten jedenfalls nicht so sehr wie ein gewisser Fantasy-“Klassiker“, der lieber in der Versenkung des Vergessens gespült werden sollte.)
Aber so viel erstmal zu den guten Vorsätzen. Natürlich war ich auch dieses Jahr wieder mal auf der RPC. Man muss dabei hinzufügen, dass ich, weil ich von meinen Eltern aus nach Köln gefahren bin einiges an Verspätung zur ursprünglich eingeplanten Zeit hatte. (Aber wer rechnet auch damit, dass die in den Urlaub fahren aber ihren studierenden und somit immerhungrigen Katzen-Sittern einen leeren Kühlschrank hinterlassen?) Naja, immerhin hab ich es geschafft so gegen 14.30 Uhr in Köln zu sein und hab wenigstens soweit die Nerven behalten, dass ich nicht sofort wieder weggerannt bin. (Mal im Ernst: Warum haben die diese seltendämliche Computerhalle nach vorne gestellt? Das Ding ist doch das Mittel um Publikum zu verscheuchen!) Wie auch immer: Irgendwie habe ich es dann doch in die hintere Halle geschafft und bin dabei schnurrstracks auf den Ulisses-Spiele-Stand zugerannt, der da so freundlich einen mit den beruhigend schwarzen Covern des Kult-Regelwerks anlächelte. (Nach dem Horror den die Computerspiele-Halle darstellt braucht der Mensch halt eine beruhigende Lektüre.) Naja, mir grauste es immerhin schon davor eventuell vor Ladenschluss nochmal durch das Ding laufen zu müssen, aber das hat sich dann immerhin als Fehleinschätzung erwiesen.
Die Halle in der die Pen&Paper-Sachen feilgeboten wurden war nämlich ein einziges Chaos. (Man irrt einmal auf der Suche nach irgendwas durch die Gegend und kommt jedesmal irgendwie an exakt zwei Punkten aus: Entweder Pegasus (das Einsteigerregelheftchen von Schadowrun hat übrigens ein neues Cover bekommen) oder Prometheus. Keine Ahnung, ob das anderen auch so ging, aber ich bin irgendwie immer bei einem der beiden Verlage wieder ausgekommen. Naja, immerhin: Mit dem Ausverkauf von RedBrick, den Pocket-RPG-Büchern und Erdenstern war das ganze eh einer der Anlaufpunkte gewesen, die ich aufgesucht hätte. Fading Suns ist endlich mein. Und damit ein weiteres Häkchen erledigt auf der kurzen Liste von SciFi-RPGs, die sich so halbwegs interessant anhören und das auch noch zu einem unschlagbar günstigem Preis. Und ich habe mich anscheinend als Gesicht mit Nickname bei mehreren Leuten von Prometheus durch den einen Stammtisch-Abend in Oberhausen ins Gehirn gebrannt. Die kleine Geschichte mit Ratten!! hier in Münster war schon noch ein kleines Gesprächsthema gewesen. Naja: Shit happens!
Und irgendwann zwingt man sich halt einfach mal konsequent eine Ecke der Halle anzusteuern und dann wirklich der Längsseite nach Austeller-Gang um Aussteller-Gang abzulaufen. Und was soll ich sagen: Es funktioniert. Ich hab sowohl die Ausgänge zum „Mittelaltermarkt“ gefunfen, als auch die Indie-Insel gesehen. (O.K., das hat mich daran erinnert, dass ich meiner Sammlung irgendwann in näherer Zukunft noch Dread und Sorcerer zufügen wollte, war aber angesichts des am Samstag noch vorhandenen Angebotes nicht ganz so wild. Verrückter war dann schon eher die Szene, die sich bei Nackter Stahl zugetragen hat. (Ich wusste ja, das Ibag und Gizmo dort aushelfen wollten, dass mich dann aber Certus_Raven aus dem Fundus Ludi anquatscht um mir AC aufzuschwatzen war dann doch eher unerwartet.) Naja, was solls. Jedenfalls war es ein nettes Gespräch gewesen und ich hab mal den Wälzer in der Hand gehalten. (Ich weiß noch nicht ganz, was ich von AC halten soll. Aber da ich eh eher im Gegenwartshorror beheimatet bin kann ich mir auch genug Zeit lassen, was eine eventuelle Anschaffung betrifft. Zumindest hat der Illustrator sich nicht vor nackter Haut geziert.)
Die nächste Zufallsbegegnung war dann am Stand mit den ganzen Fanzines, der wohl Schwerpunktmäßig von Greifenklaue organisiert worden war (?) - ich hab das nicht ganz mittbekommen, aber auf jeden Fall lag einiges an Fanzines aus. Und wer steht da? Amel, der Mann der sich meinen Namen jetzt doch gemerkt hat. (Offenbar hab ich ihn auf der Spiel zu sehr getrietzt, als das er sich getraut hätte, das Ding nochmal zu vergessen. *lach*)
Das war jedenfalls ein sehr herzliches Hallo. (Und auf jeden Fall ein sehr Langes Gespräch mit ein paar sehr interessanten Details. Ich hab Labyrinth Lord in der deutschen Fassung gekauft - und sei es nur um das Spiel hier irgendwann mal zu verrei... äh ich meine natürlich fachkundlich zu rezensieren. Moritz hat nur blöd geguckt, als ich ihn dazu genötigt hab alles zu signieren, was ich ihm da abgekauft habe. Regelwerk, Abenteuerband und „Abenteuerflyer“ (Ich weiß einfach nicht, wie ich das kleine Ding sonst bezeichnen soll.) Tja, als Bibliomant bin ich natürlich auf meine Ladungen aus. *lach*
Naja, Amel hat mir anschließend noch einen Dungeon-to-go in die Hand gedrückt und wir haben über dies und das gesprochen und Gott und die Welt gelästert. (Hmm... so im Nachhinein betrachtet könnte man sagen, dass Lästern irgendwie ein besonders wichtiger Teil des kompletten Tagesprogramms gewesen sei.) Naja, jedenfalls kennen wir beide das Problem mit den zu groß werdenden „To-Read“-Stapeln wohl zur genüge. Anders kann ich mir jedenfalls die Frage ob ich alles lesen würde, was ich kaufe, einfach nicht erklären. Ich meine: Bücher hortet man ja schließlich nicht nur aus Spaß an der Freude.
Die nächste Begegnung ist dann Masterbrain, der gerade eine Raucherpause machen will und ich, wie ich gerade nach meiner Wasserflasche im Rucksack angle im Durchgang zwischen der Halle und dem Mittelaltermarkt. Dann stößt noch der Chefredakteure von der Scion-Übersetzung von Prometheus hinzu und ich höre mir das Wehklagen an, was die Dorp mit ihren Interviews verursacht haben. Naja, was machen die Leute auch Dinge, für die sie Auffallen. (Nein, ich geb keine Details preis. Aber es ist schon interessant, was man alles zur Scion-Redaktion herausfinden kann. *lach*)
Nächstes Ziel: Heillos durch die Gänge irren, nachdem man sich überzeugt hat, dass der Mittelaltermarkt nichts taugt und nach irgendwelchen günstigen angeboten suchen. Und nicht wirklich irgendwelche finden. (Naja, bis auf Ars Magika in der IV-Edition als Hardcover und In Nomine Satanis. Aber das war's dann auch schon. Irgendwie schien keiner der Händler seine Restposten loswerden zu wollen.) Aber so ergeht es einigen anderen anscheinend auch. Ich habe es übrigens dann doch noch geschafft den Stand von Uhrwerk irgendwie zu finden und bin prompt über die das Einstiegs-Heftchen gestolpert, das mir eine nette lächelnde „Indiana Josie“ in die Hand drückt. (Das große Produkt von den Uhrwerkern ist ja das demnächst rauskommende „Hollow Earth“, für das sie dementsprechend dann eine Mitarbeitern mit Schlapphut verkleidet haben.) Also denn: Auf nach 13 Mann. Cutter abpassen. Und die steht sich auch schon die Beine in den Bauch vom vielen Supporten. (Hey, ich kann nichts dafür, dass UA dieses Jahr nicht vertreten war.) Jedenfalls wird der Gesprächskreis im Laufe der Zeit immer Größer. Lou von den Blutschwertern, Masterbrain, Ibag.... ich glaub Gizmo auch. (Eigentlich fehlte nur noch Grosi und dann wäre die FL-Klicke beinahe perfekt gewesen.) Cutter muss mir meine Ausgabe von Ratten!! signieren und beschwert sich auch noch darüber, dass sie beim Signieren „kreativ“ sein muss. Aber irgendwie hat sie es dann doch geschafft. Und ich höre mir an, wie die Anwesenden ein bisschen aus dem Nähkästchen des Support-Stresses plaudern. Und noch einige andere Dinge. (So wie zum Beispiel das Cutters Blog nur langsam voller wird, weil sie ihre Sachen immer zurückhalten „darf“. Und dann irgendwann in der Printform wieder findet. Armes Cutterlein.)
Aber das wars dann ja noch nicht ganz. Den beinahe Abschluss bildet dann ein nochmaliger „Großeinkauf“ bei Prometheus und Erdenstern (Ich war mir am Anfang des Tages nicht ganz Sicher, ob es diesmal „Into the red“ oder „Into the grey“ werden sollten. Es wurd dann aber doch Grau.) Und man kann am Prometheus-Stand so herrlich Leute abfangen und zum Signieren nötigen, weil irgendwie alles anwesend ist. David Grasshof, Felix Mertikat, die Erdensterne und so weiter und so fort. Man kennt das ja. (Und Prometheus entwickelt sich eh immer mehr zu einem Verlag, von dem ich wohl lieber Aktien anstelle von Produkten kaufen sollte. Ich meine, Fehler wie Savage Worlds (Vorsicht: Ironie) machen sie ja immer noch, aber ansonsten wird das Portfolio wirklich immer besser.) Und so habe ich dann auch noch einige Weitere signierte Bücher mehr in mein Regal bekommen. (Danke nochmal speziell an Felix Mertikat dafür, dass er mir sogar eine kleine Zeichnung in mein „OA:Infestigation“ gescribbelt hat. Damit hab ich echt nicht gerechnet!)
Jetzt muss ich eigentlich nochmal irgendwann zusehen, dass ich Dominik Wäsch mit meiner neuen Ausgabe von Spielleiten abfange. Der soll auch seine Unterschrift darin hinterlassen. *evilgrin*
Und David Grasshof ist eh immer für'nen kleinen Plausch zu haben. (Ich bin jetzt wirklich auf seinen Workshop nächste Woche auf der Mitspielen gespannt. Scheinbar hat der absolut kein Konzept bislang.)
Den letzten Stand bildet dann AV-Visionen. Mit Astropia. Im Nachhinein betrachtet muss ich sagen: Mieses Bild, aber durchaus sehenswerter Film. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt noch ein paar Details in Form einer Rezension. (So langsam wächst nicht nur der „noch zu lesen“ sondern auch der „noch zu Rezensieren“-Stapel hier bei mir an. Und dabei will ich das doch in erster Linie für mich hier im Blog machen.)
Abschluss des Abends: Blutschwerter-Stand bei Pegasus. Und Überraschung des Tages: Ich weiß wie der BuG aussieht! Ich hätte bei seinem Postingverhalten jetzt mit einigem Gerechnet, aber nicht mit einem derart entspannt und freundlich wirkendem Menschen im Anzug mit aufgknüpftem Hemd? (So halb rechne ich immer noch damit, dass Hoffi das ganze zur Mitspielen als verspäteten Aprilscherz entlarvt.) Und ich bin Sylandril über den Weg gelaufen. (Irgendwie habe ich ein Händchen dafür Gesichter von Fotos zu erkennen.) Gucken wir einfach mal, ob er wirklich Toastbrot zur MS dabei hat. *lach*
Das unangenehmste an der ganzen Sache war die VIEL ZU LAUTE STADIONANSAGE, die die Besucher darauf aufmerksam machte, dass die RPC ihre Pforten schließen würde. Ab zum Bahnhof, ab nach Hause.
Zusammenfassend weiß ich nicht, was sie sagen soll. Irgendwo kränkelt es bei der RPC in Köln ganz gewaltig. In Münster gingen Flair und Ambiente trotz des Gedrängels noch ganz gut. In Köln aber geht irgendwas ganz entsetzlich gerade schief, befürchte ich. Und ich kann einfach nicht sagen was es ist. Im Moment befürchte ich jedenfalls, dass das Ding eventuell sich im nächsten Jahr sein Grab schaufeln könnte. (Was ich gehört habe war auch die Tatsache mit den Drei Tagen keine so gute Idee für die Messe gewesen. Der Freitag muss gähnend leer gewesen sein. Ob sich der Sonntag jetzt noch gelohnt hatte weiß ich nicht. Vielleicht wird mich aber Max demnächst noch darüber aufklären. Der war wohl auch noch Sonntag vor Ort gewesen und hat zumindest in Köln noch übernachtet.)
Edit: Ach ja, die beste Nachricht hab ich total vergessen. Scheinbar wird es mit Unknown Armies weitergehen. Ich warte zwar noch auf die (mir gegenüber Angedeutete) Ankündigung aus der entsprechenden Ecke, aber wenn das wirklich klappen sollte schlag ich einen Purzelbaum.
rpc 2009